Es gibt fast nichts mehr zu tun
Am Ende des heutigen Tages war ich letztendlich sehr froh, dass ich nicht gestern Abend schon die Probeläufe gestartet habe. So hatte ich heute morgen einige systematische Vorbereitungen zu treffen, die schlicht und ergreifend ihren Zeitaufwand für sich in Anspruch genommen haben. Anders als bei einem fabrikneuen FU konnte ich nicht davon ausgehen, dass alle Parameter sich noch im Zustand der Werkseinstellung befinden würden.
Doch bevor ich heute die Spannung zuschalten konnte, habe ich die Verdrahtung noch einmal überprüft und danach eine Isolationsprüfung durchgeführt. Sobald die Spannung zugeschaltet war, konnte ich den Motorvollschutz testen. Das war mir sehr wichtig, denn den Motor hatte ich mit Wicklungsfühlern ausgerüstet, mit denen sich der beste Motorschutz überhaupt aufbauen lässt. Schließlich wollte ich diese Schutzeinrichtung gerade in der Erprobungsphase verwenden, um sicher zu gehen, dass der Motor wegen eines möglichen Berechnungsfehlers gegen Überlastung besser geschützt ist.
Im nächsten Schritt habe ich die im FU eingestellten Parameter nach der Vorgabe durch eine Checkliste überprüft, wo notwendig wurden wieder die Werte der Werksvorgabe bzw. die für den Motor passenden Werte eingestellt.
Und dann kam der große Moment: Die Reglerfreigabe wurde gesetzt - und der Antrieb dreht. Wieder ausschalten und beim Auslaufen die Drehrichtung geprüft - da ich beim Aufbau der Steuerung peinlichst auf die Einhaltung des Rechtsdrehfeldes geachtet habe, war auch keine Änderung notwendig. Also wieder einschalten und die Drehzahl langsam bei offener Ansaugung - damit bei maximaler Last - bis zum Erreichen der Netzfrequenz von 50 Hz hochfahren. Die Motorstromanzeige scheint zu bestätigen, dass meine Berechnungen wohl zutreffend sind - das macht Mut.
Bei dem nächsten Test konnte ich die Funktion der Drehzahlüberwachung überprüfen. Bei der Überschreitung einer maximal zulässigen Drehzahl wird der FU vom Netz getrennt und die Störung wird gespeichert. Die Drehzahlüberwachung muss sein, damit nicht ein Fehler im FU oder bei den Parametern zu einer zu hohen Drehzahl führt. Für die nächste Zeit habe ich die maximale Drehfrequenz auf 60 Hz eingestellt, bis sich mit exakten Messungen die Berechnungsvorgaben nachweisen lassen.
Ein aufgeschnittener Fahrradschlauch dient jetzt als Gummimanschette, um das letzte Stück Rohrleitung mit dem Ventilator zu verbinden. Bis jetzt hatte ich das letzte Stück Rohrleitung noch nicht an den Ventilator angeschlossen. Es war noch nicht eingebaut, denn ich wollte das Lüfterrad erst einige Zeit laufen lassen, um es danach noch einmal in Augenschein zu nehmen. Dazu muss man den Deckel demontieren und das geht nur, wenn das letzte Rohrstück nicht eingebaut ist.
Aber jetzt sollte der Ventilator endlich mal die Absaugung in Gang setzen. Dazu wurde das letzte Rohrstück eingebaut und der Übergang zum Ventilator wird mit einer Gummimanschette überbrückt. Die Gummimanschette wurde aus einem simplen Fahrradschlauch gefertigt. Lediglich bei dem Durchmesser für die Spannbänder habe ich wohl ins verkehrte Fach gegriffen.
Das erste Saugergebnis befand sich schon bald in der Tonne. In den Schläuchen zum Anschluss meiner Säge hatte sich schon eine Menge an Sägemehl angesammelt, die bei dieser ersten Aktion somit in der Tonne gelandet ist. Ein weiterer Schnittversuch auf der TKS verlief positiv, alle Späne wurden abgesaugt. Das muss ich dann noch mal gezielt kontrollieren - aber erst später.
Ein Blick in die geschlossene Tonne ist normalerweise nicht möglich. Jedoch bei einem Schauloch und einer Innenbeleuchtung bietet sich schon mal so ein Bild an.
Für die Innenbeleuchtung habe ich in den Deckel eine weiteres Loch gebohrt und eine Halterung für eine LED mit 3 Watt gebaut. Für die Abdeckung des Schauloches schnitt ich ein Stück aus einem Glas, dass für kleine Bilderrahmen verwendet wird. Die Spannungsversorgung der LED erfolgt zur Zeit noch über ein Kabel zu einer Steckdose, was ich ändern werde.
Ein letzter Blick auf den Zyklon und den Ventilator. In den nächsten Tagen werde ich einige Messungen durchführen. Dazu muss ich einige Vorbereitungen durchführen. Aber heute hat sich schon gezeigt, dass ich meine erwarteten Ziele erreichen werde. Zur Reduzierung der Ausblasgeräusche werde ich noch etwas unternehmen müssen, was jedoch keine Schwierigkeiten mit sich bringt, da für den nachträglichen Anbau einer Schalldämpfung genügend Platz vorhanden ist.
Worüber ich mir noch Gedanken machen möchte, wäre vielleicht eine Fernsteuerung zur Einschaltung der Absaugung. Das sollten fest installierte Bedienungen sein, denn macht es keinen Sinn, einer mobilen Fernbedienung hinterher zu traben. Lediglich zum Kabelziehen bin ich zu faul, die Bedienung sollte schon drahtlos funktionieren.
Die Daten, die ich heute schon sammeln konnte, bereiten mir die Zuversicht, die Eckdaten des Projektes getroffen zu haben. Mein Projekt habe ich somit zum glücklichen Abschluss gebracht. Jetzt bedanke ich mich aber auch noch für's fleißige Lesen. Bis zum nächsten Projekt. Zuvor muss ich noch meine TKS fertigstellen, der lang ersehnte Queranschlag ist nach einer Lieferzeit von 14 Wochen endlich eingetroffen.