Was bewegt "Öko-Strom"?

tract

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Hallo Tact,
"...im nicht nuklearen Teil".
Diese Unterscheidung das auch der nicht nukleare Teil einer solchen Anlage normalen Gefahren unterliegt wie jedes Dampfkraftwerk wurde immer gern unterschlagen, sehr schnell wurde in großen Lettern daraus ein Unfall im Atomkraftwerk.

nun, dafür das ja alles ach so sicher und perfekt in einem Kernkraftwerk laufen soll, dürfte sowas eigentlich nicht passieren.

Lust noch weitere 'Sachen' zu lesen - sind lediglich zwei Seiten, mach' mal:

https://www.heise.de/tp/features/Areva-Riskante-Teile-fuer-AKWs-weltweit-verbaut-3603359.html
(das meinte ich einige Beiträge vorher mit 'niemand weiß was für konstruktive und fertigungstechnische Mängel in den Dingern versteckt sind')


Ebenfalls vergessen beim Ausstieg hat man der Bevölkerung zu erklären das wir massenhaft neue Pumpspeicherwerke brauchen, das bedeutet Staumauern, abgetragene Bergkuppen, dicke Fallrohre über Kilometer und nicht zuletzt neue Oberleitungen.

Klingt ja mächtig dramatisch :emoji_wink:
ist es aber nicht.
Fahr doch mal in das hess. PSW Waldeck II und schau es Dir an - das ist schon ein recht leistungsfähiges Werk.
Du warst ja von der neuen Seen-Platte durch den Braunkohleabbau so begeistert. Mal zum Vergleich: die dortigen Seen werden insgesamt etwa 7000 ha groß - im Rheinland werden die Seen noch etwas größer, also diese beiden Gebiete zusammen rund 15.000 ha ... Unter- + Oberbecken des in D größten Pumpspeicherwerks (= 1GW) zusammen 133 ha
Oder anders: für die gleiche Seenfläche könnte man rechnerisch 100GW Pumpspeicherwerk anlegen :emoji_wink:

Jetzt bilden sich erste Bürgerinitiativen gegen Windräder, wie sollen solche notwendigen Projekte durch gebracht werden!?

das Problem ist bei den erneuerbaren Energien, daß für viel größere Teile der Bevölkerung die Erzeugung sichtbar wird, weil vor der eigenen Tür.
Bei Windkraftanlagen steigt die ohnehin eigentlich nicht schlechte Akzeptanz sogar mit der Beteiligung an den jew. Anlagen.



.
 

uli2003

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Nicht nur die Speicherung, auch die Kabelinfrastruktur muss völlig verändert und ausgebaut werden.
Da kommt einiges auf uns zu, aber wir werden ja sehen :emoji_slight_smile:
 

Holz-Fritze

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Genau da kommt einiges auf D zu und wenn alles geschultert ist, hat D wieder einmal die modernste Infrastruktur in diesem Bereich.

Alle die über den Umstieg meckern, vergessen, dass es auch eine riesige Chance ist wieder auf einem höheren Level zu spielen.

Das ist ähnlich wie nach dem Krieg, alles war am Boden, die noch tauglichen Maschinen wurden von den Alliierten abgebaut. Deutschland mußte alles neu schaffen und hatte auf einmal die modernsten Fertigungsmaschinen.

Wer sich mal einige Industriewerke in USA oder GB angeschaut hat, ist oft erschrocken mit was für Dinosauriern die noch fertigen.
 

WinfriedM

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Wie im Osten, wo jetzt die schönsten Straßen Deutschlands zu finden sind. Und hier im Ruhrgebiet zerfällt alles. :emoji_slight_smile:

Aber glücklicher scheinen die im Osten auch nicht zu sein. Und ökologischer ist es glaube ich auch nicht geworden. :emoji_wink:
 

Sägenbremser

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Richtig bitter ist jetzt bei dieser Betrachtung
der Infastrukturförderung - es fehlt hier im
Westen nicht an den Geldmitteln, es fehlen
uns durch jahrelange Einsparung im Personal-
bereich heute einfach die Fachkräfte um in der
abrufbaren Zeit eine belastbare Ausschreibung
für diese Projekte bis zu einer neutralen und so
auch ordentlichen Vergabe sicher zu stellen. Da
gibt es einen richtig fetten Topf und keiner hier
ist in der Lage diese Mittel auch schnell abzurufen.

Habe gerade am letzten Wochenende diese Form
von Projektmanagement beim Rauchen vor der
Tür des Gürzenich miterleben dürfen. Ein hiesiger
Tiefbauer und der Leiter des Grünflächenamtes in
Karnevalslaune haben einmal die unterschiedliche
Vergabepraxis in ihrem Bereich kolportiert. Seit dem
ist mir schon klarer geworden warum unsere Grün-
flächen deutlich besser aussehen als unsere Strassen.

Gruss Harald
 

tract

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Und ökologischer ist es glaube ich auch nicht geworden. :emoji_wink:

... sogar deutlich - Beispiel Grafik Schwefeldioxid:
https://www.umweltbundesamt.de/site...70/bilder/so2_jahresmittelwerte_1985-2008.jpg

dazu
Ende der 1980er-Jahre war die Umweltsituation in der DDR dramatisch. Anschaulich zeigt das der Vergleich mit dem Industrieland Japan. Die DDR hatte 1988 knapp 17 Millionen Einwohner, Japan weit über 120 Millionen. Dennoch wurden in der DDR 30-mal so viel Schwefeldioxid emittiert, 100-mal mehr Staub und dreimal so viel CO2.
Allein das Kraftwerk in Jänschwalde nördlich von Cottbus stieß so viel Schwefeldioxid aus wie Dänemark und Norwegen zusammen.
Die Elbe galt als meistvergifteter Fluss Europas. Über die Hälfte des Waldbestandes war geschädigt. Es gab rund 13.000 Müllplätze, davon waren rund 10.000 wilde Müllkippen.
Vielerorts war wegen militärischer oder industrieller Altlasten der Boden vergiftet.
Eine Gefahr stellte auch die Förderung von Uranerz durch die "Wismut" dar. Das Unternehmen baute in Thüringen und Sachsen Erzvorkommen ab. Dabei wurde keine Rücksicht auf Umwelt und Bevölkerung genommen.

Link
 

WinfriedM

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Was die Chemiebetriebe angeht, ist es natürlich extrem umweltfreundlicher geworden. Da hast du recht. Auch die ganzen Trabbis sind jetzt von der Straße.

Ich hatte eher so die neu gebauten Straßen im Kopf, über die jetzt geschätzt Faktor 10 mal mehr Autos rollen, als noch zu DDR-Zeiten. Mit Spritverbräuchen die Aufgrund von immer schwereren Autos auch nicht besser wurden.

Kurzum, was ich sagen wollte: Höher, weiter, schneller, besser ist ganz oft nichts, was ökologisch wäre. Ökologisch ist hingegen ganz oft der Verzicht. Und wir werden uns zwangsläufig massiv einschränken müssen. Selbstbeschränkung ist die effektivste Möglichkeit für Ökologie.
 

predatorklein

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Moin

Selbstbeschränkung ist die effektivste Möglichkeit für Ökologie.

Müßte nur funktionieren .
Würde es vielleicht auch , wenn es das Wörtchen " wenn " nicht gäbe .

Der " gesunde " Menschenverstand würde schon ausreichen um einen Großteil unserer hausgemachten Probleme zu lösen .
Der ist dem Großteil der Menschheit aber abhanden gekommen , egal welcher Schicht sie angehören .

Alleine durch die weltweite Bevölkerungsexplosion werden in den nächsten 30 Jahren Probleme auf uns zukommen dagegen sind die heutigen Probs Sandkastenstreitereien :emoji_frowning2:

Gruß
 

200k

ww-birnbaum
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Wow,

hier wird ja hieß diskutiert. Eigentlich will ich ja kein Öl ins Feuer von Glaubenskriegen gießen...
Zum Thema ständige Nachregelung im Stromnetz, 'sichbarkeit' von Schwankungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen möchte ich euch einen sehr spannenden Vortrag vom CCC empfehlen.

https://media.ccc.de/v/32c3-7323-wie_man_einen_blackout_verursacht

Mir geht es darum: stimmt es, dass man das Stromnetz aus dem Tritt bringt oder ist es Lobbyisten Geschwätz? Was braucht es dafür und wie kann man das von Außen betrachtet beurteilen? Urteilt selbst.

(Die Projektseite https://netzsin.us scheint gerade down zu sein )

Viele Grüße Rudi
 

-EFLON-

ww-kastanie
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Wow,

Zum Thema ständige Nachregelung im Stromnetz, 'sichbarkeit' von Schwankungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen möchte ich euch einen sehr spannenden Vortrag vom CCC empfehlen.

https://media.ccc.de/v/32c3-7323-wie_man_einen_blackout_verursacht

Danke für den Link, das ist ja ein sehr spannender und gut fundierter Vortrag!
Hat mir auch einiges bewusst gemacht, z.B. wie im Netz die Last und die Produktion zusammenspielen.

Was mich an der ganzen Situation und Diskussion so stört, ist die Tatsache, dass viele Menschen tatsächlich noch mit ökonomischen Gründen ankommen. Wie kann man denn bitte die Augen davor verschließen, dass der Schritt in Richtung regenerative Energien ein notwendiger ist.
Und damit so früh wie möglich zu beginnen ist ebenfalls wichtig.
Die derzeit noch existenten Probleme können doch kein Grund dafür sein, einfach nur so weiter zu machen.
Das es teuer, aufwändig, langwierig und schwierig wird ist mir klar, aber es muss halt getan werden. Und Ökostrom beziehen ist eben ein Beitrag, den jeder Verbraucher dazu leisten kann. Plus natürlich Energie sparen.
 

tract

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Kurzum, was ich sagen wollte: Höher, weiter, schneller, besser ist ganz oft nichts, was ökologisch wäre. Ökologisch ist hingegen ganz oft der Verzicht. Und wir werden uns zwangsläufig massiv einschränken müssen. Selbstbeschränkung ist die effektivste Möglichkeit für Ökologie.

da liegst Du sicher nicht falsch.

Das aber ist oft schwer, denn gerade wenn es einem finanziell gut geht, neigt man eher dazu verschwenderisch umzugehen.
Ist das Geld knapp, dann fährt man z.B. sein Auto länger und hinterfragt die Strecken - ist jedoch genug Geld da, dann fährt man (weit) in den Urlaub oder fliegt sogar. Weil man es sich leisten kann.
 

WinfriedM

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ist jedoch genug Geld da, dann fährt man (weit) in den Urlaub oder fliegt sogar. Weil man es sich leisten kann.

Der Mensch ist auch hervorragend in der Lage, für Visionen und gute Ideen zu leben. Es gibt da einige sehr reiche Menschen, die ganz bewusst sparsam leben. Aus einer Überzeugung heraus.

Und dann hängt auch ganz viel daran, was eine Gesellschaft gerade "cool" findet. Vor 30 Jahren war es für viele noch total erstrebenswert, einen dicken Daimler oder BMW zu fahren. Jetzt wächst eine jüngere Generation heran, die sowas überhaupt nicht mehr "cool" findet. Das Auto als Statussymbol funktioniert nicht mehr, hat sich bei vielen schon überlebt. In anderen Ländern noch viel mehr, als im Autoland Deutschland.

Wenn es cool wird, sich sehr ökologisch fortzubewegen, gibts ganz schnell jede Menge Leute, die das dann auch tun.

Die kleine Gruppe der Elektroauto-Nutzer befeuert sich jetzt schon richtig, wenn man mal diverse Foren in dieser Richtung liest.
 

WinfriedM

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@faulpelz: Da steht im Artikel: "Trotz der hohen Strahlung innerhalb des Reaktors konnte Tepco keine Lecks feststellen, die eine Bedrohung für Menschen und Natur außerhalb des Reaktors darstellen."

Also alles gut. Kernkraft ist und bleibt sicher.:eek:
 

faulpelz23

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Klar alles voll sicher und unter Kontrolle,
Tepcon hat sich ja von Anfang an bemühtg ehrlich zu sein :emoji_wink::confused::mad:

Die paar Fische mit Mutationen an der US Westküst, können laut der Messwert
eigentlich nix damit zu tun hab
(Verdammt wenn ich in dem ganzen Link Chaos hier nur den Artikel finden könnt)

War das noch ne schöne Zeit, als ich, als kleiner Hosenscheisser Angst vor jeder schwarzen Regenwolke hatte, hätte ja die tötliche Tschernobilwolke sein können......
 

tract

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Jetzt wächst eine jüngere Generation heran, die sowas überhaupt nicht mehr "cool" findet. .

vielleicht - vielleicht aber ändert sich das auch mit dem Lebensalter und den daraus sich ergebenden Möglichkeiten.

Wenn es cool wird, sich sehr ökologisch fortzubewegen, gibts ganz schnell jede Menge Leute, die das dann auch tun.

aktuell boomen SUV-Zulassungen jedoch noch.

Die kleine Gruppe der Elektroauto-Nutzer befeuert sich jetzt schon richtig, wenn man mal diverse Foren in dieser Richtung liest.

wenn man über die notwendigen finanziellen Mittel verfügt und definierte Strecken fährt, sicher keine schlechte Sache.
Ansonsten wird das aber nichts für den Massenmarkt werden.
Gibt m.M. nach viele Gründe.
Beispiel: das Durchschnittsalter des PKW-Bestands steigt, aktuell liegt es z.B. bei 9,2 Jahren.
Wenn man ein, sagen wir mal 5-6 Jahre altes Fahrzeug kauft, dann muß man sicht doch bereits Gedanken darum machen, wie lange der teure Akku noch halten wird - bzw. wie viel 'Leistung' er bereits eingebüßt hat.
 

WinfriedM

ww-robinie
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@tract: Ja, ökologisch gesehen ist dieser SUV-Wahn ganz schlecht. Was die Elektroautos angeht: Derzeit für mich preislich völlig unattraktiv, hoffen wir mal, dass die Batterien sehr viel preiswerter werden. Und wenn sich Leih-Wechselakkus durchsetzen, die man an jeder Tankstelle wechseln kann, spielt das Fahrzeugalter dann nicht mehr die Rolle.

Was die Komplexität angeht, sind Elektroautos wohl wesentlich einfacher. Der Preis liegt derzeit nur an den geringen Stückzahlen. Bei großen Stückzahlen sollten die wesentlich billiger sein, als Verbrennungstechnologie.
 

uli2003

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Also alles gut. Kernkraft ist und bleibt sicher.
__________________

Man muss da schon etwas differenzieren. Es gibt die Möglichkeiten weitestgehend sichere Kernkraftwerke zu bauen, leider ist jedoch noch viel herkömmliche Technik verbaut, und wenn dort etwas passiert - siehe Fukushima.
Ob dort nun etwas unter Kontrolle ist oder nicht, lässt sich für alle Beteiligten schwer beurteilen. Ich würde Tepco auch keinen Vorwurf machen, wie soll man das so exakt feststellen? Reingehen und schauen?
Sicher ist jedoch, dass der Standort für das E-Werk falsch gewählt wurde, was in Verbindung mit so einer fatalen Naturkatastrophe natürlich den jetzt sichtbaren Ausgang nehmen musste.

Die kleine Gruppe der Elektroauto-Nutzer befeuert sich jetzt schon richtig, wenn man mal diverse Foren in dieser Richtung liest.

Ist eigentlich der Energiebedarf für E-Mobilität schon im Konzept für alternative Energieversorgung inbegriffen? Wenn ich mir den täglichen Mineralölverbrauch so ansehe, müssen da aber noch einige Windräder aufgestellt werden.. Vorwiegend dürfte da wohl des Abends oder Nachts geladen werden.


aktuell boomen SUV-Zulassungen jedoch noch.

Wohl wahr. Es wäre problemlos möglich, den Kraftstoffbedarf deutlich zu senken. Aber: Heute ist ein Fahrzeug, was oberhalb der 8 Sekunden nicht die 100er Marke knackt und einen V-Max von 200+ besitzt, unfahrbar. Das nennt sich dann Wanderdüne.
Sicherlich ist der Durchschnittsverbrauch fast aller Fahrzeuge gesunken, aber das könnte, bei entsprechend geringerer Motorisierung und reduzierter Ausstattung, noch viel weniger sein.

Da sieht man doch mal wieder schön, dass wir ein bequemes Völkchen sind :emoji_slight_smile:
 

tract

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Und wenn sich Leih-Wechselakkus durchsetzen, die man an jeder Tankstelle wechseln kann, spielt das Fahrzeugalter dann nicht mehr die Rolle.

das wird nichts, selbst bei Werkzeugakkus gibt es ja keine Kompatibilität zwischen den Herstellern.
Dazu kommt: wer will die dann notwendigen Mengen, womit transportieren? und ohnehin ist das Vor-Ort-an-der Tankstelle-wechseln bereits ein Kostenproblem
Das alles funktioniert jetzt noch, da es kaum Fahrzeuge davon gibt - je mehr, desto größer werden die Schwierigkeiten.
Denn dann müßten viel größere Ladestationen her, was nicht nur ein Platzproblem darstellt, sondern auch ein Problem der elektr. Versorgung.
(ansonsten bedeuten zwei Leute vor einem schnell einen Aufenthalt von 1h+ rumlungern auf der Tankstelle - und sowas passiert nicht, wenn man Zeit hat - sondern z.B. wenn es einem an dem Tag vielleicht gesundheitlich nicht so gut oder wenn man es eilig hat)
Und die Kosten dafür muß ja irgendwer bezahlen - das Laden z.B. der teuren Teslas zahlt ja z.Zt. noch der Hersteller (der ja noch immer Verluste macht - den letzten kleinen Gewinn ja nur, weil sie Zertifikate an 'konv.' Hersteller verkauft haben), soll aber bei der kleineren Modellen nicht mehr der Fall sein.

Was die Komplexität angeht, sind Elektroautos wohl wesentlich einfacher. Der Preis liegt derzeit nur an den geringen Stückzahlen. Bei großen Stückzahlen sollten die wesentlich billiger sein, als Verbrennungstechnologie.

aber wird das auch mit sinkenden Kosten so bleiben?
Zudem verlagert sich das m.M. nach nur: schon jetzt ist der größte Unzuverlässigkeitsfaktor bei PKWs die Elektrik/Elektronik

Da gibt es so viele Dinge - z.B. die Lautstärke.
Wegen der geringen wurden ja schon vor Jahrzehnten in GB und weiteren Ländern die Milch früh am Morgen mit elektr. betriebenen Fahrzeugen ausgefahren : https://de.wikipedia.org/wiki/Milk_float
Nur wie werden sich die leisen Fahrzeuge in unserem inzwischen sehr dichtem Stadtverkehr in Bezug auf Fußgänger auswirken?

Ich hatte vor fünf Jahren mal das Teil
https://www.youtube.com/watch?v=ZQP45Uw6eVI
hier und konnte es testen.
Vom Preis abgesehen eine prima Sache - wenn das 'Anwendungsprofil' passt. Für jemanden der im Wald beschäftigt ist - z.B. im Wasserschutzgebiet, oder der z.B. auf die 'Alm' regelmäßig zur Kontrolle fährt - perfekt.
Ansonsten ist das mit der Reichweite so eine Sache - und bei Autos, im Individualverkehr, sehe ich das ähnlich. Wie viele Leute wollen z.B. eine AHK, weil sie auch mal was transportieren möchten - wie sieht es dann mit den Reichweiten aus?

Ich sehe da in absehbarer Zeit noch keine große Zukunft. Denn gerade wenn man argumentiert, daß in Zukunft leistungsfähigere Akkus auf den Markt kommen könnten - wer würde mit diesem Hintergrund jetzt ein Fahrzeug kaufen - wenn er auf das Geld schauen muß?
Der Wiederverkaufswert geht dadurch doch in den Keller (wer kauft für viel Geld heute alte Akkuwerkzeuge)
Beim Nissan Leaf kann man z.B. bei den älteren Modellen nicht die aktuelle, leistungsfähigere Batterie einbauen.

.
 

tract

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Man muss da schon etwas differenzieren. Es gibt die Möglichkeiten weitestgehend sichere Kernkraftwerke zu bauen, leider ist jedoch noch viel herkömmliche Technik verbaut, und wenn dort etwas passiert - siehe Fukushima.

von den Problemen vor der Energiegewinnung und danach abgesehen, wären solche Kraftwerke aber sehr teuer.
Was ja Flamanville und Olkiluoto beweisen - in GB soll auch so ein Typ gebaut werden:
Damit Hinkley Point C überhaupt ins Rollen kommt, will London gigantische Subventionen zahlen: Per Kreditgarantie sichert die Regierung von Premierministerin Theresa May die Baukosten von mehr als 20 Milliarden Euro ab.
Außerdem garantiert sie EDF über 35 Jahre hinweg einen Stromabnahmepreis von umgerechnet mehr als 100 Euro pro Megawattstunde plus Inflationsausgleich.
Das ist etwa doppelt so viel, wie Elektrizität im Großhandel auf der Insel derzeit kostet.

Atomkraft: Die Renaissance der Nukleartechnik | Wirtschaft- Frankfurter Rundschau
 

Dietrich

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Hallo Tact,

die Reichweiten-Diskussion bei Elektro-Auto-Gegnern kann man bald nicht mehr hören.

90% aller Autofahrten sind kürzer als 20km, wird immer wieder behauptet, also keinerlei Problem für ein Elektrofahrzeug selbst mehrfach hintereinander zu fahren ohne Zwischenladung.

Wir haben bereits heute mehr als halb so viel Fahrzeuge wie Einwohner, in vielen Familien gibt es 2 oder mehr Fahrzeuge. Warum nicht eines davon elektrisch betreiben?

Was wir nicht brauchen sind 2 to schwere Elektroautos mit 200 oder mehr KW Antriebsleistung und 400km Reichweite, denn so werden viele Vorteile dieser Antriebsart zunichte gemacht.
Warum nicht 500kg leichte 2-Sitzer mit extrem schmaler Fahrgastzelle als Fahrzeug für den Pendler, Mio Personen dieser Gattung fahren täglich die gleiche Strecke, der Passat oder Daimler bleibt in der Garage bis er wieder mal gebraucht wird...lange Strecke oder mehr Insassen.

Gruß Dietrich
 

yoghurt

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Hallo,
jetzt sind wir schon wieder leicht off-topic, aber sei es drum...

Was mich wundert ist, dass hier bisher noch niemand unsere beruflichen Probleme mit der Elektromobilität betrachtet hat. Ich hole mal ein wenig aus, in der Berliner Presse wird gerade ein Verbot für Dieselfahrzeuge in der Innenstadt diskutiert. Der Grund sind die wohl klar zuzuordnenden Stickoxide. Ich finde das natürlich im Prinzip richtig, es soll niemand durch schlechte Luft krank werden.
Meine persönliche Situation sieht aber so aus, dass ich einen VW-Transporter fahre und in der Innenstadt wohne. Diese dieselgetriebenen 2to. dienen sowohl meiner Ein-Mann-Firma als auch dem Transport meiner Familie (3 Kinder) und meinem Weg zur Arbeit. Jetzt frage ich mich halt schon, womit es denn gehen soll? Ein Benzin-Transporter? Ein Elektro-Transporter? Die Miet-Transporter-Lösung hatte ich früher. Diese Art des Car-Sharings war mir ein organisatorisches wie finanzielles Grauen!

Ich warte auf den Brennstoffzellen-Transporter, mit dem ich dann fröhlich duch Berlin dampfen darf!
 

WinfriedM

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das wird nichts, selbst bei Werkzeugakkus gibt es ja keine Kompatibilität zwischen den Herstellern.

Es gibt genügend Beispiele, wo sich Hersteller einig wurden:
* Festplattengrößenformate (3,5Zoll, 2,5Zoll)
* Disketten
* CDs
* Musikkasetten
* Kreuzschlitzschraube (na gut, es gibt 2 Systeme)
* metrische Gewinde
* Morsekegel bei Bohrmaschinen
* SDS-Aufnahme bei Schlagbohrmaschinen
* Batteriegrößen (AA, AAA, 9V Block ...)

Da stehen die Chancen, einen einheitlichen Wechselakku anzubieten, gar nicht so schlecht. Und selbst wenn es 3 Systeme gäbe: Auch heute verkauft eine Tankstelle Benzin und Diesel mit ingesamt 4 Sorten. Da wird man es auch logistisch hinbekommen, 3 verschiedene Sorten Akkus auf Lager zu halten und automatisiert zu tauschen. Also Auto an einer bestimmten Stelle parken und dann wird vom Fahrzeugboden automatisch der alte Akku entfernt und der neue Akku eingeschoben. Das dauert 1 Minute und dann gehts weiter.

Statt Tankfahrzeuge kommen dann eben Batterie-Auslieferungsfahrzeuge. Oder Tankstellen haben große Lagerhallen und agieren autonom. Am besten noch mit einem eigenen Windkraftwerk. :emoji_slight_smile:

Umgedreht: Warum gibt es keine Kompatibilität bei Werkzeugakkus? Weil der Druck hier gar nicht groß ist. Hier muss man sich nicht einigen, weil es auch so gut funktioniert. Bei Auto-Akkus, die wechselbar sind, muss man sich aber einigen, weil sonst keiner was von hat. Da kanns auch passieren, dass der mit der größten Marktmacht einfach ein System umsetzt und alle anderen sich dann dranhängen. War ja schon öfter so bei der Durchsetzung von Standards.
 

tract

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die Reichweiten-Diskussion bei Elektro-Auto-Gegnern kann man bald nicht mehr hören.
90% aller Autofahrten sind kürzer als 20km,

von wem ? das ist doch der Punkt.
Solange die Fahrten definiert sind, kein Thema.

Aber sie sind es im individuellen Bereich nicht.
Plakatives Beispiel die Abholung Deiner Bandsäge oder Bohrmaschine, das Beispiel könnte auch Schrank oder Auto auf Hänger lauten.

Wir haben bereits heute mehr als halb so viel Fahrzeuge wie Einwohner, in vielen Familien gibt es 2 oder mehr Fahrzeuge. Warum nicht eines davon elektrisch betreiben?

sicher - wenn man das Geld dafür hat (siehe Wertverlust)

Winfried schrieb:
Also Auto an einer bestimmten Stelle parken und dann wird vom Fahrzeugboden automatisch der alte Akku entfernt und der neue Akku eingeschoben. Das dauert 1 Minute und dann gehts weiter.

ja, das wurde ja mal von Tesla vorgeführt.
Welche Investitionen sollen denn dafür Tankstellenbesitzer tätigen?

Und wie sieht es mit den Akkus aus, die nicht mehr 'einwandfrei' sind? Wer zahlt die Kosten dafür.
D.h. Du fährst mit Deinem gealterten 80%-Akku hin, dieser wird gegen einen 100% getauscht. Wer bekommt jetzt den 80%-Akku?
Und wer ist im Garantiefall zuständig?


Und zur Standardisierung: da sehe ich keine große Chance - denn damit bremst man massiv die Weiterentwicklung ein.
 
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