Der Parkettmann, der Sachverständige und ich...

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andama

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Ihr zwei, Mathis und Roostie, habt es absolut richtig auf den Punkt gebracht, dass sparen am falschen Ende auch mal richtig teuer werden kann.
 

schneemann

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Der Ruskin Spruch ist nun auch schon bissel abgedroschen ...

Woher weiss denn ein Laie was billig, was günstig, was okay oder was teuer ist ?

Es soll auch schon Fälle geben wo nicht der billigste Anbieter genommen wurde
und trotzdem Murx rauskam

Grüsse
Maik
 

andama

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Indem er mehrere Fachfirmen (FACHFIRMEN) anfragt.
Ich gehe davon aus das der TO das auch getan hat, bis er das vermeintlich günstige Angebot bekam...
 

SteffenH

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Ein immer wiederkehrendes Phänomen in ähnlichen Diskussionen ist es, dass sich der Tenor im Laufe der Diskussion ändert nach "bist doch selber Schuld, wenn du den billigsten nimmst".
Das ist völlig irrelevant. Wenn ich einen Toaster für 9,99 kaufe, nehme ich trotz des Preises die Gewährleistung wahr, wenn er kaputt geht.
Der günstige Preis ist das Risiko des Anbieters, nicht des Kunden.
 

ParkettFlash

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Moin

Aussagen wie " hatte nicht viel Geld " und " wollte mal kucken ob´s für Summe XYZ gemacht werden kann " sagen imo doch alles :emoji_wink:

Gleiche Spiel bei Ebay wenn die Leute wirklich glauben,daß ein Anbieter einen Laptop oder einen Beamer 30 % unter seinen Mitbewerbern anbieten kann.
Und sich dann wundern,daß nach der Bezahlung kein Gerät geliefert wird :confused:

Wobei die ersten 5 oder 10 Leute ihr Gerät bekommen haben und eine positive Bewertung abgegegeben haben.
Nur die restlichen 145 Leutchen hatten bißchen Pech :emoji_frowning2:

Der Boden ist sicherlich nicht toll,allerdings muß man ihn auch mal selbst gesehen haben um das zu beurteilen.
Einfach zu behaupten der Sachverständige sei inkompetent kann man so auch nicht stehen lassen ohne den Mann zu kennen UND den Boden gesehen zu haben.

Wenn ich eine Arbeit zu vergeben habe schaue ich mich vorher nach renommierten Firmen um.
Man fragt unter seinen Bekannnten rum,man ruft mal bei der HWK an und man informiert sich im Netz.

Und dann laß ich mir Angebote machen und wähle den passenden Handwerker aus.
Das muß nicht immer der teuerste Anbieter sein,auch da schlagen einige über die Stränge weil sie´s sich leisten können.

Aber der billigste Anbieter ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % auch nicht der wahre Jakob :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß



Mich stört diese Antwort:

1. gibt es Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht so viel Geld zur Verfügung haben.

Die können sich keine Firma nach Deinen Massstäben leisten.

Nach Deiner Ansicht gäbe es nur die Möglichkeit: ALLES (Deine Massstäbe) oder NICHTS (es einfach nicht machen zu lassen).

Ich wollte es - trotz wenig Geld - machen lassen und habe das Angebot einer FIRMA bekommen, welche 1. bei der Innung gemeldet ist, 2. eine Webseite hatte, die genau so überzeugend wirkte, wie 1000 andere Webseiten auch, 3. hatte ich vor Vergabe des Auftrages mit dem Chef gesprochen und er wirkte freundlich, nett, kompetent.

Aus diesem Grund gab es für mich kein SCHWARZ (ich muss die beste Fachfirma holen) oder WEISS (ich mach gar nix), sondern ich habe mich für eine Farbe (und wenns nur ein Graubereich dazwischen ist - und ich weiß schon: das sind keine Farben) entschieden.

ICH habe nicht gesagt, dass der Sachverständiger keine Ahnung hat. Das haben die Leute hier geschrieben. Im Gegenteil: hier musste kein Sachverständiger erst mühsam sein Urteil formen, sondern der Sachverständiger kam in die Wohnung, sah über dem kompletten Boden noch die Fugen (die eigentlich gespachtelt werden sollte) und zudem war - siehe Fotos - schlecht lackiert.

Das hätte jeder Laie gesehen, aber der Sachverständiger ist eben eine "offizielle" Person und der konnte mit dem Parkettchef anders sprechen und umgehen, als ich das hätte tun können.

Dass die Lackfläche nicht gut lackiert ist, dass die Fugen noch vorhanden sind - da sind wir uns ja einig (nochmals: siehe Fotos).

Und etwas anderes habe ich NICHT behauptet - und auch der Sachverständiger nicht.

Und dieses Zitat: Wenn ich eine Arbeit zu vergeben habe schaue ich mich vorher nach renommierten Firmen um.
Man fragt unter seinen Bekannnten rum,man ruft mal bei der HWK an und man informiert sich im Netz.

Dazu ich: wer ist "man"? Es gibt keine Vorgaben, wer, wie, was "man" machen muss, denn jeder informiert sich anders.

Ich habe nicht den erstbesten Anbieter genommen, sondern sehr wohl vorher in meinem Kreis gefragt, mich im Internet informiert und bin dann zu diesem Portal gekommen, wo ich den Auftrag eingestellt hatte.

Dort kamen ca. 20 Angebote und auf Grund der Bewertungen des Parkettmannes, seinem Verhalten am Telefon VOR Vergabe des Auftrages an ihn, habe ich mich für ihn entschieden.

Und: nicht jeder Mensch kann sich 1.000,- für die Renovierung von 23-24m2 Parkettboden in einer befristeten Mietwohnung, wo ich vielleicht 2, 3 oder maximal 5 Jahre wohnen werde.

1.000,- sind derzeit ein Monatsgehalt von mir.

Also bitte nicht immer mit Neun-Mal-klugen-Aussagen kommen. Wenn Du in der glücklichen Lage bist, es so machen zu können, wie Du geschrieben hast, dann ist das gut so, ich freue mich für dich - aber nicht jeder Mensch ist gleich und wenn man sowieso schon den Schaden hat, ist der Spott einfach überflüssig

Liebe Grüße
 

ParkettFlash

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Ich denke so einfach sollte man jetzt nicht die Schuld auf den Kunden schieben.
Wenn ein Kunde eine Leistung anfragt, sollte er davon ausgehen koennen
das der Anbieter, der den Auftrag annimmt ordentliche Arbeit abliefert.
Den Preis hat ja auch der Anbieter gemacht und nicht der Kunde vorgegeben.

Zumal der günstige Preis ja mit vorhandenem Material begründet wurde.

Beste Grüße
Maik



Hallo,


genau so war und ist es...

Ich hatte rund 20 Angebote auf meine Ausschreibung erhalten und es gab noch Angebote, die um ca. 10 bis 20% billiger waren.

Mich hatte die Aussage überzeugt (die der Parkettmann dazu geschrieben hatte): Genügend Lack, Grundierung, Spachtellösung noch vom Vorkunden vorhanden.

Da dachte ich:emoji_open_mouth:kay, der hat das noch von vorher, deshalb wirkte das alles sehr seriös.

Und: es handelte sich um sehr teuren Lack, teurer als Bona-Lacke... - und das bei einem sehr günstigen Angebot.

Ich dachte:emoji_open_mouth:kay, der hat eben wirklich noch alles vom Vorkunden, denn sonst könnte er das zu diesem Preis nicht machen.

Geschliffen ist grundsätzlich GUT... - keine Beschwerde.

Aber dann gings eben los mit "wir haben den Boden 3x gespachtelt, aber die Spachtelmasse ist durch das Saugen wieder verschwunden" (sogar gegenüber dem Sachverständiger hatte er das behauptet, weshalb es dann zwischen denen zu einem sehr laut Streit eskalierte).

Er meinte, er hätte den ganzen Nachmittag gespachtelt - ABER: da war niemand, denn ich saß rund 3-4 Stunden im Treppenhaus. Die Wohnung war leer. Niemand hatte gespachtelt.

Und so ging eben alles los.

Grundsätzlich bin ich mit dem Boden jetzt nicht so unzufrieden. Selbst die Versiegelung ist in vielen Bereichen okay, aber genau in der Mitte des Raumes hatten sich diese Stellen (siehe Fotos) gebildet - zuhauf noch dazu.

Ein Zwischeschliff, ein wenig Gel spachteln und neu lackieren und ich wäre sicher zufrieden.

So nah am Ziel.... - und dennoch weit entfernt, weil ich 1. Laie bin und 2. nicht noch einen Parkettmann holen kann...

Hier noch n Foto: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/18042013174m48z05yxio.jpg


Liebe Grüße
 

ParkettFlash

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Ein immer wiederkehrendes Phänomen in ähnlichen Diskussionen ist es, dass sich der Tenor im Laufe der Diskussion ändert nach "bist doch selber Schuld, wenn du den billigsten nimmst".
Das ist völlig irrelevant. Wenn ich einen Toaster für 9,99 kaufe, nehme ich trotz des Preises die Gewährleistung wahr, wenn er kaputt geht.
Der günstige Preis ist das Risiko des Anbieters, nicht des Kunden.


Ja, so sehe ich das auch - und der gerichtliche Sachverständiger ist zu 100% auf meiner Seite.

Er meinte: der Preis ist irrelevant, denn eine Firma muss ordentlich arbeiten.

Zudem hatte der Auftragnehmer den Preis angeboten und ich habe sowieso noch nachgefragt (telefonisch), BEVOR ich den Auftrag durch einen simplen KLICK vergeben hatte.

Ich will jetzt nicht theatralisch wirken oder sein, aber WENN schon, dann empfinde ich mich derzeit als Opfer von einem Parkettmann, der einfach nicht gut genug gearbeitet hat.

Aber hier wird man schnell zum TÄTER gemacht.

Hier habe ich noch ein Foto: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/18042013174m48z05yxio.jpg

Man ist ja selbst schuld... ^^
 

ParkettFlash

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Indem er mehrere Fachfirmen (FACHFIRMEN) anfragt.
Ich gehe davon aus das der TO das auch getan hat, bis er das vermeintlich günstige Angebot bekam...

Hallo, ja, das habe ich getan, stimmt.

Und: ich habe nicht mal den günstigen Anbieter ausgewählt, sondern DIESEN, weil eben dabei stand, dass alles Material noch vom Vorkunden vorhanden ist.

Und: der Lack, den sie verwendet hatten, ist schweineteuer. Teurer, als Bona. Am Telefon wirkte er sehr kompetent. Geschliffen haben sie auch gut.

Ich reklamiere bei den Fugen (alle noch da) und bei der Versiegelung.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/18042013174m48z05yxio.jpg


Liebe Grüße
 

SteffenH

ww-robinie
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Noch was zu myhammer und Co. Zumindest bei myhammer muss man bei Registrierung einen Gewerbeschein vorweisen. Parkettleger kann heutzutage jeder anmelden, also kann einem ein Reinfall auch in der "normalen" Wirtschaft blühen.
Abgesehen davon. Ich habe vor kurzem auf einer Baustelle mit einem Parkettlegermeister zusammen arbeiten müssen. Der hat sich benommen wie ein König, und hat von A-Z komplette Scheisse gebaut. Das dazu.
 

ParkettFlash

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Ja, das ist eine schöne und philantropische Einstellung. Alle sind gut, und deshalb wird auch alles gut und alle haben sich am Ende lieb.

Aber mal im Ernst: Wenn ich bei Myhammer eher simple Arbeit wie ein wenig Parkett lackieren ausschreiben, werde ich fast zwangsläufig zu einem Anbieter kommen, der es seeeehr nötig hat, alle anderen zu unterbieten, um an einen solchen Klecker-Auftrag zu kommen. Fast immer sind das üble Finger, fast nie Handwerksbetriebe, die einen Ruf zu verlieren haben oder Bock auf Stress mit dem Kunden wie es hier vorhersehbar passiert ist.

Der Engländer John Ruskin (1819 – 1900) war Sozialphilosoph und hat vor weit über 100 Jahren schon mit entwaffnender Klarheit die Gesetze der Wirtschaft so zusammengefasst:

„Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte. Und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas Geld zurück legen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen."


Ich finde, dass dem nichts hinzuzufügen ist.

Und die Mär vom Lack, der noch vom vorigen Auftrag übrig ist, also weg muss, ist doch auch völlig stulle: man kann jeden Lack eine längere Zeit aufbewahren, wieso sollte ein Auftrag deshalb billiger sein??? Vielleicht muss das Benzin im Tank des Autos ja auch noch weg, weil es noch von der vorigen Fahrt übrig ist???

Auf englisch ist das Gesetz der Wirtschaft sogar noch prägnanter: You get what you pay for. Punkt, aus, Ende!



Hier möchte ich kurz widersprechen:

Nochmals: der Anbieter hatte seinen Preis damit begründet, dass er sämtliches Material noch vom Vorkunden hat. Er ist Tischler, baut Küchen, usw... Zudem handelt es sich um Lack, der schweineteuer ist (teurer, als Bona). Wenn er mir dann VOR Vergabe des Auftrages via Telefon erklärt, dass er das gerne macht, weil er genügend Material hat und es ihm zudem um weitere gute Bewertungen geht, dann wirkt das - erstmals - sehr seriös.

Wenn er dann den 1. Termin, wo er um 9 Uhr kommen sollte, um 9:02 auf den nächsten Tag verschiebt, dann wird man skeptisch.

Aber: ich wollte da dranbleiben, zumal ich den Boden gerne renovieren lassen wollte.

(Für mich sind Böden und Wände sehr wichtig, es macht - für mich - wenig Sinn, eine Wohnung einzurichten oder zu gestalten, wenn nicht mal die Böden oder Wände okay sind).

Am nächsten Tag kamen sie (2 Stunden zu spät), hatten kein Kabel für die Schleifmaschine dabei, hatten dann mit einem Kabel von mir 2 bis 2,5 Stunden geschliffen und dann sind sie gegangen.

Der Schleifstaub lag herum.

Am ganzen Nachmittag kam niemand mehr (obwohl er dann behauptete, er war in der Wohnung und hat 3x gespachtelt, aber die Spachtelmasse ist durch das Saugen wieder verschwunden), denn ich saß stundenlang im Treppenhaus und wartete.

Um 17.30 kamen sie, ICH habe gesaugt (sie hatten nicht mal einen Staubsauger dabei, den holte ich von Oma), dann haben sie um 18.30 grundiert und sind bis ca. 20.30 gegangen, damit die Grundierung trocknen kann (auf Nitro-Basis, das ganze Haus stand Kopf, weil das so gestunken hat).

Um 20.30 kamen sie, wollten versiegeln, ich meinte, dass es viel zu dunkel geworden ist.

Darauf der Parkettmann: "Ich habe einen Flutlichtstrahler im Auto."


Aber den hatten sie dann auch nicht und so haben sie bei 2x 40 Watt Glühbirnen eben lackiert.

Und so sieht das eben nun aus: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/18042013174m48z05yxio.jpg

Liebe Grüße
 

ParkettFlash

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Noch was zu myhammer und Co. Zumindest bei myhammer muss man bei Registrierung einen Gewerbeschein vorweisen. Parkettleger kann heutzutage jeder anmelden, also kann einem ein Reinfall auch in der "normalen" Wirtschaft blühen.
Abgesehen davon. Ich habe vor kurzem auf einer Baustelle mit einem Parkettlegermeister zusammen arbeiten müssen. Der hat sich benommen wie ein König, und hat von A-Z komplette Scheisse gebaut. Das dazu.


Das stimmt, aber ich habe das VOR VERGABE geprüft.

Dieser Parkettleger ist Mitglied der Wirtschaftskammer Wien... - und seine positiven Bewertungen lagen bei 100%.
 

ParkettFlash

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Irgendwie hatten wir ähnliche Themen hier in letzter Zeit ein paar mal. Einer schneidet ein Treppengeländer ab:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:, der nächste will eine Treppe aufarbeiten weil die ja nicht so schön ist und jetzt werden Hausmeister zur überarbeitung von Parkett beauftragt.

Und was können wir daraus lernen?

Lasst einfach mal die Finger aus Vermieterangelegenheiten, es sei den ihr seit fachlich Qualifiziert und das ganze wird bezahlt. Ansonsten könnte es bei den Alleingängen richtig teuer werden.



Der Vermieter (den ich nicht kenne) meinte zur Hausverwaltung, dass er die Kosten für die Renovierung des Bodens nicht tragen möchte.

ich hatte 2-3x angefragt.

Und nachdem es eine befristete Wohnung ist, habe ich nach einem günstigen Anbieter gesucht.

Ohne theatralisch sein zu wollen: ich empfinde mich - WENN schon - als Opfer, nicht als Täter...
 

WinfriedM

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@ParkettFlash: Sieh es mal so: Der Mensch hat einen Hang, in Schubladen zu denken. Und nach den paar Infos, die man anfangs hier hatte, sah alles danach aus, als ob du in die Schublade "Geiz ist geil - ich such mir den billigsten über Myhammer und wundere mich über das Resultat" hinein passt. Und was denken Handwerker genau über solche Leute? Es ist zu vermuten, nicht gerade positiv, weil jeder schon solche unverschämte Kundschaft kennengelernt hat, die nur auf den Preis drückt und einen mit Myhammer-Preisen drücken will. Da freut man sich dann auch besonders, wenn jemand dort mal wieder Opfer wird.

In der Diskussion geht es also mehr um Schubladen, über die man diskutiert und nicht um deine konkrete Situation, die sich ja im Nachhinein atypisch darstellt und nicht so recht in diese Geiz-ist-Geil-Schublade passt.

Leider ist es heute auch nicht so einfach, dass billig=schlecht, mittel=mittel und teuer=gut ist. Oft kann das Gegenteil der Fall sein. So sind wir doch alle bemüht, möglichst günstig eine gute Leistung zu bekommen. Und das ist alles andere als einfach und hier besteht immer ein Risiko, mal Mist zu bekommen.

Natürlich kann man in seinen Fähigkeiten, eine gute Auswahl zu treffen, besser werden. Dazu braucht es Erfahrung und Wissen. Ein Restrisiko bleibt aber immer.
 

ParkettFlash

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@ParkettFlash: Sieh es mal so: Der Mensch hat einen Hang, in Schubladen zu denken. Und nach den paar Infos, die man anfangs hier hatte, sah alles danach aus, als ob du in die Schublade "Geiz ist geil - ich such mir den billigsten über Myhammer und wundere mich über das Resultat" hinein passt. Und was denken Handwerker genau über solche Leute? Es ist zu vermuten, nicht gerade positiv, weil jeder schon solche unverschämte Kundschaft kennengelernt hat, die nur auf den Preis drückt und einen mit Myhammer-Preisen drücken will. Da freut man sich dann auch besonders, wenn jemand dort mal wieder Opfer wird.

In der Diskussion geht es also mehr um Schubladen, über die man diskutiert und nicht um deine konkrete Situation, die sich ja im Nachhinein atypisch darstellt und nicht so recht in diese Geiz-ist-Geil-Schublade passt.

Leider ist es heute auch nicht so einfach, dass billig=schlecht, mittel=mittel und teuer=gut ist. Oft kann das Gegenteil der Fall sein. So sind wir doch alle bemüht, möglichst günstig eine gute Leistung zu bekommen. Und das ist alles andere als einfach und hier besteht immer ein Risiko, mal Mist zu bekommen.

Natürlich kann man in seinen Fähigkeiten, eine gute Auswahl zu treffen, besser werden. Dazu braucht es Erfahrung und Wissen. Ein Restrisiko bleibt aber immer.



ja genau, so sehe ich das auch und würde ich das zu 100% unterschreiben

wäre ich reicher, würde ich anders agieren. aber so sind mir die hände gebunden. ich dachte, der parkettmann macht das, dann geht er, ich bewerte ihn, er mich - und alle sind glücklich.

mittlerweile sind 12 tage nach dem 1. Termin vergangen und die lediglich 23-24m2 parkettboden sind noch immer nicht okay...

liebe grüße
 

ParkettFlash

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Falls das jemanden interessiert, ich sollte einen exakten Verlauf zusammenfassen. Dies sieht so aus:

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...yx2p6uf7st.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...cyt4bgmahw.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...l8zejk6n37.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...uwv7l5mn9i.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...oid06kr2hc.jpg

http://img5.fotos-hochladen.net/uplo...frm8gh6tsd.jpg


1. ich hatte via www.my-hammer einen Auftrag eingestellt, wonach ich 23-24m2 Parkettboden schleifen, spachteln und versiegeln lassen wollte

2. nachdem es sich um eine befristete Mietwohnung handelt und ich derzeit finanziell nicht so gut gestellt bin, wollte ich nicht so viel Geld ausgeben und hatte um ein günstiges Angebot gebeten

3. eine Firma aus Wien hat mit dem schriftlichen Hinweis, "Grundierung, Spachtelmasse und Versiegelungslack noch vom Vorkunden" zu haben, ein sehr günstiges Gebot abgegeben

4. ich hatte diese Firma telefonisch kontaktiert und nochmals nachgefragt, ob dieser Auftrag tatsächlich zu diesem Preis ausgeführt wird - was diese Firma bestätigt hat

5. der erste Termin wurde in letzter Minute abgesagt, beim zweiten Termin (am nächsten Tag) kamen die Arbeiter zu spät

6. der Parkettmann (Chef) und sein Mitarbeiter haben dann den Boden etwa zwei bis zweieinhalb Stunden geschliffen und sind dann gegangen

7. zwischen 11.30 Uhr und 17.30 war dann niemand in der Wohnung, denn ich bin stundenlang im Stiegenhaus gesessen und hatte gewartet

8. gegen 17.30 Uhr sind die Arbeiter wieder gekommen, wollten saugen, hatten aber keinen Staubsauger mit

9. ich hatte einen Staubsauger besorgt und gesaugt

10. anschließend hat der Mitarbeiter den Boden grundiert - danach sind beide Arbeiter wegen der Trocknungszeit gegangen

11. gegen 20.30 sind die Arbeiter wieder gekommen und haben bei 2x 40 Watt Lichtquelle den Boden versiegelt

12. anschließend meinte der Parkettmann, dass der Boden fertig ist, ich hatte bezahlt (noch € 10,- Trinkgeld gegeben) und die Arbeiter sind gegangen

Bitte beachten: ich bin Laie und wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was da passiert ist

13. am nächsten Tag kam ich in die Wohnung und die Fugen (wegen denen ich diese Sache eigentlich machen lassen wollte) waren noch immer vorhanden. Zudem war der Boden sehr rauh (Holzfasern) und der Lack sehr dünn

14. ich hatte die Firma kontaktiert, hatte reklamiert, aber der Parkettmann meinte, dass er € 90,- an seinen Arbeiter bezahlen musste, zudem 2x an einem einzigen Tag falsch geparkt hatte und € 72,- Strafe bezahlen musste und ihm abzüglich der Materialkosten (wobei er ursprünglich meinte, dass er das Material noch vom Vorkunden hat) nichts geblieben ist. Zudem meinte er, dass er "am Nachmittag gespachtelt hat, aber die Spachtelmasse durch das Saugen immer wieder verschwunden ist."

Ironie an dieser Aussage: 1. war niemand in der Wohnung, denn ich saß stundenlang im Stiegenhaus und 2. hatten die Arbeiter bis zu dem Zeitpunkt, wo ich einen Sauger besorgte, nicht mal einen Staubsauger - also war der Arbeiter weder in der Wohnung, noch hatte er gespachtelt (die Fugen sind noch immer zu sehen)

14. ich hatte mich erstmals an Sie gewandt und Sie hatten mir eine Liste von Sachverständigern geschickt

15. ich hatte mehrere Sachverständiger angeschrieben und sehr freundliche und nette Antworten bekommen, wobei einer dieser Sachverständiger besonders verbindlich geantwortet hatte

16. die Firma weigerte sich noch immer, nochmals herzukommen, behauptete zudem, dass gespachtelt wurde

17. nachdem ich meinte, dass ich an die Innung geschrieben hatte, wurde mir ein Termin "am nächsten Tag, zwischen 8 und 9 Uhr" angeboten - wo ich dann weit über eine Stunde vor dem Haus gewartet hatte, aber niemand gekommen ist

17. aus diesem Grund hatte ich den Kontakt (mit Infos) zum Sachverständiger intensiviert

18. dann teilte mir der Parkettmann mit, dass er "am kommenden Mittwoch, 17. April, um 10 Uhr", verbindlich, kommen wird, um diese Arbeit ordnungsgemäß zu Ende zu bringen. Man bestätigte auch, dass man den Boden mit einer Tellerschleifmaschine zwischenschleifen, dann mit Gel spachteln und nochmals versiegeln wird

19. der Sachverständiger war sooooo nett und hatte angeboten, bei diesem Termin dabei zu sein, um mich zu unterstützen

20. um 10 Uhr sind der Sachverständiger und ich rund 80(!) Minuten vor dem Haus gestanden, bis der Parkettmann und sein Mitarbeiter gekommen sind - von Tellerschleifmaschine oder Gel keine Spur

21. anschließend wurde der Boden begutachtet und der Sachverständiger hatte den Parkettmann darauf angesprochen, dass hier tatsächlich nicht gespachtelt wurde - was der Parkettmann (trotz Fugen en masse) vehement bestritt und den Sachverständiger sogar beleidigte

22. nach einer längeren Diskussion hatte ich dann die Wahl:

a. der Parkettmann macht einen Zwischenschliff, saugt und versiegelt nochmals - zudem bekomme ich einen Teil des Betrages refundiert

b. der Sachverständiger schickt, weil diese Sache soooo klar war, eine Firma, die mich unterstützt und diese Arbeit fertigstellt

23. nun folgte mein Fehler, wo ich selbst schuld bin - ich wollte dem Parkettmann keine Probleme bereiten (Gutachten, Zweitfirma, etc...) und habe ihm die Möglichkeit gegeben, dass sein Mitarbeiter (weil der freundlich und kompetent war) den Boden fertigstellen soll

24. der Mitarbeiter hat dann 2,5 Stunden mit der Hand(!!!!, Körnung 240) geschliffen, weil keine Maschine vorhanden war, dann hatte ich einen Staubsauger besorgt und gesaugt, weil kein Staubsauger vorhanden war - und dann hat der Mitarbeiter "satt" versiegelt, weil er eine besonders schöne Lackfläche erreichen wollte

Anschließend haben wir die Tür geschlossen und ich sollte knappe 24 Stunden den Boden nicht betreten.

25. heute ging ich dann - nach rund 23 Stunden - mit dem Sachverständiger, der mich wieder unterstützte, in die Wohnung, der erste Eindruck war so halbwegs okay (auch für den Sachverständiger) und er meinte, dass dies nun - unter diesen Umständen - das bestmögliche Ergebnis ist und man den Boden so belassen sollte

26. ich sehe nicht so gut und hatte dann später, als ich alleine war, meine Brille getragen und viele, viele solcher Stellen (siehe Fotos im Anhang) gefunden

27. ich habe dann nochmals an den Sachverständiger geschrieben und glaube nun, dass ich ihn mit meiner Entscheidung verstimmt hatte, denn er war sehr, sehr, sehr nett und hatte mich hervorragend unterstützt und ich wäre besser beraten gewesen, auf seinen Vorschlag mit einer anderen Firma einzugehen, anstatt dieser Firma noch eine Chance zu bieten

28. man kann oder soll den Boden nun so belassen, aber - ehrlich gesagt - empfinde ich den Boden als sehr unschön. Zudem glaube ich, dass er auch dem Eigentümer der Wohnung (der die Kosten für die Renovierung schon grundsätzlich nicht tragen wollte) nicht gefallen wird

29. meine neuerliche Reklamation beim Parkettmann hat dieser zuerst abgewürgt (Telefongespräch beendet), wenige Minuten später hat er angekündigt, am kommenden Montag "seine Firma zu schicken, die dann den Boden zwischenschleifen, mit Gel spachteln und versiegeln" wird - ABER: dies hatte er schon für den letzten Termin angekündigt und dann kam der Parkettmann mit 4 Bogen Schleifpapier und der Boden ist noch immer nicht gespachtelt und zudem jetzt auch noch schlecht versiegelt

30. Es wurden permanent Lügen in die Welt gesetzt ("ich habe eine Maschine", "ich habe einen Sauger", "ich habe eine Flutlichtlampe zum Versiegeln", "ich habe gespachtelt, aber die Masse ist durch das Saugen verschwunden", "ich bin im Krankenhaus", "ich habe soeben einen Autounfall gehabt", usw...), zudem hat mich der Parkettmann auf my-hammer.at total daneben bewertet (er hat angegeben, dass er gespachtelt hat, obwohl er das nicht hat, zudem hat er geschrieben, dass ich nicht bezahlt habe - was auch nicht stimmte = Verleumdung, bzw. üble Nachrede.

Der Mitarbeiter des Parkettmannes hat sich via SMS sogar entschuldigt, weil es ihm selbst peinlich war, wie sich sein Chef verhalten hat
 

elgarlopin

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Mir bleibt allmählich die Luft weg! Wie er oder sein Mitarbeiter parkt, ist doch wohl ausschließlich sein Bier! Und so ein Verhalten nach abgeliefertem Murks ist mehr als eine Frechheit. Wie geht es nun weiter? Ich glaube, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist (nachdem du ihm so viele Chancen geboten hast), deine Schritte in eine Anwaltskanzlei zu lenken. Sonst bleibst du am Ende auf deinem versauten Boden und auf den Kosten für den Sachverständigen hängen.
Viel Glück!
:emoji_slight_smile: Franz
 

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Der Vermieter (den ich nicht kenne) meinte zur Hausverwaltung, dass er die Kosten für die Renovierung des Bodens nicht tragen möchte.

ich hatte 2-3x angefragt.

Und nachdem es eine befristete Wohnung ist, habe ich nach einem günstigen Anbieter gesucht.

Ohne theatralisch sein zu wollen: ich empfinde mich - WENN schon - als Opfer, nicht als Täter...

Versteh mich nicht falsch, ich sehe dich nicht als Täter. Du hast nach besten Wissen und Gewissen versucht deine Wohnsituation zu verbessern. Leider häufen sich hier im Moment die Threads über Pfusch am Bau, was für uns als Handwerker nicht gut sein kann, da wir auf Verdacht ähnlich beäugelt werden. Das heisst dein Problem ist durchaus ernst zu nehmen.
Dennoch ist zu sagen das auch ich mein Geld damit verdiene den Pfusch von anderen Firmen, oder Mietern, zu beseitigen.
Das Problem das du jetzt hast, ist das der Vermieter dich in die Haftung nehmen kann für deine missglückte Renovierungsarbeit. Und leider Gottes muss man sagen völlig zu Recht, da du offensichtlicherweise Ungefragt veränderungen an seinem Eigentum vorgenommen hast.
 

elgarlopin

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Richtig! Und wenn er dann eine Firma beauftragt, bleibst du auch noch auf diesen Kosten hängen! Es ist wirklich keine Schadenfreude, die mich das schreiben läßt...
:emoji_slight_smile: Franz
 

Holz-Christian

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Hallo.

Ich hab mir grad alles nochmal durchgelesen.
Besonders bemerkenswert: Es wurde am Abend bei künstlichen Licht versiegelt, das geht fast zwangsläufig schief, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung sagen kann.
Man sieht beim besten Willen nicht, wo man schon gewesen ist.
Ich habe selbst schon einen Boden nochmal lackiert, den ich Abends versiegelt hatte, und ein Stück von 5 mal 10 cm übersehen hatte.
Aber ich habs unverzüglich in Ordnung gebracht, war ja auch peinlich.
Und die Kundschaft war zufrieden.
Seitdem versiegle ich nur noch bei Tageslicht.
Fazit: Unterlaufen tut jedem mal was, aber man muss es in Ordnung bringen.

Gruss Christian
 

WinfriedM

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Ist auch die Frage, welche Erfahrungen du nun machen willst: Stundenlang mit Handwerkern, Gutachtern und Anwälten rumärgern oder ein paar Stunden selber Hand anlegen und handwerkerlich was lernen. Ist ja hier ein Forum für Heimwerker, wo selber machen im Vordergrund steht. Und wer wenig Geld hat, kommt mit Selbermachen oft besser ans Ziel.

Natürlich kann man sein Recht einklagen, aber was das auch immer an Nerven kostet...
 

FlyingT

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Ich gehe davon aus das der TO das auch getan hat, bis er das vermeintlich günstige Angebot bekam...

Ich dachte dafür ist Myhammer da, dort können sich Fachfirmen anmelden und dann angebote abgeben. Dann schaut man sich als Auftraggeber die Firmen an und entscheidet sich dann für eine. Hat mein Vater schon einige mal genauso gemacht, dann kamen FACHFIRMEN aus der Umgeben und haben z.b. die neue Heizung eingebaut. Soll ja auch Leute geben die einen Job haben und nicht 3 Wochen durch die Weltgeschichte fahren können um bei allen Firmen in der Umgebung ein Angebot einzuholen. Und selbst dann kann man sich für den günstigsten Entscheiden und der liefert die selbe arbeit ab, ist ja dann ggf auch der selbe Parkettmann.

Und auch der teuerste Anbieter mit Mondpreisen kann mist abliefern, da steht man dann genauso dumm da als Kunde. Kriegt hier wahrscheinlich nur mehr Schulterklopfen.
 

andama

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Leipzig
Ich dachte dafür ist Myhammer da, dort können sich Fachfirmen anmelden und dann angebote abgeben. Dann schaut man sich als Auftraggeber die Firmen an und entscheidet sich dann für eine..

Wenn das so einfach wäre, was da rauskommen kann, das hast du hier gelesen. Wobei dies natürlich ein ganz spezieller Fall ist, da ist auf allen Seiten was schiefgelaufen.
 
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