Überstunden bei Ausbildung

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dhana

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Hallo
Ich habe mal eine Frage zu den Überstunden während der Ausbildung. Was war bei euch normal, wie viele Überstunden seht ihr als normal an?
Ich habe heute 14,5h gearbeitet. Ich kann dafür nciht irgendwann freinehmen, sondern bekomme dann Die Überstunden ausbezahlt. Jedoch sind das pro Stunde nur 3,50€-4,00€. Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Ich habe mir das anders vorgestellt. Ab und zu mal ein paar Stunden mehr machen ist ja kein Problem, aber hier ist das wohl der Normalfall 50-60h zu arbeiten (Samstag ist auch Arbeit).
Wie war das bei euch und wie ist es bei anderen?
Meint ihr es macht Sinn, wenn es so weiter geht eine Ausbildung zu wechseln? Ich wollte es 1-2 Monate testen um zu schauen.
Viele Grüße
 

uli2003

ww-robinie
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Die Kernfrage ist erst einmal:
Wie oft arbeitest du so lange? Ist das regelmäßig so, oder sind gerade Auftragsspitzen, welche abgefedert werden müssen?
Ich möchte nur sichergehen, dass du nicht beim zweimaligen Auftreten schon derartige Fragen stellst.
 

Mitglied 59145

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Immer ein 2 schneidiges Schwert. Wer viel schafft, der lernt oft auch viel.
Andererseits hat man ja auch gesetzliche Vorgaben und auch eine Vereinbarung im Vertrag geschlossen.

Kurzum sollte ein Arbeitsverhältnis beide Seiten zufrieden stellen. Ich habe auch mal mehrere Jahre extrem viel gearbeitet, auch als Angestellter. Hat für mich aber trotzdem gepasst und dann ist das auch in Ordnung.

Wie alt bist du? Was ist mit Berufsschule?
 

Maho68

ww-robinie
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Hi,
ich hatte gelernt von 1985-1988 als tischlerlehrling .
es summierten sich 300 Überstunden in der Lehrzeit ( ich wurde immer gefragt , ob der Überstunden,leidlich oft sehr kurzfristig )
pro Stunde wurden 10 DM bezahlt , das war das dreifache vom Lehrlinggehalt ! bei mir galt sowieso 40 Stunden/ woche offiziell
Ein Meister, ein Altgeselle , drei Lehrlinge , ab und zu die Söhne vom Meister und ein freier Mitarbeiter im Betrieb.

Zu Dir : heutzutage gilt Fachkräftemangel ,leider ! Da ist der Lehrling klar der Ausbüxer der Situation .
vom Lehrlinggehalt enttäuscht?? Du hast doch den Lehrlingvertrag einstimmig unterschrieben !
Dein Meisterbetrieb musst sich natürlich an gesetzliche Richtlinien halten ! Deinerseits mal abklären ,wo da die zumutbare grenze ist laut Handwerkskammer .
Mal unter Berufschulkollegen umhören :emoji_wink:
Sei froh, das die Überstunden bezahlt werden! 14,5 Std /Tag minus offizielle Arbeitszeit ? abzüglich Pausenzeit

Ich arbeite momentan in der Zeitarbeitbranche (22 jahre! )im Industriebereich, da gilt max. 10 Std Tag im Manteltarifvertrag .

Im Arbeitsleben ist es immer schwierig mit Allem ,was die persöhnlichen Belange angeht :emoji_thinking::emoji_cry:
 
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ChristophW

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Was war bei euch normal, wie viele Überstunden seht ihr als normal an?
Überstunden sind nie normal, es gibt also auch keine 'normalen Überstunden', ansonsten siehe https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html

Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.
 

schrauber-at-work

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Nabend,
Arbeitszeitgesetz heißt das Schlüsselwort. Da steht ganz klar drin dass pro Woche max. 48h, pro Tag nicht mehr als 10h zulässig sind.
Je nach Alter spielt dann auch noch das Jugendschutz Gesetz eine Rolle (sieht dann noch mal anders aus).

@ChristophW hat es ja grade geschrieben.

Alles andere ist unzulässig, sollte ein Unfall passieren zahlt im Fall keine BG und der Arbeitgeber hat ein echtes Problem (er muss dann dafür einstehen).
Ist geschriebenes Gesetz, da gibt es keine Ausnahmen.

Gruß SAW
 

dieweltistrund

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Hallo dhana, hallo Kollegen,
vielleicht hilft Dir ja zur Einschätzung ein Zeitsprung in die 1980er Jahren bei meiner Ausbildung.
Kleiner Betrieb mit 1 Meister, 4 Gesellen, 2 Lehrlinge. Normalarbeitszeiten in der Werkstatt von 7:00-12:00 Mittagspause 12:45-15:45,
Die Frühstückpause wurde während der Arbeitszeit an der Hobelbank quasi mit gemacht, während man Zeichnungen las, oder Aufrisse machte oder Holzlisten schrieb usw.
Bei Montagearbeiten wurde die Fahrzeit hinundzurück voll als Arbeitszeit gerechnet, aber es wurde abundan länger, wenn man eine Baustelle fertig machen wollte/musste. Ansonsten wurden die Überstunden im 1. Lehrjahr mit 6 DM, 2. 8 DM, 3. 10 DM cash bezahlt. Es vielen ca. 10-20 Überstunden pro Monat an., wenn man wollte natürlich mehr, aber es gab ja noch diese Lösung:

Die Gesellen/Lehrlinge machten nach Absprache mit dem Chef, je nach Lust und Laune nach Feierabend/Samstag eigene Projekte in der Werkstatt. Zum Teil auch gemeinsame etwas aufwendigere "Spezialsachen" Holz-Schiffe restaurieren, oder Autos, Gitarren lackieren, Möbelrestauration oder einfach Massiv-Möbelbau. Voraussetzung war Material über den Chef oder selber vorzeigbar mitbringen. Strom Maschinen waren für lau.

Ich fand das eine gute Lösung zwischen Lernen, Arbeiten und Geld verdienen, habe es nicht bereut. Früh Verantwortung und Selbstorganisation gelernt, dazu viel gelernt und gesehen, dann Kammerbester geworden, aber danach da weg auf die erste Gesellenstelle in den Nachbarort.

Gruss
Jörg
 

OmnimodoFacturus

ww-robinie
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Wie oben schon geschrieben, mehr als 10h reine Arbeitszeit (Pausen werden abgezogen) sind nicht zulässig. Bei Azubis dürfen die Überstunden auch nicht die Regel sein. Oft werden dann die Gehälter von Hilfsarbeitern (Mindestlohn) ausgezahlt oder zumindest 1/100 des Monatsgehaltes.
Was machst du in diesen 14,5h für Tätigkeiten? Hat das noch Ausbildungscharakter? Waren Fahrzeiten mit dem Auto dabei?
 

Holz-Christian

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Auf der Montage mit zwei Stunden Anfahrt heimfahren und dann wegen zwei Stunden Restarbeiten nochmal hin/ heim fahren?
Wir sind Handwerker und nicht die Industrie.

Nochmal, ich bin da bei Uli, das darf natürlich nicht die Regel sein, kann aber mal vorkommen.
Theorie und Realität.
Wir haben das auch überlebt.

Und ohne weitere Infos des TE ist alles weitere Spekulation.
 
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fragnix

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All die ganzen erwähnten Gesetze stimmen ja, aber was nützt es, wenn viele Aufträge vorliegen? Soll der Betrieb ernsthaft Aufträge ablehnen?

Im Moment haben Handwerker Hochkonjunktur. Solange die Kollegen ebenfalls dabei sind: Besser als ein Betrieb mit zuwenig Arbeit, der dann entlassen muss.
 

ChristophW

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All die ganzen erwähnten Gesetze stimmen ja, aber was nützt es, wenn viele Aufträge vorliegen? Soll der Betrieb ernsthaft Aufträge ablehnen
Das ist nicht das Problem des Arbeitnehmers und schon gar nicht des Azubis! Der Cheffe darf übrigens arbeiten bis er tot von der Leiter fällt, für den gilt Arbeitsschutz Gesetz nicht, deshalb heißt es auch Selbst+Ständig ...:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Es ist übrigens auch so das selbst wenn ich das will es nicht erlaubt ist, der Arbeitgeber ist verpflichtet die Arbeitszeit zu begrenzen und muss im Zweifel Urlaub/Ruhezeiten anordnen, sonst gibts nicht nur bei einem Unfall mächtig ärger wenn das auffliegt!
 

uli2003

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Ich wollte die Rechtslage bewusst unterdrücken.
Leute, so funktioniert Handwerk nicht.
14,5 Stunden, da lache ich drüber. Wenn es mal 2-3 Tage länger dauert am Tag, es dazu noch etwas auf die Hand gibt (ggf. muss man halt darüber reden), ist alles im Lot.
Das darf nur nicht zur Gewohnheit werden.

Es macht übrigens Spaß, bei den Gesetzestextkennern zu arbeiten und pünktlich nach 8 Stunden den Hammer fallen zu lassen. Auch wenn’s mal brennt - die zulässige Arbeitszeit ist um. :emoji_grin:

Ich habe schon unbeschadet Peaks bis 35 Stunden überstanden.
 

ChristophW

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Ja wenn und hätte ... Der Gesetzgeber sieht doch explizit Regelungen vor um die Arbeitszeit in Ausnahmefällen (!!) auszuweiten trotzdem sollte es in der Regel (!!) 8h im Durchschnitt nicht überschreiten, die Frage wieviele Überstunden 'normal' sind ist also einfach zu beantworten und das war die Frage ...
 

magmog

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Guuden,

ich verstehe den Boss nicht, jeder Betrieb flennt, dass er keine Facharbeiter und
schon gar nicht Azubis bekommt, und verhält sich dermaßen demotivierend?
Mal noch ein-zwei Wochen abwarten, alles protokollieren und dann weiterschauen.

Wenn der Boss zu viele Aufträge annimmt, kann es mal ein paar Tage rund gehen,
aber dann muss es wieder ruhiger werden. Sonst taugt der Boss Nichts!
 

uli2003

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Auch wenn du das witzig findest in größeren Konzernen wirst du im Zweifel vom Werkschutz vor die Tür 'begleitet' für die jenigen die nun partou zuhause nix mit ihrer Zeit anzufangen wissen...
Ja klar, das weiß ich. Das hat aber mit Auftragsspitzen im Handwerk nichts gemein.

Justus, daher doch meine Frage in Post 2. War das einmalig, oder kommt das regelmäßig vor beim TE?
Ich hatte heute auch 15 Stunden auf der Uhr, mit ‚normaler‘ Tagesleistung:emoji_slight_smile:
 

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Holz-Christian

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Ich komme ja aus der Landwirtschaft, aktuell ist Getreideernte, würden da alle unflexibel mit Industriell/ Gewerkschaftlichen Belangen rumjammern müssten wir spätestens in einem halben Jahr verhungern.

Da spielen halt noch andere Faktoren wie das Wetter mit rein.
Dafür gibts auch wieder andere Zeiten.

Nochmal, zum dritten Mal, ohne weitergehende Infos ist das hier Kaffesatzlesen.
 

ChristophW

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Das hat aber mit Auftragsspitzen im Handwerk nichts gemein
Man sollte sich da nicht zu sehr auf einen Thron heben, andere Branchen haben auch ihre Auftragsspitzen...


Ich hatte heute auch 15 Stunden auf der Uhr, mit ‚normaler‘ Tagesleistung
Als Angestellter oder als Chef? Wie gesagt > 10h ist eigentlich no-go und kann richtig Ärger geben 'Auftragsspitzen' reicht da idr auch nicht als Begründung aus...
https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__14.html


Justus, daher doch meine Frage in Post 2. War das einmalig, oder kommt das regelmäßig vor beim TE?

Der Te schrieb doch

aber hier ist das wohl der Normalfall 50-60h zu
Und das ist weder 'normal' noch erlaubt noch hat das was mi 'nach 8h den Hammer fallen lassen' zu tun...
 

ChristophW

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müssten wir spätestens in einem halben Jahr verhungern
Gehts noch dramatischer :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: laut RKI sind zwei Drittel der Männer (67 %) und die Hälfte der Frauen (53 %) in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen (23 % der Männer und 24 % der Frauen) ist stark übergewichtig (adipös).

Es würden also wohl nicht alle verhungern :emoji_innocent:

Außerdem muss/kann man solcherlei ja wohl nicht auf alle Arbeitsfelder anwenden, wenn dein Einbauschrank nicht morgen fertig ist verhungert keiner und draußen wird der wohl auch nicht rumstehen als das das Wetter von belang wäre :emoji_thinking:
 

fragnix

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Ich bin klarer Fan von "Was auch immer den Betrieb am Laufen hält", denn ohne Einkommen sind alle die tollen Rechte Makulatur.

Davon unabhängig: letztlich sind die Gesetze völlig egal, auch wenn das jetzt den Gesetzestreuen weh tut. In diesem Betrieb gibt es genug Arbeit, und die Leute können aktuell 50-60 Std./Woche arbeiten. Wenn das jemandem nicht gefällt, wird er halt nach der Ausbildung (oder bei grosser Ungeduld auch jetzt) den Betrieb verlassen und bei jemandem anheuern, der nicht mehr als 40 Std./Woche arbeitet.

Ob dieses Verlassen dann vom Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ausgeht kann ich von aussen nicht beurteilen. Kann ja auch sein, dass der Azubi sich mit den Gesetzen zu Recht durchsetzt, und der Betrieb ihn dann schlicht nicht übernimmt, weil er solche Leute nicht gebrauchen kann. Auch nicht nach der Lehre, wenn Stundenlohn und Überstundenzuschlag attraktiver aussehen. Wenn die Einstellung nicht zum Betrieb passt, dann weg mit dem Jung.

Ausbildung im Handwerk machen und Überstunden nicht mögen: Das klingt für mich etwas naiv. Arbeitsrealität ist, dass er mehr Aufträge als Hände gibt. Wer das grundsätzlich nicht mag ("ab und zu mal ein paar Stunden") sollte sich vielleicht doch lieber etwas anderes suchen. Eine Verkäuferausbildung ist ja auch wenig sinnvoll, wenn man den Umgang mit Menschen nicht mag. Damit ist man kein schlechter Mensch; hat aber bei der Berufswahl nicht aufgepasst.
 
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