Darf ich als Auszubildener einem Junggesellen widersprechen?

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Daniboy

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(Das mit geschützte Arbeitsplätze versteh ich auch nicht)

Ist es dort grad ziemlich stressig, wegen Corona?

Allgemein glaub ich kann man nichts falsch machen mit:

Kommunikation möglichst auf Sachebene zurückführen.
Von kritischen Vorgängen ggf ein schriftliches Gedächtnisprotokoll anfertigen bzw eine Art Lehrlings-Tagebuch führen.
(Das schadet nichts, hilft sachlich und ggf psychologisch)
Andere Optionen erkunden.
Ev. auch im jetzigen Betrieb, zB ev. Zusammenarbeit mit anderen Gesellen.

Nebenbei gefragt, ist Berufsschule dzt Online in Distance-Learning bei euch?
 

NiklasAG

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So habe ich das die ganze letzte Woche gemacht, das hat alles noch schlimmer gemacht.


Die Frage verstehe ich schon wieder nicht.
Einfach um ein paar Gedankengänge anzustossen: Der Quereinsteiger der alles weiss rennt zum Chef und sagt danach, dass er auf pauschale Vorwürfe nicht mehr reagieren wird. Was löst das wohl aus? Natürlich macht es das schlimmer.
Entweder du findest den Ansetzpunkt bei dir und deinem Verhalten (wenn es den denn gibt), oder du musst den Betrieb wechseln.
Natürlich können dir auch alle schrieben wie recht du hast, wie gemein die sind und es überhaupt nicht an dir liegt.
Auch wenn es pathetisch klingt: du kannst nur dein Verhalten ändern und du weisst nur, was du denkst und warum du wie handelst.
In jedem Betrieb gibt es einen Armleuchter. Und wenn du ihn nicht kennst, bist du es.
 

raziausdud

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Krieg dich ein. Respektiere die andere so wie du respektiert werden willst, reflektiere dich und frage nach

Nein !!! So einfach ist das nicht. Einem Lehrling pauschal Vorwürfe zu machen geht einfach nicht. Ausbilder habe gewisse Pflichten, nämlich eingestellte Lehrlinge auszubilden, meiner Meinung nach übrigens auch menschlich. Klar kann das das Problem des Gesellen mit einem Älteren sein, aber auch er hat kein Recht, dass am Lehrling auszulassen. Warum soll man verstehen, dass und warum eventuell ein anderer ein Problem hat?

Eigentlich wie im ganzen Leben: sachliche Kritik geht immer. Persönliche Angriffe nicht. Und genau daran erkennt man, wen man vor sich hat. Persönlich wird nur der Unsichere. Und offensichtlich ist das im geschilderten Fall so. Es gibt absolut keine Grund, unsachliche persönliche Angriffe, hinzunehmen. Wie oben schon geschrieben: ich wüsste jetzt, wen ich vor mir habe und würde dort schnellstens abhauen.

Rainer
 
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DasWuzel

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Ist es dort grad ziemlich stressig, wegen Corona?
Alles sehr ruhig, keinerlei Probleme wegen Corona.

Nebenbei gefragt, ist Berufsschule dzt Online in Distance-Learning bei euch?
Richtig.


Kommunikation möglichst auf Sachebene zurückführen.
Das habe ich bis hier hin total vergessen zu erwähnen.
Mir wurde der Mund verboten, da ich angeblich zuviel rede (ich rede nie, außer es ist berufsbedingt)
Drei mündliche Verwarnungen habe ich schon bekommen, weil ich angeblich zuviel rede. Bei der dritten habe ich mal nachgefragt, wer denn behauptet ich rede zuviel. Die Antwort vom Chef: "alle".
 
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DasWuzel

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Persönlich wird nur der Unsichere.
Da das jetzt erwähnt wird: die Kritik des Gesellen passt in die Schublade "persönlich", nicht "beruflich".

Der Quereinsteiger der alles weiss rennt zum Chef und sagt danach, dass er auf pauschale Vorwürfe nicht mehr reagieren wird. Was löst das wohl aus? Natürlich macht es das schlimmer.
Damit meinte ich, dass ich einfach nicht mehr mit dem Gesellen geredet habe, egal was er an mir auszusetzen hatte.
 

marcus_n

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Wuzel: Dann wende dich an deinen Verbindungslehrer in der Berufsschule. Es geht hier auch um rechtliche Dinge. Hier muss wieder vernünftig kommuniziert werden, in er richtigen Reihenfolge, Hierarchie und dem passenden Ton. Da ist ein Forum wirklich der falsche Ort. Hier kann dir keiner ernsthaft helfen.
Gruß
 

killkenny

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Mir wurde der Mund verboten, da ich angeblich zuviel rede (ich rede nie, außer es ist berufsbedingt)
Drei mündliche Verwarnungen habe ich schon bekommen, weil ich angeblich zuviel rede. Bei der dritten habe ich mal nachgefragt, wer denn behauptet ich rede zuviel. Die Antwort vom Chef: "alle".
Sorry, aber wenn ich in so einem Betrieb arbeiten würde und nicht mal die Gespräche zwischen Chef/Ausbilder und dir zu einer vernünftigen Lösung führen, wäre ich schon lange weg. Wie oben schon erwähnt, kennen wir nur deine Meinung dazu. Wenn es wirklich so unfair läuft, wie Du das beschreibst, dann macht die Sache doch überhaupt keinen Sinn. Die wollen dich nicht und Du kotzt ab, weil Du wieder in diesen Laden musst. Tag für Tag.
 

raziausdud

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Könnte auch sein, das die Dich "abhärten" wollen, herausfinden wollen, wie weit sie gehen dürfen ... so in der Richtung. Männlichkeitswahn, (irriges) Autortitätsgehabe. Ist leider oft auch üblich, aber trotzdem, für mich wärs ein weiterer Grund zu sehen: da bin ich falsch.
 
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NiklasAG

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Wie dir geraten wurde: Suche dir einen anderen Platz. Wenn die da alle gemein sind und dich mobben und du nichts lernst usw., dann aktiviere die Vertrauensperson der Berufsschule.
Aber halte dir einfach meine Einwände irgendwo bewusst. (Fast) Nichts im Leben ist eine Einbahnstrasse
 

Lorenzo

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Ich kann da aus eigener Erfahrung was beitragen. Ich bin mit 33 in die Lehre (1BFZ also 4 Tage die Woche Schule, ein Tag im Praktikum). Studium und einige Jobs oder auch Berufe hinter mir gehabt und generell jemand der gerne autodidaktisch lernt. Außerdem nicht ganz ungeschickt. Das kommt nicht überall gut an auch wenn man meint "vorsichtig" zu sein.

Deine Ausdrucksweise Wuzel sagt mir schon dass du in bestimmten Situationen nicht so sehr bemüht bist dein Gegenüber auch verstehen zu wollen. Damit will ich nicht sagen dass der Fehler nur bei dir liegt, aber dass du es dir unnötig schwer machst.

Mein erster Praktikumsbetrieb war für mich kein Spaß. 6 Wochen am selben Schrank arbeiten und ich durfte "nur" Kanten brechen. War nicht was ich mir vorgestellt hab. Aber so kanns halt auch laufen, und im Prinzip ist es auch verständlich dass sie einen Praktikanten auch für genau diese Dinge einsetzen. Zumindest am Anfang.

Der zweite Betrieb war absolut geil. Zu dem bin ich nach 2 Monaten gewechselt. Und zum Halbjahr hab ich sowohl die Schule als auch nochmal den Betrieb gewechselt. Der zweite war einfach sehr schlecht zu erreichen, und an der zweiten Schule war die Praktikumszeit dann blockweise jeweils für 1 oder 2 Wochen. Das hat beim zweiten Betrieb so nicht mehr funktioniert.

Im letzten Betrieb hab ich mich auch echt gut mit dem Chef verstanden. Was super ist im Ein-Mann-Betrieb. Mein Lehrer in der zweiten Schule hat mich an diesen Betrieb vermittelt, weil er wusste was ich gerne machen würde und wo meine Stärken liegen.

Beim Abschlussgespräch kam raus dass letzte Chef mich nicht als Lehrling übernehmen wird. Ich war ihm schon zu weit. Ich wusste was ich will und er hatte das Gefühl ich hol mir das bei ihm ab. Und er war der Meinung dass er einen Lehrling schon ein bisschen selber formen will, und dann auch gerne als Gesellen noch weiter beschäftigen möchte, wo er sich ja den idealen Mitarbeiter quasi selbst geschaffen hat.
Fachlich war alles gut, ich hab ihm wohl auch zu viel geredet (auch wenns immer ums fachliche ging, und eigentlich weiss ich ja auch dass ich gerne mal laber... :emoji_wink: ) und ich war mir meiner Stärken bewußter als meiner Defizite.

Ich kann natürlich wie die anderen hier auch nicht sagen wer jetz genau welchen Anteil an der verfahrenen Situation hat in der du steckst. Aber ich glaube du kannst dir selbst einen Gefallen tun indem du innerlich nich zu sehr auf, die oder den oder alle anderen einschießt.
Sieh es mal so, dein Betrieb kann noch gar nicht wissen mit was genau sie dich schon beschäftigen können. Und selbst wenn du augenscheinlich gut bist in dem was du tust, müssen auch langweilige und sich wiederholende Dinge getan werden. Die macht dann auch nicht der Geselle, sondern der Praktikant oder Azubi.

Ich durfte im letzten Betrieb ein Bett bauen das dann im Vorführraum der Schreinerei gelandet ist. Es war grad kein Auftrag da an dem ich voll hätte mithelfen können weil der Chef es auch intus hatte alles allein zu machen. Es ging ihm also nicht um meine fachliche Kompetenz bei der Entscheidung mich nicht zu übernehmen. Es ging ihm darum einen Mitarbeiter zu bekommen, nicht jemanden der am liebsten selber den Betrieb führen möchte, auch wenn ich das so nicht vermittelt habe. Da ist ein Azubi der frisch aus der Schule kommt einfacher...

Ein ehrliches, aber auch zurückhaltendes Gespräch wird auf jeden Fall helfen. Ich persönlich würde trotzdem nach einem Betrieb suchen der besser zu dir passt, und in den du auch besser passt. Es geht immer um beide Seiten, das darfst du nicht vergessen!
Du kannst nicht erwarten dass selbst wenn du viele Sachen schon gut kannst, du nur Arbeiten zugeiteilt bekommst die dir liegen und Spaß machen. Hört sich vielleicht abgedroschen an, aber der Respekt und das Vertrauen müssen erst "verdient" werden.

Wenn ich nen Betrieb hätte und ausbilden würde, dann würd ich mir meinen Azubi auch raussuchen, und zwar anhand der Kriterien die mir da wichtig sind. Ich hätte mit Quereinsteigern kein Problem, aber ich hätte auch keine große Lust mir gleich von Anfang an erzählen zu lassen wie mein Betrieb richtig laufen würde...

Nimm was für dich mit. Und wenn es ist dass nicht jeder Handgriff in der Schreinerei immer toll ist und dich voll erfüllt. Und vielleicht auch dass du genau weisst was du später nicht selbst falsch machen willst, im Sinne einer angenehmen Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.
 
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Besserwisser

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Mit 26 musste Ich zum Bund, wir waren allgemein ein älterer Zug, manch einer war schon 28. Unsere Ausbilder, Stuffze waren 19 - 20, da muss man halt durch ....
Herzlichen Glückwunsch! Das ist die Einstellung, die man bei Soldaten wünscht und braucht.
Im Rest der Gesellschaft hoffentlich nicht mehr.



ich finde es sehr schwierig, die Situation einzuschätzen. Aber eines ist korrekt, Azubis werden gesucht. Ich persönlich mag ja etwas ältere sehr gerne. Andere haben da ein Problem mit, weil sich jemand mit Mitte-ende Zwanzig nicht mehr jeden Scheiss erzählen lässt.
 

marcus_n

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Ein Meister hat gegenüber seinem Lehrling eine Fürsorgepflicht und er trägt die Verantwortung für den Betriebsfrieden. Also obliegt es zunächst dem Meister diesen Frieden aufrecht zu halten. Es geht hier um ein besonderes Vertrauens- und Schutzverhältnis. Egal wie alt der Lehrling ist. Aber wie gesagt, das gehört nicht in ein öffentliches Forum. Und wie alt ein Stabsunteroffizier ist, spielt auch keine Rolle. Er ist als Ausbilder qualifiziert. Ein Schütze oder Gefreiter nicht. Es hilft ungemein, wenn man die Situation ab und zu mal von der anderen Seite aus betrachtet.
 

Besserwisser

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Sind wir mal ehrlich: Eines der wesentlichen Dinge, an dem es bei der Ausbildung im Handwerk VIEL zu oft hapert, ist die Ausbildung. Von Ausbildern, die dazu qualifiziert sind.
 

marcus_n

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Auch ein Ausbilder lernt immer dazu. Ausbilder zu sein bedeutet nicht nur fachliche Qualifikation, sondern auch charakterliche Reife, die Fähigkeit Menschen zu führen und ganz besonders ein augleichendes, mildes Wesen zu besitzen.
Sowohl der Ausbilder, wie auch der Meister sollten das wissen. Und jeder muss sich ständig hinterfragen. Es kann aber auf keinen Fall sein, dass der Lehrling seinen Vorgesetzten hilflos ausgesetzt ist. Abgesehen davon ist Lebenserfahrung bis hin zur Weisheit nicht vom Status abhängig.
Hier ist ein Lehrling, der ein Problem hat. Das Forum kann ihm nicht helfen. Das können nur ihm zugewiesene Personen. Und wenn der Lehrling seinen Lehrvertrag einfach so abbricht, fragt man sich warum? Und man muss sich immer darum bemühen, diese Situation wieder ins Lot zu bringen. Möglich, dass das dem Meister nicht bewusst ist. Seltsam, dass der eigentlich zugewiesene Ausbilder nie anwesend ist. Der Ausbilder ist Begleit-, Schutzperson und direkter Ansprechpartner. Der Junggeselle ist jedenfalls nicht in der Position des Ausbilders. Da ist irgendwie ein riesen Durcheinander in der Kommunikation und den Verantwortlichkeiten.
Ergo kann hier nur ein Aussenstehender, sprich Berufsschule oder die Handelskammer, bzw. BG eine ausgleichende Aufgabe übernehmen.
 

Besserwisser

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marcus, darf ich fragen, was du beruflich machst?
"Seltsam, dass der eigentlich zugewiesene Ausbilder nie anwesend ist." Das ist nicht seltsam. Das ist (allzu oft) gängige Praxis. seltsam finde ich, dass du das seltsam findest. Und selbst wenn der anwesend ist, heisst das nicht, dass er sich um die Ausbildung schert.
btw: Imho braucht es normal gar keinen besonders qualifizierten Ausbilder (de facto ist das ja auch meist so). Es braucht jemanden, der Bock hat und sich Zeit nimmt, Wissen weiter zu geben. Handwerk ist da häufig noch im Denken der 60er verhaftet.
 

FredT

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Per se ist ein StabsUffz nicht als Ausbilder qualifiziert, da braucht es schon ein wenig mehr als Lametta oder Sterne, nämlich Kenntnisse in Menschenführung (Pädagogik), Methodik und Didaktik, und ihre adäquate Anwendung in der Praxis. Und manchmal ist da auch ein Schütze oder Gefreiter qualifizierter, wenn er nämlich über die angezeigten Kenntnisse und Qualitäten/Qualifikationen verfügt.
Im Handwerk gibt es dafür die Qualifikation als Ausbilder oder Lehrmeister, nicht umsonst auch mit Schein Ausbildereignung. Kann eben nicht jeder, siehe oben...
 

marcus_n

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Fred: Kannst du das bitte belegen? Wenn ein Unteroffiziersgrad als Ausbilder eingesetzt ist, hat er die Qualifikation, aufgrund diverser Lehrgänge und Ernennung durch den Kompaniechef. Ein Stabsunteroffizier hat keinen Stern und auch kein Lametta. Da ist noch eine ganze Menge dahin. Möglich dass deine persönlichen Erfahrungen ein paar Jahrzehnte zurückliegen. Es hat sich so Einiges geändert.
Aber darum geht es nicht. Es geht um Verantwortung. Ein Vorgesetzter egal wo, ob beim Bund, im Krankenhaus, im Supermarkt oder beim Kistler von Nebenan ist verantwortlich. Darum geht es. Lehrling schutzbedürftig - Ausbilder kümmert sich darum.
 

Yovader

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„Gib mir die Gelassnheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Inzwischen habe ich vier abgeschlossene Berufsausbildungen und in einem davon war ich sehr lange als Ausbilder tätig.

Oft wird vergessen, dass bei einer betrieblichen Ausbildung, die wirtschaftlichen Interessen des Betriebes in der Regel vor der Verantwortung stehen, die eine Ausbildung mit sich bringt. Der Junggeselle, der anscheinend derzeit die Funktion eines Ausbilders übernimmt, muss dennoch sein Tagespensum schaffen.

Zum anderen gehören zu einem Konflikt immer mindestens zwei Personen, die beide (!) ihren Teil zur Entstehung beigetragen haben.
Ohne Dich jetzt wirklich zu kennen, habe ich zumindest anhand der Überschrift und Deiner Reaktionen den Eindruck, dass Du zu den eher "unbequemen" Menschen gehörst.

Mein Rat zu der inzwischen sehr schwierigen Situation, gehe mal tief in dich und hinterfrage, ob für Dich der Ausbildungsbetrieb der richtige ist und Du dort noch weitere 2 (?) Jahre verweilen möchtest und eine erfolgreiche Abschlußprüfung dort realistisch ist.
Erst wenn Du das mit einem eindeutigen "Ja" beantworten kannst, macht es Sinn, zu überlegen, was Du künftig an Dir verändern kannst.
Wenn Du hingegen weiterhin glaubst, dass "nur" die anderen Schuld haben, hat es dort wohl keinen Sinn.


Ich wünsche Dir alles Gute
 

raziausdud

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Eigentlich hast Du doch schon gemerkt, dass das so für Dich nichts ist. Nochmal versuchen, ein paar Dinge zu ändern. Beim nächsten Mal klare Fragen stellen, klare Ansagen machen, dabei an die Rolle der anderen (unbewusst) appellieren. Keine Opferrolle einnehmen (das machst Du zB mit "ich bringe es in Ordnung").

Was genau habe ich falsch gemacht (alles kann es ja nicht gewesen sein)? Sie sind mein Ausbilder, was meinen Sie, wie könnten wir (!) das ändern. Können Sie mir zeigen, wie ich das besser machen kann. Sie sind der Chef, sagen Sie mir, was anders werden muss. Sagen Sie mir, wie es für alle hier besser wird. Ich bin ja hier der Lehrling und habe gerade angefangen, aber ich möchte schon, dass ich im Laufe der Zeit immer besser werde. Wie das geht, müssten Sie mir aber zeigen.

Manchmal hilft Den-Dummen-Spielen. Was .... schon wieder ich? Was ist es denn diesmal ? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass ohne mich alles und mit mir nichts funktioniert?

Dann merkst Du eventuell, ob sich auch Deine Gegenüber ändern. Völlig ändern kannst Du andere Menschen nicht. Es gibt sie halt, solche und solche. Ich kann es nicht wirklich beurteilen, aber möglicherweise bist Du in der für Dich falschen Firma gelandet. Dann muss Du das aber auch ganz einfach unter "Pech gehabt" verbuchen. Damit wärst Du dann bei Dir ...

Geht mir auch noch durch den Kopf, manchmal ist es nur so eine Kleinigkeit und es gibt so ungeschriebene Regeln, auf die man selbst wenig, andere aber sehr viel Wert legen, Z.B: hast Du einen ordentlichen Einstand gegeben ? Gibt es nicht einen in der Firma, den Du mal vorsichtig darauf ansprichst, welchen Eindruck (!) Du hast?

Rainer
 

marcus_n

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Yovader: Woher stammt dieses Zitat bitte? Der Lehrling hat ein Recht auf Unwissenheit und Fehler. Der Meister nicht.
 

FredT

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Richtig, er ist verantwortlich. Das andere kann man bis zur ersten Unterrichtsstunde so stehen lassen. Er hat vlt die Qualifikation auf dem Papier, auch aufgrund diverser Lehrgänge. Die Ernennung ist Formsache des KC. Ein Papier und einen Titel zu haben bedeutet zwar in Deutschland was, aber die Theorie wird in der Praxis bewiesen. und da ist es leider bei einigen Qualifizierten dann nicht mehr so toll. Hatten wir hier auch, wo dann der frisch eingezogene Soldat (er war studierter Pädagoge mit mehrjähriger Lehr- und Führungserfahrung) dem Ausbilder Uffz. erst einmal den roten Faden der Lehrunterweisung aufspulen mußte.
Zivilqualifikationen sind das eine, über militärische hab ich da eine ganz spezielle Meinung, und diese aus Lebenserfahrung
 
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