es ging mal wieder was...
Die Sache mit dem verstellbaren Abrichtanschlag brachte wieder einmal ein dickes Plus auf dem Erfahrungskonto ein. Glücklicherweise brachte es dagegen nur eine kleines Minus im Geldbeutel mit sich. Die sichere Funktion eines perfekten Abrichtanschlages haben den vergangenen Umweg längst wieder vergessen gemacht. Wenn auch noch kein Messerschutz existiert und außerdem die Tischbeläge zur Diskussion stehen, so befindet sich wenigstens die Abrichte endlich in einem gebrauchsfähigem Zustand. So dass ich schon ganz wild darauf bin, endlich ein lang ersehntes Projekt in Angriff zu nehmen.
Das vorstehende Bild ist eigentlich das letzte in der aktuellen Serie, ganz zum Schluss aufgenommen, nach der Fertigstellung verschiedener Einrichtung. Ich hab's trotzdem als erstes Bild für diesen Beitrag genommen, weil für mich der Abrichtanschlag eine Schlüsselstellung einnimmt. Und daher komme ich noch einmal auf eine Veränderung zu sprechen, die ich nach der Pleite mit dem vorhergehenden Anschlagbrett vorgenommen hatte.
Mit Hilfe dieser zusätzlichen Neigungsklötze lässt sich die Aluschiene perfekt ausrichten. Ich hoffe, dass sich meine Überlegung, die Gelenke so massiv selbst zu bauen und nicht zu kaufen, auf die Lebensdauer dieser Anschlag-Ausrichtung positiv auswirkt. Damit sollte jetzt das Kapitel um den Abrichtanschlag abgeschlossen sein.
Grundsätzlich haben die Abrichte wie auch die Dickte ihren jeweils eigenen Anschluss für die Späneabsaugung. Doch welchen Sinn ergibt es, wenn ich jeweils nur die eine oder andere Maschine bedienen kann und muss beim Wechsel von der einen Maschine auf die andere den Absaugeschlauch umstecken? Keinen, es ist einfach nur lästig und da ich die Absaugung teilautomatisiert habe, wäre eine solche Umsteck-Lösung einfach nur vorsintflutlich.
Fast alle Teile stammen aus meinem Fundus, die wenigsten - zwei Endlagenschalter - musste ich neu kaufen. Die wesentlichen Prinzipien dieser Luftführungen sind
- glatte gerade Durchgänge,
- keine Querschnittsverengungen,
- keine vorstehenden scharfen Kanten.
Der Block sieht nur von außen kantig aus, innen wird die Kreisförmigkeit der Durchgänge auf das Penibelste eingehalten.
Der Block besteht eigentlich aus zwei alten Blöcken, die ich früher einmal für meine Absaugeklappen hergestellt hatte. Das war noch zu einer Zeit, als ich diese Klappen mit einem kleinen elektromotorischem Spindelantrieb betreiben wollte. Dazu hatte ich die Klappenblöcke mit dichtschließenden anschlagenden Klappen ausgerüstet - ich wollte besonders effizient gegen Leckageluftmengen vorgehen. Allerdings hätten zu diesem Zweck und Behufe die Spindelantriebe mit s.g. Drehmomentschaltern ausgerüstet sein müssen, weil sonst die Abschaltung in der geschlossenen Endlage nicht sauber funktioniert - mir sind reihenweise die Antriebe verreckt. Ich habe nach dieser Erfahrung auf pneumatische Schieber umgestellt.
Ein Schieber sollte es auch dieses Mal werden, ein Schieber, der wechselweise den einen oder anderen Durchgang freigibt. Die alten Blöcke wurden nun wieder aus der hintersten Ecke der Werkstatt hervor gekramt. Reste von Wickelfalzrohr hatte ich noch da liegen, die wurden zu einem schlanken Y-Stück zusammengefügt, 2...3 Blechstreifen und ein paar Blindnieten helfen, das Gebilde in Form zu halten. Die "Nähte" wurden mit überstreichbarer Acrylmasse (bloß kein Silikon) abgedichtet. Am nächsten Tag kam dann die Silberbronze zum Einsatz.
Aus grauen Urzeiten meiner Frästisch-Basteleien hatte ich mir mal einen Bühler-Motor als Reserve hingelegt. An meinem Frästisch habe ich seit 4 Jahren 3 dieser Motoren im Einsatz, keiner der Motoren hat je seinen Geist aufgegeben, die Motoren waren ursprünglich mal in großen Bürokopierern verbaut. Ein bisschen Alu-Profil ist auch immer irgendwie vorhanden. Die Trapezgewindespindel inklusive der Spindelmutter wurde auch schon einmal anderweitig verwendet, die Trapezgewindespindel läuft in IGLIDUR-Gleitlagern, die sollten wohl auf ewig halten.
Tja, die Zahnräder, die stammen aus einer Fehlbestellung (falsche Bestellnummer). Die Endlagenschalter sieht man nicht, da sie sich durch die Abdeckung der Beobachtung entziehen. Übrigens, für den Betrieb dieses Schiebers braucht es nur eine Leitung mit zwei Adern. Für Interessierte hab' ich mal die Elektrik-Schaltpläne nach dem neuesten Stand beigefügt, siehe hierzu Blatt 2.
Und so sieht es schließlich im Gestell unter den Tischen aus. Die Zahnräder sollte ich vielleicht noch abdecken, mal sehen...
Die Errichtung der Absaugung an der Maschine war eigentlich keine Arbeit, die ich liebend gerne erledige. Eher so eine Art Fuddelskram, auch nicht geplant. Da wurden immer wieder mal Änderungen notwendig, der interne Abstand zwischen der Abrichte und der Dickte musste ich um 30 mm vergrößern und deswegen auch die Stützen auf dem Unterbau jeweils um 15 mm nach außen stellen. Sonst hätte das Rohr für die Absaugung nicht hindurch geführt werden können. Ursprünglich wollte ich die Absaugung mit Formteilen bei rechteckigem Querschnitt besorgen. Aber ausgerechnet so wichtige Formteile waren im örtlichen Baumarkt nicht vorrätig. Aber selbst dann hätte ich wieder Übergänge - eckig auf rund - anfertigen müssen, auch so eine Arbeit die ich so wahnsinnig liebe. Also habe ich alles in rund ausgeführt, da war das Auseinanderstellen der Tische aber so was von einfach.
Und damit geht's jetzt in den Endspurt. Das Stahlblech hab' ich schon bestellt, das muss auch dringend auf den Dickentisch drauf, da beißt die Maus kein Faden ab. Bei der Abrichte bin ich mir (noch) nicht so sicher. Ich glaub', ich werde erst einmal ein Projekt ausführen und danach sehen, ob eine Stahlblechauflage erforderlich ist.
Bei der elektrischen Dickenverstellung habe ich schon meine ersten Striche im CAD gezogen, das muss ich aber noch vollständig zu Ende bringen. Auf die mechanische Dickenmessung werde ich nach Sachlage der Dinge (Preise) wohl verzichten, netto ist das Ding ja noch annehmbar, dann kommen aber so allerlei Zuschläge drauf (Minderpreiszuschlag...), dann geht's gleich in die Vollen und ich hab' nichts, womit ich den Minderpreiszuschlag kompensieren könnte. Mal sehen. Ich hab' noch eine elektronische Schieberausrüstung, die in meiner Frästisch-Euphorie mal gekauft habe. Ich bin damals mit dieser Ausrüstung nicht glücklich geworden, warum weiß ich nicht mehr, ich werd' in den nächsten Tagen mal testen. Dann kann ich mich immer noch entscheiden, ob ich schweren Herzens, das teure Ganter-Ding kaufe.
Fortsetzung folgt...
Batucada