Erfunden haben ihn die Schotten, wobei sie sich da mit den Iren streiten, weil sie die ersten sein wollen.
...na ja, wenn man davon absieht, dass das nicht stimmt, wenn man nur belegte Fakten zählen lässt, hast Du Recht...
War das schön positiv formuliert, so zum Wochenende?
Die Kunst der Destillation verdankt die Menschheit, wie so viele der Erkenntnisse der frühen Zeit, im weitesten Sinne den Weisen aus dem Morgenland, in dem Fall den Arabern aus dem Gebiet von Euphrat und Tigris.
Die erste nachgewiesene, da lizensierte Whiskybrennerei entstand in Irland, etwa auf dem Gebiet, in dem heute Bushmills-Destillery steht, die allerdings erst fast 200 Jahre später gegründet wurde. Die älteste verbürgte, heute noch aktive und von uns letzten Herbst erst heimgesuchte schottische Destillerie wurde 1775 gegründet.
Ja, die Iren hängen in der Regel ein "e" vors "y". Die Amis machen es auch... und der Rest der Welt hält es eher schottisch und nennt Whisky "Whisky". In einigen schottischen Regionen machen die eingeborenen Dialekte dann ausgesprochen alles Mögliche draus... einigen konnten wir uns bisher dennoch immer.
Was ich lustig finde, dass W. immer in gebrauchten Fässern reift. Bourbon, Madeira, Sherry....
...nicht immer. Es gibt durchaus auch immer mal einen schottischen Exoten, der aus Fässern jungfräulicher Eiche kommt.
Ich hatte mal einen Virgin-oak-Tomatin, der allerdings am Ende doch noch ein paar Wochen in 'nem Sherryfass lag. Deutsche Brenner sind da experimentierfreudiger, legen den new make auch schon einmal nur in ein nachbelegtes Weinfass... arbeiten ja aber ohnehin zum großen Teil eher "fassweise".
Die Verwendung der Bourbonfässer ist klar ökonomisch begründet und wird durch die Gesetzgebung in den Staaten ermöglicht, wo es ja viele Vorschriften gibt, deren Sinn heute nicht mehr so auf den ersten Blick erkennbar ist.
Beispielsweise der Sinn jener Vorschrift, die in Alabama die körperliche Züchtigung von Ehefrauen nur mit Stöcken akzeptiert, deren Durchmesser nicht größer als der Daumen des züchtigenden Ehegatten sein darf.
Für ihren Bourbon haben die Amerikaner halt festgelegt, dass der nur in frischen Fässern amerikanischer Weißeiche reifen darf. Also werden die Dinger seit Jahrhunderten auf der einen Seite des Teichs auseinander genommen, rübergeschippert wieder zusammengesetzt.
Die Nachbelegung von Portwein-, Sherry-, weiß-der-Geier-was-Fässern kommt in überhaupt erwähnenswertem Umfang eigentlich erst mit dem Single-Malt-Hype nach dem großen Destilleriesterben ins Spiel. Früher (heute wohl noch immer 70-80 Prozent) ging ja fast die komplette Produktion in Blends. Und da liebt kann man natürlich keine Experimente mit anderen Fässen gebrauchen. Ein Jack Daniels muss schließlich immer schmecken wie ein Jack Daniels halt so schmeckt.