Millen - Mobiles Sägewerk - Bohlen aus Stammware

fragnix

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Merksatz :emoji_wink: : Für alle Selbstversorgungs-Interessierten: Hängt Euch irgendwo mit ran. Wenn sowieso gefällt wird, wenn sowieso ein Holztransporter unterwegs ist, wenn sowieso gesägt wird, wenn das Sägewerk trocknen kann. Alles selbst zu machen ist preiswert für den Bauern, dessen Wald über Generationen da ist, aber nicht für Hans und Franz wie mich.
 

husky 928

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Zum Anschluss an #47, und im Bezug auf #38, "Stämme im Wald verladen".

Die dicke Buche (zweite von rechts) gehörte mir schon, hab ich vom Förster zu einem freundlichen Preis erstanden.
Dann haben seine Waldbuben zwei Eschen gefällt, und meine Buche schön damit eingehaust. Die Stämme vorne sind
Wertholz, die Kronen hinten rechts im Hintergrund Feuerholz. Weil mich das Wertholz interessierte, Förster angerufen,
Preis akzeptiert, Kronen für nen Fuffi dazu bekommen, alles schick.

DSCN0553.JPG

Die zwei Lümmel links von meiner Buche kommen zuerst dran. Ich schneide sie auf 2,50m und drehe sie in Richtung Straße:

DSCN0554.JPG

DSCN0558.JPG

Wie dreht man jetzt im Wald, wo man keinen glatten Boden hat, einen Stamm der ungefähr 2-3 mal so viel wiegt wie man selber um?
Geht ganz einfach, braucht man einen Fällheber und etwas als Bremse für das andere Stammende.

Fällheber:

DSCN0567.JPG

Bremse:

DSCN0566.JPG

Die Bremse bewirkt, dass der Stamm anfängt, sich um das gebremste Ende zu drehen, bis er schließlich in der richtigen Richtung liegt.

Fortsetzung folgt.
 

husky 928

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Stämme laden im Wald, Teil 2. Fortsetzung zu #52

Wenn die Stämme in der richtigen Richtung, also rollbar Richtung Straße bzw. Anhänger liegen, so wie hier:

DSCN0559_LI.jpg

werden am Anhänger die klappbaren Alurampen angelegt, und die Seilwinde befestigt. Früher hatte ich eine zum händischen kurbeln, jetzt
lasse ich einen Motor für mich arbeiten:

DSCN0562.JPG

Am Anhänger sind Forstketten befestigt, diese werden unter dem jeweiligen Stamm durchgezogen und am Windenseil befestigt:

DSCN0563_LI.jpg

DSCN0564.JPG

Der Hänger hat eine Innenbreite von 182cm, in dem Fall passten vier Stämme drauf. Wenn voll, Ladungssicherung, Kruscht einladen, Abflug.

DSCN0570.JPG
 

fragnix

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Das Spillseil zieht sich ja Richtung "Runter vom Baum". Es wird ggf. anfangs noch um den Baum gelegt, kommt aber mit jedem Roll-Meter zwei Meter weg vom Baum. Am Ende liegt nur noch die Kette da, vom Ankerpunkt - um den Stamm - bis zum Fixierungspunkt.
 

WoodyAlan

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Schmäler einstellen ging ja ned mitm 120er… außer i nimm den Schutz am Ende an, was nicht in frage kommt.
A 75er schwert wad da jetzt ideal gewesen. Aber das von der alten Dolmar passt ned.
BTW: kann das wer brauchen? Praktisch unbenutzt mit zwei vollmeissel Ketten. Falls ja, PN und Preisvorstellung.
Schwert mit Ketten sind vergeben….
Konnte leider nimmer editieren
 

husky 928

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Wickelt sich das Seil der Spill dann mit um den Stamm?
Nein, ich ziehe die Ketten unter dem Stamm durch, der Haken vom Windenseil wird in die blauen Kettenkürzer eingehängt.
Meistens muss man noch mal umhängen, wenn der Stamm dabei schon auf den Rampen liegt wird er einfach mit einem
quer in die Löcher der Rampen gesteckten Kantholz gebremst. Kettenkürzer umhängen, Windenseil wieder einhängen und gut.
 

husky 928

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Stämme laden im Wald, Teil 3:

2020, ich hatte noch keine motorisierte Spillwinde, und auch das BBS wusste noch nicht, dass es einmal angeschafft wird.
Aber ich hatte einen liegengebliebenen, bei der Holzversteigerung nicht verkauften Fichtenpolter vom Förster günstig erworben.

Und darin lagen zwei dicke Dinger, ein Stämmchen mit 50cm Durchmesser und eines mit 60cm.
Wer in der Schule bei Mathe ein wenig aufgepasst hat, kann sich leicht ausrechnen, das der Kleinere runde 490 Liter Inhalt hat,
und der große Bruder es auf 700 Liter bringt. Selbst für nasse Fichte kommt da noch ordentlich Gewicht zusammen.

Da ich mir aber vorgestellt hatte, aus dem Kleinen vier Kanthölzer 12x12, und aus dem Dicken vier Stück 16x16 zu gewinnen,
mussten sie halt am Stück mit nach Hause, hilft ja nix. :emoji_grin: Theoretisch hätte ich ja im Wald sägen können, aber... einmal gemacht
und für mich als Scheiße nicht zumutbar empfunden. Schnittholz wird zu Hause auf dem Hänger liegend aufgeteilt. Punkt!

Die Kandidaten:

DSCN7091.JPG

Natürlich liegen die Dinger wieder nicht in Rollrichtung zur Straße, also ist drehen angesagt. Ein passender Bremsklotz lag auch nicht rum,
also musste was anderes als Drehpunkt herhalten:

DSCN7092.JPG

Ein paar Schweißtropfen später lag er dann in der richtigen Position. Da es noch keine Spillwinde in meinem Werkzeugbestand gab,
waren die dazu gehörigen Chokerketten natürlich auch noch nicht vorhanden. In der "Urzeit" wurde noch mit alten Spanngurten gearbeitet:

DSCN7094.JPG

DSCN7095.JPG

Hilfsmittel fürs Umlenken abbauen, ein paar Hölzer unterlegen, und dann bis zum Straßenrand mit Muskelkraft weiterrollen:

DSCN7097.JPG

Am Anhänger, auf der "Kurbelseite" sieht das so aus:

DSCN7098.JPG
Die Winde ist ein Billigteil von einem Stabilo-Markt, und hat mal 29,90 gekostet. Die Halterun dafür ist aus Resten zusammengebraten,
und so gebaut worden, dass sie an den Anhängerlaschen eingehängt werden kann:

DSCN7099.JPG

Kurbel kurbel, kurbel kurbel, umhängen, Zugseil verkürzen, kurbel kurbel, kurbel kurbel, und oben isser:

DSCN7101.JPG

Der zweite Teil erfolgte in etwa genauso, abgesehen davon, dass ich beim ersten Stämmchen mit meiner Kurbelei nicht auf das Seil aufgepasst
habe. Das hatte sich nämlich -glücklicherweise erst auf dem letzten Stück- von seiner Rolle verabschiedet, und so hundsmiserabel daneben
gewickelt, dass ich im Wald keine Chance hatte, das Teil wieder einsatzbereit zu machen. Zum Glück hatte ich noch einen Greifzug dabei, der
den zweiten Kandidaten auf den Hänger hieven konnte.

DSCN7103.JPG

Danke fürs anschauen. Wenn ihrs satt habt, bitte Bescheid geben. :emoji_wink:
 

Micha83

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An diese Art Technik habe ich beim Verfassen meines letzen Beitrags nicht gedacht.
Ich war da gedanklich bei einem Traktor mit Frontlader oder Radlader.
Selbst mit der Spillwinde warst du doch wahrscheinlich stundenlang beschäftigt, bis die Stämme auf dem Anhänger waren?
War heute mit dem Moped + Anhänger in unserem Steinbruch und habe dort zwei Eichen zu Fall gebracht und zerteilt.
IMG_20241027_112311_9.jpg
Zweimal 2,8 m fürs Sägewerk. vielleicht sammel ich noch mehr, das es sich lohnt.
3 mal 2,1 m säg ich Zuhause zu Zaunspfosten für den Wildzaun der Rest ist Brennholz.
Es gibt noch einen dritten Haufen, nicht auf dem Bild.
Schon die 2,1m Stücken, sind kein Kindergeburtstag mehr.
Ich habe soviel Platz gemacht, das ich mit Trecker und Anhänger langfahren kann und die Stämme mit der Holzzange auflade.
Bilder folgen.
Grüße Micha
 
Zuletzt bearbeitet:

husky 928

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Was legt man denn für so a scheidl hin? Is ja durchaus entscheidend bei der sach.
Mit dem "scheidl" meinst du die Stämme, oder? Das waren ja nicht nur die zwei "Stummelchen" :emoji_grin: sondern
insgesamt 2,02 Festmeter. Weil das ganze schon ein wenig länger lag, war der Preis entsprechend niedrig: 60 Euro.
Auf dem Foto kannst du die ungefähre Menge noch erahnen. Zwischen den beiden Dickerchen lag jede Menge
Kleinkram im 15-20cm Durchmesserbereich. War ein Anhänger voll plus die viereinhalb Stämme die da noch liegen.
Und dann noch die zwei Dicken. Bis auf die oben angesprochenen Eschen habe ich mein übriges "Wertholz" immer
zum Brennholzpreis gekauft.

DSCN7089.JPG
 

husky 928

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Selbst mit der Spillwinde warst du doch wahrscheinlich stundenlang beschäftigt, bis die Stämme auf dem Anhänger waren?
Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, aber wenn ich schätzen müsste: das reine aufladen pro Stamm vielleicht 10 - 15 Minuten.
Zeitaufwändig ist das, was vorher passiert. Die Stämme zurechtschneiden, die händische Dreherei, das Nachdenken bevor man arbeitet.

Nachdenken bedeutet für mich, sich Gedanken darüber zu machen, wie ist die Situation, was will ich haben. Also z.B.:
  • wie liegen die Stämme, wie müssten sie eigentlich liegen damit ich sie Richtung Hänger rollen kann
  • wie teile ich die Stämme auf, normal mache ich 2,5m, dieser Stamm ist 4,7m lang: teile ich ihn mittig oder 2,5 + Rest
  • was gibt es an Hilfsmitten vor Ort, was muss ich selber mitbringen,
Hilfreich ist es immer, wenn man vor dem eigentlichen Arbeitstag schon mal vor Ort gewesen ist. Bringt mich auf jeden Fall weiter.
 

Martin45

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Fichtenmopped brauche ich eher selten. Da bin ich was Benzin angeht tatsächlich eher schwach aufgestellt.
Und wenn schon, denn schon, dann würde ich auch gerne direkt die dicken Dinger filetieren. Also dicke Säge. Auf der anderen Seite wäre eine BBS auch nicht verkehrt. Aber das Handling...
Und auf der anderen Seite habe ich bis 70cm einen guten Säger, der nichtmals teuer ist. Und für dicker gäbe es auch 2 Säger-Optionen. Aber dann sollte man eh über einen größeren Anhänger und größeres Auto nachdenken. Vielleicht auch ein dicker Stapler? Haha.
Alles so Luxus-Wohlstandsüberlegungen, total unnütz, aber sie machen Spaß.
 

Dikado

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Vollkommen richtig, Micha: Kettensäge-basierte Sägewerke sind ein Notbehelf.
Nein, sind sie nicht. Sägewerke sind ja auch begrenzt in Bezug auf den Duchmesser. Kann mir kaum vorstellen, dass Sägewerke 2 m im Durchmesser packen. Mit meiner Kettensäge ist das aber machbar.
Auch kann ich schöne Astgabeln schneiden, das Sägewerk kann das nicht.
 

fragnix

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Stimmt. Gib aber zu, dass das Spezialanwendungen sind. Mit schönen Ergebnissen, aber nicht für "Massenproduktion" :emoji_wink:
 

Dikado

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Ja, da hast du Recht, aber für die Massenproduktion werden ja nur "genormte" Bäume genommen. Bei kleineren Sägewerken sieht das vermutlich wieder anders aus. Egal die tollen Bäume bleiben dann für uns, wenn die Brennholzer nicht schneller sind.
 

Micha83

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Moin, die Kettensägewerke für die dicken Dinger sind Spezialanwendung, wie die ganze Prozesskette die hinten dran hängt. Da braucht's dann aber auch einen Stapler oder Radlader um die dicken Scheiben runter zu heben und zu händeln.
 

schrauber-at-work

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Moin,
Rest hat man schon, oder?
Naja, vor ich meine Mill gebaut habe hatte ich zwar schon die eine oder andere Säge
- Solo 641, 30 cm 2,7 PS (mein lieblings Astwiesel, kompakt leicht, giftig)
- Solo 647, 35 cm, 3 PS (vor ~30 Jahren meine erste eigene MS)
- Stihl 026, 40 cm, 3,5 PS (Allrounder)
- Stihl 038 S, 45cm + 60cm, 4,5 PS (Fällsäge)
Ist zum millen aber alles nicht das Wahre.

Dann kam der Mill Gedanke und somit ne alte Stihl 051 (Traktor), 90 cm, 5,8 PS.
In der Zwischenzeit tummeln sich noch ein paar weitere Sägen um mich, die meisten "zugelaufen" oder günstig geschossen.

Kleiner 80 ccm würde ich keiner Säge ne Mill zumuten, außer man will Zahnstocher aus Nadelholz auftrennen (macht keinen Sinn).

Hubraum ist einfach durch nichts zu ersetzen außer durch mehr Hubraum. Drehmoment geht beim millen über Drehzahl und Maximalleistung.
Wären die 076 nicht so teuer gehandelt, dann wäre eine solche im Einsatz (111 ccm, 7 PS).

Husky 3010 wird auch gerne genommen, liegt aber nicht in meinem Budget.

Gruß SAW
 

husky 928

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Husky 3010 wird auch gerne genommen, liegt aber nicht in meinem Budget.
Ich hoffe mal ganz stark, dass du die 3120 meinst, weil die 3010 ist nämlich -ganz ohne Scheiß- eine Nähmaschine. :emoji_astonished:

Also, nicht dass ich einer Husqvarna Nähmaschine das nicht zutrauen würde, einen Baum in Bretter zu zerlegen, aaaber...
....Spaß würde es mit der 3120 sicher mehr machen. :emoji_innocent:

Andere Frage: wie hoch wäre dein Budget?
 
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