Erfahrungen mit Stückholzheizung (versus Wärmepumpe?)

sonicbiker

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Wir haben eine Vaillant Wärmepumpe selbst eingebaut. Wie bei @Martin45 hört man davon in 98% der Zeit praktisch nichts und sieht nur den Lüfter drehen. Morgens laufen Lüfter und Kompressor einmal kurz hoch, dann gibt es ein leichtes Rauschen und Brummen. Obwohl wir in einer sehr ruhigen Gegend wohnen, hat sich noch nie jemand beschwert. Das Modell ist aber u.a. auch wegen seiner geringen Lautstärke ausgesucht, es gibt immer noch recht große Unterschiede von teilweise deutlich mehr als 10 dB zwischen den Herstellern und Geräten. Unser Haus ist ein energetisch sanierter Altbau von 1904. Wir brauchen aktuell etwa 70kWh/a/m² und fahren 30...38°C Vorlauftemperatur, was auch ohne Umbau auf Fußbodenheizung sehr gut funktioniert.

Heute wächst längst nicht mehr so viel Holz nach, wie für verschiedene Nutzungen (Bauen, Möbel, Papier, Wärme...) verbraucht wird. Da auch bei der Holzverarbeitung zu Brennholz viel Maschinenarbeit eingesetzt wird und Transportwege entstehen, ist Holz kein CO2-neutraler Brennstoff (wenn du keinen eigenen Wald hinter dem Haus hast und alles in Handarbeit erledigst). Auch aus diesen Gründen sollte Holz nur als Ergänzung für eine Wärmepumpe oder Fernwärme etc. für besonders kalte Tage oder als Notfalloption gesehen werden.
 

tritom

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Unser aktueller Favorit wäre ein neuer Kaminofen mit Wassertasche im Wohnzimmer mit ca.6-8 kW der einen grossen Wasser- Speicher 800-1000L lädt und die Heizung betreiben kann. Zusätzlich ein Warmwasserboiler. Beide mit Heizstab innen. So wäre die kleine Küche befreit vom heutigen sperrigen Tiba-Ofen (der dem Lohberger übrigens sehr ähnelt) und wir hätten das gemütliche Knistern im Wohnzimmer.

Konzeptionell sollte dann die Möglichkeit bestehen zukünftig an das System eine Wärmepumpe anzuschliessen.

So wie ich es verstanden habe profitieren WP bzgl. Effizienz von kleinen bzw. gar keinen Speichern. das wäre doch ein Konflikt bzgl einer solchen Lösung:
Unser, 800l, funktioniert seit 2014 mit 4 Platten Solarthermie auf dem Dach und einem Lohberger Herd mit Wassertasche in der Küche.
Ein Kreislauf ist noch frei, da könnte ne Wp dran , oder den GROßEN Heizstab der da für den Notfall drin ist mit Pv Heizen...
oder?
 

Holzrad09

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Unser aktueller Favorit wäre ein neuer Kaminofen mit Wassertasche im Wohnzimmer mit ca.6-8 kW der einen grossen Wasser- Speicher 800-1000L lädt und die Heizung betreiben kann.
Ich bin mir nicht sicher ob es sowas gibt, Ich gehe nicht davon aus, dass die 6-8 KW ausreichen um einen 800 - 1000L Speicher ausreichend zu erwärmen um die Heizung damit zu betreiben. Sie sind nur zum dazu heizen gedacht.
Mein früherer Stückholzkessel hatte 25 KW und einen riesigen Feuerraum, der eines Bekannten sogar über 30 KW und damit kann man ein Einfamilienhaus beheizen.
Aber ich lasse mich da gern etwas besseres belehren.
LG
 

JoergW

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Ich hatte damals einen Holzvergaser mit 185 ltr Füllraum.
Wenn jemand den ganzen Tag zu Hause ist, kann man über solch einen kleinen Ofen nachdenken, wie das Nachts klappt, weiß ich nicht.
Soll dann damit auch Warmwasser gemacht werden zum duschen? Dann müsstes Du im Sommer auch immer heizen.

Ich würde erstmal die Sanierung abwarten, nicht das der Ofen dann schon zu groß ist, und Du dann die Fenster aufmachen musst,
weil es zu warm ist.
Und sich Holz anliefern zu lassen, für das gelegentliche Feuer, geht vom finanziellen auch noch. Aber nur meine Meinung.

Gruß Jörg
 

WinfriedM

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Ich würde auch gesellschaftliche Entwicklungen mitbedenken. Je mehr Leute eine Wärmepumpe haben, um so mehr wird man zum Außenseiter, wenn man noch stinkende Abgase in die Umwelt bläst. Bei uns in der Wohngegend gibt es durchaus schon Ärger über die Leute mit Holzkamin, die die Luft verpesten. Wir konnten auch schon öfters nicht lüften, weil die Luft so belastet war. Es war hier schonmal deutlich sauberer, weil fast alle mit Gas heizten. Dieser Holzkamin-Wahn kam erst in den letzten 15 Jahren.

Irgendwann wird die Zeit kommen, wo fast alle nur noch mit den Kopf schütteln, wie man Abgase so in die Luft blasen kann. Mitunter kommen solche gesellschaftlichen Umbrüche schneller, als man denkt. Noch sind Holzkamine sehr in Mode, aber wer weiß.
 

Farmer308

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Guten Morgen,
Über eine Wärmepumpe haben wir auch nachgedacht, dann auf alle Fälle mit Erdkollektoren. Die sind effizienter. Habt Ihr Platz dafür auf Eurem Grundstück? Den Holzofen würde ich zusätzlich behalten, ist eine gute Alternative bei Stromausfällen und Ihr müsst nicht zwingend jeden Tag anheizen. Zusätzlich würde ich auch einen Generator mit anschaffen, dann wäre man Autark.
Viele Grüsse aus NRW
 

Leibhaftiger

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Guten Morgen,
Über eine Wärmepumpe haben wir auch nachgedacht, dann auf alle Fälle mit Erdkollektoren. Die sind effizienter. ...

Das stimmt, die müssen aber sehr gut berechnet/ausgelegt werden. Wenn man sich da vertut, besteht schnell die Gefahr, sich nen Permafrostboden aufs Grundstück zu holen. Dann ist es mit der schönen Gartengestaltung vorbei :emoji_grin:
 

JoergW

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Moin zusammen,

unser Nachbar hat vor 15 Jahren neu gebaut mit Wärmepumpe, sollte erst mit Saug und Schluckbrunnen umgesetzt werden,
hat leider nicht geklappt, dann wurden 7 Erdkollektoren gesetzt, 50 cm Durchmesser und 3 m tief, das komplette Regenwasser
versickert über den Kollektoren (zum aufladen) funktioniert super.
Einen Erdkollektor zu bauen auf einem schon angelegten Grundstück, finde ich nicht so prall, beim Neubau super.
Hätte ich auch gerne so umgesetzt, egal ob Flächenkollektor, Grabenkollektor oder Wärmekörbe, durfte ich leider nicht.
Ich finde das Thema voll spannend :emoji_slight_smile:

Gruß Jörg
 

Avogra

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Meine Eltern haben vor 20 Jahren eine Kombination aus Stückgut-Kessel und Luftwärmepumpe eingebaut. Im Winter wird vorwiegend mit Holz geheizt, im Sommer wenn sie am effizientesten ist dann in der Regel mit Wärmepumpe. Oder auch wenn wir länger nicht Zuhause waren.
Die Kombination find ich immer noch ganz schick. Ich weiß leider die Nennleistungen nicht. Größtes Thema ist eigentlich immer, dass man den Kessel nicht zu voll machen darf, weil sonst der 1000L Tank die Wärme nicht aufnehmen kann und der Kessel die Verbrennung abwürgen muss.
 

Micha83

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Moin, dann ist der Pufferspeicher zu klein.
Wir haben einen 35 kW Holzvergaser.
Am Anfang lief der noch mit 2800 l Puffer. So kam ich aber noch nicht bis nächsten Tag, Nachmittag hin.
Dann wurde auf 4800 l aufgestockt.
Jetzt kann ich Abends 1,5 oder 2 Füllungen durchheizen und es reicht bis zum nächsten Abbrand.
Grüße Micha
 

Avogra

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Moin, dann ist der Pufferspeicher zu klein.
Ja genau, der ist völlig unterdimensioniert für das Haus. Den Tipp wollte ich eigentlich dem OP mitgeben. Ist mir nur so halb gelungen :emoji_joy:
Er hat ja auch von 800-1000L für ein Haus gesprochen, wie bei meinen Eltern. Das würde ich nochmal genau prüfen.
 

DasMoritz

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Moin,

es wurde ja schon sehr viel geschrieben.
Wenn nicht genug Kapital da ist (was ja völlig normal ist), dann ist es immer gut wenn man das mit Eigenleistungen ausgleichen kann.
Wäre das bei dir eine Option?

Warum frage ich?
Wir haben hier bei uns auf das Haus eine 29,95kWp Anlage gebaut, komplett in Eigenleistung bis auf die Unterschrift des notwendigen Elektrikers.
Vergangenes Jahr habe ich dann die Gasheizung rausgeworfen und eine WP eingebaut. Die Herausforderung war, dass wir eine Gasheizung mit einem integriertem Speicher hatte und damit dann ein neuer WW-Speicher her musste, 3-Wege-Ventil usw. War ein längeres Projekt, aber nun rennt die Wärmepumpe (Panasonic Jeisha) wie ein Uhrwerk.

Haus ist aus 2017.
 

Micha83

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Unser Schornsteinfeger hat mir bei der letzten Feuerstättenschau gesagt.
Das die selbstmodulierenden Kessel ab und an Probleme mit den Abgaswerten haben und sich mehr im inneren ablagert.
Die Kessel die Vollast durch laufen, sind außer beim an- und ausbrennen, immer im optimalen Bereich.
 

WinfriedM

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Über eine Wärmepumpe haben wir auch nachgedacht, dann auf alle Fälle mit Erdkollektoren. Die sind effizienter.
Aufwand und Nutzen drängen die Wärmepumpen mit Erdkollektoren in den letzten Jahren stark zurück. Die Luft-Wasser-Wärmepumpen sind einfach so gut geworden, dass es kein großer Unterschied mehr ist. Der Unterschied im Verbrauch holt die hohen Kosten für Erdkollektor nicht mehr rein.

Bei vielleicht 20% besserer Effizienz und 2000kWh bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, könnte man so 400 kWh im Jahr sparen. Das sind 120 Euro im Jahr. Da sieht man schon, dass es sehr lange dauert, bis sich ein Erdkollektor amortisiert. Kommt noch dazu, dass durch die großen Stückzahlen die LWWP oft deutlich günstiger sind. Die oben erwähnte Panasonic Jeisha gibts schon ab 3000 Euro.

Hier mal Zahlen:
https://www.waermepumpe.de/presse/zahlen-daten/absatzzahlen/

Zitat: "Luft-Wasser-Wärmepumpen machen dabei nummerisch über 90 Prozent des Gesamtabsatzes aus, mit einem starken Wachstum bei Monoblock-Wärmepumpen."
 

Farmer308

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Ich würde auch gesellschaftliche Entwicklungen mitbedenken. Je mehr Leute eine Wärmepumpe haben, um so mehr wird man zum Außenseiter, wenn man noch stinkende Abgase in die Umwelt bläst. Bei uns in der Wohngegend gibt es durchaus schon Ärger über die Leute mit Holzkamin, die die Luft verpesten. Wir konnten auch schon öfters nicht lüften, weil die Luft so belastet war. Es war hier schonmal deutlich sauberer, weil fast alle mit Gas heizten. Dieser Holzkamin-Wahn kam erst in den letzten 15 Jahren.

Irgendwann wird die Zeit kommen, wo fast alle nur noch mit den Kopf schütteln, wie man Abgase so in die Luft blasen kann. Mitunter kommen solche gesellschaftlichen Umbrüche schneller, als man denkt. Noch sind Holzkamine sehr in Mode, aber wer weiß.
Moin,
Man sollte dann auch im Auge behalten wie derzeit der Strom für die Wärmepumpen erzeugt wird. Da wird auch ordentlich was in die Luft geblasen, nur dann an einem anderen Standort und in ganz anderen Dimensionen. Viele unserer Nachbarn heizen auch mittlerweile mit Holz, ich persöhnlich rieche das ganz gerne, und erst recht wenn es draussen richtig kalt und ungemütlich ist. Dann freue ich mich umso mehr wenns drinnen schön warm ist.
Viele Grüsse
 

DasMoritz

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Was hast du insgesamt für die komplette Wärmepumpeninstallation ausgegeben?
Moin,

3.700 EUR für die Panasonic Wärmepumpe
1.000 EUR für den Warmwasser-Speicher
500 EUR für 3 Wege-Ventil, Magnetfilter und Mikroblasenabscheider von Buderus
150 EUR für den HotDog II von REMS
750 EUR für 28mm Kupferrohr, Hähne und Fittinge (alles 28mm, gelötet)
150 EUR für andere Sachen wie Bigfoots, Gitter, etc.
300 EUR für Rohrisolierung RS800 von Rockwool

in Summe 6.550 EUR, aber: Ich glaube es waren effektiv 7.500 EUR.

Abziehen musste ich die 1.800 EUR für die Gasheizung, die ich bekomme habe.
 

sonicbiker

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Was hast du insgesamt für die komplette Wärmepumpeninstallation ausgegeben?

in Summe 6.550 EUR, aber: Ich glaube es waren effektiv 7.500 EUR.

Abziehen musste ich die 1.800 EUR für die Gasheizung, die ich bekomme habe.
Bei mir ca. 9.000 €, der Mehrpreis ist vor allem im teureren WP-Modell begründet. Für meine gar nicht so alte Gasheizung habe ich noch 750 € bekommen. Das war allerdings 2022.
 

Farmer308

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Was wird denn wohl mit den alten Gasheizungen gemacht? Werden die etwa weitervermarktet? Viele davon dürften ja noch in ganz gutem Zustand sein
 

tomkaes

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Bei vielleicht 20% besserer Effizienz und 2000kWh bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, könnte man so 400 kWh im Jahr sparen. Das sind 120 Euro im Jahr. Da sieht man schon, dass es sehr lange dauert, bis sich ein Erdkollektor amortisiert.
Der hat sich schnell amortisiert, wenn damit nicht nur im Winter geheizt, sondern auch im Sommer gekühlt werden muss.
Luftwasserwärmepumpe: nur aktive Kühlung mit Strom
(macht nur in Kombination mit PV Sinn)

Erdwasserwärmepumpe: passive Kühlung (mit dem zusätzlichen Vorteil, das ich im Sommer beim Kühlbetrieb meine Sole erwärme,
und die entzogene Wärme des Hauses in den Boden rückführe)
 
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