Hallo,
sehr interessanter Faden hier!
Hatte selber auch schon mehrmals ge-"müh"lt.
Das allerdings im kleineren Rahmen, als es hier vorgestellt wird, und immer nur Nadelholz bis zu einem Mittendurchmesser von um die 40 cm.
Säge war eine Stihl MS441, Kette eine normal gefeilte mit 3/8 Teilung, Schwert eines mit 63 cm.
Die "Müh"le war ein Eigenbau, ich wollte das mal ausprobieren. Und habe wirklich Abfall verwendet.
Vorher hatte ich schon öfter freihand Nadelholz nach Riß (Schlagschnur und Wasserwaage) zu Bohlen, teilweise auch zu Kanthölzern aufgetrennt.
Das ging auch, aber eher "müh"evoll.
Die Kanthölzer (max. Länge etwa 3 m)
mußten natürlich noch gehobelt werden, da war Übermaß erforderlich.
Wie schon geschrieben, ein Kollege hat ein Logosol-Kettensägewerk, das hat mich noch neugieriger gemacht.
Bevor ich etwas kaufe, war der Gedanke es provisorisch, also zum Testen, mit einem Eigenbau zu versuchen.
Wie gesagt, aus Abfall, ein Stück Siebdruckplatte, ein Stollen draufgeschraubt, zwei Gewindestangen zum Einstellen der Schnittgut-Stärke.
Und zwei Bohrungen in der Schiene.
Das war das "müh"evollste und aufwendigste an der ganzen Geschichte, auch mit guten bzw. Edelstahlbohrern. Anstieg in etwa 2-mm- Schritten
Ich weiß nicht mehr, wie oft ich bei der Aktion Bohrer geschärft habe... definitiv werde ich mir das nicht mehr antun.
Motorsägenschienen sind wirklich sehr hochwertiges Material...
Mein erster Plan war, M12er-Stangen zur Einstellung zu verwenden, zum Test an einer ausgenudelten 63 cm-Schiene.
Leider hatte ich mich da mit dem lichten Abstand vertan, der war auch für meine Sparversion zu gering - lichter Abstand zwischen den Stangen war nur 37 cm.
Die ganze "müh"evolle Bohrerei war also umsonst!!
Auf den Bildern sieht man die größeren 12er-Bohrungen noch auf der Oberseite meiner "Müh"le.
Zu dem Zeitpunkt wollte ich das aber unbedingt, habe auch Holz benötigt. Deswegen nochmal Löcher für die Gewindestangen gebohrt, diesmal in die "gute" 63 cm-Schiene und mit größerem Abstand (47 cm).
Als ich beim Aufbohren bei 8 mm-Durchmesser angekommen bin, hatte ich keine Lust mehr.
Und mir gedacht, daß es für den Versuch auch mit 8er-Gewindestangen klappen muß.
Gesagt, getan.
Leider habe ich von den "Müh"len-Aktionen keine Bilder mehr gefunden.
Funktioniert hat das sowohl bei angetrocknetem, als auch bei frischem Kiefernholz überraschend gut.
Maßhaltigkeit +/- 5mm, da war ich schon überrascht.
Die primitive Schnittgut-Verstellung hat ohne Probleme geklappt, stabil war die auch mit den M8-Stangen ausreichend.
Geschnitten habe ich Bohlen von 9-11 cm, die dann daheim mit der Kreissäge zu Kanthölzern aufgetrennt und dann gehobelt.
Wie gesagt, habe eine normale Kette, 3/8Teilung mit 1,6 mm Treibgliedern verwendet, Kette auf etwa 25° geschliffen.
Denke, mit einer dünnen Längsschnittkette wäre es besser, schneller und einfacher gegangen.
Habe das bewährte Provisorium also erstmal beibehalten.
Ärgerlicherweise ist meine gebohrte Schiene kurz nach der letzten "Müh"len-Aktion kaputtgegangen.
Sie war kurz nach ihrem letzten Einsatz (etwa Feb. 2022) bei "normalem" Fälleinsatz beim Holzrücken im Weg und danach unrettbar verbogen.
Von einer Neuauflage habe ich bisher abgesehen, auch wenn es schon wieder etwas juckt...
Gruß, Andreas