Blattschnitt an der Hainbuche Yamadori (wildgewachsen) - Bonsai vorher:
2 Stunden später:
Das Bäumchen ist etwa 1 m hoch ohne Schale.
Warum macht man das? Nach dem Blattschnitt regulär Juni - Juli wachsen nach ca. 3 Wochen neue Triebe aus den Blattachseln, diese bilden deutlich kleinere Blätter aus und man erreicht eine feinere Verzweigung - ich vergleiche das gerne mit der äußeren Erscheinung einer Mandelbrotmenge (Mathematik).
Der 3. Effekt - sämtliches Ungeziefer hat keinerlei Grundlage für eine weitere Existenz im Baum. (insbesondere Blattläuse etc.)
Ähnlich wie man früher den Leuten eine Glatze verpasst hat - wegens Kopfläuse.
Derartigen Schnitt macht man nicht an jeder Art Bäume - die Hainbuche ist da recht umgänglich, d.h. wenn sie gesund ist und gut austreibt.
Hatte die Tage bereits an einer anderen Hainbuche und an einem Bergahorn (rechts im Bild) den Schnitt vorgenommen:
Beim Blattschnitt lässt man die Blattstiele stehen, damit die Knospen nicht austrocknen, d.h. die vermeintlichen kleinen Äste am Bergahorn rechts sind die Blattstiele. Der Bergahorn ist ja berühmt für seine langen Internodienabstände - durch Schneiden kann man die leicht verkürzen, wie auch die Blätter verkleinern.
Diese Hainbuche werde ich dieses Jahr nicht schneiden, treibt zu schwach aus (man sieht das auch an dem schwachen Grün), hatte ich letztes Jahr geschnitten und hat dieses Jahr von Haus aus recht kleine Blätter:
Bonsai als Hobby finde ich sehr entspannend - man muss auch nicht zwingend irgendwelche teuren Bäume in einem Shop kaufen.
Bonsai heißt ja eigentlich nur "Baum im Topf" - da sind viele Arten geeignet.