Es gibt nur grobe Kategorien bei der Unfallaufnahme.
Ja, das ist nicht immer hilfreich, aber meist schon. Bei zu viel Kategorien ist die Aussagekraft überschaubar.
So gibt noch ganz viele Unfälle, die in diese Kattegorie fallen weil vor Ort immer Statistik geführt wird bzw. geführt werden muss.
Das Blitzeis-Beispiel ist natürlich extrem, aber nachvollziehbar.
Die wirklichen Unfallursachen bleiben Oft verborgen.
Woran liegt das? Wenn eine Unfallaufnahme gemacht wird, ist die Situation dann oftmals unklar oder sind die Kategorien „schwierig“?
Bspw. ohne Fremdverschulden von der Fahrbahn abgekommen. Fehlende Aufmerksamkeit, medizinischer Notfall, Suizidabsicht oder doch überhöhte Geschwindigkeit? Nach welchen Kriterien beurteilt der Beamte/ die Beamtin den Unfall?
Radfahrer beim Abbiegen übersehen.
Schlimme Sache die vielfältige Ursachen hat. Welchen Einfluss gute Infrastruktur und klare Regelungen hierbei haben kann sieht man in den Nachbarländern.
Fehler beim Abbiegen..... dass der Radfahrer bei Rot fuhr oder der Abbiegende mit dem Handy beschäftigt war taucht in der Statistik nicht auf.
Schade. Hier wäre eine Differenzierung sinnvoll. Die Frage bleibt natürlich, ob das vor Ort feststellbar und sachlich korrekt ist.
Beispiel Auffahrunfall, fehlender Sicherheitsabstand..... ne, den Sicherheitsabstand hatte er, bis ihm die Kippe aus dem Mund fiel und er anfing danach zu suchen.
Das Kreuz könnte auch bei unangepasster Geschwindigkeit gemacht werden.
Deswegen glaube ich den Statistiken nur sehr begrenzt.
Deinen Einblick hat natürlich nicht jeder. Aber auch bei schlechten Kriterien lassen sich aus Verkehrsstatistiken Dinge ableiten die in Deutschland aus Gewohnheit ignoriert werden.
Niedrigere Geschwindigkeiten führen zu weniger schweren Unfällen und weniger Emissionen. Kleinere und leichtere Fahrzeuge verbrauchen weniger Fläche und erzeugen weniger Emissionen. Ebenso ein gutes Angebot an ÖPNV und Radwegen.
Und sei mal ehrlich. Die so genannten Unfallschwerpunkte und sich ständig wiederholende Gefahrensituation kennst Du aus dem beruflichen Umfeld bestens. Die Grage bleibt, warum da nicht aktiv gesteuert wird?
Und du glaubst, beim Tempolimit gäbe es keine unangepasste Geschwindigkeit mehr?
Die wird es auf jeden Fall geben. In anderen Ländern weniger, weil a) kontrolliert und b) empfindliche Bissgelder und Strafen verhängt werden.
In D gibst Du bei zwei Verstößen (außerorts 28 Kilometer und innerorts 26 Kilometer) den Führerschein für vier Wochen ab. Das kostet so um die 300 EUR und es hat noch einen Ermessensspielraum. Zusätzlich ein Punkt. Ein Kollege fährt deswegen seit drei Wochen Rad.
In der Schweiz hat mein Arbeitskollege innerorts für den gleichen Fall (24 km/h zu schnell) fast 1000 CHF bezahlt. Ein andere Kollege für den außerorts-Fall mit mehr als 30 Kilometer zu schnell („nur mal so einen Idiot überholt“) mehrere 1000 CHF und ein Jahr Fahrverbot mit Gerichtsverfahren und MPU.
In den nordischen Ländern werden Bußgelder prozentual vom Jahresnettoeinkommen berechnet.