...die Diskussion biegt gerade auf eine ziemlich holprig-schräge Ebene ab.
So sieht beispielsweise eine Netzumschaltung aus:
https://enwitec.eu/netzumschaltboxen/
Sieht sie nicht so aus, muss sie dennoch die gleichen technischen Anforderungen erfüllen, was allpolige Trennung, Verriegelung etc. anbelangt.
Das im Zusammenhag mit "Balkonkraftwerken" zu diskutieren...
Nur weil paar Gaskraftwerke keinen Strom liefern? Mei vielleicht bricht das Netz unter Überlast hin und wieder zsamm. Aber das ist dann i.d.R. doch nicht für lange.
...also, ich bin ja weit weg davon, die technischen Hintergründe eines Verbundnetzes im Detail zu verstehen, aber an Dein Verständnis der Sache halten sich die Netze leider so... ähm, gar nicht...
Auch wenn eine deutsche Politikerin das Netz mal als Speicher bezeichnete... Isses nicht. Leider.
Die eingespeiste Energie entspricht idealerweise zu jedem Zeitpunkt der im Netz genutzten Energie.
Ist der Idealzustand nicht erreicht, muss nachgeregelt werden. Im Falle von "fehlender" Energie muss also mehr eingespeist (da kommen auch die "paar Gaskraftwerke" mit ihrem Schwarzstartvermögen in den Fokus) oder Last abgeworfen werden.
Lastabwürfe - von einer anderen deutschen Politikerin dieser Tage quasi als "normales Werkzeug" gepriesen
- können den unangenehmen Effekt erzeugen, dass damit plötzlich der umgekehrte Fall eintritt. Solche Kaskadeneffekte können sich dann schnell aufschaukeln und werden leider dadurch nicht besser beherrschbar. Im schlechten Fall hilft nur noch die Aufsplittung ganzer Teilnetze.
Zuletzt im Juli hatten wir einen
bedrohlichen Fall.
Sinkt die Frequenz im Netz unter einen bedrohlichen Wert und kann diese Tendenz auch weder durch Lastabwurf noch durch zusätzliche Energieeinspeisung aufgehalten werden, schalten Kraftwerke ab. Das ist dann leider eine schlecht beherrschbare Kettenreaktion, die man gemeinhin als Blackout bezeichnen könnte...
Kraftwerke wieder hochzufahren, Netze zu synchronisieren und wieder zusammenzubringen dauert leider meist ein "bisschen" länger, als Deinen verlinkten Schalter zu betätigen...
In Südafrika bspw. - und dort natürlich vor allem aus anderen Gründen, wie jahrzehntelang vernachlässigter Infrastruktur - gehören Lastabwürfe mittlerweile offenbar zum täglichen "Normalzustand". Und da meinen die nicht Lastabwurf, wie wir ihn hier als erste Stufe definieren, also die automatische Abschaltung von Industriebetrieben, die im Gegenzug für ihre Bereitschaft, sich auch ohne Vorwarnung den Saft abdrehen zu lassen, von einem niedrigeren Preis profitieren.
Nicht schön in Südafrika. Sogar so unschön, dass sich der Präsident vor wenigen Tagen gezwungen sah, eine
Erklärung abzugeben. Mal sehen, wie lange die Aneinanderreihungen von Konjunktiven und Absichtserklärungen das Land zu beruhigen vermögen...