Also bei uns in der Gegend sind die Preise meist noch einigermaßen in Ordnung, das Problem ist eher die Auslastung der Sägewerke. Hier ist es aber auch so, dass das ein Beruf ist, den kaum noch jemand macht bzw. die Besitzer keine Nachkommen haben und dann alles brach liegt. Bei mir Umkreis von 10km gab es bis vor ~15 Jahren noch 10 kleine Sägewerke mit bis zu 5 Angestellten bzw. Familienbetriebe. Aktuell sind es nur noch 3 die aktiv schneiden, plus einer noch ein bisschen, der hätte eigentlich schon die Rente, macht das aber noch nebenbei. Somit fehlt extrem die Kapazität. Im Moment hat man eine Wartezeit von ~6 Monaten, dass etwas geschnitten wird.
Zum Thema regional kaufen und technische Trocknung sehe ich das Problem aber auch bei den Schreinern. Früher hatten die meisten Schreinereien noch ein Holzlager. Stämme wurden gekauft und man hat einschneiden lassen, aufschichten, Lufttrocknen. Heute muss die Ware kammergetrocknet kommen, weil keiner mehr Lagerfläche hat (teilweise ist die Fläche auch nicht mehr bezahlbar) aber auch hier spielt der Gedanke totes Kapital eine Rolle. Klar liegt dann mit den unterschiedlichen Holzsorten eine Menge Geld rum, aber dann habe ich eine Auswahl und kann bei Bedarf mit einem befreundeten Schreiner tauschen wenn das benötigte Material gerade mal wirklich nicht lagernd ist.
Über die Industrie mit "just in time" wird häufig diskutiert, aber im Handwerk ist es ja ähnlich, keiner will große Lagerbestände und die benötigte Ware für einen Auftrag wird haargenau bestellt.
Ohne jetzt jemandem auf den Schlips treten zu wollen entspricht das doch auch der Realität, oder? Die aktuellen Preise für Wohn-/Industrieraum und Fläche spielen da sicher auch eine Rolle, aber ein Lagerbestand würde in genau solchen Situationen die Lage entschärfen...