Schau doch mal in die 90er Jahre zurück. Dort hat ein Einfamilienhaus-Rohbau inkl. Grundstück zirka 300.000 DM gekostet. Der Zinssatz lag bei 8 bis 10 Prozent. Vor fünf Jahren hat das vergleichbare Objekt inklusive Grundstück locker 650.000 EUR aufwärts gekostet. Der Zinssatz liegt bei 1,5 bis 2 Prozent. Jetzt einfach mal nachrechnen, wer besser fährt/gefahren ist!?
Diese teuren Häuser werden heute meist von Doppelverdienern mit zwei Autos gekauft (
Dinki), die können dann auch diese Preise problemlos zahlen. Die Verschärfung auf dem Immobilienmarkt findet dann zusätzlich statt, wenn Leute Objekte bewohnen, die sie nicht brauchen (alleine in der DHH, 4 bis 5 Zimmer-Wohnung), bzw. wenn sich der Wohnraum völlig am Bedarf vorbei (5 Personen in der 2,5 Zimmer-Wohnung) gestaltet. Nur leider gestaltet es sich nicht so einfach. Wer das ausprobieren möchte, gibt mal eine Anzeige zum Wohnungs-/Haustausch auf.
Ich bin fünf Jahre zum Studium gependelt und habe jeden Tag die Blechlawine erlebt, die mit Frankfurter Kennzeichen nach Mannheim fuhren und umgekehrt. Na, wie viele Leute hätten ein Tauschpartner für das Haus gesucht? Es finden sich immer Gründe, warum man nicht umzieht. Wir leben in Deutschland und nicht in den USA, nur um mal ein Argument zu liefern.
Wer spätestens heute nicht begriffen hat, dass man mit dem ersten eigenen Verdienst die Weichen für die Zukunft stellt, braucht nach 20 Jahren Miete ohne Bausparvertrag, Aktiendepot oder andere Rücklagen, nicht mehr meinen Eigentum zu schaffen. Wir haben auch 10 Jahre als Doppelverdiener bequem in Miete gewohnt - heute bereue ich jedes unnötige Jahr Miete, denn davon hätte ich mir bspw. eine Garage kaufen können. Aber auch dazu gehören Zwei, damals war die Situation zu bequem und ich wollte mich nicht verändern.