Liebes Forum,
ich hatte im Internet einen Auftrag ausgeschrieben, wonach ich eine Parkettfläche schleifen, spachteln und lackieren lassen wollte...
Leider ist das alles total daneben gegangen...
Mir blieb nichts anderes übrig, als mich bei der Innung zu beschweren und nun musste ich einen ausführlichen, chronologischen Verlauf an die Innung der Tischler mailen...
Als Einleitung mal diese Fotos:
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/18042013166yx2p6uf7st.jpg
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Und nun die Story dazu (falls das noch jemanden interessiert):
1. ich hatte via
MyHammer | Handwerker mit Profil. einen Auftrag eingestellt, wonach ich 23-24 m2 Parkettboden schleifen, spachteln und versiegeln lassen wollte
2. nachdem es sich um eine befristete Mietwohnung handelt und ich derzeit finanziell nicht so gut gestellt bin, wollte ich nicht so viel Geld ausgeben und hatte um ein günstiges Angebot gebeten
(wichtig: der Boden war an sich schön, lediglich die Fugen störten. Meine Entscheidung war: kommt ein gutes Angebot, werde ich es annehmen, kommt kein gutes Angebot (bedeutet: wenn es zu teuer wird), dann lasse ich den Boden einfach so, wie er war/ist...)
3. eine Firma aus Wien 11 hat mit dem schriftlichen Hinweis, "Grundierung, Spachtelmasse und Versiegelung vom Vorkunden vorhanden", ein sehr günstiges Gebot abgegeben
4. ich hatte diese Firma telefonisch kontaktiert und nochmals nachgefragt, ob dieser Auftrag tatsächlich zu diesem Preis ausgeführt wird - was diese Firma bestätigt hat. Erst danach habe ich dieser Firma den Zuschlag gegeben
5. der erste Termin wurde von dieser Firma in letzter Minute abgesagt, beim zweiten Termin (am nächsten Tag) kamen die Arbeiter zu spät
6. der Parkettmann (Chef) und sein Mitarbeiter sind dann gekommen, haben den Boden etwa zwei bis zweieinhalb Stunden geschliffen und sind dann gegangen
7. zwischen 11.30 Uhr und 17.30 Uhr war dann niemand in der Wohnung, denn ich bin stundenlang im Treppenhaus gesessen und hatte gewartet
8. gegen 17.30 Uhr sind die Arbeiter wieder gekommen, wollten saugen, hatten aber keinen Staubsauger
9. ich hatte einen Staubsauger besorgt und selbst gesaugt
10. anschließend hat der Mitarbeiter den Boden grundiert - danach sind beide Arbeiter wegen der Trocknungszeit der Grundierung gegangen
11. gegen 20.30 sind die Arbeiter wieder gekommen und haben bei 2x 40 Watt Lichtquelle den Boden versiegelt
(dazu: ich machte die Arbeiter darauf aufmerksam, dass es um diese Zeit schon sehr dunkel ist - aber der Parkettmann meinte, dass er einen Flutlichtstrahler im Auto hätte und man damit ganze Baustellen versiegeln kann - was aber nicht gestimmt hat, denn es wurden dann die Glühbirnen von einer Fassung in die andere Fassung geschraubt, weil es nur 2 Lichtquellen in meiner Wohnung gab)
12. anschließend - gegen 21.30 Uhr oder knapp 22 Uhr - meinte der Parkettmann, dass der Boden fertig ist, ich hatte bezahlt (noch € 10,- Trinkgeld gegeben) und die Arbeiter sind gegangen
(bitte beachten: ich bin Laie und wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was da passiert ist)
13. am nächsten Tag kam ich in die Wohnung und die Fugen (wegen denen ich diese Sache eigentlich machen lassen wollte) waren noch immer zu sehen. Zudem war der Boden sehr rauh (Holzfasern) und der Lack sehr dünn (weil nur 1x versiegelt)
14. ich hatte die Firma kontaktiert, hatte reklamiert, aber der Parkettmann meinte, dass er € 90,- an seinen Arbeiter bezahlen musste, zudem 2x an einem einzigen Tag falsch geparkt hatte (er hatte keine Parkscheine) und € 72,- Strafe bezahlen muss und ihm abzüglich der Materialkosten nichts geblieben ist. Zudem meinte er, dass er "am Nachmittag gespachtelt hat, aber die Spachtelmasse durch das Saugen immer wieder verschwunden ist"
(Ironie an dieser Aussage: 1. war an jenem Nachmittag, wo er gespachtelt haben will, niemand in der Wohnung, denn ich saß stundenlang im Treppenhaus und hatte auf die Arbeiter gewartet und 2. hatten die Arbeiter bis zu dem Zeitpunkt, wo ich einen Sauger besorgte (gegen 17.30 Uhr), nicht mal einen Staubsauger und somit konnte er auch die Fugenfüllung nicht einfach wieder weggesaugt haben (er meinte, die ist durch das Saugen wieder verschwunden)
15. ich hatte mich erstmals an die Innung gewandt und man hatte mir eine Liste von Sachverständigern geschickt
16. ich hatte mehrere Sachverständiger angeschrieben und sehr freundliche und nette Antworten erhalten, wobei einer dieser Sachverständiger besonders verbindlich geantwortet hatte
17. die Firma weigerte sich noch immer, nochmals herzukommen, behauptete zudem, dass gespachtelt wurde
18. nachdem ich meinte, dass ich an die Innung geschrieben hatte, wurde mir von der Parkettfirma ein Termin "am nächsten Tag, zwischen 8 und 9 Uhr" angeboten, um einen Zwischenschliff zu machen, mit Gel zu spachteln und nochmals zu versiegeln - wo ich dann weit über eine Stunde vor dem Haus gewartet hatte, aber niemand gekommen ist
19. aus diesem Grund hatte ich den Kontakt (mit allen Infos) zum Sachverständiger intensiviert
20. dann teilte mir der Parkettmann mit, dass er "am kommenden Mittwoch, 17. April, um 10 Uhr", verbindlich, kommen wird, um diese Arbeit ordnungsgemäß zu Ende zu bringen. Man bestätigte auch nochmals, dass man den Boden mit einer Tellerschleifmaschine zwischenschleifen, dann mit Gel spachteln und nochmals versiegeln wird
21. der Sachverständiger war sooooo nett und hatte angeboten, bei diesem Termin dabei zu sein, um mich zu unterstützen
22. um 10 Uhr sind der Sachverständiger und ich rund 80(!) Minuten vor dem Haus gestanden, bis der Parkettmann und sein Mitarbeiter - gegen 11.20 Uhr - gekommen ist - von Tellerschleifmaschine oder Gel keine Spur
23. anschließend wurde der Boden begutachtet und der Sachverständiger hatte den Parkettmann darauf hingewiesen, dass hier tatsächlich nicht gespachtelt wurde - was der Parkettmann (trotz Fugen en masse) vehement bestritt und den Sachverständiger sogar beleidigte. Die Situation war sehr aufgeheizt...
24. nach einer längeren Diskussion hatte ich dann die Wahl:
a. der Parkettmann macht einen Zwischenschliff, saugt und versiegelt nochmals - zudem bekomme ich einen Teil des Betrages refundiert
b. der Sachverständiger schickt, weil diese Sache soooooooooo klar war, eine Firma, die mich unterstützt und diese Arbeit fertigstellt
25. nun folgte
mein Fehler, wo ich selbst schuld bin - ich wollte dem Parkettmann keine Probleme bereiten (Gutachten, Zweitfirma, etc...) und habe ihm die Möglichkeit gegeben, dass sein Mitarbeiter (weil der freundlich und kompetent war) den Boden fertigstellen soll
26. der Mitarbeiter hat dann 2,5 Stunden mit der Hand(!!!!, Körnung 240) geschliffen, weil keine Maschine vorhanden war, dann hatte ich einen Staubsauger besorgt und gesaugt, weil wieder kein Staubsauger vorhanden war - und dann hat der Mitarbeiter "satt" versiegelt, weil er eine besonders schöne Lackfläche erreichen wollte
(hier muss ich sagen, dass der Parkettmann sofort nach der Diskussion mit dem Sachverständiger gegangen ist und dass sich der andere Mitarbeiter sehr bemüht hat)
27. nach dem Lackieren haben wir die Tür geschlossen und ich sollte knappe 24 Stunden den Boden nicht betreten
28. nach rund 23 Stunden ging ich dann mit dem Sachverständiger, der mich wieder unterstützte, in die Wohnung, der erste Eindruck war so halbwegs okay (auch für den Sachverständiger) und er meinte, dass dies nun - unter diesen Umständen - das bestmögliche Ergebnis ist und man den Boden so belassen sollte
("das bestmögliche Ergebnis": siehe Fotos)
29. ich sehe nicht so gut und hatte dann später, als ich alleine war, meine Brille getragen und viele solcher Stellen (wieder: Fotos) entdeckt
(dazu: die ganze Wohnung hat nur 30m2, davon sind etwa 23-24m2 Parkett verteilt auf den Eingangsbereich, Kochnische und Wohnbereich - viele Ecken und auch noch eine Nische. Die schlecht lackierten Stellen begrenzen sich auf lediglich wenige Quadratmeter, befinden sich allerdings genau in der Mitte des Raumes. Hier hat der Arbeiter mit der Rolle bereits leicht angetrocknete Lackstellen wieder hochgerissen - wie man mir erklärte)
30. ich habe dann nochmals an den Sachverständiger geschrieben und glaube nun, dass ich ihn mit meiner Entscheidung, dem Parkettmann eine zweite Chance zu geben, verstimmt hatte, denn der Sachverständiger war sehr, sehr, sehr nett und hatte mich hervorragend unterstützt und ich wäre besser beraten gewesen, auf seinen Vorschlag mit einer anderen Firma einzugehen, anstatt dieser Firma noch eine Chance zu bieten
31. der Sachverständiger meinte, man kann oder soll den Boden nun so belassen, aber - ehrlich gesagt - empfinde ich den Boden als sehr unschön (Fotos). Zudem glaube ich, dass er auch dem Eigentümer der Wohnung (der die Kosten für die Renovierung schon grundsätzlich nicht tragen wollte) nicht gefallen wird, wenn ich aus der Wohnung mal ausziehe
32. meine neuerliche Reklamation beim Parkettmann hat dieser zuerst abgewürgt (Telefongespräch beendet), wenige Minuten später hat er angekündigt, am kommenden Montag "seine Firma zu schicken, die dann den Boden zwischenschleifen, mit Gel spachteln und versiegeln" wird - ABER: dies hatte er schon für den letzten Termin angekündigt und dann kam der Parkettmann mit 4 Bogen Schleifpapier und der Boden ist noch immer nicht gespachtelt und zudem jetzt auch noch schlecht versiegelt
33. nachdem der Sachverständiger soooooo nett war, wage ich es nicht mehr, nochmals um Hilfe zu fragen
Vom Parkettmann wurden permanent Lügen in die Welt gesetzt ("ich habe eine Maschine", "ich habe einen Sauger", "ich habe eine Flutlichtlampe zum Versiegeln", "ich habe gespachtelt, aber die Masse ist durch das Saugen verschwunden", "ich habe soeben einen Autounfall gehabt", "ich bin im Krankenhaus", "ich bin um die Ecke und hole den Lack" - doch dann kam er wieder nicht, usw...), zudem hat mich der Parkettmann auf my-hammer.at total daneben bewertet (er hat angegeben, dass er gespachtelt hat, zudem hat er geschrieben, dass ich nicht bezahlt habe - was auch nicht stimmte = Verleumdung, bzw. üble Nachrede).
Inzwischen hat er wenigstens - grinsend - zugegeben, dass er nicht gespachtelt hat - sein Mitarbeiter hatte mich nett gefunden und hatte sich schon vor Tagen via SMS bei mir entschuldigt.
Der Stand der Dinge vom 23. April 2013:
Die Innung hat einen anderen Sachverständiger beauftragt, die Parkettfläche zu besichtigen. Laut Beratung sind die Fugen nun mit Lack gefüllt, weshalb man kaum noch spachteln kann. Allerdings: mich stören diese Fugen sowieso nicht mehr sonderlich (vor diesem Chaos hatten sie mich mehr gestört), weshalb es mir nun lediglich wichtig ist, dass der Boden - ENDLICH - fertiggestellt wird.
Ein Zwischenschliff (matt schleifen) mit einer Tellerschleifmaschine, dann gründlich saugen und wischen und dann neu lackieren sollte die Parkettfläche - bis auf die Fugen - optisch zumindest schöner machen, denn diese Stellen (Fotos) sind unschön.
Mal schauen, wer, wie, was nun passieren wird - morgen oder Mittwoch kommt der Sachverständiger.
Danke jedenfalls für die vielen Beiträge!!!
Liebe Grüße