Ich wohne ja direkt in der Großstadt und die Werkstatt ist auch dort. In der Werkstatt habe ich ein 3kw Stromaggregat stehen (leider macht das nur Lichtstrom, reicht mir aber für Kühlschrank, Gefriertruhe und etwas Licht, das muß nur so lange laufen, bis die Kühlgeräte wieder kalt genug für 12 bis 15 h sind). Kraftstoff dafür hab ich 40 ltr, die nur dafür vorgehalten werden und mit Konservierer versetzt sind. Alle 12 Monate werden die im PKW vertankt und erneuert. Das Ding ist laut, muß also in der Garage laufen (mit Belüftung). Problematisch wird es, wenn beim länger dauernden Stromausfall dann Leute klopfen, um das Ding mitzunehmen, weil es haltzzu hören ist und Neid aufkommt.
(ich gehe aber eher von Stromausfällen von mehreren Stunden bis wenigen Tagen aus)
Da wir alles selbst kochen und backen und auch kleine Vorräte dafür haben, sollten wir ca 10 bis 14 Tage mit Lebensmitteln und Wasser auskommen.
Und wir haben zwei Regentonnen (zusammen 450 l), um im Notfall das Klo zu spülen (da geht ohne Strom sonst auch nichts). Im Normalfall werden damit unsere Pflanzen begossen. Ich bekomme demnächst noch so einen ungebrauchten 1000 l Container auf Palette geschenkt.
Kochen geht mit Flachengas ganz gut. Wir haben immer zwei oder drei 11kg Flaschen, weil ich das auch für die Werkstatt brauche.
Backen (Brot) kann ich ganz gut im Grill auf Holzkohle (so ein geschlossenes Teil, Billigsmoker). Den haben wir jetzt seit ca 14 Jahren und es funktioniert. Backofen wär besser, aber hey... Holzkohle hab ich meist einen Halbjahresvorrat. Der hält dann auch mal 14 Tage bei Dauernutzung.
Ich sehe das Problem bei uns in der Stadt nicht bei mangelnden Vorräten oder Möglichkeiten, sondern eher in Unruhen. Ich denke, in bestimmten Stadtteilen geht das recht schnell los. Bei einem wirklichen Blackout, der mehrere Tage oder einige Wochen dauert, ist man in der Stadt wie in einer Falle. Dokumententasche und USB-Stick mit Dokumenten ist zu Hause gepackt. Hoffen wir mal, daß wir das niemals brauchen werden.
Meine Frau und ich sind jetzt keine Prepper, die die Apokalypse bis zum Letzten durchgeplant haben, nur einigermaßen selbstdenkende Handwerker mit einer Vorratshaltung, die in meiner Kindheit auf dem Land noch total normal war. Und wir waren fast 3 Jahrzehnte oft zum Campen. Also gibt es auch das normale Zeug, was man so braucht. Petroleumlampen, Benzin- und Gaskocher, Schlafsäcke und Decken, Taschenlampen usw.
Und in einer Motorradwerkstatt gibt es immer ein paar Fahrzeuge, aus denen ein paar Liter Benzin abgelassen werden können...
Ja, die lieben Energiepreise. Zu Hause zahlen wir im Moment 38 Cent pro kWh, in der Firma 47,5 Cent. (beides incl. Bereitstellung usw).
Ich habe während der letzten 3 oder 4 Jahre viele Leuchtmittel auf LED umgestellt und bin aktuell auch noch dabei. In der Firma haben wir dadurch bisher eine Ersparnis von ca 1800 kWh/Jahr und da kommen nochmal ca 750 kWh dazu, wenn die letzten 10 Neonröhren verschwunden sind. Das merkt man an der Stromrechnung deutlich. Der erste Schwung LED-Röhren vor 4 Jahren hatte sich nach etwas mehr als 6 Monaten bezahlt und spart seither. Dazu muß man aber sagen, daß sich die LED-Röhren im Preis knapp verdreifacht haben während der letzten 4 Jahre.
Wir sind aber auch sonst bewusster unterwegs als früher. Kaffeemaschine aus und das Zeug in die Thermoskanne. Brot backen alle ca 12 Tage (da muß der Sauerteig gefüttert werden), dann aber gleich zwei Stück, damit die Herdwärme effektiver genutzt wird (wird alles tagesportionsweise eingefroren).
Der Kompressor läuft nur, wenn er gebraucht wird. Warmwasser nutzen wir in der Firma fast garnicht. Heizen im Winter findet sparsam statt. In der Werkstatt wird gearbeitet, da reichen 14-15°, im Aufenthaltsraum wird nur geheizt, wenn wir in nutzen wollen und es kalt ist.
Teuer isses trotzdem. Und ich denke, daß da in den nächsten paar Monaten noch ein gewaltiger Nachschlag kommt. Im Moment ist es so, daß die Teuerung in allen Bereichen den Betrag kostet, den ich sonst als Rücklage beiseite gelegt habe. Schaunmermal.