Hatte ganz vergessen hier meine Erfahrungen mit der AD260S zu teilen. Hatte die Maschine bei einem Händler aus meiner Umgebung erworben (um niemandem zu schaden, lasse ich den Namen des Händlers mal weg).
Die Hobelmaschine kam recht gut verpackt in einer dünnen Sperrholzbox auf einer Europalette verschraubt.
Zum Hobel selbst: Ein Satz mit X.
Tische hatten eine ganz leichte konkave Krümmung und der Aufgabetisch kam bereits mit einem tiefen, sehr auffälligen Kratzer geliefert (da es sich dabei mehr um einen Optischen, als einen Technischen Mangelt, akzeptierte ich diesen Umstand).
Abgabetisch und Aufnahmetisch ließen sich mittels Stellschrauben und viel Geduld sehr plan einstellen und blieben auch nach mehrfachem Umbau von Dickenhobel zu Abrichte immer plan.
Zwei Tage später stand das erste Projekt an und nach dem Abrichten ging es an das Hobel auf Dicke.
Die zu bauende Eichentischholzplatte bestand aus 5 je 20cm breiten Eichenbohlen, welche ich vor dem Verleimen erst einmal probehalber festzwingen wollte, damit beim Verleimen auch nichts schief geht.
Beim Ausrichten der Platten dann die große Überraschung: an den Stoßkanten war immer ein Versatz zu sehen. Nach kurzer Fehlersuche dann die Feststellung, dass der Dickenhobel nicht parallel hobelt
.
Also die Betriebsanleitung durchforstet, ohne Erfolg. Anschließend mit dem Händler/Importeur der Bernardo Maschine gesprochen und dieser ließ sich 4 Tage Zeit um mir mitzuteilen, dass dieser Fehler nicht behoben werden kann. Die Abweichung bei meinem Hobel sei mit 1,2mm auf ca 20cm Hobelbreite einfach zu stark.
Der Händler bot mit 300€ Rabatt auf die Maschine an, wenn ich den Fehler akzeptieren würde. Logischer Weise lehnte ich dieses bescheidene Angebot ab und forderte eine Nacherfüllung. Vom Händler erhielt ich die Nachricht, dass ich den Hobel zurückbringen solle und in ca. 4-6 Monaten eine neue Maschine erhalten würde. Auch dieses Angebot lehnte ich ab und drängte den Verkäufer auf Rücknahme der mangelhaften Ware. Zähneknirschend nahm dieser die Maschine zurück und überwies wenige Tage später den Betrag zurück an mein Konto.
Meine Schlussfolgerung aus der Geschichte:
Bernardomaschinen weitläufig umschiffen und weiterhin auf Gebrauchtmaschinen setzen, welche man vor Ort ausprobieren und auf Planparallelität untersuchen kann.
Eine Woche später erwarb ich eine gebrauchte ADH26C von Holzstar. Diese ist bis auf den Anschlag und die Hobelwelle (Streifenhobelmesser statt Spiralmesserwelle) so ziemlich baugleich, liefert aber perfekte Ergebnisse.
Beim einstellen der Messer nach dem Schärfen kam mir dann folgende Überlegung in den Sinn, welche gegen Spiralhobelmesser sprechen könnte:
Streifenhobelmesser können gegebenenfalls parallel zum Dickenhobeltisch ausgerichtet werden, was bei Spiralmesserwellen nicht so einfach möglich ist.
Gerne würde ich mal eure Meinung zu diesem Gedanken hören.
LG und eine Schöne Woche euch allen.