Finde das Konzept der PA aber super.
...sollte man aber nun auch nicht verklären. Auch dort gab es sicher an vielen Stellen Schatten.
Ich selbst war in der elften mal ein halbes Jahr am Motorenmontageband bei Robur. Es hat keinen Menschen dort auch nur die Bohne interessiert, dass wir überhaupt da waren. Wir haben da nichts gelernt, außer die immer gleichen Teile an den Motorenblock zu nageln... und waren ansonsten nur noch billigere Arbeitskräfte, als die dort mitarbeitenden Mosambikaner. Eben erst festgestellt, dass man das heute wohl so sagt, während uns seinerzeit eingetrichtert wurde, Mosambiker zu Mosambikaner verhalte sich so wie Pole zu Poll**e.
Danach war ich ein Jahr im robureigenen Ratiomittelbau. Das war wirklich ein bisschen Schule fürs Leben. Tolle Fachleute, die sich trotz Stress Zeit genommen haben... und sich auch gefreut haben, wenn uns die Dinge nach dem zweiten, dritten Mal leicht von der Hand gingen. Ich hab' dort nicht nur richtig Feilen gelernt...
ESP war abgesehen vom technischen Zeichnen ja nun wirklich ein Hassfach für alle Beteiligten. Die Schüler fanden es öde, das Lehrerkollegium nahm den/die armen "Lehrerkollegen/in" aus der Sparte Polytechnik nicht wirklich ernst... und der/die kann auch nicht so glücklich gewesen sein.
Ich selbst habe nur eine einzige gute Erinnerung daran, dass es dieses Fach im Osten gab... Das ist aber eine längere Geschichte, die auch nur mit diesem Ruf zu tun hat...
Ich bin ganz klar der Meinung, dass die Jugendlichen gar keine Lust mehr auf Interessenfindung hat.
Doch. Die ist schon abgeschlossen, wenn die erst einmal bei Dir inner Holzbutze auftauchen. Du bist aber nur zweite Wahl.
Eigentlich wollten sie Content Creator, Influencer, Evangelist oder Speaker werden... Oder noch besser Tochter oder Sohn bleiben.
Sorry, für die vermeintlich von einfachem Geist getragene Weltsicht. Natürlich sind das nicht alle.
Aber viele.
Ich merke bei jungen Leuten zunehmend, dass sie Verantwortung, Wichtigkeit und entsprechende Titel wollen. Kriegen sie bei uns auch relativ schnell. Also auch Verantwortung. Nicht nur Titel wie Gaddafi und der erhabene Dicke in Nordkorea.
Nur wirklich Verantwortung übernehmen wollen dann doch deutlich weniger. War in den Staaten aber schon vor zehn Jahren so. Sind alle Manager. Aber keiner will was entscheiden... oder gar den Rücken dafür hinhalten.
Heute sind auch Sachbearbeiter schlichten Gemüts deswegen oft "Manager". In vorinflationären Zeiten waren damit auch viele zufrieden und haben nicht einmal nach mehr Gehalt gerufen. Langsam kriegen aber auch die offenbar mit, dass die Brötchen teurer geworden sind...