Die obere Bandführung ist ein eigener Entwurf, wenn auch mit entlehnten Stilelementen. Was kann man auch schon großartig anders machen? Eine Rückenrolle und die seitliche Führung, das sind die Elemente, worauf es ankommt.
Statt mit Kugellagern habe ich bei der seitlichen Führung auf Bocote-Holz gesetzt. Die runden Klötzchen muss ich noch anpassen aber ihren Dienst haben sie schon mal verrichtet. Die Sache mit dem Bocote-Holz hab' ich bei Matthias Wandel abgeguckt. Ich glaube, das war eine gute Entscheidung, denn die seitliche Führung macht somit keinen Lärm. Wenn die Bocote-Klötzchen die richtige Form haben, werden sie vielleicht noch mit einem Klecks elastischen Klebers auf den Schrauben fixiert, es geht aber auch ohne Verklebung. Die Gewindestifte sind Reste von Gewindestangen M10x1 und stammen vom letzten Projekt. Die brünierten Rändelmuttern gibt's bei HUG-Technik für kleines Geld. Das originale M5-Gewinde habe ich aufgebohrt und das M10x1-Gewinde neu gebohrt. Die Gewindestifte wurden mit Loctite 270 in die Rändelmuttern eingesetzt.
Den Halter für die seitlichen Führungselemente habe ich zwar Rollenhalter getauft, das war noch ganz zu Anfang, als die Bocote-Lösung noch nicht kreiert war. Jetzt bleib' ich auch dabei. Der Rollenhalter besteht aus einen Stück Rund-Alu, an den Seiten abgeflacht und trägt dort die Gewindebohrung M10x1. Damit die Führungselemente sich bei Leichtgängigkeit nicht verstellen, existiert in die vordere Stirnseite eine Bohrung mit einem Gewindestift, die Bohrung geht ganz knapp am Führungsgewinde vorbei und dort befindet sich ein kleiner Kunststoffbolzen, der von dem Gewindestift mit Innensechskant gegen das Führungsgewinde gepresst wird. Der Rollenhalter wird von hinten mit der Grundplatte verschraubt.
Die Rückenrolle ist etwas tricky. Man erkennt die exzentrische Lagerung des Flanschkugellagers. Durch den Exzenter lässt sich die Rückenrolle spielend leicht justieren. Alles in allem besteht die Rückenrolle nur aus 3 Teilen: das Flanschlager, die Welle und der Exzenterring.
Die Knebelschrauben entstammen aus eigener Herstellung. Ich hätte sie auch kaufen können, kosten aber reichlich. Was benötigt man:
- 4 Langmuttern M6,
- 4 Schrauben M6x40, am besten 8.8,
- etwas Silberstahl 4 mm.
Bei den Schrauben die Köpfe abschneiden, das Gewinde verputzen, Silberstahl ablängen (50 mm) und die Schnitte verputzen, die Langmuttern bohren, erst mit 3,5 und dann mit 4 mm, damit man den Silberstahl stramm einziehen kann. Ist der Silberstahl drin, dann setzt man einen Tropfen Loctite 270 auf der Kopfseite und auf der langen Gewindeseite. Jetzt die geköpften Schrauben mit Loctite 270 einsetzen, eindrehen und damit den Knebel aus Silberstahl kontern. Das war's.
Die Grundplatte, ein Stück Flach-Alu, bohren, sägen, schleifen. Viel mehr ist da nicht.
Erfolgreicher Test der oberen Bandführung. Die untere Bandführung habe ich später so dazu gestellt. Die Halterung befindet sich später am Lager für den Sägetisch.