KIs und ihr unfreiwilliger Humor - oder auch nicht.

U.Tho

ww-robinie
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Es gibt Veröffentlichungen / Video`s mit dem Thema: "KI - die letzte Erfindung der Menschheit?" Die Frage ist nicht ganz unberechtigt.
 

fragnix

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Die Antworten aus Beitrag #4, stammen die wirklich aus ChatGPT (oder einem gleichartigen Dienst)?
Ich bin ja seit dem plötzlichen Auftauchen von ChatGPT schwer beeindruckt, aber einen Dialog wie in #4 habe ich selbst jetzt noch nicht erwartet. Chapeau, und sei es nur der gelungenen Komposition einzelner Komponenten.
 

inselino

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Ich benutze ChatGPT öfter mal.
Das man die Software gut trollen kann ist hinlänglich bekannt, Witz und Ironie gehören zu den Schwächen daher finde ich das jetzt nicht so bemerkenswert.
Wie @yoghurt schon richtig bemerkt hat, gerade für Empfehlungsschreiben etc. ist die KI super. Sie hat einen leichten Tick nie das gleiche Wort doppelt zu verwenden und verrent sich manchmal in den Synonymen, aber generell ist das schon sehr hilfreich, wenn man sowas schreiben muss und eher ungern übertrieben positive Formulierungen verwendet. Dabei kann ChatGPT auch mit sowas umgehen wie "Trage nicht so dick auf" und der Text wird insgesamt abgeschwächt z.B. "große Empfehlung" statt "herausragende Empfehlung" oder "war wichtiger Bestandteil des Teams" statt "ohne ihn wäre es nicht möglich gewesen".
Dann benutze ich ihn für Python syntax. Da sind mittlerweile die Autopiloten z.B. auf Github richtig gut, die kosten aber und ich bin nicht so fit, dass ich die ganze Syntax alleine kann und lasse mir da manchmal Funktionen schreiben. DAs muss man manchmal Schritt für Schritt machen und bisschen korrigieren aber insgesamt hätte ich das, was ich da an Programmen gebaut habe nicht ohne die AI hinbekommen.
Textkontrolle und Formulierungen. Regelmäßig schreibe ich wissenschaftliche Absätze in sehr einfachem Englisch und werfe sie der AI hin und sage "formuliere mal besser". Das Ergebnis muss man dann auch nochmal überarbeiten aber insgesamt hilft es sehr bei der Formulierung und ggf. auch bei Rechtschreibung und Grammatik
 

fahe

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Die Antworten aus Beitrag #4, stammen die wirklich aus ChatGPT (oder einem gleichartigen Dienst)?
Ja, natürlich. Wobei das "natürlich" hier schon wieder fast so zweideutig ist wie das "Umfahren" von Fußgängern. :emoji_wink:
Ich hatte den Tab noch offen, Screenshot anbei.

gpt.png
 

Mitglied 67188

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die letzte Erfindung der Menschheit?
das Fragezeichen würde ich entfernen...
wenn ich schon alleine das Gekasper beobachte, wie sich Nationen und Industrie
nicht einig werden können um das in kontrollierte Bahnen zu lenken.
Das verselbständigt sich, vielleicht am Anfang noch unter Obhut einzelner Multimilliardäre oder Konzerne.

Jeden Tag rufe ich Nachrichten der verschiedensten Sender auf und schon jetzt frage ich mich,
wieviel Text da noch persönlich geschrieben wird.
Durchlesen tut das auf jeden Fall keiner mehr bevor das online geht.

Falsche/unlogische Grammatik, Wörter fehlen, die Überschrift hat gegenteiligen Inhalt zum Text...
denke, dass selbst ein Volontär frisch vom Abi nicht so einen Quatsch schreiben könnte...
 

fahe

ww-robinie
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denke, dass selbst ein Volontär frisch vom Abi nicht so einen Quatsch schreiben könnte...
Glaub' mir: Da ist Dein Wunsch Vater des Gedankens. Nicht immer natürlich. Aber leider viel zu oft.

Was viele Zeitungen etc. schon seit einiger Zeit machen, ist bspw. das Verfassen tröger Sportberichte untergeordneter Ligen. Da entstehen dann ganz im Stil der üblichen menschlichen Verdächtigen "...zirkelte XYZ das Leder an ABC vorbei ins lange Eck..." "Berichte", denen nur ein paar Stichpunkte zu Grunde lagen. Schon damals hätte sich die Branche eigentlich mit einem Verhaltenscodex und den Umgang mit einer eventuellen Kennzeichnungspflicht befassen müssen. Gibt es meines Wissens nach aber bis heute nicht.

Die so erzeugten Texte lesen sich aber längst wirklich so, als hätte die ein hormonellfußballverwirrter Reporter tatsächlich am Spielfeldrand wortgetreu genau so formuliert. Der hat dann aber eigentlich nur die Abfolge des Spiels in Stichworten geliefert.

Ich hab' mich ja unlängst einmal ein bisschen mit einer AI-Anwendung namens WSKI näher befasst. Das "WS" steht für Wolf Schneider, den langjährigen Chef der Nannen-Schule und westdeutschen Stilistikpapst schlechthin.

Die Texte unterschiedlicher Genres aus normalen Zeitungen gewannen da tatsächlich in (subjektiv gefühlt) 80-85 Prozent aller meiner Testfälle. Zumindest, was Stil, Rechtschreibung und Grammatik anbelangt.

Einmal kam das Ding bei einer besonders besch***enen Passivkonstruktion aus dem Tritt und kehrte Opfer und Täter um. Den ursprünglichen unmöglichen Satz hätte man dem Schreibenden früher eigentlich auch galant um die Ohren gehauen.

Die Frage ist, ob heute der beim AI-Redigieren entstandene logische Fehler überhaupt noch auffallen würde. Ob es überhaupt noch eine Kontrollinstanz geben würde. Lektoren und Korrektoren wurden ziemlich flächendeckend ja schon vor vielen Jahren weitgehend dem Preisdruck geopfert.
 

fragnix

ww-robinie
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Die hier aufgeführten Probleme betreffen aber doch nur nicht nachdenkende News-Konsumenten, oder? Wenn ich also zum Beispiel einfach keine Tageszeitung lese (off- oder online), dann ist mir doch egal, wie schlecht die Branche sich selbst macht.
 

Mitglied 67188

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Wenn ich also zum Beispiel einfach keine Tageszeitung lese (off- oder online), dann ist mir doch egal, wie schlecht die Branche sich selbst macht.
naja, du umgibst dich ja auch mit Leuten die das lesen und evt. so zu ihrer Meinung kommen....
bzw. es ist eigentlich mehr Verwirrung die entsteht wegen chaotischer Informationslage...
Noch ist das ja alles überschaubar doch wenn ich mir in Zukunft über jeden Buchstaben und bei jedem Bild mir überlegen muss,
ist das jetzt echt oder halbecht oder ist das gar nicht passiert...
 

fragnix

ww-robinie
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Das wird so kommen, und ist streng genommen schon so.
Bildbeweise glaube ich nicht mehr. Höchstens bei Euren Werkstattberichten.

ChatGPT, erzeuge aus den Bildern der Einzelteile ein Bild des fertigen Medizinschranks, in altweiss lackiert.
:emoji_wink:
 

inselino

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Aus meiner Sicht werden hier die falschen Fragen diskutiert. Es ist einfach jetzt zu sagen "Die KI schreibt schlechte Texte". Die relevante Frage ist was passiert, wenn die Dinger besser sind als Menschen.
Was passiert, wenn eine KI besser Auto fährt als der Durchschnittliche Autofahrer? Besser Krankheiten identifiziert oder operiert als der durchschnittliche Arzt?

Vor ein paar Jahren habe ich mit einem Friedens- und Konfliktforscher zum Thema autonomer Waffensysteme gesprochen. Und auch der meinte, die kritische Frage ist, was passiert, wenn das autonome System weniger Fehler macht als ein Mensch am Abzug, weil es mehr Daten auswertet und präziser schießt und weniger Kolateralschäden verursacht?

So hart das alles klingt aber die Frage ist, wo geht man eher hin? Zum Chirugen mit 80% Erfolgsquote bei Hüft-OPs oder dem Roboter mit 99%? Sollten wir Senioren mit steifem Hals nur noch fahren in autonomen Autos erlauben, damit weniger Ladenscheiben zu Bruch gehen?
 

odul

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Oh, Mann, was ich da wieder ausgelöst. Den Thread hatte ich eher als was lustig/amüsantes begonnen und schon bei #4 waren wir bei Analyse, Kommentar und Kritik.


Aus meiner Sicht werden hier die falschen Fragen diskutiert. Es ist einfach jetzt zu sagen "Die KI schreibt schlechte Texte". Die relevante Frage ist was passiert, wenn die Dinger besser sind als Menschen.
Was passiert, wenn eine KI besser Auto fährt als der Durchschnittliche Autofahrer? Besser Krankheiten identifiziert oder operiert als der durchschnittliche Arzt?

Vor ein paar Jahren habe ich mit einem Friedens- und Konfliktforscher zum Thema autonomer Waffensysteme gesprochen. Und auch der meinte, die kritische Frage ist, was passiert, wenn das autonome System weniger Fehler macht als ein Mensch am Abzug, weil es mehr Daten auswertet und präziser schießt und weniger Kolateralschäden verursacht?

So hart das alles klingt aber die Frage ist, wo geht man eher hin? Zum Chirugen mit 80% Erfolgsquote bei Hüft-OPs oder dem Roboter mit 99%? Sollten wir Senioren mit steifem Hals nur noch fahren in autonomen Autos erlauben, damit weniger Ladenscheiben zu Bruch gehen?

Es ist doch nichts neues, dass technische Vorrichtungen Dinge besser können als Menschen.

Letzten Endes ist KI auch "nur" ein neues Werkzeug. Wie viele davor. Für manches genial brauchbar und für manche Dinge eher nicht. Und jedes mal wird auch der Untergang der Menschheit prophezeit. Bis jetzt ist das nie passiert. Aber jedes mal gab es erhebliche VEränderungen der Lebensbedingungen.
 

Manohara

ww-buche
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was mir auffällt (bzw. was ich meine sehen zu können) ist, dass es spürbare Vorurteile gegen - und vielleicht auch für - Künstliche Intelligenz gibt.

Eine der Eigenschaften vom KI ist, dass sie im Laufe ihrer Existenz immer effektiver wird, weil "sie" immerzu lernt und nix vergisst (soweit ich weiß).

Schwierigkeiten sehe ich vor Allem im Umgang der Nutzer damit.
Zum Einen können die Ersteller von KI-Texten (oder Anderem) absichtlich versuchen, Leser zu täuschen, zum Zweiten können sich Leser täuschen lassen - entweder aus Naivität oder weil es nicht durchschaubar ist.

Wir haben es - mal wieder - mit einem neuen "Werkzeug" zu tun, welches man "zum Wohl" oder "zum Schaden" Einzelner und Aller nutzen kann.

Aus meiner Sicht hilft nur - das war schon immer so - ein aufmerksamer, existenzfreundlicher Mensch zu sein. Jemand, der erkannt hat, dass die Bevorzugung einer Seite immer auch die Benachteiligung einer anderen Seite mit sich bringt - was niemals zu entspanntem Miteinander führen wird und deswegen für Alle blöd ist.
 
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inselino

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Letzten Endes ist KI auch "nur" ein neues Werkzeug.
Das ist aus meiner Sicht eine Frage und keine Aussage. wo ist die Grenze zwischen Werkzeug und was auch immer dann ein Nicht-Werkzeug ist?
Ist ein Anwalt ein Werkzeug, der Gesetze besser versteht als ich? ist ein Abgeordneter ein Werkzeug, das Gesetze entwickelt und ein Richter ein Werkzeug, der die Auslegung von Gesetze?
Ist ein Arzt "nur" ein Werkzeug bei der Behandlung von Menschen und ein Soldat "nur" ein Werkzeug bei der Bekämpfung von Menschen?

das sind alles nicht nur rein praktische sondern auch ethische, demokratietechnische etc. Fragen mit denen wir uns derzeit nicht befassen müssen, zukünftig aber schon. Davon wird die Welt nicht untergehen und es wird auch nicht das ENde der Menschheit aber vielleicht doch eine so drastische Veränderung, dass sie vielen Angst und Sorge bereitet.
 

odul

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Ein Arzt, Anwalt, Soldat und Anwalt sind Menschen und keine Werkzeuge - auch wenn manche sie so missbrauchen.
 

Manohara

ww-buche
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Sollten wir Senioren mit steifem Hals nur noch fahren in autonomen Autos erlauben, damit weniger Ladenscheiben zu Bruch gehen?

Ich meine, dass man 90%ige Sichrerheit der 80%igen vorziehen sollte. Es ist aber nicht einfach, Nutzen und Schaden für Alle objektiv einzuschätzen.
Auch technisch sind wir meiner Meinung nach überhaupt nicht so weit.
Ich nutze ein modernes Navi in einem modernen Auto, was die Verkehrschilder erkennen soll und finde es im Prinzip angenehm, die Geschwindigkeitsvorgaben immer überprüfen zu können, stelle aber fest, dass das System bisher keineswegs fehlerlos funktioniert.
 
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Nudelwurm

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Ich habe das Dingsbums mal Geschichten schreiben lassen und die dann mit einer anderen Ki als Audio abgespeichert. Da waren schöne sachen bei.
 

odul

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Da wo die Gelehrten streiten, hat auch die KI keine Chance.

Aber probier es mal und zeige das Ergebnis hier.

Auf jeden Fall hab ich gerade herzlich gelacht.
 

Time_to_wonder

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Ich hab keine Ahnung, wie das geht, bin wohl zu analog dafür. Möge das doch bitte mal jemand, der da angemeldet oder was auch immer ist, fragen. Aber bitte noch suggestiv, sondern ergebnisoffen. Ich bin mal gespannt.
 
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