Das sind ja Geschichten wie aus Tausendundeine Nacht
Bei Beitrag 101 sind wir ja schon angekommen, ohne dass dem TE irgendwie geholfen werden konnte.
Der Versuch, das Thema mit etwas mehr Physik-Verständnis zu beleuchten, ist schließlich fehlgeschlagen. Wobei der eine oder der andere Protagonist den Erklärungsversuchen mit anscheinend grundsätzlicher Ablehnung begegnet.
...Am Anfang habe ich aber auch rumprobiert. Mal hat's geklappt, mal nicht, mal ist die Tonne implodiert. Daher mein Tipp, eine bewährte Konstruktion nachzubauen.
Nun, die Lösung von Wolfgang/zündapp kann im vorliegenden Fall des TEs auch nicht greifen, weil der TE einen Dust-Commander bereits besitzt und sich nicht einen Zyklon erst selbst frickeln möchte. Trotzdem hab' ich mir mal die Mühe gemacht und stelle hier den Link zum Thema
Staubabscheidung mit Selbstbauzyklon zur Verfügung. Ein interessanter Thread aus dem November 2011 an dem sich viele User beteiligt haben.
Was hat denn nun der TE falsch gemacht? Ich kann es nicht sagen. Dazu fehlt leider jegliche detaillierte Information über den aktuellen Zustand seines Projektes.
Ich hab schon einmal den Tipp gegeben, sich mit dem Druckgefälle der GESAMTANLAGE zu beschäftigen, weil über diesen Weg ein Großteil der offensichtlich vorhandenen Probleme sich heraus kristallisieren können. Ich zäume mal die Sache von hinten auf:
-- Der Sauger ist für eine bestimmte Menge an Saugluft gut. Die Menge wird gerne in Liter/Minute angegeben - das ist aber eine Sichtweise der Staubsaugervertreter, der man sich schnellstens widersetzen sollte. Einfacher wird die Sache, wenn man gleich in m³/s (Kubikmeter/Sekunde) rechnet. Das macht die Betrachtung der Sache bei anderen Zusammenhängen wesentlich einfacher.
-- Neben der Menge an Saugluft interessiert in dem Zusammenhang auch das Druckgefälle, dass die Turbine erzeugen kann. Je nachdem wie eine Turbine verwendet wird, erzeugt sie auf der Austrittsseite einen Überdruck, wenn die Luft zur Ansaugseite einen freien Zugang hat, oder wie bei einem Staubsauger einen Unterdruck auf der Ansaugseite, wenn die Austrittsseite mehr oder weniger in die freie Natur bläst.
-- Das zur Verfügung stehende Druckgefälle, in dem Falle der Unterdruck sollte natürlich nicht wahllos und freigiebig "verplästert" werden. In der
fabrikfertigen Anordnung des Saugers mit ausschließlich seinem Saugschlauch ist der Unterdruck natürlich nicht so ausgelegt, zusätzlich auch noch einen Zyklon sowie einen zusätzlichen Saugschlauch zu treiben. Man muss sich also auf Abstriche einstellen. Ganz einfach: Der Unterdruck, den die Turbine erzeugt, wird durch den angeschlossenen Saugschlauch inkl. der Saugdüse wieder abgebaut - damit befindet sich das System immer im Gleichgewicht; die Luft wird der Atmosphäre entnommen und gelangt durch den Filterbeutel sowie nach der Turbine wieder ins Freie, als wenn nichts geschehen wäre!
-- Wenn auf der einen Seite durch die Turbine/Maschine ein Druckgefälle erzeugt wird, dann weisen der Saugschlauch und die Düse die Strömungswiderstände auf, um die Druckverluste zu erzeugen mit denen das Druckgefälle wieder abgebaut wird.
Das Hinzufügen eines Zyklons und eines weiteren Saugschlauches bedeutet auch das additive Hinzufügen weiterer Strömungswiderstände.
-- Das überaus eklige Verhalten von Strömungswiderständen ist, dass man sie im Zusammenhang mit Luftmengen nicht proportional betrachten kann. Strömungswiderstände erzeugen Druckverluste, die direkt vom zur Verfügung stehenden Druckgefälle in Abzug gebracht werden können, Druckverluste und Strömungsmenge stehen in einem quadratischen Zusammenhang. Als Faustformel kann man sich merken: Eine Verdoppelung der Strömungsmenge zieht eine Vervierfachung der Druckverluste nach sich. (EDIT
Was umgekehrt bedeutet, dass bei einem konstantem Druckgefälle eine Erhöhung der Druckverluste unweigerlich zum drastischen Einbruch der Strömungsmenge führt.
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Merke: Auch ein Zyklon hat einen Strömungswiderstand, so dass man bei gleichbleibendem Druckgefälle der Turbine die Reduzierung der Strömungsmenge in Kauf nehmen muss. Bei gekauften Zyklonen bleiben kaum Möglichkeiten zur Optimierung.
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Merke: Ein zusätzlicher Saugschlauch zum Anschluss von z.B. einer Oberfräse bringt einen weiteren Strömungswiderstand in den Ansatz. Je länger dieser Schlauch ist, desto größer ist der Strömungswiderstand, desto weniger Strömungsmenge kommt zustande. Und hier kommt das ganze Dilemma zum Vorschein: Die oftmals viel gepriesenen Spiralschläuche sind strömungstechnisch ganz beschissen. Daher sollte der Schlauch nur die unbedingt benötigte Länge haben. Kontraproduktiv ist bei diesem Schlauch die relativ hohe Strömungsgeschwindigkeit, die bei gut 20 m/s liegen soll. Ein großer Teil des Potenzials aus dem zur Verfügung stehenden Druckgefälle wird hier verbraten.
-- Um mit dem zur Verfügung stehenden Druckgefälle sorgsam umzugehen, sollte man den Schlauch zwischen Zyklon und Sauger so kurz wie möglich halten. Größere Durchmesser gehen auch, wenn man die Übergänge von größeren auf kleinere Durchmesser bei Einhaltung einer Mindestlänge konisch einzieht, das gilt dann für beide Enden des Schlauches. Leider muss man solche Übergänge meist selbst anfertigen, da reichen die Formstücke aus dem Baumarkt nicht - dann sollte man es mit dem größeren Schlauch hinter dem Zyklon besser lassen. Die Strömungsgeschwindigkeit ist in diesem Schlauch nicht mehr von Bedeutung, da die Last bereits abgeschieden wurde.
Natürlich muss der Spänebehälter hermetisch dicht sein, aber das versteht sich von selbst. Meine Empfehlung wäre noch, bei einer solchen Kombination des TEs auf jeglich Winkelstücke aus dem Baumarkt zu verzichten.