Welche Holzart ist das "special" - Maserholz

Mathis

ww-robinie
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Ich habe schon viele wunderbare Maserungen in "Wurzelholz" gesehen. Die stammten allerdings immer aus dem Wurzelansatz, also nicht aus der tatsächlich im Erdreich liegenden Wurzel. Hier ist so ein Beispiel: Nuss - Wurzelstock XXL Eine "Maser" im wissenschaftlichen Sinne scheint das nicht zu sein.
Hallo Falk, vielen Dank für diesen Beitrag, die Fotos aus dem Link ins Drechslerforum zeigen perfekt den Unterschied zwischen Wurzel und Maserholz. Das gezeigte ist klar Wurzelholz, und hat nichts mit Maserholz zu tun!

Maserwuchs wird wissenschaftlich übrigens u.a. dadurch definiert, dass schlafende Knospen immer wieder austreiben, dei sich dann als Punkte in Holzbild zeigen, oder als scharf begrenzte Strahlen, wenn das Holz längs zur Maser aufgeschnitten wurde. Bei Wurzeln unter der Erde ist der Austrieb solcher Knospen schlechthin nicht möglich.
 

Tilia

ww-buche
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Von mir ebenfalls ein Danke an Fahe für den Beitrag, auch mit den sehr interessanten und informativen Verlinkungen!

In meiner Bücherecke bin ich heute auch fündig geworden:

Fritz Spannagel „Der Möbelbau“
Reprint der Auflage von 1954, Otto Maier Verlag
Seite 32 - Ausschnitt aus der Holzbeschreibung Nussbaum

„…Die Wurzelstöcke geben hervorragend schöne Maserfurniere. Der Baum wird deshalb nicht wie die übrigen Bäume oberhalb des Erdbodens abgesägt, sondern mit dem Wurzelstock herausgenommen. …“

Es folgt eine Beschreibung verschiedener Erscheinungsbilder von Nussbaumfurnieren. Darin schreibt Spannagel z.B. auch von Wurzelknollen sowie auch von Nussbaumknollen. Jetzt ist die Verwirrung perfekt :emoji_wink:

Maserpappel schreibt Spannagel als Schälfurnier der Schwarzpappel zu.

Noch eine andere Quelle:

„Das große Buch vom Holz“
Schuler Verlag, München 1977
Seite118

„MASERKNOLLENFURNIER – Diese überaus gesuchten Furniere stammen von Maserknollen, wie sie an Stämmen verschiedener Holzarten auftreten. Meist werden sie gemessert – vor allem aus Ulme, Eiche, Esche, Walnussbaum und anderen Hartholzern.

GEFLAMMTES MUSTER – Furniere aus der Gabelung eines Hauptstammes – so genannte Pyramidenfurniere – weisen eine attraktive geflammte Zeichnung wie das oben gezeigte Mahagoni-Muster auf. Auch die Hauptwurzeln mancher Bäume ergeben schön gemaserte Furniere.“
 

MarcBerlin

ww-esche
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Da der Thread ohnehin schon völlig OT gelaufen, gleichzeitig aber hoch interessant ist, erlaube ich mir mal noch weiter zu abstahieren. Auch wenn es allmählich ein Fall für den Tresen wird…
wird sich sicher noch lange halten trotz seiner Falschheit.
Die Frage ist doch, wer definiert hier die Falschheit? In den folgenden Beiträgen wurde ja sehr schön gezeigt, wie kreativ in unserer Branche mit solchen Begriffen umgegangen wird. Auch das war sehr schön:
Alles altes, überkommendes Wissen, nicht mehr zeitgemäß.
Welche Quelle ist nun die - von alters her - richtige? Und ab wann ist etwas einfach überkommen? Ich finde den Thread wirklich toll, weil die Beiträge gezeigt haben, dass das mit dem richtig und falsch gar nicht so einfach ist, schon gar nicht wenn es keinen Konsens über ein Regelwerk gibt. Dabei kann ich das Bedürfnis von @Mathis nach Genauigkeit so gut verstehen! Mir geht es zum Beispiel mit Sprache so. Wenn man der altmodischen Vorstellung anhängt, auch in der Sprache gäbe es Regeln und so etwas wie richtig und falsch, sieht man sich zunehmend einer einzigen Anhäufung von Fehlern in der gesprochenen sowie der geschriebenen Sprache konfrontiert. Aber - um mal völlig wahllos ein Bespiel von Tausenden zu nennen - wenn irgendwann eine hinreichend große Mehrheit nicht mehr weiß, dass die Mehrzahl von "Zimmermann", "Zimmerleute" und nicht "Zimmermänner" ist, dann ist letzteres auch irgendwann nicht mehr "falsch". Weil die, die das wissen weniger werden und irgendwann ausgestorben sind. Am Ende bleibt die Frage, ob den verschwindenden Regeln und Strukturen neue, zeitgemäßere folgen oder ob doch alles dem Zustand maximaler Entropie entgegen strebt und der 2. Haupsatz der Themodynamik doch recht behält.
 
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