Eine Neuigkeit, eine Entscheidung und eine Erklärung:
Die Steigung meiner Bernardo AD 260 beträgt tatsächlich 2 mm pro Umdrehung. Das ist schonmal gut. Und das ist zumindest für mich die Neuigkeit.
Daraus folgend hab ich nach Begutachtung der Maschine heute die Entscheidung getroffen, mir tatsächlich so einen mechanischen Positionsanzeiger zuzulegen, wie ihn Paulisch verlinkt hat. Diese gibt es mit unterschiedlicher "Empfindlichkeit" - pro Umdrehung Anzeigenwerte zwischen 1 (unempfindlich) und 10 (empfindlich) - und wenn ich den empfindlichsten nehme, bin ich schon im zehntelmm-Bereich an Genauigkeit. Das ist für meine Abrichte ausreichend. Denn ich stelle mir das so vor: Für Projekt x richte ich Bretter in der Stärke xy ab, stelle dabei die Anzeige auf meinetwegen 145 und wenn ich später nochmal genau solch eine Stärke brauche, kurbel ich wieder bis zur 145. Klingt super einfach und das probier ich aus.
Blöd nur @ Paulisch: Die Firma, die Du verlinkt hast, verkauft nur an Gewerbetreibende. Bin ich nicht. Ich bin Privatkunde. Ich mach mich morgen auf die Suche, wo ich soetwas als Privatmann kaufen kann.
Und nun die Erklärung für die Leute, die gefragt haben, was das alles soll mit den 20cm-Stückchen:
Es ist eine Frage des Preises. Denn Holz ist doch sehr teuer. Vor Jahren habe ich tatsächlich Leimholzplatten im Baumarkt gekauft. Aber da zahlt man sich ja dumm und dämlich für größere Projekte. Also mach ich die Leimholzplatten doch einfach selbst - so der Ausgangsgedanke.
Mein Ziel war also, so wenig Geld wie möglich für so viel Holz wie möglich zu bezahlen. Und den oben genannten Schalbrettern bin ich bisher gut zufrieden. Ich habe noch eine Rechung hier: 30 Stück a 5 Meter Länge, 14cm Breite und 24mm Stärke kosteten mich 196,77 Euro. Und daraus entstehen dann die 20cm-Stückchen, auf 13cm abgesäumt und auf 20mm abgehobelt. Da kostet mich der Meter 1,37 Euro brutto - 13cm breit.
Aktuell zum Beispiel baue ich eine Wandhalterung für meine Holz- und Messwerkzeuge, die ich unmittelbar an den Maschinen brauche: Führungsschiene, Anschläge, Haarwinkel usw. Eine ganz ärgerliche Erfahrung liegt dem nämlich zugrunde: Da hatte ich mir nen Haarlineal gekauft und mangels Ablagefläche hab ichs nach Benutzung immer auf die Maschine gelegt. Und natürlich lags da völlig ungünstig und dies demonstrierte es mir, indem es mehrmals der Schwerkraft folgte. Nach dem fünften Mal war da nix mehr mit Haarlineal - es waren nur noch Beulen und Dellen drin. Also brauch ich doch irgendein vernünftiges System, wie ich meine Werkzeuge verstaue und neben der Maschine ist ne Wand und die hat Platz. Erste Idee: Was fertiges kaufen? Das passt irgendwie nicht wirklich, dachte ich. Da will ich Freizeitholzwerker sein und kauf mir fertige Regale und Halterungen. Puhhh - Scham und Schande!
Nein - selber machen. Erstens kann ich da den Platz optimal nutzen, zweitens ist es individuell und drittens ist es viel, viel billiger. Also: Los gehts!
Im Februar gekauft:
Anhang anzeigen 163155
In handliche Stücke abgelängt und den Sommer über im Gewächshaus nachgetrocknet. Dort hat es im Juli und August satte 50 Grad. Wenn ich mit dem Holzfeuchtemessgerät nachmesse, bin ich in den Sommermonaten deutlich unter 8 Prozent, jetzt im Winter ist es freilich mehr aber für meine Projekte immer noch ausreichend. Hier warten sie auf die Weiterverarbeitung.
Anhang anzeigen 163157
Die Wand hat Platz und wird genutzt. Ein "Grundgerüst" entsteht - hier 1,10 breit und 1,90 Meter hoch - und darauf kommen dann die Werkzeuge.
Anhang anzeigen 163158
Montage an der Wand erfolgt an fünf Punkten mittels Maschinenschrauben und das ganze hinterlüftet.
Anhang anzeigen 163159
Und wie man hier sehen kann, habe ich 9 "Bahnen" benötigt a 1,9 Meter. Da mich der Meter 1,37 kostet komme ich hier auf einen Geldbetrag von 23,42 Euro für das "Grundgerüst". Die Werkzeughalter sind da mit schon drin, denn dies ist Restschnittholz.
Ich stelle mir die Reaktion lustig vor, wie ich in den Baumarkt gehe und sage: "Ich hätte gerne eine Werkzeughalterung ungefähr 2 x 1 Meter. Aus Holz soll sie sein. Sie soll Haarwinkel tragen, einen Parallelanschlag und einen Schiebeschlitten. Aber ich hab nur 25 Euro mit!"
Natürlich ist die Halterung noch nicht fertig. Da kommen noch woodpecker-Lineale hin, Anreißwerkzeuge, Meßschieber, Hammer und Beitel und dann wird grundiert und lasiert. Am Ende aber wird mich das alles nicht mehr als 50 Euro kosten. Und ich habe ein Unikat, welches meinen vorhandenen Platz optimal nutzt.
Hier noch ein im Juli fertiggewordener Ablagetisch, der seitdem im Freien steht - genau nach dem gleichen Prinzip entstanden und er dient mir als verlängerte Werkbank. Das sind 8 Bahnen zu je einem Meter, Holzpreis für die Arbeitsplatte: 10,56 Euro.
Anhang anzeigen 163162
Und nur zur Frage, warum man das machen sollte?
Ja mei... man nennt es:
Hobby.