Bei allen Arbeiten an Bausubstanz und Gebäudestruktur ok...aber der Bau von Möbeln?
Man gucke sich doch den Müll bei Ikea, Roller usw. An.
Dafür ist wohl kaum ein Berufsabschluss notwendig.
Das Argument mit Sicherheit und Qualität hinkt beim Möbelbau einfach.
Und wenn man den Meister ohne Berufserfahrung machen kann? Was ist der denn Wert?
Genau darum geht es ja. Die Meisterpflicht ist ja grundsätzlich nicht verkehrt aber wofür sie wie gilt ist doch absurd und nicht nachvollziehbar.
Und ganz ehrlich, wer seinen Beruf liebt, der hat doch keinen Bock dauerhaft Fenster und Türen einzubauen. Wenn ich mich selbstständig mache, dann will ich zumindest auch die Möglichkeit haben die schöne Arbeit zu machen.
In meinem Fall ist es einfach so, dass ich mir den Meister nicht leisten möchte. Ich habe erst studiert und hab dann ganz bewusst und aus Leidenschaft den Weg ins Handwerk gewählt.
Nun schleppe ich mit einem relativ nutzlosen Abschluss den studienkredit mit mir rum. Da ich die Ausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen habe, hätte ich eigentlich 7000,- Euro Fördergelder erhalten, davon hätte ich den Meister weitestgehend finanzieren können. Leider war ich zwei Monate zu alt, also gab's nix.
Im ganzen Landkreis gab's nur zwei, die mit Auszeichnung bestanden haben, also mich und einen anderen. Aus unserer Klasse sind vier zimmerer hervor gegangen, der Rest hat sich sofort umorientiert oder ist durchgefallen, das Geld hätte also da sein müssen.
Nun muss ich mir überlegen, ob ich zu dem studienkredit noch Meister Bafög o.ä. aufnehme.
Das ist natürlich bei mir ein Sonderfall aber das jeder die Möglichkeit hat den Meister zu machen, davon sind wir noch weit entfernt. Und wenn man es macht schiebt man einen Berg Schulden vor sich her oder die Ersparnisse sind weg. Meinen Bausparvertrag löse ich dafür jedenfalls nicht auf.
Das soll jetzt kein Gejammer sein und ist natürlich auch das Produkt meines fragwürdigen lebenswegs.
Mir ging es nur darum zu relativieren, dass jeder problemlos den Meister machen kann. Da stecken schon Abwägungen hinter und andere können die Kohle direkt in Maschinen investieren und machen was sie wollen, sogar ohne gesellenbrief. Das ist der Wettbewerbsnachteil, den ben meint.
Lange Rede kurzer Sinn, beides hat sein für und wieder aber so, wie es aktuell läuft, läuft es schief.
Über den wasserkopf von bg und soka bau, die die stundenverrechnungssätze in absurde Höhen treiben, ohne das nennenswert was beim Arbeitnehmer oder Arbeitgeber ankommt fangen wir gar nicht erst an....