Balkonkraftwerk

IngoS

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Hallo Rainer,

nachgeführte Anlagen haben einen ca. 30% höheren Ertrag als starre Südausrichtung. Das war in den Anfängen der PV interessant, weil die Module sehr teuer waren. In üblichen Wohngebieten hat man aber kaum nennenswerte Flächen, die den ganzen Tag von Ost bis West unverschattet sind.

Zu den heute propagierten Ost West Anlagen ist man gekommen, weil es nicht mehr auf den maximalen Jahresertrag ankommt, der ja vollkommen ins Netz eingespeist wurde, sondern es kommt auf einen möglichst großen selbstgenutzten Anteil an, weil die Einspeisevergütung unattraktiv niedrig ist.
Am günstigsten ist ja rechtwinklige Ausrichtung der Module zur Sonne. Darum ist ein flaches Auslegen der Module ungünstig. Gerade wenn die Sonne früh und spät noch, oder wieder dicht über dem Horizont steht, ist eine steilere Ausrichtung besser. Üblich bei Ost West Ausrichtung auf Flachdächern sind 15° Anstellwinkel. Auf entsprechenden Satteldächern sind aber auch Winkel über 45° möglich.

Gruß Ingo
 

Otwin

ww-eiche
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Wenn du schon über Nachführung nachdenkst, dann natürlich auch in der Neigung :emoji_slight_smile:
Idealerweise möchtest du die Sonne ja im 90° Winkel zu den Modulen haben. Eine steile Ost-West Ausrichtung ist im Sommer eher nicht optimal.
Die Wechselrichter-Anbieter wie Fronius oder SMA haben Rechner auf ihrer Homepage, damit kann man simulieren, was bei welcher Ausrichtung an Jahresertrag rauskommt.
Das wichtigste ist ein verschattungsfreier Aufstellungsort!
 

WinfriedM

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Warum nicht ganz flach (wobei dann die Orientierung ja keine Rolle mehr spielt)?

Einerseits gehts ja um Optimierung des Ertrages. Flach liegend ist da eher ungünstig. Kann man aber durchaus machen, wenn man Platz hat. Module sind ja billig, da hat man dann glaube ich nur ca. 70% gegenüber optimaler Süd-Ausrichtung.

Es gibt bei flach aber noch einen Nachteil: Die Module reinigen sich nicht mehr von selbst, sondern verschmutzen schnell. Weil die meisten Module einen Rahmen haben, bleibt auch Wasser drauf stehen. Es gibt Kapillar-Klammern, die das Wasser runterziehen, trotzdem wirst du bei flachen Modulen öfters mal reinigen müssen. Aber 10 Grad ist die Selbstreinigung glaube ich schon ganz gut, was ich so gelesen habe.
 

inselino

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Also wenn du sowieso Module auf ein Flachdach legst, ist heute eine 10-15° Aufständerung üblich.
Früher hat man mit 30° richtung Süd so aufgeständert \_\_\_\
Heute mit den 10-15° in Ost-West-Richtung /\_/\_/\
Wie Wienfried schon schrieb ist die Aufständerung für die Selbstreinigung bei Regen, dennoch sollte man 20cm Wartungsgang zwischen den Reihen lassen für die Dreckränder die sich mit der Zeit an der Unterkante bilden.
Daher ist hochkant auch besser als Quer, da es weniger Ränder gibt wo sich Dreck sammelt.


Wenn man sich die Sonneneinstrahlung anschaut dann sprechen die meisten im Winter von 10% der Leistung und das kommt relativ gut hin.
Beispiel: Kassel (mittig in D, im Süden besser im Norden etwas schlechter) Flachdach 15° aufgeständert, 10% Verlust, Ostausrichtung bringt im Juni/Juli ungefähr 130 kWh und im Dezember/Januar nur 13kWh pro kWp installierte Leistung.

Darum lohnen sich Speicher auch vielfach nicht, im dunklen Viertel des Jahres kommt gar nicht genug Strom runter, um den in den Speicher zu laden.
 

inselino

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Achso für alle, die nicht wissen, wie sie an diese Werte kommen:
https://re.jrc.ec.europa.eu/pvg_tools/en/

1. Stadt eintragen oder auf der Karte markieren
2. System loss auf 10 stellen (die standardmäßigen 14 sind nicht mehr zeitgemäß)
3. Winkel (Slope) angeben --> 0° entspricht flacher Ausrichtung
4. Ausrichtung (Azimuth) angeben. Im Solarbereich ist dabei Süd immer 0° West ist 90° und Ost -90° Nord entsprechend 180/-180.
5. Visualize results gibt dann die Werte pro kWp an. Man kann natürlich auch die installierte Leistung dann auf 0,6 stellen allerdings würde ich empfehlen zur besseren Vergleichbarkeit immer die Werte bei 1kWp zu lassen.
 

raziausdud

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Hallo erneut,

mit Eurer Hilfe bin ich nun beim für mich/uns besten Ort für die Anbringung der beiden Module angelangt, dem Gartenhaus. Ost-West-Ausrichtung der Dachflächen, Neigung, weit von allen anderen Gebäuden entfernt, sogar der höchste Punkt unseres dort recht geneigten Nord-Hangs, nach Süden dann eben.

Allerdings: ca 20-25 Meter vom Haus entfernt.

Und: Eingedeckt mit Bitumenbahnen. Da kann ich doch nicht durchbohren. Oder? Siehe p.s. unten.

Zwei Ideen hab ich dazu:

1. Module nur auflegen und zB mit (modifizierten) Rasenkanten beschweren. Vorteil: Sturm kann kaum angreifen.

2. Eine Unterkonstruktion aus je zwei Kanthölzern oder Stahlstangen auch nur auflegen und beschweren. Aber zusätzlich am First verbinden und an den sogar noch überstehenden bzw zu verlängernden „Sparren“ befestigen. Foto2. Nachteil: Sturm kommt so auch etwas unter die Module (Traufblech „wollte ich immer mal machen“. Ev ist das Fehlen hier ja jetzt von Vorteil).

Daumen hoch, Meinungen, Bedenken, Hinweise, weitere Tipps dazu? Nur grundsätzlich, im Einzelnen bekomme Ich das dann schon hin. Haus aus 28er Blockbohlen, im Dach habe ich 40x60 er „Sparren“ eingebaut, weil ich die beim Neuaufbau neu zu machende Eindeckung parallel zum First/zur Traufe haben wollte. Foto1.

p.s. mir fällt gerade noch ein: ich hab ja die Aluprofile für die Zellen. Wenn ich die unter den Zellen durch die Bitumenschicht befestige, kommt da ja kein Regen mehr hin … Und bestimmt gibt es dafür auch Dichtungen. Also könnte man das alles hier reduzieren auf:

Reicht deutliches beschweren (ich bin da inzwischen bei 40x40er Gehwegplatten, die habe ich nämlich schon/noch)? Oder auf jeden Fall verschrauben?

Danke im voraus.

Rainer
 

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raziausdud

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Ich hab oben das p.s. gerade noch etwas erweitert. Also auch hier noch mal gefragt:

Reicht Beschweren (ich bin da inzwischen bei vorhandenen 40x40 Gehwegplatten) ? Oder in jedem Fall verschrauben?

Sorry, dass manchmal sogar beim Schreiben oder kurz danach mein Kopf noch weiterarbeitet :emoji_wink: und dadurch manches Geschriebene im Nachhinein überflüssig wird.
Rainer
 

raziausdud

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@tomkaes und @KalterBach: ein bischen doof jetzt: ich stelle eine Entweder-Oder-Frage und Ihr antwortet mit: …geht… bzw.
…so…

Bitte konkretisiert doch Eure Einschätzung etwas, etwa: das eine nicht oder auf keinen Fall, besser das andere. Es geht für mich um die flache, dachparallele Anbringung, also nicht um irgendwelche weiteren „Gestelle“ auf dem Dachhälften, welche die Ausrichtung und den Neigungswinkel ja nahezu perfekt vorgeben. Danke.

@Ingo: dann war meine eine Idee vom Ansatz her gar nicht schlecht. Danke für Deine Einschätzung und Präzisierung.

(Nur ist jetzt im Nachhinein meine Entweder-Oder-Frage nicht mehr korrekt :emoji_wink: . Aber insgesamt toll, wie ich hier mit Euch zusammen Schritt für Schritt weiterkomme. Danke
Rainer
 
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KalterBach

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Konkret. Gehwegplatte aufs Dach und daran das Modul befestigen.

Das was Thomas @tomkaes sagt muss beachtet werden. Garagendach, Kies, Nässe und Schnee bringen ordentlich Gewicht.

Sofern jetzt Kies drauf ist, diesen unter dem Modul fast vollständig entfernen.

Die Panele würde ich leicht anstellen, da sonst Wasser und Schmutz nicht abfließen.
 

tomkaes

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@tomkaes und @KalterBach: ein bischen doof jetzt: ich stelle eine Entweder-Oder-Frage und Ihr antwortet mit: …geht… bzw. …so…
Entschuldige meine Antwort auf Sebastians Kommentar #235 (Verallgemeinerung);
vielleicht liest hier außer dir noch jemand mit.

In deinem speziellen Fall und auf deinem gezeigten Dach: :emoji_wink:
ja, du kannst nur mit aufgelegter Ballastierung arbeiten (deswegen mein Link in #234)
nein, sie fliegen nicht weg, sie Beispiele im Link #234
nein, du musst nicht verschrauben, wenn du ausreichend ballastierst.
ja, ich würde sie etwas aufständern (besserer Winkel, Selbstreinigung)

War das eindeutig genug? :emoji_thinking:
 

Mitglied 24010 keks

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Also bei 4/6er Sparren hab ICH extreme Probleme mit zusätzlicher Auflast... Bin ich da allein?
 

raziausdud

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Danke auch für Eure Bedenken.

(Ich hatte viel mehr geschrieben, viel auch wieder überarbeitet oder gestrichen, geblieben ist - so kurz wie möglich, aber so klar wie nötig :emoji_wink: )

Gartenhaus ist 3,50 breit, also die Front quer zum First, nur 1,50 tief. Satteldach mit deutlichem Überstand. Die 1,75 langen Module überspannen somit fast das gesamte Dach, Gewegplatten lägen also nah über den Seitenwänden. Außerdem: die sog.(!)„Sparren“ überbrücken auch nur ca. 85 cm. Denn es gibt zwischen First und Traufe noch je eine wuchtige Mittelpfette ca. 60x120, ganz rechts im Foto zu #231, ursprünglich sind bei „solchen“ Gartenhäusern diese Pfetten die einzigen Dachelemente neben First (auch 60x 120) und Seitenwand-Oberkante unter der 21er Nut-Feder-Eindeckung. Ich hab’s beim Neuaufbau etwas modifiziert.

Es wird wohl eine Mischlösung werden. Nicht die schwersten Platten, sondern 3,5 starke 40x40er, allein damit die darin verankerten Module etwas erhöht liegen. Zusätzlich dann noch die Orkansicherung durch satteldachartiges Auflegen und Verbinden der beiden Module über den First, die dann noch zu den Traufenden hin abgespannt werden, @Ingo S Vorschlag aus #238. Durch die leichte Erhöhung der Module kann die Abspannung dann auch etwas mehr Druckkraft senkrecht zur Dach-/Modulfläche entwickeln.

Dagegen noch Bedenken? Oder dazu Verbesserungvorschläge?

Danach wäre ich dann soweit „durch“. Ich hoffe, dass mein Einzel-Fall nicht zu sehr den Rahmen hier gesprengt hat.
Rainer
 
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Betaboy

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Ich habe einen 600 Watt von Bosswerk über Greenakku. Der Wechselrichter war echt schnell da die Module sollen diese Woche kommen. Habe den MI600. Es gibt noch den MI 300 / MI301 der hat aber meine ich nur 300 Watt.
 

Holzrad09

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Ich habe einen 600 Watt von Bosswerk über Greenakku. Der Wechselrichter war echt schnell da die Module sollen diese Woche kommen. Habe den MI600. Es gibt noch den MI 300 / MI301 der hat aber meine ich nur 300 Watt.
Kurzerhand, Ich habe dieses Set bei diesem Verkäufer bestellt. Das Solarmodul (e) war 3 Tage später da ( kam mit der Spedition ). Der Kleinkram sollte mit DPD geliefert werden, bis heute leider nichts angekommen. Ebay ist bereits informiert, hätte den negativen Bewertungen vorher mehr Beachtung geben sollen. :emoji_thinking:
Dummerweise hat er mir 2 Paneele geliefert, sollte er den Wechselrichter + Anschlußkabel nicht noch liefern, habe Ich wenigstens nicht eingebüßt. Mal schauen wann er sich äußert, ab 18. schaltet sich Ebay dann ein.
Ich würde Ihm das zweite Paneel dann eher abkaufen als mühsam per Spedition zurück zu schicken. Im Lieferumfang wäre ein Hoymiles HM-400 gewesen.
Ich sehe gerade, dass sie die Preise kräftig angehoben haben, vor 3 Wochen hab Ich noch 645 Eu bezahlt.
LG
 

sonicbiker

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Ich habe einen 600 Watt von Bosswerk über Greenakku. […] Habe den MI600.
Den habe ich auch. Wenn ich den Daten des kleinen Shelly-Moduls trauen kann, das ich mit verbaut habe, dann gibt er bei guter Einstrahlung bis zu 750 W ab. (Die beiden Module haben jeweils 385 Wp.)
Von daher macht vielleicht auch der MI 300 einige Watt mehr?
 

WinfriedM

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400W wären mir schon lieber.

400 W ist unüblich. In der Regel sind es 1x300W oder 2x300W, womit man dann auf die Grenze von 600 W kommt, die in DE zulässig sind.

Im Moment ist aber alles schwer zu bekommen. Die üblichen Verdächtigen sind Hoymiles, Bosswerk, APSystems. Von Envertech würde ich abraten, da liest man zahlreiche frühe Ausfälle.

Wenn du ein 400W Modul anschließt, hast du sowieso nur sehr kurz am Tag mal 350W bei optimaler Ausrichtung. Mit einem 300W Wechselrichter hast du da kaum Verluste. Wenn du aber 2 Module hast, dann gleich einen WR mit 2x300 Watt. Mehr geht ja offiziell eh nicht für ein Balkonkraftwerk.
 
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