Hallo Stefan.
Danke dir für die Gratulation.
Die Gesellenprüfung ist für mich beides. Ne Herausforderung die ich auch umgehen hätte können. Und Basis für den weiteren Berufsweg.
Wenn du das ausschließlich zur persönlichen Bestätigung machen willst dann kommst du trotzdem nicht um das lernen von Dingen herum die du in deiner Werkstatt nicht anwendest.
Plattenmaterial, Beschichtungen, Verbindungsmittel wie z.B. Schrauben, Beschläge, Scharniere etc. Außerdem die ganze Bandbreite von Fenstern, Türen, Treppen, Montage, Trockenbau,Massivholz- und Plattenmöbel, Maschinenkunde....
Die Prüfung war bei mir ein hypothetischer Ausbau einer Dachgeschosswohnung. Da gings um ne Treppe, Fenstermontage, Einbaumöbel, Berechnungen zu Materialbedarf, Kosten für den Kunden, Wandverkleidungen und ein freistehendes Möbelstück. Du bekommst technische Zeichnungen, musst ne Schnittzeichnung anfertigen..
Die Fragen sind auf sehr unterschiedlichem Niveau, es gibt die Einserbremsen, und die Fragen die vor dem Nicht-bestehen schützen. Viel von der Mathematik sind einfache Grundrechenarten und alle Angabe sind da. Andere Sachen gehen schon ordentlich ins Detail.
Ich hab ein Jahr an der Schule gelernt, den Rest zu Hause, dafür hab ich mir die Lehrbücher vom Europa Lehrmittelverlag besorgt und durchgearbeitet.
Wenn du das Thema hier durchgelesen hast, dann hast du ja auch mitbekommen dass die Arbeitsprobe, also die Fertigung eines Werkstücks in der Werkstatt der Schule an der die Prüfung stattfindet nicht unbedingt komplett aus Massivholz mit handgefertigten Verbindungen ist.
Um überhaupt an der Prüfung teilnehmen zu können brauchst du auch die Maschinenkurse TSM1-3, bei meiner Prüfung stand man an der FKS, an der Tischfräse und hatte mit ner Flackdübelfräse zu arbeiten. Allein aus Versicherungsgründen musst du nachweisen dass du das gelernt hast.
Auf die leichte Schulter nehmen sollte man das nicht. Da kommt schon was zusammen. Der Schreinerberuf hat viele Bereiche und als Geselle sollte man im Prinzip in der Lage sein in jeden der Bereiche einsteigen zu können.
Wenn du willst kann ich dir mal ne Altklausur schicken, die tatsächlich ziemlich ähnlich war wie die die ich geschieben hab.
Die Hürden sind also schon da! Finanziell kommen eben auch die Prüfungs- und Kursgebühren auf dich zu.
Und erst mal musst du auch zur Prüfung zugelassen werden.
Bei mir ging das weil ich das erste Lehrjahr absolviert hatte, und dann in der eigenen Werkstatt weiter gemacht hab. Da ähnlich wie du, mit Massivholz und nem sehr großen Handwerkzeugeinsatz. Ich hatte auch einen Prüfungsauschussvorsitzenden der einfach irgendwie Lust hatte mich zuzulassen. Normalerweise ist die Vorgabe dass man eben entweder seine Lehrzeit beendet hat, oder die eineinhalb fache Lehrzeit als Helfer in einem Schreinerbetrieb angestellt war, also 4 1/2 Jahre. Aber wie gesagt, es gibt da auch nen Spielraum.
@IngoS kann dazu vielleicht noch was sagen, der hat auch als Externer seine Prüfung abgelegt.