Renovierung von 40 Jahre alten Holzfenstern

WinfriedM

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Im Falle der beschlagenen Fenster sind das, wie gesagt, nur minimalste, völlig irrelevante Mengen.
Die Raumluft ist danach faktisch noch genauso feucht; und an den Zimmerwänden kondensiert daher die Feuchtigkeit praktisch in gleichem Maße.
Sehe ich auch so, die Menge an kondensierendem Wasser ist völlig irrelevant. Ob da ein neues Fenster drin ist oder nicht, die Wand wird genauso feucht. Die Wand weiß gar nichts von einem dichteren Fenster, die verhält sich physikalisch genauso weiter.

Einzig Undichtheiten an alten Fenstern können einen großen Einfluss haben, weil es dann ständig Luftaustausch gibt, was die Luftfeuchte stark senken kann.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Das kann man so pauschal nicht sagen, @teluke hat schon recht, es kommt immer und nur auf den Taupunkt an. Wenn der am Fenster erreicht ist, weil da die Temp. niedriger als an der Wand ist, an der Wand die Temp. aber noch über dem Taupunkt liegt, wirds Fenster nass, die Wand nicht.
Durch neue Fenster verschiebt sich der Taupunkt am Fenster, das wird dann nicht mehr nass. An der Wand ändert sich gar nichts.

Es sei denn, die alten Fenster waren so undicht, dass sie die Wand ausgekühlt haben, dann wirds mit neuen Fenstern besser, weniger Schimmelgefahr an der Wand.
 

Friederich

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Jedes Gebäude hat seine eigenen Regeln, zu viele Parameter kommen da zusammen
Klar.
Es gibt schon Mittel und Wege, um selbst ein sehr gutes Fenster zum Beschlagen zu bringen.
Hab auch schon eine Idee, woran es im geschilderten Falle lag....
Aber nichtsdestotrotz ist es unsinnig, Schimmelproblemen durch Fenster mit schlechtem Dämmwert vorbeugen zu wollen.
Und das gilt für jedes Haus.
 

powerschwabe

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Können wir mal zurück zum eigentlichen Thema kommen?
Leinöl-Firnis + Filter 7 sieht wirklich noch hervorragend aus.
Kombi aus Aktiva + HLS + Filter 7 hätte ich mir besser vorgestellt.

Es wird hier immer wieder von einer Dickschichtlasur abgeraten, also würde die Filter 7 rausfallen.
Von Remmers wäre die HK Lasur und Dauerschutz Lasur eine Kombi aus Dünn und Mittelschichtlasur.
Von Sikkens gibt es wohl noch die Kombi Cetol BLX + BLX Pro bzw. Cetol Novatech oder Cetol Novatech Next

Oder könnt ihr eine andere Lasur in Kastanie oder Nussbaum empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:

WinfriedM

ww-robinie
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Bei maßhaltigen Bauteilen sollte die Lasur eine gewisse Schichtdicke haben, damit nur wenig Feuchtigkeit ins Holz eindringt. Als Erstbeschichtung ist deshalb eine Dickschichtlasur sinnvoll. Bei Renovieranstrichen kann man auch recht gut mit Dünnschichtlasuren arbeiten, insofern die Dickschichtlasur noch gut in Schuss ist. Ist aber in deinem Fall nicht mehr so, insofern muss wieder eine gewisse Schichtdicke aufgebaut werden. Zumindest eine Mittelschichtlasur würde ich da verwenden. Wenn Dünnschicht, musst du mindestens 3 Aufträge machen. Da kann das auch damit funktionieren, also z.B. einfach nur die Cetol HLS.

Gori 88 als Dickschichtlasur könntest du dir auch noch anschauen. Die hat sich in meinen Tests ganz gut geschlagen und ist auch schon lange am Markt.
 

Timer

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Eher Halböl, für die Eindringtiefe, oder?

Was ich mich noch frage, es gibt ja besonders tief eindringende Öle wie z.b Owatrol Textrol. Ob die wohl als Grundierung für ölbasierte Farbe oder Lasur taugen? Owatrol selbst hat dafür zumindest kein System parat. Ließe sich wahrscheinlich nur im Experiment testen.
 

WinfriedM

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Owatrol sollte bestens funktionieren, hab ich auch schon so gemacht. Und weil man Owatrol sogar mit Alkydfarben mischen kann, dürfte es auch in Kombination mit Alkydsystemen als Grundierung zu keinen Problemen kommen.

Ob Halböl überhaupt irgendwelche Vorteile bietet, ist immer wieder umstritten. Es ist ein Irrglaube, dass Halböl tiefer einzieht. Es zieht schneller ein, aber nicht tiefer. Allerdings arbeitet es sich oft besser mit Halböl, weil es vollständig von der Oberfläche wegzieht und man kaum noch nachwischen muss. Und auch das Nachwischen gelingt besser. Vermutlich nimmt man es deshalb gerne. Was man aber bedenken muss: Wo Lösemittel ins Holz eingezogen ist, wird später nichts sein. Es sättigt das Holz sozusagen nicht so vollständig. Ob das aber wieder irgendwelche Nachteile hat, ist schwer zu sagen.
 

Eilon

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Wenn man es wirklich 100% machen will, müsste man alles runterschleifen, aber das wäre mir viel zu viel Arbeit. Deshalb würde ich da eher einen Kompromiss wählen: Was lose ist, muss runter. Und die Oberfläche sollte halbwegs eben sein.


Das ist eine typische Kombination für diesen Zweck. Ich zeig dir mal, was in einem Experiment passierte, wo ich eine zweite Probe gemacht habe, die ich stattdessen mit Leinöl-Firnis + Filter 7 behandelt habe. Nach 5 Jahren Vollbewitterung. Zuerst die Probe mit Aktiva + HLS + Filter 7. Es geht um die Probe ganz rechts:
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2021-10-16-P89-91.jpg

Und hier die Probe mit Leinölfirnis + Filter 7, Probe zweite von links:
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2021-10-16-P93-92-61-79-81.jpg

Sieht die nicht überraschend gut aus?

Das ist natürlich ein Experiment, was man mit weiteren Versuchen untermauern müsste. Aber wenn es meine Fenster wären, würde ich mit Leinölfirnis vorarbeiten. Sollte dann aber 2 Wochen trocknen. Und nach 30-60 min alles gut abwischen, was noch auf der Oberfläche ist.

Generell würde ich schauen, in einem recht dunklen und mehr deckenden Farbton zu arbeiten. Vielleicht sogar komplett deckend. Denn wenn du nicht vollständig abschleifst und nur halbtransparent lasierst, siehst du die Ungleichmäßigkeit viel stärker.
Hallo Winfried,
damit es keine Missverständnisse gibt :emoji_wink:

- Erst Abschaben
- Anschleifen
- Leinölfirnis auftragen und nach 45 min abwischen
- 2 Wochen trocknen lassen
- Holz putzen
- Filter 7 nach Anleitung auftragen

Ich würde das gerne probieren und auch Bilder hochladen, sofern gewünscht =)
 

WinfriedM

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Hallo Winfried,
damit es keine Missverständnisse gibt :emoji_wink:

- Erst Abschaben
- Anschleifen
- Leinölfirnis auftragen und nach 45 min abwischen
- 2 Wochen trocknen lassen
- Holz putzen
- Filter 7 nach Anleitung auftragen
Ja, alles, was locker ist, muss runter, geht teils mit Spachtel gut. Gibt auch spezielle Schaber, einfach mal probieren, was gut funktioniert. Anschliff mit Korn 120, vor allem alle Übergänge, wo alte Lasur abgeplatzt ist, schöne weiche Übergänge schaffen. Dann alles schön mit Leinölfirnis benetzen und wenn irgendwo was trocken wird, nochmal Öl nachgeben. Das Holz soll gesättigt werden. Überstände nach 30-60 min abwischen. Achtung: Möglichst nicht bei direkter Sonneneinstrahlung arbeiten, dabei könnte das Öl sehr schnell trocken werden. Nach Trocknung (1-2 Wochen) würde ich nochmal ganz fix mit Korn 120 drübergehen. Da gehts nur um aufgestellte Fasern und Rauheiten auf der Oberfläche. Und dann Filter 7. Zwei Anstriche.
 

Eilon

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Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung! Ich kann gerne ein paar Bilder machen :emoji_slight_smile:
Leider sind es ganz schön viele Fenster :emoji_fearful: Aber voraussichtlich werde ich die nächsten Jahre dort wohnen, darum ist es mir die Arbeit auch wert.
 

Timer

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Wenn du dir die Arbeit ungemein erleichtern willst, besorg dir Bahco Farbschaber. Einen großen und den kleinen. Kosten zwar recht viel für so simple Werkzeuge aber sind unfassbar praktisch um alte Farbe aufzuarbeiten.
 

Eilon

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Den habe ich zum Glück schon seit Jahren im Einsatz :emoji_wink: gepaart mit einem Fein Mutlitool wird die Arbeit wohl erträglich.

Aber vielen Dank für die Tipps!
 

depitter

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wenn ein Sandstrahler in der Nähe ist, ich hatte mit vor zwei Jahren eine recht aufwendiges Konstrukt mit Walnussgranulat oder Glasperlen (weiss ich nicht mehr genau) strahlen lassen, das wird top.
 

powerschwabe

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Habe nun mal mit einem Remmers telefoniert, dieser empfiehlt nur noch 2-3 mal die Dauerschutzlasur zu verwenden.
Habe noch die Remmers HSL30 in eiche Rustikal Zuhause, diese könnte ich als Grundierung verwenden, allerdings dengt er daß es dann evtl. alles zu dunkel wird.

Kann man eurer Meingung auch die HSL30 (ähnlich wie HK Lasur) in Eiche Dunkel als Grundierung nutzen und danach 2x Dauerschutz Lasur Nussbaum, oder alles gleichen Farbton bzw. nur Dauerschutz
 

Woodworker

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Warum, powerschwabe, machst Du jetzt noch einen neuen Faden in Fachwerk.de auf .... hier nicht ausreichend zufriedenstellende Informationen erhalten?

Anton
 

Eilon

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Bekommt man die Fenster und Türen auch irgendwie vernünftig farbig? Die Fenster sehen ähnlich aus, rissig und brüchig.

20230613_201324.jpg
 

powerschwabe

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Werde eine Lasur von Sikkens, Remmers oder Gori verwenden.
  • Remmers HK Lasur + Dauerschutz
  • Sikkens HLS + Filter 7
  • Gori 66 + 88
Sollte die Fugen zwischen Holz und Fensterscheibe auch erneuert werden?
Gehörgen die V-Fugen eigentlich versiegelt?
Mit was mache ich die Risse am besten im Holz zu? 2K Holz Spachtel? Ist dieser mit Lasur überstreichbar oder kann man diesen auch einfärben?
 

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joh.t.

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Sollte die Fugen zwischen Holz und Fensterscheibe auch erneuert werden?
Gehörgen die V-Fugen eigentlich versiegelt?
Mit was mache ich die Risse am besten im Holz zu? 2K Holz Spachtel? Ist dieser mit Lasur überstreichbar oder kann man diesen auch einfärben?
Anschleifen bis glatt
 

Rookie77

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Klar wurde mir auch hier geholfen, dachte nur da sind noch ein paar Experten unterwegs.
Du fragst gefühlt in jedem Forum nach (siehe das Bosch Heimwerkerforum (!) mit mehreren Threads (!!)). Fehlt nur noch, dass Du noch bei den Modellbauern fragst, die Modelle haben ja schließlich auch kleine Fenster.

Ab und zu hilft es, einfach mal anzufangen, anstatt jahrelang zu planen und sich zu informieren. Da steckt jetzt nicht so viel Power im Schwaben :emoji_wink:
 
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