Kinder an das Werkeln heranführen ... aber wie?

Orgelbauer

ww-robinie
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moin, moin,
echt stark, wie oft doch für die kleinen eine Werkzeugkiste gewerkelt wird :emoji_slight_smile:
Bei obigem Beispiel paßt allerdings das Bild nicht... High-Tech Maschinen, aber nur Schnellbauschrauben ? :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Da laß ich doch meine Lieben lieber Verleimen üben, Dübellöcher bohren usw. ... es get doch (zumindest mir) um an die handwerklichen Arbeiten heranführen und Spaß für sie darfs auch noch machen - oder ? ...
Ich hab übrigens noch nen kleinen Einsatz für die Schraubenziehers hineingeleimt, längs durchgängig eine Abtrennung (Facheinteilung) für Hand-Bohrer und -Säge.
 

Gonzaga

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Hallo,

Ich bin vor einer Weile auf ein Kinderbuch gestoßen namens "Kasimir Tischlert".
In dem Buch geht es darum, wie ein Biber eine Werkzeugkiste baut.

Ich konnte nicht wiederstehen und habe meinem Kleinen, auch wenn er erst 16 Monate ist, das Buch beim Christkind bestellt. Kindliche Früherziehung...:emoji_grin:

Im Buch ist sogar der Bauplan abgedruckt. Falls die Kleinen die Kiste nachbauen möchten.

Dachte mir, das ist auch eine Art Kinder an das arbeiten mit Holz ranzuführen und könnte eventuell für den Ein oder Anderen hier auch interessant sein.

Anhang anzeigen 57995

Mittlerweile ist mein Sohn 2,5 Jahre und liebt dieses Buch. Es muss mehrmals täglich gelesen werden.

Auch zeigt er grosses Interesse am werkeln (ohne mein Zutun). Er rennt den ganzen Tag mit seinem Spielzeug Werkzeug herum und repariert irgendwelche Sachen.

Um ihn langsam ans "richtige" werkeln heranzuführen,darf er mit Papas Akkuschrauber Schrauben rein und rausdrehen oder Nägel in vorgebohrte Löcher schlagen. Die anschliessend wieder mit der Kneifzange gezogen werden.

20200228_110552.jpg 20200228_110335.jpg 20200228_110659.jpg
 

schrauber-at-work

ww-robinie
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darüber wüsste ich gern mehr... welche inhalte erscheinen dir da wichtig?

Achtung vor Bohrer, Bohrfutter und Spindel! Immer schauen dass dort keine "Finger"...) sind.

Ärmel, entweder hoch (wenn nicht zu locker) sonst ausziehen.

Haare "verstauen" (Mütze/Käppi/ Haarnetz...).

Werkzeug sauber ein und ausspannen.

Werkstück fixieren (Bei dem Nadelholz im Video) mit der Hand kein Thema (bei Ihr!), bei Sperrholz, Hartholz....Festspannen!

Gibt da kein Patentrezept denke ich, sehr vom Kind abhägig,

Meine Neffen (in ähnlichem Alter) würde ich so niemals an die Maschine lassen, da stehe ich im direkten Eingriffsbereich wenn Sie was werkeln wollen und fixiere auch das Werkstück.

Gruß SAW
 

Mater1984

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Mein 4 jähriger weicht mir in der Werkstatt nicht von der Seite. Er hat nen eigenen Hanmer (100g) und ne kleine Bügelsäge.
auserdem nimmt er öfter mal Meinen Akkuschrauber.
Er kann sich mit Holzresten frei austoben.
Außerdem liebt er Holzleim und bastelt wilde Gebilde aus seinen Resten. einfach machen lassen.
Er weiß genau, dass er nicht an die elektrischen Maschinen darf. Einmal anfassen und er verlässt die Werkstatt. :emoji_wink:
 

Dietrich

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Hallo,

ich gönne Euch den Spass mit den Sprößlingen in der Werkstatt, aber bitte seid vorsichtig mit Maschinen, Kinder tun Dinge die keinen Sinn machen aus einer Laune heraus, man darf nicht vergessen sie lernen vielmal schneller und intensiver als wir und wollen mit immer neuem "gefüttert" werden.
Für das Alter sind Bohrwinde, Laubsäge und Holzklüpfel das Richtige.
Wir hatten in der Waschküche eine Wäscheschleuder bei der war der Deckel kaputt und ich durfte bei Strafandrohung als kleiner Bub nicht da dran, aber das Teil war total interessant und ich bin heute froh das nichts passiert ist...

Gruß Dietrich
 

Betaboy

ww-birnbaum
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Mein großer 5 und der kleine 2.5 sind auch öfters mit mir in der Kellerwerkstatt. Seit die beiden eigenes Werkzeug unter Aufsicht benutzen dürfen muss ich meins nicht mehr im ganzen Keller zusammen suchen.

Ein eine eigene Werkbank gab es zu Weihnachten.
 

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schrauber-at-work

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Moin,

aber bitte seid vorsichtig mit Maschinen, Kinder tun Dinge die keinen Sinn machen aus einer Laune heraus, man darf nicht vergessen sie lernen vielmal schneller und intensiver als wir und wollen mit immer neuem "gefüttert" werden.

Meine macht das sehr besonnen und überlegt, zudem nur das was Sie darf. Bevor Sie irgendwas macht was neu /anders ist frägt Sie.
TKS, ADH, TF.....sind klar Tabu.

Für das Alter sind Bohrwinde, Laubsäge und Holzklüpfel das Richtige.

Tellerbohrmaschine, Laubsäge.....hat Sie auch in Ihrer Werkzegkiste (angelehnt an Kasimir tischlert). Klüpfel und Beitel nimmt Sie meine :emoji_wink:

Viel öfter als die Laubsäge kommt Ihr Japaner (so ein kleiner vom Discounter) zum Einsatz.

Gruß SAW
 

Rookie77

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Wichtig dabei ist einfach, die Kinder nicht ganz alleine machen zu lassen. Also als Erwachsener nicht die Werkstatt verlassen und vorab gefährliche Maschinen vom Strom trennen.
Und danach gibt es auch einen kleinen Zwiespalt. Einerseits wollen wir Erwachsenen unseren Kindern alles zeigen und erklären, andererseits wird dabei die Kreativität der Kinder nicht gefördert, sondern sie machen einfach alles nach was wir ihnen zeigen.

Einen Mittelweg zu finden ist optimal. Eine Maschine erklären ist okay, beim probieren mit Holzresten lässt man den Dingen einfach seinen Lauf und lässt sich überraschen, was später dabei herauskommt.

Grüße, die Tagesmutter mit Bart :emoji_wink:
 

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Einen Mittelweg zu finden ist optimal. Eine Maschine erklären ist okay, beim probieren mit Holzresten lässt man den Dingen einfach seinen Lauf und lässt sich überraschen, was später dabei herauskommt.

Klar, das ist wichtig. Hat erst kürzlich alleine einen Tisch gebaut. Ein Stück Restolz, 4 "Füsse" von einem Runden Profilstab abgesägt und drunter genagelt.
Als ich Zwischendurch fragte :Was baust da denn schönes kam nur : Papa, jetzt warte doch ich bin noch nicht fertig :emoji_grin:

Gruß SAW
 

Rookie77

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Ich hab mal bei meinem Sohn einen Fehler gemacht. Er hat einen TIE-Fighter aus Holz gebaut (Flügel rechteckig, ein Stück KVH als Cockpit) und war super stolz darauf. Er hat auch die ganze Zeit damit gespielt. Ich sagte dann, das wir ihn so bauen können, dass er dem Original näher kommt. Gesagt, getan. Gespielt hat er jedoch nicht mehr damit und jetzt steht er auf seinem Regal.
Passiert mir auch nie wieder.
 
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also ich kann nur raten alle Maschinen 3 mal vom Strom zu trennen :emoji_slight_smile: ich bin mit einer Werkstatt großgeworden, und egal was unsere Eltern sich überlegt haben wir fanden immer einen Weg rein, ob wir nun Nachts vom Nachttisch die Schlüssel geklaut haben, die doppelten Riegel der Kellerzugänge geöffnet haben etc. Dann wurde Kreissäge angeworfen nur um zu gucken wie laut die ist oder Schaum in der Furnierpresse gepresst. WAHNSINN wenn man heute drüber nachdenkt....Was ich damit sagen will Kinder ab 7 etc sind wahrscheinlich viel Erfinderischer im Zugang verschaffen als wir uns das als Erwachsene vorstellen können. Und das gefährlichste ist wohl ein Kind alleine in so einem Raum
 

ChrisOL

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Meine beiden Kidds 2 und sind immer mal gerne in der Werkstatt. Sie lieben den Staubsauger und huschen über den Boden und saugen alles weg. Das man dabei mit dem Kopf an den Ausleger der FKS stossen kann haben sie leidvoll gelernt. Löcher bohren oder Schrauben in Holz drehen sind beliebte Aufgaben. Ein Stück Fichte mit der Japansäge klein sägen ist auch super, aber die Stücke sollen so klein sein, dass die in den Staubsaugerschlauch passen.:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Ganz nebenbei lernen die Werkzeug kennen und verstehen was eine Schraubzwinge macht.

Aber wenn Papa wieder an kleinen Stücken Zinken aussägt und stemmt kommt schon ein Spruch: "Papa, warum machst du das so kompliziert, du kannst doch Schrauben nehmen, geht doch viel schnell"

Es ist schon spannend zu sehen wie die Kinder die Dinge sehen und begreifen.
 

Eder Franz

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Das ist bestimmt ein großer Spaß, wenn der "NoNo" schwupp die Späne inhaliert.

Ich habe mit der Tochter neulich Alu Winkel in ihr Regal gebaut. Diese dienen nun als Schubladenleisten für Spielzeugkisten. Die Leisten mussten gesägt, entgratet, angezeichnet, gekörnt, gebohrt und gesenkt werden. Erst war das Pubertier maulig, dann wurde konzentriert Hand in Hand gearbeitet und am Ende stand die Erkenntnis: Mutter, das habe ich fast ganz allein gemacht. Ein schönes Erlebnis.
 

FredT

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Ich kann da auf meine Lehr- und Unterrichtserfahrung greifen, die besagen, daß Handwerkzeuge geeignet sind, wenn sie mehrfach unter Aufsicht angewendet wurden. Als Maschine haben wir dann im Werkunterrricht die Kinder (ab Klasse 4) nur an die TischBohrmaschine und nur unter strikter Aufsicht herangeführt. Waren eben auch ein paar sehr ängstliche dabei, was man dann pädagogisch lösen mußte. Andere rotierende Werkzeugmaschinen waren nur dem Lehrer vorbehalten und auch gesichert. Richtig interessant wurde es dann ab Klasse 7/8 im polytechnischen Unterricht... Aber auch das immer unter Aufsicht des Lehrpersonals, wobei es da auch schon wirkliche Profis gab, die nach Einweisung und Unterweisung "wie die Alten", aber immer im Rahmen der Gesetzlichkeiten, gearbeitet haben...

Grüße Fred
 

BigFossy

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Hallo Fred,
Ich denke Schulalltag mit fremden Kindern und Werkstatt mit dem eigenen Kind sind schwer vergleichbar, das fängt beim Betreuungsschlüssel an, geht über Haftungsthemen, Gruppendynamik,...
Das eigene Kind kann man besser einschätzen, kennt die Tagesverfassung,...
Da kann es gut sein das man Zuhause ein paar Jahre früher mit nem Werkzeug oder ner Maschine starten kann...

Viele Grüße
Johannes
 

FredT

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Danke Johannes. Vergleichbar, nun, da scheiden sich die Geister. Betreuungsschlüssel, Haftungsthematik, Gruppendynamik sind erst mal so nach den 1990ern aufgekommen, vorher hatten wir sowas eher unterschwellig. Das Ganze war ja auch methodisch-didaktisch von Fachleuten für den Unterricht vorbereitet und aufgebaut. Von daher eben für den Lehrenden kein Thema mehr. Da standen dann andere Dinge im Raum, die es zu klären galt. Unfallschutz und -verhütung war aber allgemein das wichtigste Thema und hohes Gut, und mußte da nicht nur bei eigenen, sondern eben gerade bei "fremden" Kindern als Schüler ständig neu eingeschätzt und angeleitet werden. Nicht umsonst wurde Werkunterricht nur in Halbklassen durchgeführt, und als Lehrkraft kannte man dann schnell seine "Pappenheimer", sowohl in positiver, als auch negativer Hinsicht.
 
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