Also da will man als Rentner seinem Hobby frönen und dann wird man gleich in so ein Scharmützel verwickelt. Noch dazu weil es aus meiner Sicht
absolut sinnlos ist, denn es wird versucht etwas zu widerlegen was niemand behauptet hat.
Immer wenn es in meinem Beruf zu solchen Diskussionen gekommen ist habe ich mich hingesetzt und einfach gelesen was irgendwo geschrieben steht und über was gestritten wird. Das hilft oft ungemein um sich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Alos habe ich mit die Mühe gemacht und sämtliche Posts von Alos in diesem Thread gelesen und das was er zum Thema leimen gesagt hat nachstehend einkopiert:
Aber kann mir dann bitte jemand erklären, warum die Leimhersteller einen Pressdruck von 0,2 - 0,5N/mm2 (0,2 bei Flächenverleimungen, 0,5 bei Montage- und Hartholzverleimungen) in den techn. Datenblättern fordern? Das sind im vorliegenden Fall bei 25mm x 1500mm Klebefuge zwischen 750kg und 1875 kg Pressdruck.
Die Hauptfrage bleibt: warum geben die Leimhersteller den hohen Pressdruck an wenn er nicht erforderlich ist und auch ohne Pressung das Holz und nicht die Leimfuge aufbricht?
das die Klebebandmethode funktioniert um zwei Teile zueinander zu fixieren stelle ich nicht in Frage. Auch das das bei wenig / nicht belasteten Teilen wie Bilderrahmen o.ä. funktioniert ist klar. Das sieht man jeden Tag im Kindergarten und der Schule wenn Kinder was basteln und die Teile nur lose aufeinanderlegen bis der Leim trocken ist.
Aber wie du oben richtig bemerkt hast - der vorliegende Anwendungsfall und Belastung sind nicht bekannt und bei beanspruchten Leimfugen ist ein Pressdruck sicher ratsam. Die Frage ist: wieviel und warum und was ist wenn der Pressdruck nicht eingehalten wird.
das die Klebebandmethode funktioniert um zwei Teile zueinander zu fixieren stelle ich nicht in Frage. Auch das das bei wenig / nicht belasteten Teilen wie Bilderrahmen o.ä. funktioniert ist klar. Das sieht man jeden Tag im Kindergarten und der Schule wenn Kinder was basteln und die Teile nur lose aufeinanderlegen bis der Leim trocken ist.
Die Frage bleibt, wie sich der - bei der Klebebandmethode praktisch nicht vorhandene - Anpressdruck auf die Festigkeit einer Verleimung auswirkt, warum die Leimhersteller überhaupt einen Mindest-Pressdruck vorgeben und warum sich dieser von Furnier-Flächenverleimung zu Montageverleimung-Nadelholz zu Montageverleimung- Laubholz unterscheidet.
Ich für mein Teil möchte schon wissen wo die Grenzen eines Verfahrens liegen, warum man einen vorgegebenen Aufwand betreiben soll und wann es ggf. schief geht.
Unser Klebstoffexperte hat mir gerade einen Link geschickt - ist aber nicht von unserem Leimhersteller - von dem steht die Antwort noch aus:
Zitat:
Um eine starre Verbindung von zwei Werkstücken zu erzielen, ist nach dem Leimauftrag ein ausreichender Pressdruck unabdingbar. Bei PU-Leim wird auf diese Weise zusätzlich verhindert, dass der aufschäumende Klebstoff die Teile auseinandertreibt. Ein Klebeband reicht weder bei Weißleimen noch bei PU-Leimen aus, das Mittel der Wahl sind eine Zwinge oder eine Leimpresse. Zu beachten ist, dass es sich bei der angegebenen Presszeit (s. Tabelle) um eine Mindestzeit handelt.
Quelle:
Holz verleimen (soudal.de)
Ich bin auf die ausstehenden Erklärungen / Begründungen vom Leimhersteller "warum etc." sehr gespannt...
Was sicher ist ist, dass eine Verleimung ohne Pressdruck festigkeitsmäßig deutliche Defizite hat. Das ist so wie wenn unsere Azubis ihre erste Schweißnaht machen, daran rütteln und stolz sagen: hält.
Wegen der bestehenden Verleimfräsung - und weil nicht mehr bekannt ist - finde ich alle "Klebeband-Lösungen" solange sub-optimal bis jemand definiert hat wieviel so eine Lösung überhaupt hält und ob das in vorliegendem Fall ausreicht.
Eine nicht gepresste Leimfuge ist deutlich anfälliger auf Versagen, wenn es um nachträgliche Oberflächenbehandlungen geht. Ist offensichtlich nicht allgemein bekannt - da hier nicht hinterfragt. Das kann aber durchaus ein Ausschlusskriterium für eine Leimung ohne Pressdruck sein.
Genau darum geht es - auf das "wenn es darauf ankommt". Das zu definieren ist die Schwierigkeit - und die Definition wieviel Festigkeit "man braucht" und wieviel Festigkeit eigentlich verloren geht wenn ohne ausreichenden Pressdruck verleimt wird.
Nein - die hier diskutierte Aussage ist, dass eine Verleimung ohne / mit geringem Pressdruck (Klebeband) schwächer ist als eine fachgerecht ausgeführte Leimfuge mit Pressdruck gemäß Leimhersteller.
Jetzt bin ich wirklich gespannt auf den Klebstoffhersteller. Denn das würde ja heißen das die Hersteller Vorgaben bezüglich des Pressdrucks machen die nicht erforderlich sind und die Zwingen beim verleimen fast nur dazu dienen Toleranzen der Bauteile "beizuziehen" und den Spalt auf 0 zu reduzieren.
... das beantwortet nicht die aktuelle Kernfrage, ob - und wenn ja welche - Festigkeitseinbußen es gibt wenn man mit geringem / keinem Pressdruck arbeitet.
Es gibt nach meinem Verständnis hier aktuell zwei Fraktionen:
"Pressdruck wird überbewertet und ist nicht so wichtig" ---- und ---- "Arbeiten nach den Vorgaben der Hersteller macht Sinn".
Das es ggf. ohne Druck bedingt funktioniert hat niemand bestritten. Die Aussage war immer - die Verleimung verliert Festigkeit und der Versuch hier war das zu verifizieren und zu quantifizieren.
Nein - das beweist gar nichts. Wenn man weiß was beim Vakuumverfahren noch so alles passiert (ja - das ist Physik) , dann erkennt man das man in diesem Fall für eine fachgerechte Verleimung keinen so hohen Druck braucht. Aber wie gesagt - interessiert ja keinen...
Interessant dabei ist, dass ich die Aussage die ihm hier unterstellt wird "Klebebandmethode hält nicht" nicht gefunden habe.
Er hat nur immer wieder betont und hinterfragt, dass die Hersteller einen Verleimdruck fordern und das wenn dieser nicht eingehalten wird wahrscheinlich die Verleimung nicht ihre volle Festigkeit erreicht. Das sagen die ganzen Zitate oben.
Das man mit einem Klebeband nicht die gleiche Kraft wie mit einer Zwinge erreichen kann ist wohl unbestritten.
Ganz spannend wird es dann am Schluss:
Sonst ist ja recht logisch, daß Verleimungen mit zu wenig Druck instabiler sind,
Ja wenn das logisch ist, warum führt ihr dann die Diskussion? Und bitte: nicht mit Klebeband antworten - das ist und war nicht die Aussage und Frage (wie man oben leicht nachprüfen kann)
Und ja - Alos hat einen etwas spröden Charme und ist sehr direkt und manchmal schroff. So sind wir Ingenieure nun mal oft. Aber er begründet seine Thesen. Das vermisse ich bei vielen anderen Beiträgen hier.
Und ja - er hat bei der Berechnung der Klebeband-Spannkraft (vielleicht) eine falsche Annahme getroffen. Das kann passieren und deshalb diskutiert man Dinge. Aber er hat diesen möglichen Fehler sofort erkannt und gefragt ob jemand einen Wert für die Scherkraft hat.
Hier hat auch jemand die Nummern von Leimen verwechselt - kann doch passieren - wo ist da das Problem wenn man es korrigiert?
Also Leute - wenn man liest was geschrieben wurde, dann erkennt man das hier einige auf etwas schießen was es gar nicht gibt.
Die Aussage incl. Fakten von holzrad09 in Beitrag 61 haben die Frage bezüglich Pressdruck aus meiner Sicht beantwortet. Warum wird die nicht akzeptiert?
Und hört bitte auf mit diesen permanenten Anspielungen wie "Doktorarbeit" etc. Das ist nicht hilfreich.
Am Nachmittag kommen meinen Enkel zum spielen. Das ist erfüllender als solche konstruiert herbeigeführten Diskussionen um etwas was nach meinem Verständnis niemand so gesagt hat.
Kühlen Kopf bewahren !!!
Yves