Hallo seschmi,
Was genau verhindert das heute? Es gibt das Sägewerk noch und den Wald noch.
Oder ist es einfach ein Problem des Aufwands, das die Verarbeitung von solchem Holz so viel Arbeitszeit braucht, dass die Verwendung von KVH trotz der aktuellen Preise günstiger ist?
meines Wissens hängt das damit zusammen, daß man seit ca. 2000 (müßte ich nachschauen) nur noch trockenes Bauholz einbauen darf.
Bis dahin war es üblich (oder sagen wir mal erlaubt), Bauholz naß, aber dafür imprägniert (nach Abbund ins Imprägnierbecken "getaucht") zu verbauen.
Naßes Holz ist aber schlecht, wenn man die komplette Sparrenhöhe zur Dämmung nutzt ("Vollsparrendämmung"), die heutzutage üblich und auch nützlich ist (beidseitig dicht eingebaut).
Auf Imprägnierung wollte man aus Umweltschutzgründen möglichst verzichten, trockenes Holz wird auch weniger von Schädlingen befallen.
Das Problem ist also die Trockung und die oft nicht vorhandene Möglichkeit dazu.
Weiterhin sind die heutigen Sparrendimensionen (20 cm in der Höhe aufwärts) teilweise ungünstig für manche Waldstandorte, weil es dort eher weniger Bäume gibt, aus denen sich solche Sparren ohne zuviel Verschnitt heraussägen lassen.
KVH ist leider auch gnadenlos praktisch, da schon (weitgehend) gehobelt (man muß keine Sparrenköpfe mehr hobeln), es ist maßhaltiger usw.
Und letztendlich auch angenehmer in der Handhabung, man reißt sich weniger Spieße ein.
Aber ein Industrieprodukt.
Ich wohne in einem Haus Baujahr 2015, da ist der Dachstuhl aus Bauholz erstellt.
Allerdings ist da nicht zwischen den Sparren, sondern die oberste Geschoßdecke gedämmt.
Gruß, Andreas