3D Druck in der Werkstatt

OmnimodoFacturus

ww-robinie
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Wenn man den Abstreifturm eh braucht, dann kann man ja gleich mit dem Prusa MMU2S drucken. Das macht dann ja keinen Unterschied mehr.
Eine nette Option bei einem Drucker wie dem Prusa XL und anderen mit mehreren Druckköpfen ist aber, dass man den Drucker auch mit verschieden großen Druckdüsen ausstatten kann und so bspw senkrechte Layers oder das Infill mit einer 0,6er oder sogar größeren Düse drucken kann, bei den outer Layers aber bei 0,4 bleibt.
 
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Ich kenne niemanden, der mit zwei, an einer Basis fest montierten, Druckköpfen (das ist halt die billige Variante bei den "Hobbydruckern") auf Dauer glücklich geworden wäre. Geringstes Warping oder eine minimale Erhebung auf der Oberfläche reicht aus, dir das Druckobjekt von der unbenutzten Düse vom Druckbett zu fegen oder die Riemen überspringen zu lassen. Wenn zwei Extruder nötig sind: Wechselkopf (aufwändig), heben/senken des zweiten Kopfes (ebenso aufwändig, noch mehr Gewicht) oder aber IDEX (der zweite Kopf verfährt auf einer Achse unabhängig). Vorteil bei IDEX: Der zweite Kopf fährt vollständig an die Seite oder kann wahlweise z.B gleichzeitig ein Duplikat erstellen. IDEX ist eigentlich bei einem Eigenbau/Umbau am ehesten hinreichend präzise umzusetzen (Beispiel wie man das lösen kann: https://www.thingiverse.com/thing:1862801). Dieses System ist mittlerweile auch bei Profi-Druckern angekommen, zum Beispiel hier: https://www.cr3d.de/3d-drucker/c-serie/
 
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hobbybohrer

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Hallo,
mal zurück zu den Basics: sind die vor zwei Jahren genannten Einsteigerdrucker noch aktuell, oder empfehlen sich zwischenzeitlich andere in derselben Preisliga? Anycubic 3i Mega (S/SE/Pro/Zero) oder Creality Ender 3/2 V2 Pro????
Was hat es mit den Harzdruckern auf sich?
Wer blickt da durch?
Österliche Grüße, Richard
 
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Fast alle "Einsteigerdrucker" basieren auf dem alten Prusa I3-Prinzip (https://de.wikipedia.org/wiki/Prusa_i3), bei dem das Bett nach vorn und hinten bewegt wird. Das ist einfach zu und billig zu bauen, macht aber bei Bettgrößen von mehr als etwa 20x20 cm aus vielerlei Gründen wenig Sinn. Bei den ganz billigen wird dann meistens noch, statt auf vernünftiger Wellen und Lager, auf (POM-) Laufrollen entlang von Aluprofilen gesetzt. Ob da nun Anycubic oder Creality dran steht macht keinen wirklichen Unterschied, immerhin sind diese Marken so verbreitet, dass sich Probleme recht gut identifizieren und somit lösen lassen.
Ich würde bei Einstiegsdruckern noch den Kingroon KP3S erwähnen, das ist eine Art Prusa-Mini-Abkömmling.

Die ganzen Resin-Drucker sind eine Welt für sich. Hier geht es in erster Linie um sehr detaillierte Drucke in sehr hoher Auflösung. Wenn du z.B. eher Miniaturen und ähnlichen Kleinkram drucken möchtest sicher einen Blick wert. Das Resin ist aber recht teuer und das ferige Modell muss noch nachbehandelt (mit Alkohol gewaschen) und meist nachgehärtet (mit UV-Licht) werden. Ist schon eine ganz schöne Matscherei meiner persönlichen Meinung nach.
 

Avogra

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Die SLS-Drucker liefern zwar tolle Ergebnisse, haben aber eher kleinen Bauraum. Vor allem aber ist es ein riesen Gepansche mit giftigen Flüssigkeiten, die relativ schnell (ca 1/2 Jahr) schlecht werden. Wir haben in der Arbeit einen der günstigen SLS-Drucker, glaub von Anycubic. Im Vergleich zum FDM-Drucker ist das wirklich sehr aufwendig und niemand verwendet ihn gerne. Als Einstieg in den 3D-Druck würde ich dringend davon abraten.
Ich empfehle zur Zeit den Prusa mini+, nachdem zwei unbedarfte Kollegen und ein Freund super Ergebnisse auf Knopfdruck bekommen.
 

OmnimodoFacturus

ww-robinie
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Resin Drucker sind was für Leute mit speziellen Anwendungsbereichen und für Fortgeschrittene. Anker macht wohl grade einen Drucker, der bisher gut aussieht. Gibts aber aktuell noch nicht zu kaufen, er ist unverständlicherweise im Crowdfunding (ich finde das wenig empfehlenswert).
Ansonsten Prusa ist immer noch die Marke deren Drucker out of the box am besten funktionieren.
 
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Ansonsten Prusa ist immer noch die Marke deren Drucker out of the box am besten funktionieren.
Im Bereich der Drucker bis 1000 € stimme ich dir da zu. Im Profi-Bereich kommen dann aber noch ein paar weitere Namen dazu, aber das ist ja nun mal ein ganz anderes Segment :emoji_wink:
Ich mag diese China-Billig -Dinger auch nicht besonders, an den Druckern wird teilweise recht viel kaputtgespart. Aber wenn man sich den Preis anschaut, bereit ist ggf. noch einen brauchbaren Feeder und/oder Hotend nachzurüsten und recht viel Arbeit in eine wirklich exakten Aufbau und Justage zu stecken kommt unter'm Strich halt immer noch einiges günstiger weg als bei einem Original Prusa aus Tschechien, bei dann vergleichbaren Druckergebnissen. Ob man sich die Mühe, die Warterei auf Ersatzteile usw. und manchmal auch den Frust wirklich antun mag ist natürlich eine persönliche Entscheidung. Wer wirklich mehr will wird später dann eh selber bauen (z.B. 'nen CoreXY) oder eben tiefer in die Tasche greifen.
 

hobbybohrer

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Hallo,
ich werde ausschließlich funktionale Teile herstellen, keine Figuren oder Ornamente. Daher kommen also die Harze nicht in Frage. Gut!
Dann schaue ich erstmal bei den FDMs umschauen.
Richard
 
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Habe einen günstigen China Drucker von Artillery, der lief auch direkt „out of the box” zuverlässig. Kann aber auch nur Zufall sein. Aber für <300€ arbeitet er tadellos (PETG, PLA und TPU bislang.
 

Holzfummler

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Moin,
Resindrucker hatte mein Sohn 3 Jahre, viele Probleme, viel und teure Chemie, besonders Entsorgung und tolle Gerüche in der Wohnung. Ist zu Prusa gewechselt.
Ender 3 Pro macht super Ergebnisse, einfach im Aufbau.
Derzeit liebäugle ich mit dem Ender 5 Pro, rd 300,- €, mehr Bauraum als der Ender 3.
Gruß
Thomas
 

inselino

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Resindrucker sind super spannend, da mit einem Laser viel höhere Präzision möglich ist, als mit einem Filamentdrucker. Außerdem lassen sich ganz andere Materialien verarbeiten (z.B. bessere thermische Stabilität etc.). Für den Hausgebrauch würde ich das aber aufgrund der verwendeten Gefahrstoffe nicht empfehlen.


viel und teure Chemie
Nur das ist halt immer so eine Sache, dein Filament ist genauso viel Chemie wie das Harz :emoji_wink: Aber ja die Ausdünstungen sind bei den Filamenten natürlich viel geringer, da es ja bereits Polymere sind, während die Monomerharze leichter verdampfen.
 

Avogra

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Nur das ist halt immer so eine Sache, dein Filament ist genauso viel Chemie wie das Harz :emoji_wink: Aber ja die Ausdünstungen sind bei den Filamenten natürlich viel geringer, da es ja bereits Polymere sind, während die Monomerharze leichter verdampfen.
Naja, da seh ich schon einen deutlichen Unterschied, eher kaum vergleichbar. Das flüssige Harz ist hochgradig reizend, ganz zu schweigen von giftig. Man benötigt literweise Lösungsmittel um das Druckteil von überschüssigem Harz zu befreien. Wenn das Lösungsmittel verbraucht ist, steht man mit nem Gemisch aus Harz und Lösungsmittel da.
Das Lösungsmittel ist flüchtig und entzündlich. Man muss ständig die Teile handhaben, die noch mit Harz oder Lösungsmittel benetzt sind.
Das würde ich nur unter nem guten Abzug und mit Schutzausrüstung machen wollen.
 

inselino

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Das flüssige Harz ist hochgradig reizend, ganz zu schweigen von giftig.
Das habe ich auch nie bestritten, nur diese Abneigung gegen "Das ist Chemie" ist halt Unfug, alles um dich rum ist Chemie, manche davon ist gefährlicher für deinen Körper andere nicht.
 

Avogra

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Das habe ich auch nie bestritten, nur diese Abneigung gegen "Das ist Chemie" ist halt Unfug, alles um dich rum ist Chemie, manche davon ist gefährlicher für deinen Körper andere nicht.
Da hast du auf jeden Fall recht. Hier war mit "Chemie" meiner Meinung "Chemikalien" gemeint. nicht als "chemisch hergestellt" was du vermutlich verstanden hast oder? Zumindest hab ich Holzfummler so verstanden.
 

inselino

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Hier war "Chemie" als synomym für "irgenwelche gefährlichen Stoffe die riechen" gemeint. Und ich (als Chemiker :emoji_wink: ) finde diese Verallgemeinerung immer etwas doof, da alles aus Chemikalien besteht. Ich kenne diese Verallgemeinerung im Volkmund aber wenn ich dann höre "Waschmittel ohne Chemie" ist das halt nicht nur falsch sondern verschleiert halt auch viel.
Besser wäre hier vielleicht die Bezeichnung Gefahrstoffe gewesen, ich verstehe aber auch, dass der Werbeslogan "Waschmittel enthält keine Bedenklichen Zusätze nach EG Verodnung XYZ" nicht wirklich so cool ist wie "waschen ganz ohne Chemie".
 

hobbybohrer

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Hallo,
nun habe ich mir den Anycubic Mega X zugelegt (war gerade günstig) und meinen ersten Versuch: Ein Probe-Schlauchstück zum Aufstecken auf die Absauge.
IMG_3941.jpeg
Wie genau kann man die Passung zum Aufstecken machen? Am Stutzen gemessen habe ich 100,3mm. Möglicherweise durch einen Handlingfehler hat das Teil nur 100,0mm. Oder sollte man ein definiertes Übermaß (z.B. 0,5mm) einplanen.
Im Ring ist eine rechtwinklige Stufe. Beim Druck ist der Kopf an dieser Kante nicht immer im Kreis herum gefahren, sondern hat auch mal ein Stück des Bogens übersprungen. Dabei sind diese Fäden entstanden. (PLA, 190°, 60°, 0,2mm, 20%)
Liegt es an der Temperatur oder an der Kante?
Grüße Richard
 

JojoS

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wenn man seinen Drucker kennt, dann kann man das Unter/Übermaß in der Konstruktion berücksichtigen. Man kann aber auch Korrekturen im Slicer (kenne das von Cura) für Löcher oder Aussenradien eingeben.
Für richtig runde Teile ist auch eine genau rechtwinklige Ausrichtung von XY wichtig, sonst wird es oval. Und für so Adapter ist TPU gut, das ist zäh flexibel.
 

Avogra

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Hallo Richard,
herzlichen Glückwunsch!
Wenn man große Teile sehr passgenau braucht, muss man etwas rechnen und ein paar Tests machen (zumindest ich muss das). Die verschiedenen Materialien haben unterschiedlich viel Schwindung, also schrumpfen etwas beim Abkühlen. Bei PLA ist sie sehr gering aber auch nicht null. Ich würde mit 0,1..0,2% rechnen. So richtig zum Tragen kommt das dann eher bei anderen Materialien.
Dazu kommt, dass konkave Formen (also Innenradien) immer minimal kleiner werden. Bei mir sind das fast schon unabhängig von der Größe ca. 0,2mm, um die ich den Durchmesser vergrößern muss. Insgesamt würde das ja sehr gut zu deiner Abweichung passen, falls du innen gemessen hast.
Ich berücksichtige die 0,2mm immer in der Konstruktion. Die Schwindung korrigiere ich im Slicer als Skalierung in X und Y (Z passt in der Regel perfekt).

Die Fäden kommen sicher von der Stufe, da dann der Drucker große Teile in der Luft drucken muss. Hier würde es sich anbieten, nur außen eine Fase zu ergänzen.
Die Drucker können schräge Überhänge bis ca. 45° in der Regel problemlos drucken. Ebenso erstaunlich lange Brücken mit etwas Durchhängen in den ersten Schichten (hab schon bis zu 10cm gesehen!). Nur über dem nichts drucken klappt nicht.
Falls du Cura verwendest: da gibts ne Funktion um sich den Druckverlauf in kleinen Schritten anzuzeigen. Das ist oft sehr lehrreich. Andere Slicer können das vermutlich auch.
 

hobbybohrer

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Hallo,
ich habe für die Maße zunächst versucht, von thingiverse stl-dateien zurück zu verwandeln, um dann die Maße abzulesen. Das gelang mir nicht wirklich und irgendwann hab ich dann selber konstruiert. Man muss sich in ganz schön viel einarbeiten...
das mit den 0,1-0,2% kann man sich ja merken. und eine Fase ist ja auch kein Ding. Jetzt schaue ich mir mal eine Gewinde (für den Schlauch) an. Als slicer habe ich Cura und konstruiere mit FreeCAD.
Grüße Richard
 

hobbybohrer

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Hallo,
jetzt also das ganze Teil mit Euern Hinweisen konstruiert und gedruckt. 7:20h ist ganz schön lang. IMG_3948 (1).jpeg
Grüße Richard
 

Avogra

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Ja stimmt, größere Teil explodieren dann zeitlich echt leicht. Wobei 7:20 noch echt überschaubar ist. Was da hilft ist ne größere Düse. Zum einen kann man da die Anzahl Wände deutlich reduzieren. Zumindest wenn das Teil mit 0,4mm wenigstens 4 Linien dicke Wände hat. Zum anderen kann man die Schichten deutlich höher machen. Eine 0,8mm hat ja schon den 4fachen Querschnitt. Ganz grob passt dann auch 4 mal so viel Material pro Sekunde durch. Also zb Linienbreite verdoppelt und Schichtdicke verdoppelt. Irgendwann ist dann die Leistung des Heizelements der begrenzende Faktor. Ich hatte da mal zu Corona Beginn für so Visiere experimentiert. Als ich dann endlich soweit war, dass ich 800gr in 9 Stunden in guter Qualität verdrucken konnte, war das Interesse an den Visieren schon wieder ziemlich abgeflaut
 

BnafetS

ww-eiche
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Hallo zusammen,
kann mir evtl. jemand einen guten G-Code-Editor empfehlen?
Bitte nicht Notepad++ empfehlen, das ist zwar als Texteditor ok, aber ich würde vielleicht noch gerne sehen, wo ich mich gerade im Model befinde.
Wenn dann Änderungen auch noch direkt am Modell angezeigt werden, wäre das auch toll.

Vielen Dank
Stefan
 

AlienElement

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Zur Passung beim 3D-Druck:
Ich drucke bzw. konstruiere Teile, die genau passen müssen, immer einen Tick kleiner und schleife mir das Teil dann zurecht. Hab erst für meinen Kränzle-Sauger einen Adapter zur Verbindung des Schlauchs mit dem Teleskopstab gedruckt, dabei auf beiden Enden des Adapters den Durchmesser um 0,X mm kleiner gewählt (ich glaube es waren 0,5 mm) und den Adapter nach dem Druck dann händisch zurechtgeschliffen, so dass er firm sitzt. Natürlich habe ich die Wände etwas dicker konstruiert, damit sie durch das Abschleifen nicht zu dünn geraten.
 

Rho

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Das mag auch mit dem Drucker zusammenhängen (ich habe einen Prusa MK3S), meine Drucke sind auf den 1/10mm genau, natürlich auch abgestimmt aufs Filament. Von Hand alles nachkorrigieren möchte ich eigentlich nicht nach dem Druck ...
 
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