Sicherheit und YouTube

brubu

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Hallo
Immer dasselbe, seht Euch die SUVA Filme an, wir haben dafür seit Urzeiten das Seitenstossholz, wer damit arbeitet schneidet sich nicht in die Finger.
Das ginge schnell, unkompliziert und sicher.
Gruss brubu
 

Mitglied 30872

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Weil man dann nicht mehr gegen den Faserverlauf fräst, sondern mit.
 

brubu

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Hallo
Ich hab das Video extra mehrmals angeschaut, der fabriziert keinen Rückschlag die abgetrennte Leiste schiebt er nach hinten weg, sie kippt dann wohl
über die Tischkante, dadurch hebt sie sich hinten an und verschwindet aus dem Bild. Ein Profi der die Handstellung kennt könnte durchaus den liegen
gebliebenen Rest mit geschlossener Hand vorsichtig mit dem Daumen wegschieben, nicht zu empfehlen aber es geht wenn man weiss wie.
Dieser Hauderi streckt aber seine gestreckten Finger direkt ins Sägeblatt, dazu hindert ihn auch optisch nichts weil keine Schutzhaube vorhanden ist.
Auch wenn man die Schutzhaube oft zu hoch eingestellt hat bildet die eine Art optische Barriere und hindert daran in den Gefahrenbereich zu greifen.
Gruss brubu
 

Lorenzo

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Bei manchen Leuten hilft einfach auch die beste Sicherheistsausstattung nix.. Der Kursleiter vom TSM2 hat vorletzte Woche erzählt dass er gerade mit nem Kollegen telefoniert hat. In dessen Kurs wurde mit Fritz und Franz , Haube, Spaltkeil... volles Programm halt, gearbeitet. Er verlässt den Raum und schon rennt ihm ein anderer Kursteilnehmer hinterher. Schnell kommen!!! N Kursteilnehmer wollte wohl das Werkstück (also nicht den Abschnitt) vom Sägeblatt entfernen, na und wie macht man das wohl? Klar, mit den Fingern unter der Haube durch auf Höhe der Zähne versuchen an die Werkstückkante zu kommen...
Daraufhin hab ich erzählt dass in der zweiten Werkstattgruppe an der Berufsschule der Lehrer entschieden hat einen Schüler nicht am TSM1 teilnehmen zu lassen. Er wollte die Verantwortung nicht übernehmen. Diskussion mit der Schulleitung. Der Lehrer meinte wenn die Direktorin schriftlich die Verantwortung trägt.. Is natürlich nicht passiert, und es war das erste mal das ein Schreiner-Azubi den Schein nicht gemacht hat. Hat aber auch später zu den Malern gewechselt...
Der TSM2 Leiter meinte nur: "Guter Kollege, die beste Unfallverhütung ist erst mal andere Leute einschätzen zu können!"
Da ergänz ich mal die Selbsteinschätzung, und da haperts halt manchmal am meisten!
 

GertG

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Wo fängt man an?!

Am besten vorn.

1.
Tierisch gutes Augenmaß und lange Übung.....der Anschlag spielt nur eine untergeordnete Rolle.
2.
Alle zeitgenössischen westeuropäischen Sicherheitseinrichtungen sind toll und nützlich.....es geht aber auch ohne.
3.
So wurde mal auch bei uns Geld verdient und unser Status als Industrienation gegründet....aber das Geld wird seit Jahrzehnten immer häufiger (und bald ganz) wegen solcher Veränderungen in der Kostenstruktur und der Einsatzbereitschaft woanders verdient.
Nämlich dort.

Kann man jetzt gut finden oder schlecht....ist aber so.
 

FredT

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Stimmt wohl leider so. Aber eben auch kein Problem; leben ist dort unheimlich billig, wie wir alle inzwischen wissen.
 

Lorenzo

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Das kann man auch anders betrachten. Man erkauft sich den Weg zur Wohlstandsgesellschaft mit extrem langen Arbeitstagen, wenig Comfort und mangelnder Sicherheit. Wenn die nächste oder übernächste Generation darauf dann keinen Bock mehr hat gehts halt wirtschaftlich nicht mehr bergauf. Andere machen dann durch was man selbst schon hinter sich hat. Und so übernehmen die langsam das Ruder des Wirtschaftswachstums. Wie alles im Leben gehts nach dem bergauf einfach auch wieder bergab. Die Frage is nur ob man immer ganz oben sein muss um zufrieden zu sein. Und wenn ja, dann hat man automatisch Pech gehabt.
Das einzige was funktioniert: Mit dem was man hat zufrieden sein, und das sollte uns hierzulande eigentlich nicht schwer fallen. Uns gehts verdammt gut! Ja, wegen der Nachkriegsgeneration die echt was geleistet hat. Will ich mich deshalb jetz in ne Fertigung stellen die aussieht wie 1950, damit mehr Geld verdient wird?
Sorry, auf gar keinen Fall!
 

irrlicht

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Interessant waere halt schonmal die Unfallstatistik in diesen Laendern in denen kein Mensch sich um Sicherheit kuemmert. Die knechten da den ganzen Tag barfuss und duerften bis abends so einige Tonnen Holz bewegt haben. Wenn ich mal eine Stunde bei der Arbeit keine Sicherheitsschuhe anhabe, dann faellt mir was drauf - vielleicht auch weil ich's gewohnt bin, Dinge damit abzufangen - das duerfte von denen keiner tun.
Besteht die Moeglichkeit, dass die ganzen Sicherheitsfeatures die Wachsamkeit verringern und in diesen Laendern gar nicht soviel passiert? Oder zählt da halt schlicht und einfach eine Hand nicht viel?

Die Jungs da oben arbeiten an einer Strasse mit einem offenen Saegeblatt, da gibt es schon noch einige Unbekannten, die durch Erfahrung und Vorsicht nicht in den Griff zu bekommen sind, der fehlende Spaltkeil ist da ja noch das kleinste Uebel.
So wurde mal auch bei uns Geld verdient und unser Status als Industrienation gegründet....aber das Geld wird seit Jahrzehnten immer häufiger (und bald ganz) wegen solcher Veränderungen in der Kostenstruktur und der Einsatzbereitschaft woanders verdient.
Nämlich dort.
Die paar Kroeten die da gerade verdient werden, duerften keinen Einfluss auf unseren Wohlstand haben.
 

FredT

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Das Ende deines ersten Absatzes ist die Antwort. Es steht an der nächsten Ecke schon anderes, gleichfalls hungriges, Menschenmaterial bereit.
 

GertG

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Nein, das ist eine Fehleinschätzung.
Es mag sein, daß ein Billigland durch ein anderes ersetzt wird.
Aber die Gewinner sind dabei nicht die Deutschen.

Die Leute in dem Film arbeiten nur (ich setze mal Produkte für den internationalen Markt voraus), weil es ein Lohngefälle gibt, bei denen Länder wie unseres Waren dort kaufen, weil sie für uns günstig sind.
Dadurch fließt aber unwiderruflich nicht nur Kapital hier ab, sondern auch genau die Arbeitsplätze, die früher solche Waren im eigenen Land hergestellt haben. Und das werden immer mehr, weil das ein selbstverstärkender Effekt ist.
Schon heute sind viele Leute hir nicht mehr in der Lage, sich hochwertige Artikel aus den asiatischen Ländern zu leisten.
Der Wohlstand, wie hier gerade noch in Deutschland, ist nichts, auf dem man sich ausruhen kann. Der ist viel schneller weg, als unsere Vorfahren ihn erarbeitet haben.

Sieht man doch heute an jeder Ecke in den alten deutschen Industriehochburgen.
 

Lorenzo

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Und deine Lösung ist dann welche? Mehr arbeiten für weniger Geld und Sicherheitsaspekte außer acht lassen weil die auch nur Geld kosten? Die doofen und ungeschickten, oder auch die die nur für nen Moment unachtsam waren, oder abgelenkt wurden, oder schlichtweg Pech hatten fressen die Hunde?
Alle die ganz oben waren haben sich gewünscht dass es ewig so bleibt. Wo sind jetz die Pharaonen, die griechischen und römischen Senatoren und der ehemalige Glanz der katholischen Kirche? Die stehen in den Geschichtsbüchern.
Früher war alles besser und die armen Deutschen gehen jetz leer aus.. Ich kann das nicht wirklich verstehen, sorry! Als ob dir jemand was weg nimmt weil er fleissiger is, oder unter schlechteren Bedingungen arbeitet. Die tun das weil sie sich nix sehnlicher wünschen als so zu leben wie wir hier.
Und dass sich gerade die unzufrieden fühlen denen es am besten geht, liegt wohl daran dass sie auch am meisten Zeit haben über das nachzudenken was noch besser sein könnte.
 

NiklasAG

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Die Römer, die Kirche, die Inkas, you name it, gingen zugrunde weil es ihnen zu gut ging.
Dann kommt man auf die Idee "noch besser","ethischer", "entrückter" zu werden. Und dann kommen Leute denen das egal ist.
Hätte man bei Corona gesagt " nimmt ja nur die Alten und Schwachen", wäre das längst erledigt.
Und könnten wir uns das nicht leisten, wäre es erledigt.
 

U.Tho

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Es ist aber schon lange so und wird immer mehr. Es wird immer mehr da eingekauft, wo billiger produziert wird. Was die Sicherheit angeht, ist ja das "Amt" vor Ort zuständig, wenn da überhaupt jemand danach sieht.
 

GertG

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Ist ja auch nun auch alles politisch.
Von der Spaltkeilvorschrift bis zum Holzpreis für Tropenhölzer.
Wer versuchen will, ohne Politik zu leben, kann das nur auf einer einsamen Insel ohne weitere Mithäftlinge.
Selbst Corona spielte da, mangels heutiger Medien, eine Rolle.

"Politik bezeichnet die Strukturen, Prozesse und Inhalt zur Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens (z. B. eines Staates) durch verbindliche Entscheidungen".

Aber man sollte sich mit den Themen sachlich auseinandersetzen können.
Die Diskursfähigkeit und vor allem das Vermögen, Argumente logisch und nicht ideologisch zu beurteilen, fehlt mittlerweile in der deutschen Öffentlichkeit.
Und das scheint mir auch so gewollt.
 

ChrisOL

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Es ist aber schon lange so und wird immer mehr. Es wird immer mehr da eingekauft, wo billiger produziert wird. Was die Sicherheit angeht, ist ja das "Amt" vor Ort zuständig, wenn da überhaupt jemand danach sieht.

Da gibt es schon ein Thema von der Gesetzgebung in Umsetzung, das nennt sich Lieferkettengesetzt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lieferkettengesetz
Das nimmt dann die Unternehmen, die hier vor Ort verkaufen, in die Pflicht. Einfaches Stück Papier von einem Dritten reicht dann nicht mehr aus.

Das kann man gut finden. Schränkt nur die alles muss billig sein Mentalität ein, ganz günstige Dinge gibt es dann für den Verbraucher nicht mehr geben.
 
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