Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 182 46,4%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 210 53,6%

  • Umfrageteilnehmer
    392

Hell.M.

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Obwohl die reguläre Bezahlung schwach ist, sollte man den Hammer doch nicht weg werfen.
Ich habe meinen Meister, das reicht aber nicht! Nebenbei habe ich mich um das CAD bemüht durch Abendschule, dann CNC-Programmierung, Fernstudium in Innenarchitektur, extra Schulung als Manager und Bacholer. Jetzt sitze ich im Rollstuhl, werde aber auch zu meiner Überraschung von Zwei Firmen umworben.
Ich will damit sagen, mach was aus deinem Leben und Dir stehen alle Türen offen!

Gruß Michael
 

Fichte-Tanne

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Reisegewerbe

Mich würde bei der ganzen Diskussion um den Meistertitel mit all seinen Vor.- und Nachteilen interessieren was denn aus SANNE mit der Reisegewerbekarte geworden ist.
Hat die HWK zugeschlagen?
Habe schon von dieser Alternative gehört. Leider sind die Aktivitäten und Erfahrungsberichte ihrerseits nicht zu finden. Auch zum BUH findet man nicht wirklich viel.
Wirkliche Alternative oder doch wohl der Mut der Verzweifelung????
 

schneiborn

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also, nur mal so: die tischler sind mit absatnd die schlechbezahltesten gesellen, die ich so kenne. und der job hat mit holz mittlerweile immer weniger zu tun.

wenn du bereits betriebswirtin bist, warum willst du dann noch tischlerin werden?

wenn du das allerdings haben möchtest, um in großen betrieben (auch industrie) außerdem noch ein fachwissen vorweisen zu können, dann machst du wohl das richtige.
 

lego™

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Ich stehe gerade vor der Frage: Meister machen oder nicht!?

Vorab:

Ich bin seit 1998 Geselle, habe im Fenster- und Innenausbau gelernt (da aber nur schleifen und Fenster schleppen gelernt:emoji_wink:) und danach 1,5 Jahre im Ladenbau gearbeitet und da erst den Beruf richtig gelernt.
Danach hatte ich wenig Lust auf tischlern, da in dem Ladenbaubetrieb auch nur Serien produziert wurden.

Konsequenz: Fachabi Bau- & Holztechnik und danach Studium Bauingenieurwesen, allerdings nach 2 Semestern zu Architektur gewechselt.
Nach 6 Semestern musste ich das Studium aufgeben (Gründe lasse ich mal offen, bzw. fürhe mal private Gründe für die Aufgabe an. Es lag nicht an nicht bestandenen Prüfungen.)

Danach bin ich durch einige (8-10) Betriebe "getingelt" und habe einiges gesehen. Von kleinsten 2-Mann Betrieben bis zur Industrie mit Schichtarbeit.
Da war alles dabei: Bautischler-, Ladenbau-, Innenausbau-, Möbel-, Fensterbau-, Küchenbaubetriebe.
Vor meiner jetzigen Stelle war ich einem Bertrieb, der wirklich nur hochwertige Einzelstücke gefertigt hat (jedes Stück das ausgeliefert wurde war sozusagen ein "Gesellenstück"). In dem Betrieb ist der Chef sogar mit den Kunden zum Holz-, Furnierhändler gefahren, damit der Kunde sich das Holz/Furnier selbst aussuchen konnte. Leider findet man wenig Kunden, die sich sowas leisten können. Das Ende vom Lied war, dass dieser Betrieb geschlossen wurde.:emoji_frowning2:

Jetzt bin ich nach einmonatiger Arbeitslosigkeit in einem "Laden", indem ich nur Spanplattenkisten zusammenklebe:emoji_wink:. Planung, AV, Ausführung bezeichne mal als mangelhaft bis unbefriedigend.
Im April beginnt ein Meisterlehrgang ( Vollzeit) in meiner Nähe.

Konkret:

Lohnt sich der Meister wirklich nicht? Ich habe fast alles in diesem Thread gelesen und bin unsicher, würde mich gerne weiterbilden bzw. weiterkommen.
Das Studium kann ich abschreiben, nehme aber daraus, gerade von der Architektur einiges mit.
Selbstständigkeit kommt wohl nicht in Frage, da mir der Markt gesättigt erscheint.

Ich hätte gerne ein paar Meinungen dazu.
 

Tischler-Kalle

ww-robinie
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Hi,

also ich bin der festen Überzeugung, dass der Meisterbrief DAS Prädikat für das Handwerk ist. Irgendwann sind die ganzen Hausmeister weg vom Fenster, genau so wie die ganzen Murkser die in der Gegend rumlaufen. Ich mache heute schon die Erfahrung, dass die Kunden wieder verstärkt zu dem Meisterbetrieb tendieren.
 

sam_der_schrein

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Meisterausbildung

Hallo lego :emoji_slight_smile:,
ich schliess mich Kalle mal an.
Bei einem Teil der Kunden ist das Prädikat "Handwerksmeister" wieder mehr wert, trotz der grassierenden Billigwelle.
Ich werde in 2-3 jahren einen wie Dich suchen, einen der Spass an Kundenkontakt und individuellen Einzelstücken hat... und, einen der finanziell leidensfähig ist :emoji_wink:, wie Du ja an deinem Lieblingsbetrieb gesehen hast.
Ich stelle als Einzelkämpfer individuelle Einbauküchen her... mit minimalster uralter Ausstattung (Suchbegriff für die dies intressiert...bei Google oder eBay "Sam Einbauküche" ).

Selbständigkeit ist für mich ein MUSS, Kreativität macht Spass, zufriedene Kunden lassen das Herz eines ollen Schreiners lächeln. Und auch nach 30 Jahren Meister bin ich stolz auf diesen Titel... bei aller Kritik an der Ausbildung und den Lerninhalten, die zu meiner Zeit noch schlimmer waren als heute.

Mal ein Beispiel wie es einem als Meister auch gehen kann: Ich treib mich manchmal auf dem Handwerkerstrich namens myHammer herum, letztens hat einer eine Aufgabe ausgeschrieben, die einen fachmann erfordert... er wollte 27,- / Std zahlen (incl. Steuer) und ich hab dort im Forum reingeschreiben dass ich leider nicht mitbieten werde, da mein Std-Satz bei 45,- liegt. Anmerkung... dort sieht der Kunde, dass ich einen Meisterbetrieb führe.
Nach 10 Minuten klingelte das Telefon und ich bin heute nachmittag beim Kunden.
In der Zwischenzeit schlagen sich die "Kollegen" die Preise um die Ohren, sind glaub jetzt bei 23,- angelangt... Ich habe dort schon mehrmals meine Preise durchsetzen können, auch wenn die um 50-100% über denen der "Alleskönner " lagen.
Und ich bin mir sicher.... alleine der Meistertitel hat mir genug Aufmerksamkeit bei den Interessenten eröffnet um Kontakt zu bekommen... obs dann zum Auftrag kommt liegt an Kompetenz, Leistungsfähigkeit und nicht zu letzt am Persönlichen.
Bei den Kunden die wir suchen steht der Preis selten an erster Stelle, so lange das im Rahmen bleibt.

Macht den Brief... er ist ein Wert an sich !
Winke
Samy
 

sam_der_schrein

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Urbach/rems
keine Angst

Hallo Dani :emoji_slight_smile:,
Ich denke, Angst solltest Du nicht haben... es ist eine Frage, die DU Dir beantworten musst, ob Du Freude an dem Beruf haben kannst und das wirst Du
erst in/nach der Ausbildung wissen.
Zum Schreinern braucht man das Herz und die Freude am Material ,an Kreativität und am Umgang mit Kunden.
Alles andere ist m.M. nachrangig.
Deine Vorbildung ist eher hilfrei, das wirtschaftliche und kaufmännische kommt glaub immer noch zu kurz im Schreinerausbildungsweg.

Also... wenn es Dir Spass macht, geh DEINEN Weg
Viel freude dabei
Samy
 

lego™

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Danke für sie Antworten. Mein Wunsch wird konkreter. Wenn ich allerdings die Kosten der Lehrgänge sehe, muss ich wohl mal genau durchrechnen. Ich werde morgen mal mit der HWK telefonieren. Die Zahlen, die mir jetzt vorliegen:

Hauptteil I & II:

ca. 4000,--

Ausbildereignung:

ca: 700,--

Fachkaufmann:


ca: 1550,--

_______________

ca. 6000,--

+ Meisterstück und andere Nebenkosten.

Das ist schon mal ne Hausnummer. Als ich in der Ausbbildung war hat man immer gesagt:

"Ein Meisterbrief kostet 20000,-- DM", da scheint sich ja nicht viel geändert zu haben.
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
hallo lego,

ich rate dir mach ihn.

wie sam der schreiner schon meinte ists ne gute werbung wenn du selbständig bist. und otto normalverbraucher guckt dich anders an. sonst ist der blick : noch so einer!!!

das man ihn sich dann hinterher nochmal beim kunden verdienen muß um die klischees nicht zu bedienen versteht sich von selbst.

es ist eine interessante fortbildung und eine verschnaufpause im täglichen arbeitseinerlei.

außerdem haben sie sie doch reformiert. was dabei jetzt besser geworden ist weiß ich nicht.

viele grüße joh.
 

iqm

ww-kastanie
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ich bin als Geselle selbständig
noch vor einigen Jahren hät ich nicht geglaubt diesen Schritt einmal zu wagen und nun steh ich hier und kann nur Tischlerteilgewerbe ausführen weil mir für einen normalen Tischlereibetrieb die Qulifikation (Meisterbrief) fehlt.
ich kann nur jedem raten der das nötige Kleingeld hat nutzt jede Gelegenheit euch weiterzubilden. Auch für einen Berufswechsel in die Beratung und Verkauf ist der Brief sein Geld wert.
Mein Bruder bekam seinen Meister von seinem Betrieb gesponsert und nach 2jähriger erfolgloser Selbstständigkeit arbeitet er nun als Büromöbelverkäufer mit €3000,- Netto einen Gehalt von dem ich trotz viel Arbeit weit entfernt bin.
Fakt ist ohne Meisterbrief hätte ihn dieser Weg nicht offen gestanden.

also dafür
 

Unregistriert

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hallo alle zusammen
ich habe mir gerade mal eure nachrichten zu diesem Thema mal durchgelesen und würde mal gerne meinen Senf dazugeben.

sicherlich ist es wichtig einen Meistertitel zu haben denn schließlich wollen wir nicht mit dem leben anderer spielen aber mal ganz ehrlich wer keine Kohle hat um den Brief zu finanzieren ist doch am Arsch gekniffen. ich selbst war als Vorarbeiter eingestellt und habe meine Baustellen sowie meine Materiallieferungen selbst geregelt anschließend habe ich mich mit meinem ex chef eine eigene Firma gegründet und musste mich aber nach 3 Jahren von ihm trennen also d.h. ich habe mehr wie 6 Jahre Berufserfahrung und min.4 Jahre Erfahrung in einer leitenden Position dann habe ich versucht eine Ausnahmeregelung zu bekommen und die wurde mir nicht erteilt mit dem vermerk die gibt es nur noch ab dem 47 Lebensjahr aber ich bin erst 38 leider Geld für den Brief habe ich nicht und in teilzeit geht auch nicht denn als Arbeitnehmer verdient man nicht genug um ihn teilzeit zu machen dazumal mein Frau auch nicht die Masse an Kohle verdient also musste ich meinen betrieb schließen und arbeite jetzt als einfacher Arbeiter wieder auf dem Bau und somit aus der Traum.

torte18311
 

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Tag zusammen,
bin zufällig auf die Seite gestoßen und muß meinen Senf auch noch los werden. Ich bin Konditor und war auch mal so blöd viel Geld im Meisterbrief zu vergaben, in der (falschen) Hoffnung beruflich und finanziell vorwärts zu kommen - außer das es viel Geld gekostet hat, ist nichts von meinen Wünschen und Vorstellungen eingetreten.
Mag sein das es in anderen Berufen etwas anders ist, aber im Lebensmittelhadwerk den Meisterbrief zu machen ist meinen Meinung nach totaler Quatsch.
Ich mußte damals (1989) noch 5 Gesellenjahre nachweisen um zur Prüfung zugelassen zu werden - und heute?
Nichts dergleichen mehr!
Jeder der den Gesellenbrief hat und über das nötige Kleingeld verfügt kann sofort ohne weitere Berufserfahrung auf die Meisterschule gehen und diesen tollen Titel ablegen.
Warum verscheuert man die Dinger nicht gleich bei Ebay?
Wenn ich könnte, würde ich meinen Titel sofort verkaufen, dann würde er wenigstens einmal was bringen. Was ich bin und kann, dazu brauche ich nach 30 Jahren im Job keinen Meistertitel; und von wegen besserer Verdienst, davon merk ich auch nichts. Wenn ich daran Denke das es Berufe gibt in denen ein Geselle im Ersten Gesellenjahr gleichviel oder mehr verdient, war ich ganz schon blöd so viel Zeit, Energie und Geld in Beruf, Weiterbildungen und den tollen Meistertitel zu investieren.
Ich habe auch schon mehrfach versucht außerhalb meines Berufs jobs in der Produktion oder sonst wo zu bekommen wurde aber nix, auch dank Meistertitel.
Begründung: überquaifizeirt.
Nach all der Zeit kann ich jedem Berufsanfänger nur Raten:
Hände weg vom Lebensmittelbereich.
Und jedem Meisteraspiranten:
Ist in Ordnung wenn Du den Elterlichen Betrieb übernehmen willst und kannst oder eine Meisterstelle 100%ig sicher hast (und wie sicher ist die?) - sonst lass es sein.
 

Tischler-Kalle

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Hi unregistriert,

nur weil Du Frust wegen Deinem beruflichen Lebenslauf hast, muss es doch nicht jedem anderen so gehen. Der Meistertitel gewinnt gerade in der heutigen Zeit wieder immer mehr an Bedeutung. Vielleicht hast Du Dich auch falsch "verkauft".

Ich kenne einen Bäcker/Konditor dem es sehr gut geht.

Es gibt bestimt viele die es besser machen als Du, genau so wie es viele gibt denen es so ergeht wie Dir.
 

TrolloN

ww-birke
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Also ich habe den Meister für mich gemacht, nicht weil ich auf eine Stelle scharf war. ich wollte mir die Option offen lassen , mich vielleicht irgent wann Selbstständig zu machen ,und wenn es so weit ist möchte ich nicht noch "schnell" den meister machen müssen.
Momentan bin ich in der Firma wo ich bin zufrieden und das schon seid 10 Jahren, bekomme immer pünktlich meinen Guten Gesellenlohn und das ist viel mehr wert als manches andere
 

MFK

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Servus,

ich bekomme zwar ein Meistergehalt, aber ich habe den Meister nicht deswegen gemacht, sondern weil ich Ihn für mich persönlich haben wollte. Ich bin der festen Überzeugung, daß jemand, der die Prüfung wegen dem Zaster ablegt, das wahre Wesen, Handwerker zu sein, nicht versteht.
 

Unregistriert

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ich bin pro Meister.

Der Meistertitel beudeutet nicht automatiscg ein höheres Gehalt oder Erfolg in der Selbständigkeit.
Meister heißt auch sich immer wieder weiterzubilden. Ich habe meinen Elektrotchnikermeister vor 2,5 Jahre gemacht und bin danach in die Selbständigkeit gestartet. Der Wettbewerbsdruck ist aber hier so groß, dass ich mir meine Nische in der Gebäudeautomation, Energiemanagement geuscht habe. Seit ich Selbständig bin habe ich etliche Lehrgänge an der HWK besucht und einige davon ( z.B. Gebäudeenergieberater ) stehen nur Technikern, Ing. und Meistern offen.
Ohne Meister gibt es keinen Eintrag beim EVU etc.
Ich bin froh über den Meister und der Berufliche Erfolg hat sich auch eingestellt.
Ich habe volle Auftragsbücher, verdiene sehr gut und kann einen anständigen Lohn zahlen.
Also ich kann die Meisterausbildung nur empfehlen, der einzigste Nachteil den ich kenne ist die unterschiedliche Qualität bei den einzelnen Handwerkskammern.
 

raftinthomas

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meine meinung zum letzten posting: wenn wir hier jetzt alle gewerke in einen topf werfen kann man die diskussion komplett in den orkus schieben...
 

sternstein

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Meisterbrief

In der Diskussion um den Großen Befähigungsnachweis in Deutschland fehlt meiner Ansicht nach die Frage nach der Produktionsfreiheit und den Lebensmotiven des Einzelnen. Das ein Meisterbrief den Marktzugang beschränken soll, ergibt sich schon aus den inhaltlichen Forderungen der Verbände und der Diskussion der EU- Marktregulierung.
Letzthin ist die inhaltliche Forderung nach einem Meisterbrief ein Marktlenkungsmittel unter den Forderungen der Kreditwirtschaft- denn in erster Linie dient er diesen Interessen. Den Meisterbrief braucht im Grunde niemand abschaffen solange es die Möglichkeit gibt, ein Handwerk frei, d.h. auch ohne Meisterbrief ausüben zu dürfen. Als ich Mitte der 70. Jahre den Tischlerberuf lernte, tat ich das aus zunächst rein gestalterischem Interesse. Als ich 5 Jahre später meinen Meisterbrief machte war mir dieser Zahn bereits gezogen, da bis dahin der Enthusiasmus unter den geltenden Marktprinzipien mehr als gelitten hatte. Grundsätzlich war das nicht ein Anzeichen von Frustration, wie man nun vermuten könnte, sondern der Umstand, dass unser Glaube; “irgendein“ abstraktes Marktlenkungsmittel würde die bewusste Handlung von Produzenten und Verbrauchern ersetzen, schlicht ein Irrglaube ist.
Letztlich, in der Situation stecken wir heute, geht es um die Billigkeit des Produktes die Antrieb unseres betriebswirtschaftlichen Handelns wird. Die darin liegenden Gewinnaussichten sind Lenkungskraft für unsere Produktionsfaktoren. Wer einen Betrieb führt und die darin arbeitenden Menschen pünktlich bezahlen muss, weiß sicher von was hier die Rede ist. Jeder Meisterbrief ist so gut wie seine Kundschaft. In einer Zeit jedoch, wo die Billigkeit des Produktes zum Antrieb unseres Wirtschaftens wird, ist schnell übersehen, wo um die Rettung eines marktwirtschaftlichen Modells willen die eigentliche Motivation zur Arbeit preisgegeben wird. Und das “ist“ überhaupt keine Frage eines Befähigungsnachweises. Gleichwie ein Produkt entsteht, ob auf dem Rücken andere oder den Bedingungen des Raubbaues, der gegenwärtigen Marktwirtschaft steht der Erfolg dieser Billigkeit des Produktes als Markstein und Idol des Wohlstandes für alle. Alles Weitere wird in der Regel zum Gegenstand der Illusion erklärt.
Der einzelne Mensch in seiner Initiativkraft muss individuelle Lebenstatsachen schaffen können, selbst dann, wenn er grundsätzlich andere Ansichten entwickelt hat als der gängige Kapitalmarkt und seine Dachverbände zulassen möchte. Es muss ihm eine Produktionsfreiheit zugestanden sein in der die Tatsache liegt, dass der Käufer seiner Produkte und nicht die Gewinnabsicht eines Aktionärs zu seinem Arbeitgeber wird, deren einziges Interesse etwa sein könnte, die Bedienung seiner persönlichen Interessen zur sozialen Pflicht aller zu machen. Der“Ablass“ den wir heute dafür entrichten müssen- wenn wir unsere “Großen Befähigungsnachweis“ erlangen sollen, ist scheinbar gering; verlangt er doch nichts weiter als die Unterwerfung unter die Marklenkungsmittel des freien Marktes. Schauen wir auf die Inhalte und Absichten eines Großen Befähigungsnachweises und befragen wir deren Inauguratoren, werden wir schnell feststellen das daran nicht gerüttelt werden soll.
Man will also gar nicht zugeben, das dieser Wahn der vom Sozialen abgekoppelten Wirtschaftsverhältnisse ein Irrweg ist, sondern den Zugriff auf Kapital zukünftig überhaupt beschränken, namentlich auf diejenigen die glauben allein das Wirtschaftswesen wäre Lebensantrieb für die Menschheit und ihr Arcanum der Kredit. Das Handwerk ist heute vor allem eines: Verschuldet! So verschuldet, dass eine wirklich freie Bewegung nicht mehr möglich scheint ohne neuen Kredit.
Ein solches Wirtschaften wird jedoch in Zukunft nur noch funktionieren unter der Preisgabe der individuellen Lebensabsichten, der Lebensmotive und eben freien Gestaltungsabsicht, in der die Freiheit des Menschen nur noch die Freiheit des Verbrauchers sein kann- nach dem billigsten Produkt zu suchen.
Was er auch unzweifelhaft vorfinden wird.
 

loskurzos

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Meisterbrief

Hallo auch

Nach dem Lesen der Beiträge hier noch meine Meinung.
Als ich nach der Ausbildung über eine Fachschule (Österreich) meinen Gesellen gemacht habe war für mich eigentlich schon klar das ich irgendwann auch noch den Meister machen möchte. Und zwar nicht wegen Geld oder Prestige sondern weil ich der Ansicht bin das man sich im Leben immer weiter bilden sollte und der Meister sozusagen der Abschluss des Tischlerberufes ist.

Ich finde auch dass der Meister in gewisser weise ein Leistungnachweis ist.
Beispiel:
Es ist doch so das ein Tischler der die Lehre gemacht hat sicher ein guter Arbeiter in seinem Betrieb ist aber es fehlt Ihm definitiv an Allgemeinwissen im Tischlerberuf.
Was sonst würden Fachschüler 4 Jahre ganztags lernen?
Dafür fehlt dem Fachschüler aber sicher auch eine menge Praxis!!
Dies hab ich am eingenen Leib erfahren.
Beide Beispiele haben aber einen Gesellenbrief.

Der Meisterbrief bringt beides unter einen Hut. Der Kurs liefert dem Lehrling das nötige Fachwissen und prüft es auch.
und er prüft beim Fachschüler ob das Wissen noch vorhanden ist und weiters ob er genug berufliche Praxis hat um den Titel zu erhalten.

Sehr schade finde ich bei der Sache eigentlich nur den Vorgang der Prüfung.
Durch die eingene Projektentwicklung entstehen zwar sehr schöne Stücke aber fair ist das nicht wenn einer eine Tür macht und der andere ein Möbel.
Verschiedene Stundensätze werden von einer Komission geschätzt die beispielsweise in meinem Kurs vielen zu unrecht stunden weggestrichen hat und anderen viel zu viele Stunden gehnehmigt hat.
Ein Standartisiertes Meisterstück fände ich viel faierer. (außerde wärs viel billiger)

Außerdem bin ich der Meinung das Möbeldesign und Entwurf fächer sind die getrennt erstmal richtung unterrichtet und getrennt geprüft gehören.

Damit würde auch wegfallen dass reine AVler durch den Meister gepeitscht werden.

Und zu der Kostenfrage die ich da vorher gelesen habe noch was zum schluss.

Wer von denen die sich keine 3000€ für die Meisterprüfung leisten können hat
ne Playstation oder ein Motorrad oder sonst irgend ein teures hobby?
Klar wenn mir die Ausbildung nix wert ist ist alles zu teuer aber das glaube ich sollte doch jeder schaffen können der möchte oder muss.

P.s.: wegen der Betriebsschließung.
Geringfügig irgendeinen Pensionisten als Meister anstellen kostet fast nichts und funktioniert garantiert so lange bis du genug Praxis hast um den Meister zu machen.

Gruß
 

smeagol

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Hallo,
gibt es irgendjemanden, der € 3000.- für seine Meisterprüfung gezahlt hat? In Deutschland? Inklusive Schule?
Wenn ja, wo, wie und warum?
Ich dachte bisher immer, dass es wesentlich mehr kostet. Und wenn es z.B. in Österreich so günstig ist, kann ich das dann auch dort machen? Und wird der österreichische Meistertitel in Deutschland anerkannt?
Lernt man da nur Fachspezifisches?
Design und Entwurf, ja allein schon überhaupt eine Idee haben, gehören doch irgendwie zusammen, finde ich. Oder nicht? Als Fachmann sollte man die tolle Idee auch umsetzen können.
Grüße
 

loskurzos

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Meisterbrief Österreich

Hallo

Ja in Österreich kann man den Meister sozusagen in der Abendschule über das WIFI nachmachen.
Seht mal hier nach.

Branchen Gewerbe, Handwerk Tischler Fachlehrgang Tischler/innen Seminar | WIFI Salzburg

Dazu kommen natürlich die Kosten fürs Meisterstück aber die sind ja individuell bzw. werden meistens die Materialien vom eigenen Betrieb gesponsert.

Meisterschule gibts schon auch aber das ist ja unrealistisch wenn man schon gearbeitet hat und nicht mehr bei der Mama wohnt. :emoji_wink:

Ob der Meister übertragbar ist weiß ich nicht müsste aber sicher übers Net zu erfragen sein.

Was ich mit dem Möbeldesign meinte war folgendes.
Ich zum beispiel habe vorher ein Kolleg für Möbeldesign gemacht.

Und hab mich da 2 Jahre nur mit Innenraum ausstattung und Entwurf sowie Design im Sinnen von Geschichte, Stilkunde, und Modernem Möbelbau beschäftigt.

Das lässt sich wohl kaum in einen Meisterkurs reinflicken!
Meine Meinung.
Ich finde es wäre besser den Meister der ja immer ein Wissens-, und Praxisnachweis war wieder mehr auf die Praxis zu beziehen.
Nur die wenigsten entwickeln meim Meisterkurs ihr Meisterstück wirklich selber die meisten lassen es machen oder lassen sich "helfen" oder der Lehrer lenkt. Ich finde einfach das ist nciht der Sinn der Sache.

Ich fände es schöner wenn es für die Leute die das auch wirklich brauchen und die auf einem Posten sind wo sie das Wissen auch einsetzen können einen eigenen Kurs gäbe. Speziell für Tischler.
 

carsten

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Hallo
gerade letzte Woche ist mir persönlich mal wieder ein Bsp für mangelhafte berufsorientierte Weiterbildung im Rahmen der Meisterschule aufgefallen.
Mein Chef hat mich über ein bevorstehenden Auftrag informiert. Da viel der Begriff beschränkte Ausschreibung.
Es war für den Kontext nicht weiter wichtig und ich hab mir nicht anmerkenlassen das ich den Begriff nicht näher definieren kann. google hat mir dann abends weitergeholfen.
Sowas hätte ich gern gelernt und nicht den Aufbau vom Holz in allen Einzelheiten mit denen man manchen Biologen in den Schatten stellen kann. Nur hat mich danch noch nie jdm gefragt.
Deshalb kann ich den Ruf nach mehr Praxis nur unterstützen, allerdings weniger die handwerkliche Praxis als die alltägliche Berufsbezogene Praxis. Normen, Vorschriften, Mitarbeiterführung, sowas sind die täglichen Probleme eines Meisters, der Baum wächst von ganz allein.
 

OTH

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Eberstalzell
Meister- inweiweit Meisterfähig

Hallo
ist halt auch die Frage ob alle Leute die, die Meisterschule besuchen auch fähig sind als Meister oder Vorabeiter, denke halt bei uns in der Schule sind sehr viele Meister gewesen die nicht so fähig waren, geht halt auch immer darum die Klasse voll zubringen, und ausserdem wegen Geld sollte man gar nichts lernen. Aus Leidenschaft ja und dann stimmt auch der Gehalt
 

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Tag zusammen

bin seit seit 6 Jahren Geselle und wollte mich irgendwie weiterbilden. Ich hab fast nur
schlechte Sachen über die Meisterausbildung (lohnt sich nicht, Gesellengehalt, usw.)
gehört und denke das es sich nur lohnt wenn man sich Selbstständig machen will. Da ich da keine Lust drauf hatte bin ich zur Technikerschule gegangen und seit drei Wochen Holztechniker. Das Beste daran ist, ich hab nen Job gefunden ohne begrenzte Laufzeit und steige bei einem guten Meistergehalt ein.

Der Titel dauert zwar 2 Jahre aber es lohnt sich denke ich mehr als der Meistertitel. Und das
beste daran ist das ich im Handwerk bleiben kann und nicht in die Industrie mußte. Gehört
zwar auch Glück dazu aber fürn vernünftiges Gehalt würd ich auch in die Industrie wechseln.
 

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Kann man nach der Meisterprüfung die schriftliche Prüfung nach der Bewertung zu Gesicht bekommen, sprich kann man die Prüfung und deren benotung anschauen?
 
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