Moin
Halte die momentane Meisterausbildung auch für überholt.
Und so denken einige,sonst würden sich die Schulen nicht so drum bemühen,Lehrgangsteilnehmer zu bekommen
Allerdings ist statistisch bewiesen,daß eben wesentlich weniger Betriebe mit Meisterausbildung Pleite gehen als Betriebe ohne Meister.
Die handwerklichen Fähigkeiten spielen doch auch keine große Rolle beim Meister,viel wichtiger ist es imo Informationen zu bekommen wie heute auf moderne Art ein Betrieb geführt wird.
Und da happert es gewaltig !!
Wenn man sich mal die Betriebe in seiner Umgebung anschaut stellt man fest,daß die Qualität der ausgeführten Arbeiten meist auf einem ähnlichen Niveau liegt.
Der Betrieb der schlechte Qualität liefert verschwindet bald von alleine.
Gut läuft es aber nur in einem Betrieb,in dem der Meister in all den nichttechnischen Bereichen seines Gewerks fit ist.
Das Handwerkliche kann ein guter Geselle erledigen,die Planung eines Auftrags,dessen Durchführung,die Kundengewinnung,das optimal organisierte Büro und der Einsatz von guter Werbung sind die Punkte in denen ein moderner Meister glänzt.
Es geht hier nicht mehr drum so viel zu produzieren wie möglich ist,es geht drum,das " Drumherum " optimal zu organisieren,damit erstens rentable Aufträge reinkommen und zweitens diese dann mit dem geringsten Aufwand durchgeführt werden können.
Und da wird in der Schule fast nichts vermittelt was einem hilft.
Statt irgendwelche Reisen nach Italien zu organisieren um sich vor Ort altertümliche Säulen in Natura anzuschauen sollte man lieber mal in einem gut organisierten Betrieb eine Woche ins Büro schauen
Kollege von mir hat gerade seinen Meister im Gas/Wasser Handwerk gemacht.
Danach selbstständig gemacht und darauf gewartet,daß sein Telefon klingelt
Was nicht oft der Fall war.
Wir haben ihm geraten,mal eine Flyeraktion zu machen mit 20000 Flugblättern,Aufwand ist recht gering,ebenso wie die Kosten.
Statistisch gesehen bekommt man 1 % Anfragen,bedeutet 200 Stück.
Und daraus werden statistisch gesehen 20 Aufträge.
Und die hat er jetzt,und hat Arbeit für 8 Wochen.
Und schon 3 Folgeaufträge von Bekannten seiner Auftragsgeber.
Zudem baut man sich so einen Kundenstamm auf.
Darauf mußten wir ihn bringen,schon recht traurig für jemanden der seinen Meister gemacht hat.
Wobei eben gerade da im Meisterkurs kaum Infos gegeben werden.
Und da happert es meiner Meinung nach gewaltig,für den Erfolg als Selbstständiger ist heute die Organisation eines Betriebes und sei er noch so klein imo wichtiger als das handwerkliche Können.
Dabei helfen einem auch Betriebsberater,und die Namer der guten Firmen auf dem Gebiet werden auch von Handwerker zu Handwerker weitergegeben.
Ein mir bekannter Flieseneger hat mit 3 Männern gearbeitet,Vater,Sohn und angestellter Geselle.
Dauernd hat es irgendwo " gebrannt ".
Nach der Betriebsberatung hat der Vater nur noch halbtags mitgearbeitet,ansonsten alles organisatorische für seinen beiden Männer gemanagt.
Und er sagt selbst,daß nach 6 Monaten sein Betrieb besser läuft als vorher
Diese Dinge sind es die imo bei der Meisterprüfung fehlen,und das obwohl sie heute mindestens so wichtig sind wie die Qualität der ausgeführten Arbeiten.
Und da wird viel zu wenig auf der Schule beigebracht.
Gruß