Erneuerbare Energien (nicht nur) für den Bestand

tomkaes

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Als kleiner Einstieg würde ich vermutlich hier auf dem Schuppen anfangen (ebenfalls Südost). Da müsste ich bestimmt 12-14qm PV draufbekommen, denke ich? Hab mich damit aber noch nicht eingehender beschäftigt, weil das Geld eh nicht so dicke sitzt. Kann da jemand innerhalb von paar Sekunden (= ohne Aufwand, da ich selbst noch keinen investiert habe) eine grobe Einschätzung zu Kosten und Ertrag geben?

Frag mal @inselino der steckt glaube ich recht tief in der Materie. :emoji_wink:
 

inselino

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Naja eigentlich bin ich "nur" riesiger Fan vom Hausbau und Nachhaltigkeit (auch wenn ich noch zu jung und zu arm bin) und lese seit rund einem jahr alles, was es zu dem Thema so gibt. Außerdem mag ich Mathe und hab darum im PV Forum relativ viel zur Rentabilität von Speichern gerechnet bzw. simuliert.
Aber falls mal wer im Großraum Berlin eine PV in Eigenleistung bauen möchte würde ich da Unterstützung anbieten.
 

JoergW

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Hier im Haus hab ich eine sechs Monate alte Gasheizung mitgekauft und dementsprechend mitbezahlt. Eine Umrüstung fällt also erst einmal aus an der Stelle. Ich hab aber einiges an Dachfläche auf dem Haus mit Südostausrichtung, da wollen wir (wenn wieder bisschen mehr Geld da ist) dann PV draufpacken.

Als kleiner Einstieg würde ich vermutlich hier auf dem Schuppen anfangen (ebenfalls Südost). Da müsste ich bestimmt 12-14qm PV draufbekommen, denke ich? Hab mich damit aber noch nicht eingehender beschäftigt, weil das Geld eh nicht so dicke sitzt. Kann da jemand innerhalb von paar Sekunden (= ohne Aufwand, da ich selbst noch keinen investiert habe) eine grobe Einschätzung zu Kosten und Ertrag geben? Für die Teichpumpe sollte es wohl reichen und rechts in dem Schuppen ist die Werkstatt. Wenn ich dort bisschen Strom sparen kann, wäre das natürlich auch ganz nett.

Anhang anzeigen 127184

PS: Die Schüssel kommt da weg, ich habe keinen Bedarf für einen Außenfernseher, wie mein Vorgänger...

Bei 12 qm bekommst Du 7 Module 1,70x1,00 m rauf, bei 400 Watt = 2,8 KWp, ergibt bei Südost im Jahr ca 2800 KWh.
Ich hab jetzt als Standort Koblenz angenommen.
Kosten.... schwer zu sagen, 1700 €/ KWp, evtl muss der Zählerschrank noch umgebaut werden, das würde noch oben drauf kommen.

Gruß Jörg
20220812_184045_copy_1008x535.jpg
 

JoergW

ww-eiche
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Also grundsätzlich gilt, je größer du baust desto geringer sind die Grenzkosten weil natürlich sowas wie Gerüst, Kabel, Montage, ggf. Werkzeug nur einmal anfällt und selbst WR und Module nicht linear teurer werden.

ohne Abmessungen kann man da nicht so viel sagen aber du kannst grob annehmen, 1,05 x 1,75m Module (ist so die Standardgröße individuell variieren die ggf alle um ein paar cm) sollten oberhalb von 400Wp liegen. Da kannst du mal grob abschätzen was bei deinen Dimensionen so raufpasst.

Bei PVGIS https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/ kriegst du in wenigen Sekunden raus, was dann pro kWp anfällt. Systemloss auf 10 stellen (14% ist sehr alt) Stadt eingeben, Slope ist der Winkel des Daches und Azimuth die Ausrichtung (0=Süd, 90=West -90= Ost 180/-180=Nord)

Im Eigenbau je nach Aufwand sind 800€/kWp ohne Probleme möglich. Ohne Gerüst und Werkzeuganschaffung geht es sicherlich noch günstiger.
Die Anlage sollte immer über die Einspeisevergütung geplant werden. Also wenn die Fläche auf 1kWp im jahr 900kWh abwirft (steht auch bei PVGIS) dann sollte 1kWp nicht mehr als 900kWh/Jahr * 20 Jahre * 0,065€ = 1170€ kosten. Damit deckt die Vergütung die ganzen Kosten und der gesamte Eigenverbrauch was nicht wenig ist erzielt den Gewinn.

Eigenbau hätte ich schon Bock drauf, nur finde ich auch einen Elektriker, der mir das anschließt und anmeldet?
 

tomkaes

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Eigenbau hätte ich schon Bock drauf, nur finde ich auch einen Elektriker, der mir das anschließt und anmeldet?
Fragen kostet nichts (außer Zeit)
Vorher drüber reden: Arbeitsteilung, ist der Zählerkasten geeignet, wer liefert / und führt wann was aus.
 

dermwo

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Danke Männers für die ausführlichen Antworten. Damit kann ich auf jeden Fall was anfangen. :emoji_thumbsup:
 

tomkaes

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Gibt es diesen Aspekt nicht auch bei der Bohrung, da entzieht man doch auch Wärme? Ist es da nicht sogar sinnvoll im Sommer durch Kühlung im Boden wieder Wärme zuzuführen?
Bei der oberflächennahen Geothemie (100 m) entziehst du mit einer flüssigkeitsgefüllten U-Sonde
dem Untergrund Wärme, die aus die tiefern Untergrund gespeist wird.
Ab ~ 10 m Tiefe ist der Sonde das Oberflächenklima egal und hat keinen Einfluss mehr.

Wenn du mit der Sonde mittels reversiebler EWP im Sommer passiv kühlst
(die einzige Energie ist der Stromverbrauch der Sohleumwälzpumpe)
führst du dem Untergrund Wärme zu, und verbesserst durch die angehobene Soletemperatur
den Wirkungsgrad deiner EWP in der nächsten Heizperiode.

Firmensitz meines AG:
Wir heizen und kühlen unser Bürogebäude (100 MA) mittels mehrer Erdwärmesonden, EWP, passiver Kühlung
und zentraler Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Erdreichwärmetauschern. Baustandard KFW 55.
Die Flachdächer sind mit PV belegt, die selbst genutzt wird.
 
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inselino

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Eigenbau hätte ich schon Bock drauf, nur finde ich auch einen Elektriker, der mir das anschließt und anmeldet?

Du brauchst halt nen konzessionierten Elektriker vom Verteilnetzbetreiber. Die haben aber oft Listen von allen konzessionierten in ihrem Gebiet. Theoretisch wenn du einen von einem anderen VNB gut kennst kann der sich da auch irgendwie als Gast eintragen lassen und das machen.
Im PV Forum gibt es da einige die das machen. Der User @DasMoritz ist auch hier im Forum und drüben im PV Forum der Experte für Eigenbau. Wenn man eine sehr gute Planung hat und das nachweist gibt es immer wieder Elektriker die einem das dann anschließen. Und bei den enorm geringen Kosten im Eigenbau ist es auch nicht schlimm für die Unterschrift und eine Stunde Arbeit 500€ auf den Tisch zu legen.
(1700€/kWp wie von Joerg erwähnt sind bei Einkauf beim Solarteur realistisch, Eigenbau deutlich niedriger).

Gibt auch Leute die das über MyHammer ausgeschrieben haben. Wenn man selbst gut weiß was zutun ist nur die "Lizenz" fehlt geht das auch.
 

Martin45

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Kann mal jemand umreißen, was bei Solar in "Eigenleistung ohne Elektro" (bzw. logischerweise plus ext. Elektriker) an Arbeiten für mich anfällt?
Ich stelle mir vor: Einrüsten, irgendwelche Halterungen anbauen (was ist mit den Ziegeln/Abdichtung?), Solarmodule drauflegen, verschrauben, paar Leitungen für den Eli vorbereiten. Fertig?
Ist das so relativ schnell und "einfach" wie es klingt?
 

tomkaes

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Vielleicht machst du dich erstmal mit deinem Dach vertraut. :emoji_thinking:
Fragen:
Rest Lebenserwartung?
Gestaltungssatzung Gemeinde vorhanden mit Auflagen?
Belastung durch PV aufnehmbar? (+ ~ 0,25 kN/m²)
Lattenquerschnitte für Befestigungen Anker Schienensystem?
Dachdurchführung für Kabel erforderlich? Pfannentyp? Reservepfannen vorhanden?
Leitungsweg bis Wechselrichter? (innen / außen?)
2-Wegezähler im Sicherungskasten vorhanden / umrüstbar?
usw.
 

inselino

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tomkaes hat sehr gut umrissen, was sich abseits des Daches alles für Fragen stellen.

Vom Aufbau auf dem Schrägdach läuft es in den meisten Fällen so, dass entsprechende Dachhaken unter der Dachpfanne auf die Sparren geschraubt werden, an der Unterseite der Pfanne wird ein kleines Stück ausgeflext. Auf diese Haken kommt dann ein Montagesystem und auf das Montagesystem werden die Module befestigt. Die Kabel werden mit den entsprechenden Steckern versehen (das ist gut standardisiert allerdings braucht man halt immer vom Modul zum nächsten ein Kabel mit zwei Steckern, da ist man also ne Weile beschäftigt die zu basteln).

Für einen konkreteren Einblick empfehle ich das, was DasMoritz im PV Forum gemacht hat.
Hier gibt es Fotos und Beschreibungen wie er sein Haus belegt hat:
https://www.photovoltaikforum.com/t...t-nahem-nachbarhaus-und-so-nw-dach/?pageNo=55

Und an diesem Dokument arbeitet er gerade um den Einstieg in das Thema zu erleichtern.
https://www.photovoltaikforum.com/core/attachment/212502-eigenbau-einer-pv-anlage-1-1-pdf/
 

tomkaes

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Für einen konkreteren Einblick empfehle ich das, was DasMoritz im PV Forum gemacht hat.
Hier gibt es Fotos und Beschreibungen wie er sein Haus belegt hat:
Und an diesem Dokument arbeitet er gerade um den Einstieg in das Thema zu erleichtern.
Für Nichtangemeldete alles nicht zugreifbar. Schade!
Interessiert ja wohl auch nicht PV Enthusiasten; wäre schön,
wenn solche Informationen öffendlich wären, um Berührungsängste mit dem Thema abzubauen.

Vielleicht könnte @DasMoritz seinen Artikel / das pdf auch hier einstellen?
 

Martin45

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Vielleicht machst du dich erstmal mit deinem Dach vertraut. :emoji_thinking:
Fragen:
Rest Lebenserwartung?
Gestaltungssatzung Gemeinde vorhanden mit Auflagen?
Belastung durch PV aufnehmbar? (+ ~ 0,25 kN/m²)
Lattenquerschnitte für Befestigungen Anker Schienensystem?
Dachdurchführung für Kabel erforderlich? Pfannentyp? Reservepfannen vorhanden?
Leitungsweg bis Wechselrichter? (innen / außen?)
2-Wegezähler im Sicherungskasten vorhanden / umrüstbar?
usw.
Da das Haus keine 2 Jahre alt ist und PV schon damals eine Überlegung war sind die Vorüberlegungen und die Leitungswege/Sicherungskasten zwar richtig und wichtig, in meinem Fall aber weniger ein Thema.
Trotzdem danke für den Hinweis auf die Vorüberlegungen, für andere sicher hilfreich.
 

Free

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Moin,
ich kann ja mal beitragen:
Seit Anfang Juni habe ich knapp 12,4kw Peak verteilt auf Beiden Dachhälften und dem Carport. 31 Module a 395 W.
10kw Speicher im Keller, Wallbox und E-Up unterm Carport.

8 Module Ausrichtung Nord-Ost
10 Module Ost-Süd
13 Module Süd-West

Aktuell produziere ich von morgens 7 Uhr bis abends 20:30 Uhr.

Wir brauchen etwa 5kw um derzeit über die Nacht zu kommen.

Produktion seit dem 02.06 knapp 3500kwh.
Eigenverbrauch lag bei 1800kw, der Rest wurde eingespeist.
Werde jetzt noch eine Warmwasserwärmepumpe einbauen lassen, um die übetschüssige Wärme im Keller zu nutzen und PV Überschuss per Heizstab zur Wassererwärmung nutzen zu können.

Zur Finanzierung, da hier davon gesprochen wurde, dass dies alles sehr teuer sei:
Bisheriger Abschlag lag bei 7500kwh bei 193 Euro/Monat. Das war vor der aktuellen Preisentwicklung. PV Anlage wurde über Kredit finanziert. 187 Euro Rate auf 10 Jahre. Ich habe aktuell noch einen Stromabschlag von 50 Euro/Monat, verbrauche aber weniger. Die Einspeisevergütung liegt bei 41 Euro.
In meinen Augen trägt sich das weitgehend selbst. Erst recht bei der aktuelken Preisentwicklung. Allerdings hatte ich die Anlage bereits ein halbes Jahr zuvor beauftragt und habe noch die alten Preise bekommen. Auch beim Kredit hatte ich Glück, gerade noch rechtzeitig abgeschlossen.
Im Oktober kommt noch ein Kaminofen, dann sind wir erstmal vorbereitet. War aber viel Glück dabei. Hatten ohne Kenntnis der Entwicklungen gerade das Dach nachdämmen lassen und die Fenster,
Haus- und Terassentür gegen neue mit guten Dämmwerten getauscht.
Den E-Up kann ich nur empfehlen, bin damit jetzt in einem Jahr 20000 km gefahren, ohne Probleme. Im Verbrauch unschlagbar günstig!
Viele Grüße,
Flo
 

FredT

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OK, wer hat, der kann... Ist aber keine allgemeingültigseeligmachende Lösung. Das muß immer mal mit angemerkt werden dürfen.
 

tomkaes

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Ich stelle mal wertefrei fest, daß es doch noch wirklich wohlhabende Mitbürger gibt... Ich könnte das so nicht.
OK, wer hat, der kann... Ist aber keine allgemeingültigseeligmachende Lösung. Das muß immer mal mit angemerkt werden dürfen.

Kannst du mir mal bitte deine Sicht in vollständigen, verständlichen Sätzen erklären?
Ohne Allgemeinplätze, mit inhaltliche Aussage zum Thema. :emoji_wink:
Hier berichten Mitglieder über ihre individuellen Einzellösungsansätze.
 

FredT

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Ich stellte fest, daß es sehr individuelle Lösungen mit gutfundiertem finanziellen Untergrund sind, die so nicht auf die breite Masse der in Deutschland lebenden Mitbürger übertragbar sind, und damit keine Lösung des deutschen Umwelt- und Energieproblems darstellen. Ist dir das so ausreichend?
 

Free

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Nabend,
fände ich auch gut. Bei mir wars so, dass sich irgendwann aus ökologischen Gründen die Idee, dass ich durch die PV Anlage sparen will, dahingehend verkehrt, dass ich etwas Positives beitragen möchte, ohne wesentlich mehr zu bezahlen, als bei den bisherigen Energieträgern. Wenns ohne größeres Defizit ausgeht, wäre ich vollauf zufrieden.
Dass die Preise steigen, wie es aktuell der Fall ist, habe ich nicht kommen sehen.

Davon losgelöst wollte ich nur aufzeigen, dass man so eine Anlage (Eigenheim und geeignete Umgebungsbedingungen vorausgesetzt) durchaus mit Einsparungen der ursprünglichen Energieträger, weitestgehend ohne Mehrkosten finanzieren kann. Und das bereits bei den Preisen VOR der aktuellen Krise.

Habe demletzt einen Bericht gesehen, in dem ein Preis von 55 Cent pro kwh für Privathaushalte im kommenden Jahr prognostiziert wurde. Dann rechnet sich die Anlage ruckzuck, auch wenn dies gar nicht mehr das ursprüngliche Ziel war.

Mich ärgert voel mehr, wenn ich sehe, dass die ganzen Deppen jetzt plötzlich mit E-SUVs mit 400 PS durch die Gegend fahren. Da denke ich jedes Mal, dass wir wohl zurecht früher oder später aussterben.....


Viele Grüße,
Flo
 
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