Frust Thread

yxel

ww-pappel
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keiner
- in den 80er war es möglich das ein Handwerker eine Familie ernährte UND ein Eigenheim Finanzieren konnte.
Den Satz hört man immer wieder, aber ich glaube man vergleicht da Äpfel und Birnen..

Als Beispiel: Mein Opa (geb. 1940) hat vier Kinder und ein Eigenheim. Er ist gelernter Maurer, war später auch als LKW-Fahrer tätig. Also alles keine hochbezahlten Tätigkeiten. Aber man sollte sich die Lebensrealität mal klar machen:
- Meine Oma hat sich um die Erziehung der vier Kinder gekümmert, Opa war 6 Tage die Woche arbeiten.
- Oma hat am Wochenende/abends noch geputzt um zur Finanzierung beizutragen.
- Das Haus wurde natürlich zum Großteil in Eigenleistung gebaut.
- Die Familie hatte nur ein Auto.
- Freizeitkosten waren relativ gering: in den Urlaub wurde alle paar Jahre mal gefahren, ins Restaurant ging es vielleicht 2-3 mal im Jahr zu besonderen Anlässen.
- Kleider wurden von Kind zu Kind weitergegeben, neues Spielzeug gabs mal an Weihnachten und zum Geburtstag.

Heutzutage gibt es Familien mit zwei Vollverdienern, die "jammern", dass man sich kein Eigenheim mehr leisten kann. Eigentlich meinen die Leute dabei "Wir können uns kein Eigenheim leisten, ohne unseren Konsum einzuschränken". Eigenleistung macht ja heutzutage keiner mehr, also wirds schon teurer. Und dann will man ja schließlich doch mehrmals im Jahr in den Urlaub fahren/fliegen, jeder braucht sein eigenes Auto (womöglich noch geleast), alle 2 Jahre ein neues Handy und alle 2 Wochen ins Restaurant muss ja auch drin sein.

Klar, das ist stark pauschalisiert, aber ich denke das trifft doch erstaunlich häufig zu.
 

VENEREA

ww-robinie
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@yxel
du hast den Nagel wie ich finde ganz gut auf den Punkt getroffen.

Und klar war früher nicht alles besser, aber manches eben schon.
Und dazu gehört die Arbeitsmoral, der Wille was zu schaffen etc.
Nicht bei allen natürlich, und das Forum hier ist denk auch der falsche Platz.
Die Leute die hier sind und einem normalen Beruf nachgehen und als Hobby Schreiner sind würde ich jetzt mal als Leute sehen die was anpacken, und nicht nach 8 Stunden in der Firma so kaputt sind dass sie ja erst mal 16 Stunden frei brauchen.
Aber das ist in der normalen Welt leider die Realität geworden.

Ich würde sagen uns geht es richtig gut... Ich arbeite dafür aber auch viel viel mehr als normal.
Das sehen die meisten bloß nicht.
Und wenn die am Samstag bei 35 Grad im Freibad sind, oder 2 Wochen im Skiurlaub steh ich in der Werkstatt und verdiene das "zusätzliche" Geld.

Wir müssten alle mehr arbeiten nicht weniger... das was jetzt noch an Geld da ist ist alles hin und hergeschoben und auf Pump.

Jeder Beitrag ob KV RV PV etc wird immer weiter steigen, aber jeder will immer noch weniger Arbeiten.
Kann ja jeder machen wie er will, aber jammern bringt da halt nicht viel sondern anpacken.

So sehe ich das.

Gruß Sebastian
 

mscholz1978

ww-eiche
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Genau das ist das Problem, ich bin aufgrund einer Erkrankung meiner Frau nahezu schon immer Alleinverdiener- aber ich habe drei Häuser in den letzten 20 Jahren in nahezu Eigenleistung saniert - das bedeutet dann halt -jeweils 1-2 Jahre 5 Abende bis Nachts und am Samstag malochen - neben der regulären Arbeit - es ging auch, und heute geht es uns trotz nur einem normalem Einkommen doch relativ gut. Es geht, wenn man denn nur will - lernen kann man fast alles - ich kann das nicht ist kein Argument sondern ne Ausrede.
 

isso

ww-robinie
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Wir konsumieren alle bis zum erbrechen. Es gibt immer etwas, was man sich nicht leisten kann.

Ob Holzbearbeitungsmaschine, Auto oder iPhone.

Es gibt immer jemanden, der genau das begehrte Objekt hat.

Durch unsere "gut" informierte Medienwelt sehen wir das auch noch und fühlen uns schlecht.

Es geht um Werte welche keine sind, viele glauben das halt.

Das, was die meisten hier an Werkzeug haben, hatte früher ein Dorfschreiner.

Es ist was der Mensch draus macht.

Solange keine massive Gewalt von außen eingetragen wird, ist doch jeder seines Glückes Schmied.
 

Wolfgang EG

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Ich habe diese Diskussion sehr interessiert verfolgt, bin aber mittlerweile der Meinung, wir werden zu keinem Konsens kommen, uns also immer wieder im Kreise drehen.

»Früher war alles besser!« sieht jeder aus seiner persönlichen Sichtweise. D. h., eine schiere Unmenge an persönlichen Erfahrungen könnten hier als Für und Wider angeführt werden. Also Thread ohne Ende ...

Trennung

Frustthema: Mittlerweile ist es mehr als frustrierend, wie Werte verloren gegangen scheinen/sind. Inseriert man z. B. bei Kleinanzeigen, dann bekommt man Fragmente eines Satzes. Keine Anrede, drei, vier Einzelworte hingerotzt. Höflichkeit – Fehlanzeige. Aktuell eine Antwort mit der Hälfte des Preises, den ich haben möchte. Nur die Summe, nichts weiter ... Wird ignoriert, ist aber ärgerlich.

Inseriert man z. B. Fahrzeuge, so ist das besonders krass.

Wolfgang
 

SchweißerSchnitzer

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Claus P.

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Z. B. an Schulen .
Zumindest WÄHREND der Unterrichtsstunden :emoji_wink:
An der Schule, in die unsere beiden Töchter gehen, wurde das bereits umgesetzt. Wer mit einem Handy während des Unterrichts oder auch in der Pause erwischt wird bekommt einen Verweis und das Handy wird abgenommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Handy aus war oder nicht.
So sind die Regeln und wir als Eltern wurden bereits mit dem Aufnahmeantrag darüber informiert und mussten dies mit unserer Unterschrift bestätigen. Unsere Kinder lassen entweder ihr Handy gleich zu Hause, oder für den Fall, dass jemand sie abholen muss, nehmen sie ihr Handy mit und rufen außerhalb der Schulzeit an.

Nachdem ein paar Schülern das Handy abgenommen wurde und über die Regeln auch nicht verhandelt wird, sind die Schüler sensibilisiert und halten sich auch daran.
 

Kerstenk

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Nachdem ein paar Schülern das Handy abgenommen wurde und über die Regeln auch nicht verhandelt wird, sind die Schüler sensibilisiert und halten sich auch daran.
das sollte man auch mal einführen für diejenigen, die beim Autofahren ohne Freisprecheinrichtung unterwegs sind. Ich nutze eine solche schon seit 1998 :emoji_slight_smile:
 

Claus P.

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wie man mit dem Handy oder Tabeltt arbeitet, anstatt es zu verbannen.
Wird tatsächlich auch an der Schule (Gymnasium) unserer Töchter eingesetzt und der Umgang trainiert. Allerdings muss ich gestehen, dass ich davon nicht wirklich überzeugt bin. In manchen Fächern hat das durchaus seine Berechtigung und seinen Sinn.
Allerdings wäre ein Laptop mit Maus besser. Ein Tablet ist sehr klein und ich habe meine Probleme mit den kleinen Zahlen/Schrift. Manche Programme sind auch mit Tablet schlecht zu bedienen und das Tablett verleitet dazu unsauber zu arbeiten. Man kann ja jederzeit mit der Rücktaste alles löschen oder wieder herstellen.

In manchen Fächern ist man mit dem Tablet klar langsamer, z. B. beim Zeichnen oder Kurvendiskussion. Der Umgang mit Geodreieck und Zirkel hat hier klar seine Vorteile. Ein Tablet ist an dieser Stelle zum Zeichnen eher suboptimal.
Was gut ist, dass die Schüler lernen mit Tabellenkalkulation umzugehen. So lernen sie schon mit den Programmen umzugehen und es ist verblüffend, wie schnell die Kinder auffassen und lernen.

Mal so nebenbei: ich finde es gut, dass die Kinder kein Handy benutzen dürfen. So lernen sie auch mal darauf zu verzichten und wie man Computer, Laptop etc. sinnvoll im Alltag einsetzt. Natürlich wird damit auch gespielt, aber eher wenig. Ist auch logisch: wenn man den ganzen Tag mit dem Tablet arbeiten muss, ist man froh wenn man es einfach weglegen und ein Buch lesen kann. Das hat auch seinen Vorteil.
 

Martin45

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Grundsätzlich bin ich bei Euch, wobei ich nicht sicher bin, ob es nicht sinnvoller wäre zu zeigen,
wie man mit dem Handy oder Tabeltt arbeitet, anstatt es zu verbannen.
Dazu zwei Dinge.
1. dieses Handygedaddel ist eine Sucht oder hat suchtähnliche Muster. Dem verfallen wir Erwachsenen doch auch (wenn wir ehrlich sind), aber Kinder sind da in der Sache noch viel anfälliger. Dem kann man mit einem Verbot Einhalt gebieten. Natürlich ist auch eine Aufklärung und behutsame Heranführung nötig, keine Frage.
2. in der Schule meines Sohnes haben sie von mehreren Klassen in einem 5. Jahrgang eine reine IPad-Klasse, wo alles digital abläuft, also Bücher digital, Mitschriften digital etc.
Erstmal finde ich klingt das heute ja durchaus sinnvoll, wenn es gut gemacht ist. Gut gemacht, das Gefühl habe ich schon an dieser Schule, das meiste hat Hand und Fuß. Nichts desto trotz hat jetzt (nach ich glaube 2 Jahren/Durchgängen) die Schule beschlossen diese Klasse nicht fortzuführen. Es gab also wohl mehr Probleme als Vorteile.

Zu Beginn war das Internet mal ein toller freier Raum mit vielen Möglichkeiten. So habe ich das damals wahrgenommen. Eine Erweiterung der Möglichkeiten. Heute sehe ich viele Stellen des Internets als digitales Moloch, Slum, Gosse (wie auch immer man es nennen mag), überall aufgestellte Fettnäpfchen wo man abgezockt werden soll, wo man mit Meinung infiltriert werden soll, wo man wie in einem Spinnennetz irgendwo rein gezogen werden soll. Für Kinder/Jugendliche sollten wir Australien folgen und einige Bereiche des Internets sperren. Ich hätte früher nie gedacht, dass sich das Internet und meine Meinung mal so entwickeln, das tut mir schon ernsthaft weh.
 
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