Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 182 46,4%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 210 53,6%

  • Umfrageteilnehmer
    392

uli2003

ww-robinie
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Ob ein Erwachsener Mensch solch eine "Qualifikation" braucht um geschäftstüchtig zu sein? Ich glaube nicht.
Die Definition von 'erwachsen' ist sehr schwierig.

Ich hätte den Meistertitel auch nicht benötigt von der Fachkenntnis her. Die Hälfte des Kurses an dem ich teilgenommen habe schon.
Wie gesagt - es schadet ganz sicher nicht, und ist für sehr viele wichtig und auch notwendig.

Du hast den Betrieb in dem du arbeitest so wenig gegründet wie ich den, in dem ich arbeite. Wir sind in einem ganz anderen Fahrwasser
groß geworden.
 

Mitglied 59145

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Ich war jahrelang Selbstständig ohne den jetzigen Betrieb. Ich brauchte keinen Meister um meine Buchführung auf die Reihe zu bekommen. Der jetzige Betrieb hat vor mir auch keinerlei handwerkliche Tätigkeiten ausgeführt.

Gruss
Ben
 

Bitzi

ww-ulme
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Um geschäftstüchtig zu sein nicht, außer als Allrounder Schreinerei brauchst ihn halt schon.
Von deinem Blickwinkel logisch das du dich dagegen entschieden hast, offensichtlich ja auch mit Erfolg.
Jetzt erklär ich meinen.
27.9.2018 Rückenmarksblutung durch Kavernom...erneut laufen gelernt
5.01.2019 OP in Heidelberg, Rückenmark gespalten, teil rausgeholt...erneut laufen gelernt
15.03.2020 erneute Blutung, erneute OP Heidelberg u.s.w. ...laufen gelernt.
Ich bin gerade am Ende der Wiedereingliederung, in 2 Wochen wieder volle 8 Stunden.
Ich halte das grade so durch, was das Laufen und die Schmerzen angeht.
Wenn ich weiter im Schreinerhandwerk tätig sein will muss ich mich Weiterbilden.
Richtung CNC/CAD generell Arbeitsvorbereitung, Kundenkontakt, all das macht mir zum Glück
riesen Spaß. Eine Umschulung und den Schreiner an den Nagel hängen kam für mich eigentlich
zu keiner Sekunde in den Kopf, ist nicht der einfachste Weg, aber wird meiner sein.
Ist vielleicht jetzt auch das krasse Gegenbeispiel, aber ich halte ihn in meiner Situation doch für Sinnvoll.
Evt. wird mir durchs Integrationsamt oder der Bundesagentur für Arbeit unter die Arme gegriffen.
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
Wenn man keinen Meister braucht zwingend zum Betreiben eines Betriebes dann muss man ihn auch nicht machen .
Wenn man ihn im Kopf braucht, oder eine n Anlage1 Betrieb Gründen, Übernehmen etc.will oder eine solide Fortbildung ohne Abiturvorraussetzung machen will bietet sich der Meister an.

Und wir Merken immer wieder :
Haben ist besser als brauchen. :emoji_grin:
Oder s.über mir, der Gründe sind viele.

Habe selber 2., kann also mitreden.
 

Mitglied 59145

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Bildung aus eigener Motivation, um ein verbleiben oder weiterkommen im Beruf zu ermöglichen, ist doch wirklich gut.

Ich halte die momentan geltenden Meisterzwänge für Absurd. Meiner Meinung nach lähmt das mehr als es nutzt.

Aber das ist ein anderes Thema. Dir viel Erfolg und Gesundheit!

Gruss
Ben
 

uli2003

ww-robinie
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Bildung aus eigener Motivation, um ein verbleiben oder weiterkommen im Beruf zu ermöglichen, ist doch wirklich gut.
Absolut. Nicht nur im Beruf. Bilden schadet allgemein nicht.

Ich halte die momentan geltenden Meisterzwänge für Absurd.
Ich nicht. Das liegt aber daran, dass ich auch Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer bin und die Hintergründe ganz gewiss besser kenne - auch was das Fortbestehen der Kammer angeht. Ich wette, in die Richtung geht dein Interesse weniger, du lehnst es aus mehr oder weniger Unwissenheit kategorisch ab.
Natürlich regelt sich alles von alleine, auch ohne Kammern, ohne BG, ohne Gesetze. Die Frage ist nur, wohin der Schaden verlagert wird, und ob das Handwerk seinen guten Ruf dann noch bewahren kann.
 

Mitglied 59145

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Bestimmt nicht kategorisch, ich lehne es ab die Ausführung eines Berufes, ohne besondere Gefahren, kategorisch an einen Titel zu knüpfen.
Besonders wenn der Markt, dank EU, anderen zugänglich ist, die dann ohne diesen Titel hier arbeiten dürfen.
Was wohl an Steuern flöten geht, einfach weil Betriebe, z. B. als limited in England, geführt werden.
Finde ich überaltert.
Meine Erfahrungen mit den Handwerkskammern waren auch alles andere als, nun sagen wir mal innovativ.

Nicht aus Unwissenheit Uli, es sind einfach andere Erfahrungen.

Ich halte das ganze für eine Bremse, für mich war es das jedenfalls. Hat Energie gekostet, hätte ich mir gerne gespart.

Bevor jetzt wieder gesagt wird, dass sei die Gesetzeslage...... Ich habe beide Male vollumfänglich recht bekommen.
Die Gesetze sind scheinbar nicht so klar wie es die HWK gerne hätte.

Unser Betrieb ist IHK Mitglied. Tischler Ausbildung geht angeblich nur mit HWK Mitgliedschaft. Auf die Frage wie denn dann die Beitragsgestaltung für uns ausfallen würde, habe ich immer noch keine Antwort.
Trotz mehrfachen nachhaken gibt es da scheinbar keine Antwort.
Den jungen Mann beschäftige ich jetzt als ungelernten, für mich besser. Aber ist scheinbar wirklich kompliziert ausbilden zu dürfen. Die Nachweise dürften kein wirkliches Problem sein. Ich trete aber nicht blauäugig da ein ohne das geklärt zu haben.

Scheint zu kompliziert zu sein.

Gruss
Ben
 

uli2003

ww-robinie
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Unser Betrieb ist IHK Mitglied. Tischler Ausbildung geht angeblich nur mit HWK Mitgliedschaft.
Wo ist jetzt dein Problem? Ja, der Tischlerberuf entstammt dem Handwerk und nicht dem Handel. Der Auszubildende wird auch in die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer eingetragen. Ich versuche ja jetzt auch nicht in einer Tischlerei einen Zahnarzt auszubilden.
Beide Kammern haben ihre zugehörigen Berufe. Die gibt's nicht nur antiquarisch im Handwerk, sondern zu nahezu allen Berufen gibt es Kammern.

Ich fürchte sogar für dich wird es schwierig, als Handelsunternehmen überhaupt den Rahmenlehrplan einhalten zu können.

Auf die Frage wie denn dann die Beitragsgestaltung für uns ausfallen würde, habe ich immer noch keine Antwort.
Welche Beitragsgestaltung? Wenn du für die Ausbildung Beiträge bezahlst (neben den 30 Euro für die Eintragung in die Rolle), dann höchstens an die Kreishandwerkerschaft.
Als Externer kostet das eine Stange mehr, als wenn du Mitglied der Kammer respektive der KH bzw. Innung bist.

z. B. als limited in England,
Aua, geh mal als limited zur Bank und versuche irgend etwas zu finanzieren. Einen schlechteren Ruf als eine limited kann man gar nicht haben.

Die Gesetzeslage ist klar, wenn es nicht um die Feilscherei darum geht, wo ein Betrieb seinen Schwerpunkt hat. Dann ist das Auslegungssache, und man kann durchaus zu seinem Standpunkt Recht bekommen.
 

Mitglied 59145

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Meinst du das EU Recht bzgl. Marktgleichheit?
Oder welche Gesetzeslage?
Es gibt laufend Urteile dazu.

Eben, es kann mir niemand sagen was ich an HWK Beiträgen leisten sollte. Kann ja schlecht sein, dass ich bei beiden prozentual auf meinen Umsatz bezahle. Also einfach doppelt?
Ist dann vielleicht doch etwas viel, nur um auszubilden.
Einen Großteil des Rahmenplan könnte ich sicher abdecken. Wir sind kein reiner Handwerksbetriebe. Wir führen durchaus handwerkliche Tätigkeiten aus und dürfen das auch.
Ich denke eine Ausbildung bei uns wäre sicher besser als in einem grossen Teil der Betriebe in dieser Region.

Es geht ja nicht um Kreditwürdigkeit, es geht darum, dass Leute das machen müssen um legal Geld zu verdienen.

Man sollte Deutschland nicht als einen Markt betrachten, der Markt ist die EU.
Hier muss die Zugänglichkeit für alle gleich sein. Das ist sie für Deutsche halt nicht.
Das finde ich höchst fragwürdig.
Als in Polen ansässige Betrieb, darf ich hier Treppen bauen....
Darum geht es.

Gruss
Ben
 

Besserwisser

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Ich kanns immer nur wiederholen- meine Meisterausbildung war ne Frechheit der HWKs. Niveau kanpp über Boden, Preis und zeiteinsatz leider nicht.
Das ist das Hauptproblem, dass die Niveaus so unterschiedlich sind.
Das der Meister IMMER Sinn macht, ist Unsinn. Das ist IMMER eine individuelle Entscheidung. Der kann sogar ein Klotz sein.
 

uli2003

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Hülse

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Ich kanns immer nur wiederholen- meine Meisterausbildung war ne Frechheit der HWKs. Niveau kanpp über Boden, Preis und zeiteinsatz leider nicht.
Das ist das Hauptproblem, dass die Niveaus so unterschiedlich sind.
Das der Meister IMMER Sinn macht, ist Unsinn. Das ist IMMER eine individuelle Entscheidung. Der kann sogar ein Klotz sein.
darf ich fragen wo du warst? habe das komische gefühl dass wir die gleichen kurse besucht haben
 

Johannes

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In Polen bauen und hier einsetzen. :emoji_slight_smile:
Ist aber eher ein grenznahes Geschehen.
Hallo Uli,
also ich kenne mehrere polnische und tchechische Betriebe, die arbeiten Bundesweit und auch noch weiter westlich(Benelux).

Ich habe Ende der 80ger Jahre die Meisterschule in Paderborn besucht (war damals neu eingerichtet). Vollzeit 5Monate plus 2 Monate Prüfung. Der Kurs war zum Großteil gut, Aber Buchhaltung war Stand 70ger = Handausgefüllte Jounale, Betriebsführung und Betriebswirtschaft kam überhaupt nicht vor, es gab dort im WBZ zwar schon CNC, hielt es aber nicht für nötig, dies auch im Meisterkurs zu behandeln. Und der Prüfungsausschuß der Handwerkskammer Bielefeld war nur peinlich.

Das Problem sehe ich insgesamt in der Vermischung von Tradition ( und veraltertem Standesdünkel) und sinnvollem Versuch Mindeststandarts durchzusätzen.

Es grüßt Johannes
 

Besserwisser

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Westlicher als Aachen geht ja nun nicht.
Guter Kunde von mir hat sich 4 (völlig unterschiedliche) Haustüren für seine Altbau-Miethäuser so machen lassen. Da habe ich nicht mal angeboten.
 

Mitglied 59145

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Freier Zugang, es ist auch nicht nötig in die Handwerkksrolle eingetragen zu sein.
Das würde mir hier irgendwann mal erklärt, ist aber nicht so. Gekippt von der EU.

Gruss
Ben
 

uli2003

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Aber Buchhaltung war Stand 70ger = Handausgefüllte Jounale, Betriebsführung und Betriebswirtschaft kam überhaupt nicht vor,
Du hast bloß nicht zugehört. Oder möchtest du die Fähigkeiten von Herrn Alliger anzweifeln? :emoji_wink:

Wir unterscheiden jetzt bei den Monteuren bitte zwischen dem Einbau von Normfertigteilen (ist hier auch ohne MT möglich) und der Produktion.
Wobei Fenster und Treppen unglückliche Beispiele sind, das kann beides industriell hergestellt sein.
Polen, welche hier hochwertige Innenausbauten einsetzen, habe ich noch keine gesehen.
 

Maho68

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Du meine Güte, was ist das denn für ein Schwätzer?
Vermutlich ein Träumerle in euren Augen:emoji_wink:, wenn Ihr schon mit "Auslachen "oder " Kopfschütteln " auf sowas reagiert:emoji_grin:
Es ist nicht verkehrt auch mal andere Mainstreams zuzulassen als nur das eine motto: "der König Kunde regiert die Welt, dem haben wir uns unterzuordnen " mag der kunde ein Architekt , ein Bauherr, ein Millionär, ein wahrhaftiger Herrscher oder die Masse der Normalbürger .
Wissen diese , was Tischlerhandwerk wirklich hervorzaubern könnte,wenn man Sie nur ließe ?
 
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19rudi99

ww-esche
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Es ist nicht verkehrt auch mal andere Mainstreams zuzulassen
Da muss man aber nicht eine Stunde drüber reden (um nicht zu sagen labern). Und wenn ich dann höre: bei Fachthemen bemüht er Patriot.......
In den USA gibt es den Spruch:
Those who can, do. Those who can't, teach it via internet out of their mom's basement.
 

Mitglied 59145

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Uli und ich haben da ja unterschiedliche Meinungen. Bei Videos ist die aber sehr ähnlich, daher gucke ich nicht.

Ich denke die Pros und Contras und auch verschiedene Möglichkeiten des Umgangs damit sind hinlänglich im Forum zu finden. Mehr wird im Video wahrscheinlich auch nicht gesagt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen :emoji_wink:
 

uli2003

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Es ist nicht verkehrt auch mal andere Mainstreams zuzulassen
Nein, darum geht es mir auch gar nicht, im Gegenteil - es wäre mal schön, diese zu sehen oder lesen.

Was ist hier aber wieder mal sehe, ist ein (das trifft es schon ganz gut von dir) Träumer, welcher komplett an der Realität vorbei lebt, von Spenden und Klicks lebt, und immer noch glaubt jeder ist in der Lage den Meister Eder zu können.

Leider sieht die Tischler-Realität mittlerweile doch erschreckend anders aus. An die nötigen Kenntnisse in Recht, Wirtschaft und Sozialem, der Notwendigkeit der Ausbildung zum Fortbestand des Handwerks, dem hohen finanziellen Aufwand in einer modernen Tischlerei hat der Mann vermutlich selten einen Gedanken verschwendet, eher an den Nagel im Kopf eines Tischlermeisters im 19. Jahrhundert, um dessen Witwe als Meisterbriefersatz zu ergattern.

Bei allem Respekt - solche Tagträumer nehme ich nicht für voll.
 
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