Hallo,
Wohlleben meinte ich damit nicht. Er tut viel dafür das Thema in die Köpfe der Leute zu bingen ist aber auch sehr populistisch und für Praxis derzeit zu radikal.
Zum großen Teil sind unsere Wälder noch Monokulturen, die von Menschenhand angelegt wurden. Das würde ich als Laie als Plantage bezeichnen. Liege ich da falsch? Was wäre dann eine Plantage?
Ein Stamm, der innerhalb einer Genereation gewachsen ist macht mich als Schreiner auch nicht glücklich. Zu schnell gewachsen. Die wenigsten Stämme, die in Deutschland geerntet werden landen in Schreinereien. Die Schreiner könnten mit einer anderen Waldwirtschaft mit Sicherheit noch am besten klarkommen.
Es gibt inzwischen auch Beispiele für eine andere Art der Waldwirtschaft, die profitabel ist. Lübeck scheint zu funktionieren. Oder hier, nicht ganz so radikal:
Flächendeckend würde das aber nur gehen, wenn der Holzverbrauch reduziert würde. Das muss auch jedem klar sein.
Als Holzkäufer, Schreiner und Spaziergänger im Wald habe ich eben andere Interessen als der Waldbauer. In Zukunft wird es sich aber nicht vermeiden lassen beide Interessen unter einen Hut zu bekommen. Das wird und muss sich dann aber auch im höheren Holzpreis spiegeln. Das sollte dem Verbraucher und Waldnutzer klar sein.
Die Zeiten ändern sich. Vielelicht sollte die Forstwirtschaft sich einfach mal vorort den Fragen stellen. Der Wald rückt immer mehr ins Bewußtsein der Menschen. Bei uns gibt es eine Bürgerinitiative gegen die derzeitige Waldbewirtschaftung, weil es im Nachbarrevier besser zu funktionieren scheint. Die Kommunikation mit den Verantwortlichen ist gelinde gesagt schwierig. Da bekommt man eben den Eindruck, dass das Forstwesen eine in sich verschworene Gemeinschaft ist, die keine anderen Meinungen als die ihre zulässt. An einer wachsenden Bürokratie ist eine Behörde (und ein Unternehmen) zum Teil auch immer mit Schuld und kann dem zum Teil auch entgegenwirken.
Wenn ich bei uns im Wald sehe, dass die Stämme direkt in die Überseecontainer gepackt werden und die heimische Bau- und Holzindustrie über Rohstoffmangel klagt, stärkt das nicht gerade das Vertrauen in die deutsche Forstwirtschaft. Wenn ich sehe, dass Fichten Kahlschläge wieder mit Fichten aufgeforstet werden, ist es da nicht klar, dass der besorgte Bürger Fragen stellt?
Gruß
Heiko