Balkonkraftwerk

Holzrad09

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Du darfst im Beispiel gern eigenständig x gegen y ersetzen.
Sorry, Ich kann Dir da nicht folgen.
Eine Klimaanlage hat eine Kühlleistung von 2,5 kW/h und soll 3 Stunden am Tag laufen. Diese 2,5 kW läuft sie in voller Leistung die ganzen 3 Stunden lang. Für die Erzeugung der 2,5 kW/h benötigt das Gerät eine Stromaufnahme von 0,8 kW*. Das bedeutet, Ihre Klimaanlage benötigt 2,4 kW/h am Tag (0,8 kW x 3 Stunden). Das wäre für ca. 20 m² Wohnraum ausreichend.
Quelle: https://klimambo.de/klimageraete/wie-viel-strom-verbraucht-eine-klimaanlage/
Du schreibst kleine Klimaanlage
seiner kleinen Splitklimaanlage mit drei (oder bisschen mehr...) Kilowatt Anschlußleistung ein bisschen Strom direkt von der Sonne zu fressen zu geben.
Die "kleinsten" Splitgeräte beginnen bei 9000 BTU, wobei das auch ganz schön große Kästen sind, damit kann man Räume bis etwa 30qm klimatisieren.
LG
 

uli2003

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Der Wissenbefreite steckt also zwei seiner "Balkonkraftwerke" in die nächste Dose. Dumm, dass da auch die Klimaanlage hängt. Und dann steckt Mutti das Bügeleisen ein... in dem Raum, der so schön klimatisiert ist. Logisch, Bügeln macht so schon keinen Spaß. Bei den Temperaturen noch weniger.
Es kommen aber auch noch andere Faktoren dazu, um es überhaupt möglich zu machen, dass ein Kabel überlastet ist. An welcher Stelle der Verkabelung wird eingespeist? Wo hängen die Verbraucher, wo ist die Netzzuleitung?
Die Überlastung des Stromkreises mit zusätzlichen 2 Ampere, oder meinethalben auch 5 Ampere halte ich für ausgeschlossen. Und im Kurzschlussfall kommt immer der Automat. Macht euch doch nicht ins Hemd.

Da in Deutschland aber alles teuer und sicher und bürokratisch sein muss:
Spezielle Dose setzen lassen, VOR die Sicherung des Endstromkreises (damit der Strom mit erfasst wird), das Ganze wird dann überprüft und abgenommen von der Elektrofachkraft (wenn die denn mal Zeit hat), dann den ganzen Ramsch anmelden und in Betrieb nehmen.

Kosten / Nutzen sind eh egal in einem Land, wo es 1500kg Akku im Fahrzeug braucht, um eine Person auf der Straße in 3 Sekunden auf 100 km/h zu katapultieren, aber kein Geld für höhere Energiekosten vorhanden ist.
 

fahe

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...Dir, @uli2003, traue ich ja unbesehen zu, an der Stelle eins und eins zusammen ru zählen... und auf zwei zu kommen.

Es gibt aber genügend andere, die sich in diesen Tagen als "Stromguerilla" fühlen, denen ich zutrauen würde, mit Not den Lichtschalter zu finden.

Ich habe auch schon genug "DIY-Installationen" gesehen, bei denen ich mitnichten wegen der Normenverletzungen die Hände über dem Kopf zusammenschlage, sondern mich schlicht frage, wie verblödet ein Teil der Mitbürger mittlerweile sein kann, sich nach zwei, drei Youtubefilmchen Dinge zuzutrauen, die sie nicht im Ansatz verstanden haben. 1)

Aber, wie schon geschrieben: Nahezu jeder Aspekt dazu ist in diesem Thread schon diskutiert worden, das muss man nicht noch einmal wiederholen. Es mache jeder, wie es ihm passt.

Du schreibst kleine Klimaanlage
...nochmal: Es war und bleibt ein _Beispiel_.
"Klein" ist relativ. Ich habe mir Split-Klimaanlagen interessehalber bisher nur in Varianten mit mehreren Inneineinheiten angesehen, die dann in der Lage sind, eine Hütte zu klimatisieren und notfalls auch zu heizen.
Du darfst aber gerne "kleine Klimasplitanlage" durch die entsprechende Anzahl elektrisch betriebener Winkekatzen, Waschmaschinen, illegale Schnapsbrennanlagen oder was auch immer ersetzen.

Es ging darum, dass es sich nicht zwangsläufig um ein konstruiertes Problem handelt, sondern um ein durchaus reales, dem wie allen Problemen mit Hirn zu begegnen ist.

Es gibt auch noch andere, aber nein, das käue ich nicht wieder wider... Es ist alles in diesem Thread dazu enthalten/gesagt/verlinkt.

1) nein, keine Foristen hier. Deren Installationen kenne ich ja nicht...:emoji_wink:
 
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netsupervisor

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Der Wissenbefreite steckt also zwei seiner "Balkonkraftwerke" in die nächste Dose. Dumm, dass da auch die Klimaanlage hängt. Und dann steckt Mutti das Bügeleisen ein... in dem Raum, der so schön klimatisiert ist. Logisch, Bügeln macht so schon keinen Spaß. Bei den Temperaturen noch weniger.
Auch wenn ich es grundsätzlich auch so sehe, aber physikalisch würde ich sagen, stimmt das nicht ganz. Wenn ich ein die Steckdose die PV Anlage und daneben den Klimakompressor einstecke, ziehe nahezu jeden Storm gleich ab, den Rest an Strom kommt vom Hausanschluss. Der Strom fliest ja nicht von der PV zurück zum Hausanschluss und dann zum Verbraucher über die Absicherung. Die kurze Leiterstrecke ist dann auch nicht überbelastet. Wenn Mutti das Bügeleisen anwirft zieht sie meistens eh nur nur noch aus dem Netz von einer anderen Steckdose an dem selben Außenleiter. Vom PV Strom kommt nichts mehr an.

Korrigier mich, wenn ich hier einen Denkfehler hab.
 

fahe

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...natürlich kann es auf Teilen der Leitung zu einer Überlastung kommen, vonr der der Leitungsschutzschlater - hey, der heißt ja nicht umsonst so:emoji_wink: - nix mitkriegen kann, weil er bestimmungsgemäß den Strom bewertet, der ihn durchfließt. Die zwei, drei am Ende des Endstromkreises eingestöpselten Balkonkraftwerke haben sich dem ja nie vorgestellt...:emoji_wink:

Der LSS ist ein millionenfach verbauter Typ mit Kennlinie B. Der arbeitet bestimmungsgemäß, wenn er selbst bei doppelter Nennstromstärke innerhalb von gemütlichen zwei Minuten auslöst.

Gibt es in den Teilen eine alte Installation mit Abzweigdosen, die zuletzt Opa Alfred offen hatte, bevor er sie munter überputzte, kann es schon unangenehm werden. Selbst alte Alu-Installationen mit Schraubverbindungen soll es in dieser Republik noch geben. Und auch die ostdeutsche Erfindung AlCu findet man noch. Wie gesagt, ich habe schon komische Dinge gesehen...:emoji_wink:

Irgendwo in diesem Thread hatte mal jemand ein "frag-doch-mal-die-Maus-artiges" / kindgerechtes / anschauliches Video verlinkt
 
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netsupervisor

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@fahe Ist schon richtig deine Annahme, bin ich nicht anderer Meinung. Aber wer das macht, dem ist sowieso nicht mehr helfen. Identisch zu denen, die drei Mehrfachstecker hintereinander koppeln. Wenn ich so etwa mache muss der LSS halt auf einen Auslösewert abzgl der maximalen Stromstärke der/des WR ersetzt werden, was garantiert keiner machen wird. Dennoch unkritisch bei kurzen Leiterwegen, denn die 16A Schutzwert sind auf Leitungslängen jenseits von 20-30m bei 1,5mm² ausgelegt.
 

fahe

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denn die 16A Schutzwert sind auf Leitungslängen jenseits von 20-30m bei 1,5mm² ausgelegt.
...bei den 30 Metern wollen wir schon nochmal nachhaken, oder?
:emoji_wink:

Der Elektriker wird bei der Dimensionierung der Leitung nicht nur auf die Einhaltung der Abschaltbedingungen der Leitung - also darauf, dass der Leitungsschutzschalter im Kurzschlußfall unverzögert abschalten kann, was erfordert, dass der Widerstand der Leitung einen ausreichenden Kurzschlußstrom zulässt - achten, sondern auch den maximalen Spannungsfall berücksichtigen. Es wird also keine mit 16 A abgesicherte 3G1,5-Leitung mit 30 Metern geben... so denn jemand mit halbwegs Ahnung unterwegs war.
Besser: Sollte es nicht...:emoji_wink: Ich hab' vor wenigen Wochen auch eine vom Meisterbetrieb gelegte Zuleitung ersetzt, die noch etwas mehr als 30 Meter Länge hatte.

Dem Bastler werden evtl. beide Begriffe nichts sagen, der legt dann auch 3G1,5 über 40 Meter oder mehr als Zuleitung zur Gartenhütte. Und in Zeiten von LED und ähnlichem Kram mit Schaltnetzteilen mit einem großen Eingangsspannungsbereich wird ihm das in all den Jahren nicht auffallen, in denen er stolz wie Bolle auf sein Werk ist...:emoji_wink:


Sorry for offtopic. Das ist schon weit weg vom Thema... zu dem imho wirklich alle Aspekte beleuchtet wurden.
 

uli2003

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Der Elektriker wird bei der Dimensionierung der Leitung nicht nur auf die Einhaltung der Abschaltbedingungen der Leitung - also darauf, dass der Leitungsschutzschalter im Kurzschlußfall unverzögert abschalten kann,
Die Datenblätter für Typ B Automaten kratzen nahezu an der 100m Grenze bei 16A mit Einhaltung der Abschaltbedingungen (ta=0,4s für den Leitungsschutz). Daran wird's mit den 40m zur Gartenhütte nicht scheitern.
Der zulässige Spannungsabfall ist sicher grenzwertig aber ein anderes Thema.
 

fahe

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Der zulässige Spannungsabfall ist sicher grenzwertig aber ein anderes Thema.
...genau aus dem Grund habe ich beides geschrieben. Klar abgegrenzt.

"Grenzwertig" ist wie "klein" und "groß" relativ relativ...:emoji_wink:

Bei 98 Metern und 20 Grad habe ich meiner schnellen Rechnung zufolge knapp 193 Volt am Ende der Strippe. Bei der für die üblichen Kabel angegebenen Maximaltemperatur von 70 Grad sind's noch knapp 185 V. Beides ist weit entfernt vom anzustrebenden Maximalwert von drei Prozent.

Wenn der LSS - wegen Billigmarke von eBay :emoji_wink: - mal bisschen mehr als 80 Ampere Kurzschlußstrom benötigt, wird halt etwas zeitverzögert abgeschaltet. Da ist der Spannungsfall dann auch kackegal. Vielleicht überlebt man, vielleicht auch nicht...:emoji_wink:

Wollen wir vielleicht an der Stelle mal wieder abbiegen zu wichtigen Dingen? Werkstatt? Wochenende? (Vorübergehendes?) Ende der Hitzewelle? Hundebilder? Gehrungsverleimungen? Balkonkraftwerke?
 

uli2003

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Vielleicht überlebt man, vielleicht auch nicht...:emoji_wink:
Wir reden seit Beginn vom Leitungsschutz, nicht! Berührungsschutz. ABB gibt eine max. Leitungslänge bei B-Automaten von 82m im Rahmen des zulässigen Spannungsabfalls an.
Es geht ja um die Möglichkeiten des Anschlusses einer Balkon-PV an einen bestehenden Endstromkreis, in Verbindung mit einer möglicherweise entstehenden Gefährdung durch Überlast.

Festgestellt haben wir in Summe: Wenn man auf die Stelle der Einspeisung achtet, und auf die zusätzlichen Verbraucher im gleichen Kreis, ist es unproblematisch.
 

WinfriedM

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Da in Deutschland aber alles teuer und sicher und bürokratisch sein muss:
Spezielle Dose setzen lassen, VOR die Sicherung des Endstromkreises (damit der Strom mit erfasst wird), das Ganze wird dann überprüft und abgenommen von der Elektrofachkraft (wenn die denn mal Zeit hat), dann den ganzen Ramsch anmelden und in Betrieb nehmen.

Der wechselt den 16A Automaten auch durch einen 13 A Automaten. So sieht der Prozess aus:

https://www.vde.com/resource/blob/2...8d7/01-das-wichtigste-in-kuerze-bild-data.jpg
 

WinfriedM

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Wenn ich ein die Steckdose die PV Anlage und daneben den Klimakompressor einstecke, ziehe nahezu jeden Storm gleich ab, den Rest an Strom kommt vom Hausanschluss. Der Strom fliest ja nicht von der PV zurück zum Hausanschluss und dann zum Verbraucher über die Absicherung.

Das ist ja gerade das Problem: Es fließen Ströme über die Leitung, die die Absicherung nicht sieht. Stell dir einen zusätzliche Quelle vor, die 16A in die Leitung einspeist. Dann holt sich dein Gerät, was 16A braucht, dies aus der alternativen Quelle und deine Sicherung sieht null Amper. Die Leitung ist also schon maximal belastet, die Sicherung meint aber, es fließt noch gar kein Strom.
 

IngoS

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Stell dir einen zusätzliche Quelle vor, die 16A in die Leitung einspeist. Dann holt sich dein Gerät, was 16A braucht, dies aus der alternativen Quelle und deine Sicherung sieht null Amper. Die Leitung ist also schon maximal belastet, die Sicherung meint aber, es fließt noch gar kein Strom.

Hallo,

ach Winfried, ein Balkonkraftwerk mit 600W bringt niemals 16A zustande. Selbst die 600W fallen ja, wenn überhaupt, nur mal ausgesprochen kurzzeitig an. Minutenweise.
Bei einigen 100000 Balkonkraftwerken ist es noch nie zu einem Brand, oder verschmorten Leitungen gekommen gekommen.

Gruß

Ingo
 

fahe

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Wir reden seit Beginn vom Leitungsschutz, nicht! Berührungsschutz.
indirekt: Es geht das Gerücht, dass Menschen im Einzelfalle auch abgefackelten Buden zum Opfer gefallen seien.
direkt: Es geht das Gerücht, dass Bastler schon Teilnehmer am Kurzschluss waren.

ABB gibt eine max. Leitungslänge bei B-Automaten von 82m im Rahmen des zulässigen Spannungsabfalls an.
Ach Ulrich, Du darfst auch selbst rechnen. Der spezifische Widerstand von Kupfer soll mitterweile kein alchemistisches Wissen mehr sein..:emoji_wink:

Mit 82 Metern hältst Du die Abschaltbedingungen einer mit B16 abgesicherten 3G1,5 Leitung ein.
Spannungsabfall kann meinetwegen auch gerne noch näher an die 100 Prozent rücken... und "zulässig" sein. Ist dann halt eine Heizung.
Der in der Installation übliche und anzustrebende Wert - DIN 18015 Teil 1 - liegt bei drei Prozent.

Deine offensichtliche ABB-Quelle schreibt richtigerweise: "...ist die maximale Leitungslänge 82 m, wenn die Abschaltbedingung unter den vorgegebenen Randbedingungen eingehalten werden soll. Darf zusätzlich der Spannungsfall für den betrachteten Leitungsabschnitt 3 % nicht überschreiten, ergibt sich eine reduzierte maximale Leitungslänge von 17 m bei 230 V."

Wenn das Nebenthema partout nicht anderweitig zu beenden ist, deabonniere ich den Thread, um nicht mehr in Versuchung zu geraten...:emoji_wink:
 
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Time_to_wonder

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Sicherlich unwahrscheinlich, aber Normen können nicht auf Wahrscheinlichkeiten bauen, sondern die definieren glasklar und eindeutig und orientieren sich am Worst-Case.

Lieber Winfried, jegliche Netzauslegung an Hand von Gleichzeitigkeitsfaktoren ist pure Warscheinlichkeitsbetrachtung. Würde man eine Zuleitung zu einem Wohnungs-Verteiler mit zehn 16-A-Abgängen auf den worst case auslegen, hätte man mit 160 A eine heillos überdimensionierte Anlage. Und im vorgelagerten Netz dürftest Du dann nichtmal vier Wohnungen an einen 630er Ortsnetz-Trafo hängen.
 

Time_to_wonder

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Bei 98 Metern und 20 Grad habe ich meiner schnellen Rechnung zufolge knapp 193 Volt am Ende der Strippe. Bei der für die üblichen Kabel angegebenen Maximaltemperatur von 70 Grad sind's noch knapp 185 V. Beides ist weit entfernt vom anzustrebenden Maximalwert von drei Prozent.

Und wenn Du da hinten ein Notebook mit Weitbereichsnetzteil dranhängst, passiert genau nix Kritisches. Und die Abschaltbedingungen werden erfüllt. M.E. wird das Spannungsfall-Thema normativ überbewertet.
 

WinfriedM

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Lieber Winfried, jegliche Netzauslegung an Hand von Gleichzeitigkeitsfaktoren ist pure Warscheinlichkeitsbetrachtung. Würde man eine Zuleitung zu einem Wohnungs-Verteiler mit zehn 16-A-Abgängen auf den worst case auslegen, hätte man mit 160 A eine heillos überdimensionierte Anlage.

Oh nein, es darf nie von einer Wahrscheinlichkeit abhängen, ob eine Leitung zu brennen anfängt. Die darf niemals unter keinen Umständen zu brennen anfangen. Das muss technisch nachgewiesen und unterbunden werden unter allen Umständen.

In deinem Beispiel gibt es natürlich Vorsicherungen, die dann auslösen würden. Aber es kommt nie zu einem Brandfall. Es geht darum, die kritischen Fälle zu 100% abzusichern und nicht die Verfügbarkeit von 10x16A.
 

WinfriedM

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ach Winfried, ein Balkonkraftwerk mit 600W bringt niemals 16A zustande.

Darum ging es mir nicht. Ich wollte mit dem übertriebenen Beispiel von 16A verständlich machen, worum es geht. Es geht mir dabei nur um das Verständnis, warum die Hauptsicherung weniger Strom sieht, als über die Leitung fließt. Bei einem 600W Balkonkraftwerk wirst du natürlich nur maximal 600W/230V = 2,6A an maximal zusätzlichen Strom haben. Wobei man auch sehen muss, dass Leute, die erstmal Spaß an der Sache gefunden haben, nicht selten 1500W Wechselrichter und mehr verwenden. Dann kommen wir schon in Bereiche, wo es kritisch werden kann.
 

WinfriedM

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M.E. wird das Spannungsfall-Thema normativ überbewertet.

Sehe ich auch so. 3% ist eine echt harte Forderung, die technisch gar nicht nötig ist. Wenn es die nicht gäbe, könnte man viel mehr mit 1,5mm² verlegen, was völlig ausreichen würde.

Es hängt natürlich von der Qualität des öffentlichen Netzes ab. Bei uns ist das z.B. sehr gut, wir haben ohne Last eigentlich immer die 230-232V. Wenn das aber schon eine Abweichung von -10% hat (was nach Norm sein darf), dann wird es irgendwann kritisch. Vielleicht gibt es noch Ecken in Deutschland, wo das Netz so instabil ist.
 
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