Frust Thread

Holzrad09

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Kenne mittlerweile 2 Kinder, die beim Handydaddeln unter die Räder gekommen sind....
Das Kind von der Leipziger Straße war vollkommen unschuldig, es wurde lediglich von seiner Mutter im Kinderwagen über die Straße geschoben und dabei von einem 83jährigen heranfahrendem schlichtweg nicht erkannt. :emoji_cry:
Mein Beileid dem Vater !
https://www.on-online.de/media/webartikel/1452019/big/dd3cd20ed843f260e382-deabd07175018255.jpg
Wer mag kann mal nach "Unfall Leipziger Straße" googeln.
Es kam gestern in den Nachrichten, ein Drama !
 

yoghurt

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Hallo,
ich möchte die Ereignisse nicht relativieren. Überhöhte Geschwindigkeit und über den Radweg am Stau vorbei, das geht nicht! Zugleich - als Ortskundiger - frage ich mich, wie man auf die Idee kommt die Leipziger Straße ohne Fußgängerampel überqueren zu wollen.
 

yoghurt

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Hört sich so an, als ob da zwei Sturköpfe aufeinandertreffen....

Hallo,
nee, das muss ich @benben in Schutz nehmen! Sturkopf ganz bestimmt (meinungsstabil hat @uli2003 das mal so schön genannt). ABER - aus persönlicher Kenntnis - gesprächsbereit und -willig! Die Geisteshaltung des Kontrahenden hat dieser durch die zitierte Äußerung ja klar gemacht!
 

elchimore

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Bei dem Unfall hat aber das Kind nicht auf's Handy geguckt, sondern der Fahrer ist wohl zu schnell gefahren und hat versucht auf dem Radstreifen am Stau vorbei zu fahren.
Es sind natürlich nicht immer die Autofahrer*innen schuld an Unfällen, aber es sind immer die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen diejenige, die schwer verletzt oder tot sind. Autos sind halt gefährlicher und das erfordert auch mehr Aufmerksamkeit der Fahrer*innen (was nicht heißen soll, dass ich es OK finde, wenn Leute auf's Handy guckend Straßen überqueren. Aber sie gefährden vor allem sich selbst und nicht vor allem andere wie Autofahrer*innen, die auf's Handy gucken.).
Wenn ich ne Kettensäge nutze, muss ich ja auch besser aufpassen, was in meinem Umfeld gerade los ist, als wenn ich einen Fuchsschwanz in der Hand hab.
Diese argumente sind durchaus richtig, inzwischen sehe ich die Dinge aber auch aus einer anderen Richtung.... Einem EX Kollegen von mir (Berufskraftfahrer) ist nachts auf der Autobahn ein unter Drogen stehender Fußgänger vor den LKW gelaufen, Ergebnis dürfte klar sein, bei 80km/h bremst du nicht mehr.... Was ich allerdings viel schlimmer finde, der Kollege ist jetzt in EU Rente, er kann sich nicht mehr hinters Steuer setzen, trotz großer Anstrengungen der BG incl begleitenden Fahren usw.....
Als ehemaliger Rennradfahrer (Körper macht da nicht mehr mit) und Fahrradkurier als Student, und ehemaliger Berufskraftfahrer kenne ich beide Seiten der Medaille. Ich finde man müsste von beiden Seiten viel mehr aufeinander Rücksicht nehmen. Viele Radfahrer benehmen sich im öffentlichen Raum, als wenn sie Narrenfreiheit hätten. Viele Kraftfahrzeuglenker fahren so als wenn ihnen die Straße gehört. Beides doof. Es ist immer einfach mit dem Finger auf alle anderen zu zeigen! Manchmal denke ich auch es ist für beide Seiten etwas mehr Aufklärung notwendig. Die wenigsten können sich wirklich vorstellen, wie wenig man bei einem LKW in manche Richtungen sieht andererseits ist es für viele KFZ Lenker unvorstellbar, was es für einen Windsog gibt, wenn sie mit 100 dicht am Radfahrer vorbeifahren....
Schönen Sonntag noch
Micha
 

Mitglied 59145

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Was halt echt traurig ist, ist dass über einzelne Verkehrsteilnehmer diskutiert wird.

Das System ist Scheisse.

Hier wird nichts für ein entspanntes miteinander investiert.
Was soll da rauskommen?
Tote und Schwerverletzte werden halt in Kauf genommen.

Bei unserer Infrastruktur wird es immer Massenweise Unfälle geben, da ist der Ruf nach Rücksicht aufeinander einfach nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wenn überhaupt.

Auf den Sturrkopf gehe ich besser nicht ein, den sarkastischen Text dazu habe ich wieder gelöscht.

Meine Ignorierliste werde ich auch intensiver nutzen und fange direkt damit an.

Edit: Infrastruktur muss im Stande sein die Fehler des Individuums zu kompensieren, jedenfalls deutlich mehr als das heute der Fall ist. Klar, in einem dritte Welt Land kann man das diskutieren.
 

Mitglied 59145

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Das ist aber schon noch was ganz anderes.
Momentan baden, wie in Berliner gerade geschehen, einfach die schwächeren die jetzt schon vorhandene Narrenfreiheit aus.

Menschen sterben durch motorisierten Verkehr.
Meist ohne Fehler gemacht zu haben.

Das finde ich eher närrisch.
 

uli2003

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Momentan baden, wie in Berliner gerade geschehen, einfach die schwächeren die jetzt schon vorhandene Narrenfreiheit aus
Puh, wenn ich es richtig verstanden habe, hat eine Mutter mit Kind eine Straße im Baustellenbereich gekreuzt, hat dazu aber nicht die ein paar Meter weiter stehende Ampel genutzt. Lass mich kurz über die Narrenfreiheit nachdenken.
 

Mitglied 59145

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Guck dir das Video an, ich verstehe der Autofahrer ist rechts an der Schlange, über den Radfahrstreifen, gefahren.

Baulich getrennt hätte zwei Menschenleben erhalten.

Da von "selber Schuld" und über "Narrenfreiheit" nachzudenken entspricht nicht meinem naturell.

Klar wäre besser zur Ampel gegangen. Hätte aber auch einfach ein Radfahrer sein können, der genau da fahren muss. Mit seinem Kind, darf ab 10 ja nichtmehr auf den Gehweg.

Stark überhöhte Geschwindigkeit, auf einem Fahrbahnstück dass er nicht befahren darf......

Eigentlich ist das, was du da von dir gibst, victimblaming, in deutsch "Täter Opfer Umkehr".

Der 11jährige, aus dem Unfall hier, hat kein Handy. In der Zeitung steht, er wollte die Straße kreuzen. Komisch nur, dass er da nie die Straße kreuzt. Macht auch keinen Sinn, also wenn man weiß von wo er kommt und wo er hin will.
 

flüsterholz

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Wünschenswert wäre es natürlich, dass die Fahrbahnen für Kfz und Fahrräder räumlich getrennt gebaut würden. Bin ja immer begeistert, wie das in Holland gelöst wird. Das hat wirklich Vorbildfunktion. Aber das flache Land bietet natürlich ideale Voraussetzungen, aber man muss es auch umsetzen. Am Niederrhein, den ich zum Vergleich kenne, besteht da noch Nachholbedarf, aber man erkennt den guten Willen.
Schwieriger wird es z.B. hier im Odenwald mit seinen engen Tälern. Aber auch da wird versucht Lösungen zu finden.
Ein Tal ist auch breit genug und es wurden 2 räumlich getrennte Radwege angelegt. Und dann... letztens nachts dort mit dem Kfz unterwegs, plötzlich vor mir ein Radfahrer, dunkle Bekleidung ohne Licht und nicht auf dem Radweg unterwegs. Mit Vollbremsung ist dann noch gut ausgegangen. Hab ihn dann angehalten und ihm eine Warnweste gegeben. Hoffe, er ist gut zuhause angekommen. Aber mein Blutdruck...
 

brubu

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Hallo zusammen
Bei uns gibt es viele Radwege die von den Radfahrern, insbesondere denen mit den krummen Lenkern nicht benutzt werden. Gerade heute wieder erlebt. Hier örtlich fahren mindestens die Hälfte der Radfahrer rechtswidrig auf der Fahrbahn statt auf dem Radstreifen.
Die Polizei schreibe ich jährlich einmal an weil sie bei uns laufend den motorisierten Verkehr kontrolliert und die sich rechtswidrig verhaltenden Radfahrer unbehelligt lässt. Dann kommt jeweils eine faule Antwort die Polizei würde die Radfahrer im normalen Patroulliendienst kontrollieren.

Fakt ist, den Motorfahrzeugverkehr kann man finanziell melken, bei den Radfahrern schenkt es praktisch nicht ein. Immerhin gibt es in letzter Zeit vermehrt Freisprüche für LKW Fahrer wenn sich Fussgänger und Radfahrer nicht korrekt verhalten. So wird bei uns endlich festgehalten, dass Regeln für alle gelten.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Also ich fasse zusammen:

Ein Frau und ihr Kind wird in Berlin tot gefahren,wohlgemerkt Touristen, hier wird ein 11 jähriger über den Haufen gefahren.

Kommentare, jetzt so frei interpretiert:

-es gucken alle zuviel aufs Handy
-es gibt nicht genug Platz, dass alle überleben können
-es gibt Fußgänger unter Drogen
-wären die mal über die Ampel gegangen
-rennradfahrer fahren nicht auf dem Radweg
-belangen kann man nur mit Nummernschild
-ein paar LKW Fahrer waren nicht Schuld

Das hat doch alles nichts, wirklich nichts mit dem Kern zu tun.

Merkt ihr das mit den Verhältnismäßigkeiten?

Oder bin ich da echt zu empathisch?


Ich kenne das auch noch, diese ganzen, mich gefährdenden störenden Verkehrsteilnehmer.
 

uli2003

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Eigentlich ist das, was du da von dir gibst, victimblaming, in deutsch "Täter Opfer Umkehr".
Nun mach mal bitte halblang. Im oben verlinkten Video ist nicht ansatzweise die Rede von Überholen auf dem Radweg oder stark überhöhter Geschwindigkeit. Auch sind die Berichte, die ich nach deinem Vorwurf ergoogelt habe, sehr diffus.
Als Überschrift '83er fährt auf Radweg am Stau vorbei', im Artikel nichts davon.
Dann ist er noch auf ein Auto aufgefahren, welches vor einer roten Ampel gewartet haben soll - stand das auch auf dem Radweg? Was ich auf den Bildern jedoch zweifelsfrei sehe, ist eine gelbe Markierung, ein Baustellenbereich mit verengten Fahrbahnen.

Wieso zur Hölle quert man als völlig Stadtfremder in so einer undurchsichtigen Verkehrsführung die Straße im Baustellenbereich, wenn ein paar Meter weiter eine Ampel ist? Vollkommen unverständlich.
 

brubu

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Es gibt noch mehr, in Zürich in den letzten Tagen 3 Todesopfer mit der Strassenbahn. Die Abklärungen laufen. Mal sehen ob da der öffentliche, gute, grüne, umweltfreundliche Verkehr dann auch generell schuld ist.
Aus meiner Sicht ist es ein grosses Wunder, dass es nicht noch viel mehr schwere Unfälle gibt beim Verhalten der ganzen Gesellschaft.
Vor einem LKW haben die Fussgänger einen gewissen Respekt, vor einer 50 Tonnen Strassenbahn kaum, bin selber schon daneben gestanden und habe zugesehen. Ich versuche mich vorsichtig zu verhalten, wenn ich auf dem Friedhof liege nützt mir auch das Recht nichts mehr.
Unser Schulweg war über ein km einer gut befahrenen Landstrasse entlang am Strassenrand ohne Gehsteig etc. das haben wir ab 4 Jährig gelernt ohne pädagogische und sonst hochwertig studierte Unterrichtung.
Gruss brubu
 

yoghurt

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Nee nee! Unverständlich dort zu queren und nicht selbstverständlich dort zu sterben.

Aber trotzdem: das ist eine drei Ost-West-Magistralen im Zentrum einer Vier-Millionen-Stadt. Da dann ohne Ampel zu queren……
 

uli2003

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Ich urteile doch über niemanden. Steht mir auch nicht zu, denn die Lage ist aus den Presseberichten in keiner Weise einzuschätzen. Hauptsache reißerische Inhalte für viele Klicks.

Aber trotzdem: das ist eine drei Ost-West-Magistralen im Zentrum einer Vier-Millionen-Stadt. Da dann ohne Ampel zu queren……
Prinzipiell hätten die Fußgänger nicht einmal auf dem Radweg etwas verloren gehabt.
 

Cetol

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Straßenverkehrs-Ordnung (StV:emoji_open_mouth: § 1 Grundregeln

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

Das sollte jeder Verkehrsteilnehmer beherzigen.
Edit: Infrastruktur muss im Stande sein die Fehler des Individuums zu kompensieren, jedenfalls deutlich mehr als das heute der Fall ist. Klar, in einem dritte Welt Land kann man das diskutieren.
Ich denke es wird schon viel gemacht . Auf dem Land ist die Umsetzung oft einfacher als in den Zentren .
 

pedder

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Prinzipiell hätten die Fußgänger nicht einmal auf dem Radweg etwas verloren gehabt.
Aber nur weil sie da waren, darf man sie dann ja trotzdem nicht überfahren.

Bens Frust kam aber von was anderem: Er fährt - ich vermute stark erlaubt - mit dem Rad auf der Fahrbahn und wird von einem Autofahrer bewusst mehrfach gefährdet. (Weil ser sich offenbar dazu im Recht sah.) Das ist nicht zu entschuldigen. Ich hoffe sehr , der Herr muss seinen Schein abgeben oder wenigstens zur MPU.
 

uli2003

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Aber nur weil sie da waren, darf man sie dann ja trotzdem nicht überfahren.
Hat das hier irgendjemand anders gesagt? Ich würde nicht einmal dem alten Herrn eine Absicht unterstellen.
Halten sich alle an geltende Regeln, passiert nichts. Hält sich nur eine der Parteien dran, passiert meistens auch nichts. Machen jedoch beide was sie wollen (Stichwort Narrenfreiheit), geht das in der Regel schief. Und ebenso regelmäßig unterliegt der Schwächere.

Kurzum: Der Unfall war vermeidbar. Als Fußgänger sollte man aufgrund der Verletzlichkeit immer den sicheren Weg wählen, gerade unter den Umständen im genannten Fall. Wenn ich mich über Regeln hinweg setzte, nutzt auch eine bauliche Trennung (= z.B. Fußweg) nichts.
 

Mitglied 59145

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Es ist wirklich interessant. Jetzt appelierst du, wo es um die unverserheit von Menschen geht, an die Eigenverantwortung.

Bei anderen Themen, wie der Gewerbefreiheit, bzw Meisterpflicht, vertrittst du die Meinung der Verbraucher müsse geschützt werden.

Das empfinde ich als sehr widersprüchlich.


Weiter lesen ich auch die Berichte irgendwie anders.
Was ich lese:

Autos stehen einspurig in einer Baustelle. Die Opfer wollen die Straße queren, ich nehme an zwischen den stehenden Autos, werden aber auf dem Radfahrstreifen von einem 83jährigen mit seinem Auto bei überhöhter Geschwindigkeit tot gefahren.

Ob man da queren muss sei dahingestellt, spielt aber auch überhaupt keine Rolle.

Es ist und bleibt victim blaming. So richtig wie im Lehrbuch. Auch nicht halblang sondern deutlich.
 

Holzrad09

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Ich würde nicht einmal dem alten Herrn eine Absicht unterstellen.
Eine Absicht nicht aber er war wohl recht flott unterwegs.
Hätte er sich an die erlaubten 30 Km/h gehalten, wäre der Unfall womöglich vermeidbar gewesen bzw. nicht so schwer verlaufen.
Sein Augenlicht war wohl auch schon recht trüb, wenn er nicht mal den PKW sah, den er nach der Kollision mit der Frau und dem Kinderwagen rammte, dann hätte er nämlich vorher gebremst .....
 
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