Preise für Tischlerarbeiten

Mitglied 59145

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Also es ist schon ein Unterschied ob jmd. mit einer einfachen Skizze kommt oder einer genau bemaßten CAD Zeichnung. Es wurde oben schon genannt das das dazu führt das man diese Zeichnung als "genau zu befolgen" betrachtet.
Jeder hat halt andere Lösungen und wenn man sich die nicht selber nach seinen Möglichkeiten aussuchen wollen würde, wäre man nicht Selbstständig.

Ich habe auch keine Lust auf Aufträge unter einer gewissen Grenze.

Nur mal so der normale Ablauf:

1. Telefon Kontakt der Sekretärin, klären des ersten Anliegens.
2. Ggfs. Rücksprache mit einem leitenden Mitarbeiter was zu welchem Preis angeboten wird.
3.Angebotserstellung (ob man das nun Aufschreibt oder nicht, gerechnet werden muss ab einer gewissen Grösse)
4. Vergabegespräch

Wenn es Ideal läuft ist bis dahin 1Stunde verbraucht, meistens etwas mehr.
Macht dann Brutto min. 50€.

Ab hier greift dann Arbeitsvorbereitung und das einplanen der Arbeit, wer und wann?

Jetzt kommt dann das "mal eben ausführen"

....Wie gesagt ich mag sowas auch nicht. Bei uns geht es da oft um einzelne Bretter die ausgesucht und dann zugeschnitten werden sollen. Also mit dem Stapler los fahren und Pakete durchgucken. Das machen wir auch gar nicht mehr, wir verweisen auf unseren Online-shop. Da gibt es das alles und einzeln fotografiert, einen Zuschnitt kann man dazu buchen:emoji_wink::emoji_grin:.

Seit dem habe ich auch wieder Spass an solch Anfragen, bzw. Bestellungen.
Das ist natürlich bei Sachen mit individueller Fertigung nicht möglich.

Wenn man "kleiner" ist kann man das sicher anders handhaben, Preis aus dem Bauch raus einfach im Gespräch zum Beispiel. Wobei ich mich da immer selber betrogen habe:emoji_open_mouth:.

Gruss
Ben
 

zx9r

ww-ulme
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Ich denke ja das der eingangs post total überzogen ist, das etwas größere Obstkistchen hat doch einen Schwierigkeitsgrad Werken 6 Klasse Volksschule.

Ich behaupte das ein Schreiner mit etwas Hirnschmalz innerhalb von Minuten sagen kann was das teil kosten wird. der muß ja total verblödet sein sich wegen den scheiß hinzusetzen und das durchzurechnen. ich glaube davon nicht mal die Hälfte.


Grüße
Roland
 

predatorklein

ww-robinie
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Hallo

Ich denke ja das der eingangs post total überzogen ist, das etwas größere Obstkistchen hat doch einen Schwierigkeitsgrad Werken 6 Klasse Volksschule.

In der 6 . Klasse können viele heutzutage nicht mal gescheit lesen und schreiben , soviel mal dazu :emoji_wink:
Rechnen ohne Handy oder Taschenrechner streichen wir komplett von der Liste .
Und das Wort " Kopfrechnen " existiert bei vielen nicht mal mehr im Sprachschatz :emoji_frowning2:

@ yoghurt

Nett von dir uns zu verteidigen , aber als Halbschwergewichtler brauch ich das eigentlich nicht :emoji_grin:
Wobei der Ehrlichkeit halber , heute eher Schwergewichtler :emoji_stuck_out_tongue:

Oder andersrum gesagt :

" Was kümmert's den Mond, wenn ihn die Hunde anbellen ? "

Klingt jetzt überheblich , soll es gar nicht sein , finde den Spruch aber echt gut :emoji_slight_smile:

Gesagt wurde eigentlich alles , das Teil kann man für 300 € bauen ( wenn man geringe Unkosten hat ) , 500 € sind ok , der Kunde wird aber mit den Augen rollen , die 1200 € sind imo wirklich relativ frech.

Ansonsten haben " benben " und " teluke " mit ihren Beispielen gut gezeigt was für Kosten schon bei " Muckefugaufträgen " entstehen können.

Ich kenn einen Schreiner im Schwarzwald der für 25 € + Mwst. arbeitet trotz eigener Werkstatt .

Werkstatt ist im Nebengebäude einer großen Firma für Elektrotechnik , miete und Strom geht komplett auf die , dafür repariert er im Monat wenn´s hoch kommt einen Tag bei denen .
Maschinen schon seit 20 Jahren abbezahlt , der werkelt noch 6 oder 7 Jahre , dann hört er auf .

Werkzeug schärft sein Schwager , hat einen Schärfdienst .

Also alles in allem fast wie im Paradiies :emoji_slight_smile:
Aber wer hat schon so ein Glück ?

Gruß
 

tirogast_2018

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Das ist doch hier nur mehr ein Streit um des Kaisers Bart.
Der Kunde kann es so handhaben wie er möchte um zu seinem Dienstleister
seines Vertrauens zu gelangen, umgekehrt ebenfalls.

Ich wäre ebenfalls wie Ansgar2 dafür das Thema zu schließen.
 

ElDomingo

ww-nussbaum
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Hallo zusammen,

wenn ich alle Antworten (besser Nebendiskussionen) betrachte, dann gibt es für mich ein klares Bild.

Jeder führt sein Unternehmen so, wie er es momentan für richtig hält und die Lösung des Einen passt nicht auf die Umgebung des Anderen.

Als Kunde eines Schreinerbetriebes wird mir jedenfalls eines ganz klar: Die Zeiten haben sich geändert. Bin ich früher mit meinem Vater in die Schreinerei gegangen, dann haben wir unsere Wünsche geäußert und der Schreiner hat versucht diese umzusetzen. Gehe ich heute in die Schreinerei, dann werde ich solange beraten, bis mein Wunsch in den Arbeitsablauf des Betriebes fällt. Übrigens ein Phänomen in den meisten Berufen, das durch die zunehmende Automatisierung sowie Nutzung von Taktplänen und Ganttdiagrammen auftritt.

Was mich mal interessieren würde: Wie viele Stunden muss ein Geselle arbeiten, um eine Stunde seiner eigenen Leistung einkaufen zu können?

Zur hochgelobten Beratung eine kleine Geschichte:

Wir haben unsere Küche von einem Schreiner fertigen und montieren lassen, da der Preisunterschied zum Industrieprodukt marginal war. Drei Schreiner kamen zur "Beratung". Das Gespräch war bei zweien nahezu gleich:

Schreiner: "WIe hätten sie die Küche denn gerne?"
Ich: "Ich bin da auf Ihre Erfahrung und Ideen angewiesen."
Schreiner: " Na ja! Sie müssten mir schon sagen, was Sie möchten."
Ich: " ... (erzähle eine paar Dinge) ... Geht das?"
Schreiber hat mir dann erklärt, was nicht umsetzbar ist und warum ich zwingend ein Weinregal im Mittelblock benötige (obwohl ich gar keinen Wein trinke).
Ich: "Haben Sie denn noch ANregungen, Ideen?"
Schreiner: "Ja nee. Das ist doch ihre Küche, was soll ich dazu sagen?"

Dem dritten habe ich dann eine grobe Skizze gemacht.

In dem Sinne einen schönen Mittwoch.

M.

PS: Manchmal versuchen die Eskimos vom Nordpol den Normaden aus der Wüste zu erklären, wie diese die nächste Dürreperiode überstehen können.
 

ElDomingo

ww-nussbaum
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Hallo

In der 6 . Klasse können viele heutzutage nicht mal gescheit lesen und schreiben , soviel mal dazu :emoji_wink:
Rechnen ohne Handy oder Taschenrechner streichen wir komplett von der Liste .
Und das Wort " Kopfrechnen " existiert bei vielen nicht mal mehr im Sprachschatz :emoji_frowning2:


Auf der einen Seite stimme ich voll und ganz zu. Auf der anderen Seite kenne ich einige Handwerker, die können das auch nach 30 Gesellenjahren nicht. Aber wenn sie ihren Job machen, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.

Und ich kann beides nicht :emoji_grin: :rolleyes:
 

zx9r

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Naja man hat ja gewisse Vorstellungen wenn man eine Küche bauen läßt, der Schreiner kann ja schlecht nach seinen Geschmack deine Küche bauen :emoji_grin:

Beratungsgespräch ist in Ordnung nur zahlen würde ich dafür nichts, ich verlange selber dafür auch nichts, ist zwar eine andere sparte aber Letzt endlich will ich ja was verkaufen.

Grüße
Roland
 

zx9r

ww-ulme
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Auf der einen Seite stimme ich voll und ganz zu. Auf der anderen Seite kenne ich einige Handwerker, die können das auch nach 30 Gesellenjahren nicht. Aber wenn sie ihren Job machen, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus.

Und ich kann beides nicht :emoji_grin: :rolleyes:

Solche Floskeln hat schon jede Generation von sich gegeben, die sind mittlerweile weggestorben und Handwerker gibt es immer noch. :emoji_grin:
 

tract

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Du verwechselst Konkretisierung des Wunsches mit Arbeitsanweisung.
Natürlich muss der Kunde bestimmen, wie sein Schrank aussehen soll. Aber wie er es technisch löst, muss der Tichler entscheiden. Eie deatillierte Anweisung kannn es also sehr wohl schwerer und teurer machen.

ich denke eher die Verwechselung findet seitens einiger Tischler hier statt, welche eine vom Kunden gezeigte Zeichnung (unabhängig davon ob mit einem Computerprogramm erstellt oder mit einem Bleistift), als unumstößliche, 'in Stein gemeißelte' Arbeitsanweisung empfinden.

Anstatt dem Kunden zu fragen ob es zwingend exakt so sein soll oder ob eine Variante auch möglich wäre, da z.B. haltbarer, schöner oder günstiger herzustellen, wird sich darüber aufgeregt und als Anmaßung empfunden, daß ein Kunde mit einer bestimmten Vorstellung kommt.

Dabei bin ich mir sicher, daß diejenigen in anderen Bereichen u.U. ganz genau so handeln, vielleicht wenn es bei einem Auftrag um eine Jacke nach Maß geht, um die Erstellung einer Website, die Aufrüstung eines Computers, die Erweiterung der Telefonanlage oder um die Reparatur am PKW.
Man also mit einer vermeintlich 'einfachen' Lösung zum Dienstleister geht - und dieser dann entweder entgegnet: 'könnte man zwar so machen, aber nicht empfehlenswert, weil' ... oder 'das geht so nicht, weil'


Und meiner Erfahrung nach sind es ebenso die Handwerksbetriebe, die am Knausern sind, wenn es um Ausgaben geht: muß das denn sein?, muß das denn unbedingt angeschafft werden?, kann man das nicht billiger? Werbung, Sicherheit - klar, will ich alles haben - darf aber nur so wenig kosten wie nur möglich. Rabatt wenn ich die Sachen hier kaufe?

.
 

holz-würmchen

ww-kastanie
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Der gemeinsame Nenner hier scheint zu sein, der Kunde muss zum gewählten Auftragnehmer/Betrieb passen. Mit einem solchen Kleinauftrag/Muckefug/Obstkiste oder wie es genannt wurde, sollte man am Besten in einen passenden Betrieb gehen, z.B. eine "Meister Eder" Werkstatt. Dass es diese Werkstätten immer weniger gibt liegt einfach an dem Wandel und dem sich verändernden Anspruch der Menschen an die Erzeugnisse des Handwerks, heute der Holzindustrie. Wir leben in der Generation IKEA, wo ein Tisch 19,- kostet.

Dass hier Schreinerbetriebe wirtschaftlich arbeiten müssen, ist klar. Daher finde ich die Meinung, dass solche Aufträge störend sind völlig in Ordnung und nachvollziehbar. Jeder Betrieb soll sich so organisieren dürfen wie er möchte, auf welchen Kunden wie eingegangen wird und welche Art Aufträge die Brötchen verdienen ist Sache des Unternehmers, wir haben eine freie Marktwirtschaft. Als Privatmann kann ich bei Großhändlern auch nicht einkaufen, dafür gibts REWE & Co.

Dass hier ein gewisser Riecher beiderseits vorhanden sein muss ob man zueinander passt, ist klar.

Zum Thema mit den Zeichnungen ankommen habe ich als Privatmann schon verschiedene Erlebnisse gehabt:

- Einkauf von Plattenware beim Holzhändler mit Zuschnitt auf Maß. Habe einen Schnittplan erstellt um gute Materialausnutzung zu haben, da die Teile eine vorgegebene Maserrichtung haben sollten. Der freundliche Mitarbeiter hat als ich mit dem Plan kam, gleich die Augen gerollt, da ich ihm damit gewissermaßen die Arbeit abnehmen wollte. Dabei habe ich es gar nicht böse gemeint. Nachdem ich meinen Schnittplan wieder eingesteckt hatte, wurde während die PS lief immer wieder nachgefragt in welcher Richtung die Schnitte sein sollen. Das hat im Endeffekt viel länger gedauert. Zwar war es für mich etwas ärgerlich, dass die längere Maschinenzeit berechnet wurde, aber ich akzeptiere, dass der Mitarbeiter eine andere Arbeitsweise hat.

- Es sollte bei den Schwiegereltern eine etwas größere, halbkreisförmige Terrasse gepflastert werden. Von einem Gartenarchitekten wurde für einen stolzen Betrag ein zeichnerischer Entwurf erstellt. Auf der Basis habe ich in CAD wie im Küchenstudio am Rechner die Terrasse interaktiv geplant und ungefähr bemaßt. Diese Leistung hat der Architekt gar nicht angeboten. Dann wurden von mehreren Gartenbaufirmen Angebote eingeholt. Hier gab es auch Abschreckangebote und Rückläufer die wohl aufgrund der konkreten Planung etwas verstimmt waren und ablehnten. Für mich nicht nachvollziehbar, denn der Plan hätte auch vom Architekten direkt sein können. Auch hier habe ich es nicht böse gemeint.
Tatsächlich hat am Ende ein Landschaftsbetrieb den Auftrag für einen angemessenen Betrag angenommen. Er war sogar dankbar für die konkreten Vorgaben wie Radien und Maße der Treppenstufen, die dann CNC-gefertigt wurden. Das Ergebnis ist klasse geworden. Bei den Arbeiten sind wir ein Paar mal ins Gespräch gekommen und er sagte, es gäbe auch Kunden die erst keine klare Vorstellung haben und sich auf den Handwerker verlassen und am Ende wird alles ganz eng gesehen und auch an jeder Ecke bemängelt.

Es gibt also auch positive Erfahrungen.

Zum Abschluss: Ich denke, sowohl Gewerbe als auch Kunde sind immer gut damit beraten, transparent und offen miteinander zu sprechen und sich möglichst konkret in Form von Aufträgen zu einigen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Erwartungen auseinander gehen, nicht artikuliert oder am Besten schriftlich im Auftrag festgehalten sind. Hier sind Zeichnungen doch ein gutes Mittel.
 

kobalt

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Wenn ich daran denke, wie oft hier geschrieben wird "mach mal eine Skizze oder Zeichnung, ich kann mir das gerade nicht vorstellen", müsste doch jeder Kunde, der damit kommt, ein Glas Sekt zur Begrüßung erhalten.

Ich bin da (ausnahmsweise) ganz bei tract und Gleichgesinnten: man darf das eben nicht als Anmaßung, Gängelung, Einschränkung der künstlerischen Freiheit... sehen, sondern als willkommene Unterstützung bei der Vermittlung der kundenseitigen Vorstellungen. Reden hilft.

Viele Grüße,
Kai
 

predatorklein

ww-robinie
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Hallo

Ich bin da (ausnahmsweise) ganz bei tract und Gleichgesinnten: man darf das eben nicht als Anmaßung, Gängelung, Einschränkung der künstlerischen Freiheit... sehen, sondern als willkommene Unterstützung bei der Vermittlung der kundenseitigen Vorstellungen. Reden hilft.

Seh ich auch so :emoji_grin:

Ich schick die Kunden zum Bleistift öfters mal ins ( höherpreisige ) Möbelhaus , mir am liebsten wenn der noch einen Prospekt mitbringt wie sein Teil aussehen soll .

Gruß
 

teluke

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Ein Bild von einem Objekt das dem Kunden gefällt ist natürlich immer gut.
Das erspart viele Fragen.

Dabei ist es wichtig dem Kunden zu sagen dass er nicht überlegen soll ob das Objekt auf dem Bild zu groß, zu klein usw. ist sondern dass es nur darauf ankomme dass der Planer weiß was dem Kunden gefällt.

Dann kann er sich leicht in dessen Geschmack einfühlen.

Ich bitte jeden Kunden um ein entsprechendes Beispielbild oder einen entsprechenden Link.
 
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