Ja, ein Schnacker bin ich. Das wurde am Samstag auch von allen so wahrgenommen und gegen mich eingesetzt
Passt aber schon, wir hatten Spass dabei!
Weiter geht es mit dem Verleimen des Korpus. Eckes lernt die Saugfähigkeit von Stirnholz kennen, und erlebt praktisch den Unterschied von 30 Minuten und 15 Minuten Topfzeit. Fertig werden, die Zeit ist um!
Aber bevor ich allzu hochnäsig werde: Beim Zusammensetzen des Korpus gab es mehr Bedenkzeit als man von Amateuren erwarten würde. Das betrifft auch mich; ich habe nur das Glück (oder die geschickte Planung), jeweils zum Foto gerade nicht an der Werkbank zu sein. In Hinblick auf mein eigenes Geschick war das vorteilhaft...
Irgendwann zu dieser Zeit fiel ein Ablesefehler am Lineal auf: Statt Komma acht wurde der Anschlag auf Komma drei eingestellt, also um einen 5mm Abschnitt versetzt. Da schauen schon sechs Leute zu, und dann merkt es doch niemand... Der Schrank ist nun also 5mm schmaler als geplant.
Genau weil so etwas vorkommen kann, hat Ingo die Herstellung der Holzteile jeweils nach dem Zusammensetzen der vorherigen Teile vorgesehen. Sobald die Differenz aufgefallen war, wurden einfach alle Folgemasse entsprechend angepasst. Am fertigen Schrank bemerkt niemand etwas.
Während im Hintergrund die Funktionsweise der Rahmenspanner ergründet wird, schneidet Ingo die (jetzt von mir wiedererkannten) Rahmenfronten auf Gehrung.
Tatsächlich war Ingo einen grossen Teil des Tages an der Kombi. Ein Schnitt ist keine grosse Sache, aber gerade bei dem Schrank haben sich doch recht viele Arbeitsschritte ergeben.
Nicht im Bild, aber zur Vorbereitung gehörend: Ingo hat die kleinen Teilen vorgefertigt, zum Beispiel die Halter für die Einlagebretter. Das ist fummelige Arbeit, die besser zu einer ruhigen Umgebung passt. In Summe wird er wohl einen vollen Tag an der Kombi gearbeitet haben.
Wieder umgerüstet auf Abrichte; jetzt werden die Einlagebretter auf Endmass gebracht.
Soweit möglich verarbeitet Ingo das Holz in gross. Kleingeschnitten wird es so spät wie möglich. Dies ist nicht nur effizient, weil eben einmal pro Seite abgerichtet wird, und damit mehrere Einlagebretter in einem Zug; es ist auch einfacher als viele kleine Teile über und durch den Hobel zu schicken.
Ohne persönliche Hintergründe und Lebensweisen zu kennen behaupt ich mal, das keiner der Anwesenden ein Bondage Studio betreibt. Dafür war der Umgang mit Gurten einfach zu ... sagen wir mal nicht flüssig genug.
Nach wie vor gilt: was auch immer ich hier schreibe, was nicht nach einem grossen Lob klingt, gilt uneingeschränkt und mindestens im gleichen Umfang auch für mich.
Dennoch: letztlich haben wir einen Korpus nach dem anderen produziert. Habe ich den Plural geschickt vermieden?
Unterwegs ist es uns nicht aufgefallen, aber Ingo hat nach Sichtung dieses Stapels unser Glück gepriesen. Keine Ahnung wo er da potentielle Kalamitäten erkannt hat. Wie auch immer, diesmal ist Jane an uns vorbei gezogen. Wer als erstes die Anspielung erkennt bekommt von mir einen Kaffee ausgegeben.
Da sind sie wieder, die rechteckigen Hölzer. Und wieder habe ich keine Ahnung, wo die verbaut sind. An meinem Schrank nicht, glaube ich...
Eckes ist inzwischen in der Erfahrungsstufe aufgestiegen: Er bestreicht alle Flächen nebeneinander in einem Durchgang. Es ist nach wie vor arg viel Leim, aber nicht mehr viel zu viel, sondern nur noch zu viel.
Kein Ingo ohne Christiane: Kurze Unterbrechung zur Inspektion. Dem Gesichtsausdruck nach war Christiane zufrieden.
Man kann nicht zu viele Rahmenspanner haben: die nächsten vier werden benötigt.
Bei den flachen Fronten haben wir mehrfach schlecht gearbeitet: Der Spanner sitzt nicht mittig, sondern bündig mit der Platte darunten. Wir haben es nicht gesehen, aber alle Fugen sind unten offen.
Zudem sind trotzt vielfacher Kontrolle nicht alle Ecken bündig geworden. Immerhin stimmt die Winkeligkeit, und wir kennen nun viele Arten, Diagonalen zu messen.
Den ganzen Tag über: Ingo an der Maschine. Das hier dürfte der zweite Frontrahmen werden, also der Rahmen der Koffertür.
Irgendwo hier meinte Ingo nachträglich einen Messfehler gefunden zu haben. Da aber alle Teile passen, gab es keinen Messfehler, oder zwei, die sich ausgleichten.
Aufleimen der Korpus-Fronten. Zu viel Leim, die notwendige Mengenanpassung beim Wechsel von Stirnholz auf Längsholz hatte keiner auf dem Schirm. Wir haben viel geflucht, viel korrigiert, und am Ende viel schleifen müssen.