Moin,
bewusst OT nochmal etwas detaillierter da gestern am Handy.
Natürlich kann man das so rechnen, dass ist aber nicht die "übliche" Form.
Die kWp Leistung gibt ja die theoretisch maximale Generatorleistung an, die unter optimalen Bedingungen (STC) möglich ist, dass wird in unseren hiesigen Regionen eher schwierig bis unmöglich.
Die üblichste mir bekannte Rechengröße ist kwh/kWp, also wie viel kWh Ertrag aus einer Anlage mit der Generatorgröße kWp tatsächlich generiert werden.
Wenn wir nun von meiner Anlage mit 25kWp ausgehen und ich nach Discovergy einen Jahresertrag von 18.098kWh habe, dann sind das ziemlich exakt 723,92kWh je installiertem kWp (18.098kWh / 25kWp).
Das ist, im Vergleich zu anderen Anlagen, nun nicht wahnsinnig viel aber auch nicht besonders wenig - PV-Anlagen miteinander zu vergleichen ist in meinen Augen auch sehr sinnfrei da die Situation überall anders ist.
Die Aufteilung ist bei mir momentan so:
- 44 Module a 325Wp in Richtung SO (45° Dachneigung)
- 22 Module a 325Wp in Richtung NW (45° Dachneigung)
- 12 Module a 345Wp (flach auf Carport), diese 12 Module werden um 10 weitere Module auf dem Gartenhausdach erweitert, sodass dann auch dort 22 Module in Reihe sind. Ggf. ziehen die zwei schlechtesten Module vom Carport um auf das Gartenhaus, dann habe ich auf dem Carportdach auch Platz für eine Wärmepumpe.
Wenn ich nun das Jahr 2021 betrachte, dann wurden 18.098kWh produziert, wovon:
- 15.087kWh ins Netz eingespeist wurden mit einer mtl. Gesamtvergütung von 100 EUR netto
- 3.011kWh als Eigenverbrauch direkt durch mich verbraucht wurden, dass entspricht bei ca. 0,20 EUR / kWh (Bezugspreis - entgangener EEG-Vergütung) einem finanziellem Vorteil von 600 EUR (mein Bezug lag in 2021 bei 2.654kWh, sprich 53% meiner verbrauchten Energie wurden "auf dem Dach" produziert)
- In einer Jahresbetrachtung liegt die EEG-Vergütung bei 1.200 EUR zzgl. 600 EUR Einsparung im Strombezug = 1.800 EUR (alles vor Steuer, das Steuerthema ist bei PV wirklich ätzend, dass ist das einzige was mich stört)
- Gekostet hat die Anlage im Eigenbau ca. 12.000 EUR netto.
- Den Break-Even sehe ich grob betrachtet bei ca. 10 Jahren
Bei mir hat das Thema "PV" aber zu einem grundsätzlichem Umdenken geführt: Wir fahren nun ein E-Auto und ich werde mir auch keinen Verbrenner mehr kaufen. Wir optimieren unseren Verbrauch so, dass möglichst viel durch "eigenen Strom" gedeckt wird. Ich werde in 2 Jahren meine Gastherme ausbauen (lassen) und durch eine Panasonic Jeisha ersetzen, etc. etc.
Das einzige Thema was ich noch kritisch sehe ist die Speicherung: Das ist in meinen Augen wirtschaftlich für den Privatmann leider noch nicht möglich, es sei denn im Eigenbau. Dafür sind die Preise der Zellen momentan aber auch zu hoch.
Achso, noch ein Thema: Wer das für seine Dächer mal selbst simulieren möchte: PVGIS JRC gibt einen groben Anhaltswert (SystemLoss da auf 10% einstellen), wer es sehr genau modellieren möchte: PV Sol 3D Premium in der 30-tägigen Testversion von Valentin Software installieren.
Gruß,
Moritz