Bretter mit 15 Grad Gehrung verleimen

19rudi99

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ich denke, es liegt ein Missverständnis vor,
Ich denke, das wurde in dem von Manuel verlinktem Video richtig erklärt. Was ich praxisfremd finde, ist die andächtige Wartezeit bis zum Zusammensetzen. Speziell bei problematischen Verleimungen dürfte das nicht funktionieren. Ansonsten eine schöne Zusammenfassung von den Begriffen, die zeigt, das die Profis das doch drauf haben.
 

Manuel_

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Hi Rudi,
es geht ja nicht darum, dass man jede Verleimung so machen muss.
Wenn es aber mal darum geht eine komplizierte Verleimung zu machen, dann nutze ich diese "Methode" um ein Verschieben der Werkstücke zueinander zu verhindern.

Das Video habe ich auch nur gepostet als Beispiel für etwas, dass ich noch nicht kannte obwohl man schon Jahre mit Leim gearbeitet habe.
Und evtl. kommt ja auch eine solche manchmal nützliche Erkenntniss bei diesem Thread heraus.

Viele Grüße
 

Mitglied 59145

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Mal als groben Überschlag:
Verleimfläche 40mmx300mm = 12000 mm^2
Tesa gibt eine Reisskraft für das 4142 von 60N/cm an.
Max erreichbare Zugkraft 30cmx60N/cm=1800N
Max erreichbarer Druck 1800N/12000mm^2=0,15N/mm^2

Ich nehme eh immer min 3 Lagen und achte darauf, dass die Gerungen geometrisch penibel passen, so dass nicht überdrückt werden kann ( Siehe Skizze von Alos). Die Geometrie der Verklebung muss meiner Meinung nach von den Bauteilen her gewährleistet sein, die Presskraft darf nur aus der Vorspannung des Klebebandes kommen.
Die Vorspannung erhöht man ja durch das leichte überlappen.

Als Pessdruck wird ja 0,1 bis 0,8 N/mm2 angegeben. Das wäre ja im unteren Bereich, aber halt im Bereich. Wenn deine Annahme so stimmt, sollte die zu verleimen Fläche halt nich deutlich breiter sein. Bzw je dünner die Werkstücke umso mehr Druck bekomme ich ja.

Ich kenne es so, dass man über die Gehrung einen Streifen klebt, mittig und dann mehrere längere Streifen 90° versetzt. Also ja etwas mehr Druck.

Ich bin mit den Einheiten nicht ganz sicher, eine normal Zwinge macht doch bis 2000 Newton?
 

magmog

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Guuden,

Als besonders wichtig ist für mich eine gute Benetzung beider zu verbindender Teile.
Dass eine dünne Leimfuge anzustreben ist dürfte Gemeinwissen sein.
Dabei läuft man bei dem üblichen einseitigen Leimauftrag schnell in einen Wiederspruch,
Ich denke, das wurde in dem von Manuel verlinktem Video richtig erklärt. Was ich praxisfremd finde, ist die andächtige Wartezeit bis zum Zusammensetzen. Speziell bei problematischen Verleimungen dürfte das nicht funktionieren. Ansonsten eine schöne Zusammenfassung von den Begriffen, die zeigt, das die Profis das doch drauf haben.


Guuden,

Welche andächtige Wartezeit? Die offene Zeit ist die Zeit, in der die zu verleimenden Teile zusammengelegt
werden müssen damit der Leim nicht zuviel Lösemittel/Wasser verliert.

Bei 14 Grad und 85% rel. Luftfeuchte ist die natürlich eine völlig andere
als bei 32 Grad und 20% rel. Lf.
Meiner Erfahrung nach sind die Angaben der Hersteller häufig zu kurz gewählt,
jedenfalls für Mitteleuropa. Bei einem Wetter wie dem aktuellen sieht es aber schon mehr
in Richtung der Angaben aus.
 

Lorenzo

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Wenn es aber mal darum geht eine komplizierte Verleimung zu machen, dann nutze ich diese "Methode" um ein Verschieben der Werkstücke zueinander zu verhindern.

Viele Grüße
So mach ich das auch wenn es drauf ankommt zwei Teile zu verleimen bei denen es auf eine genaue Positionierung ankommt. Bei frisch aufgetragenem Leim fängt da gerne alles an zu schwimmen. Bei leicht angezogenem Leim ist es gut möglich mit minimalisten Korrekturen und gutem Druck ein sauberes Ergebnis zu erzielen.
Klar kann man auch mit kleinen Metallstiften Arbeiten, oder aufgespannten Zulagen die so beschichtet sind dass sie nicht angeleimt werden. Ist aber entweder mehr Aufwand, oder ich hab hinterher Metall im Holz, wo's niemand vermutet, beides will ich vermeiden.
 

19rudi99

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Als besonders wichtig ist für mich eine gute Benetzung beider zu verbindender Teile.
Dass eine dünne Leimfuge anzustreben ist dürfte Gemeinwissen sein.
Dabei läuft man bei dem üblichen einseitigen Leimauftrag schnell in einen Wiederspruch,

Das finde ich jetzt interessant, wieso sorgt ein beidseitiger Leimauftrag für eine dünnere Leimfuge?

Übrigens ist die beidseitige Vernetzung bei den heutigen Leimen nicht mehr nötig. Diese Aussage kommt von einem Ingenieur, der in der Leimentwicklung tätig ist und ist natürlich unter der Hand erfolgt, da man lieber mehr verkaufen möchte.

Ich finde, eine gute Abhandlung über Leim hat Dictum, natürlich auch etwas werbelastig: https://www.dictum.com/de/blog/tipps-tricks/leime-und-klebstoffe-verstehen-und-richtig-einsetzen

PS: warum die bei den Filmen einen schlecht zu verstehenden Sprecher nehmen, werde ich nie verstehen. Da liebe ich doch Ingos Erzählstimme.
 

magmog

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Guuden,

Altes für die Verwirrung!
Ich hatte einen Text angefangen den ich später vervollständigen wollte.
Später schrieb ich eine Antwort ohne den qngefangenen Text zu löschen.
Inzwischen habe ich ein paar Muster vorbereitet,
wenn die fertig sind wird der Text weiter ausgeführt.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Mal als groben Überschlag:
Verleimfläche 40mmx300mm = 12000 mm^2
Tesa gibt eine Reisskraft für das 4142 von 60N/cm an.
Max erreichbare Zugkraft 30cmx60N/cm=1800N
Max erreichbarer Druck 1800N/12000mm^2=0,15N/mm^2

Ich nehme eh immer min 3 Lagen und achte darauf, dass die Gerungen geometrisch penibel passen, so dass nicht überdrückt werden kann ( Siehe Skizze von Alos). Die Geometrie der Verklebung muss meiner Meinung nach von den Bauteilen her gewährleistet sein, die Presskraft darf nur aus der Vorspannung des Klebebandes kommen.

Endlich mal ein analytischer Ansatz!!! Dafür Danke und schon vorab "sorry" für die nachstehende Korrektur:

Wenn du es schaffen würdest, das Klebeband beim Aufbringen bis kurz vor die Reißgrenze zu belasten, dann wäre die von dir ausgerechnete Presskraft und der erreichbare Druck sogar doppelt so hoch. Denn die Kraft würde ja auf beiden Seiten der Leimfuge wirken.

Jetzt kommt das "ABER"
Dies Kraft kannst du bei halbwegs normalen Bauteilen niemals erreichen. Grund: der Klebstoff des Klebebandes ist schlicht viel zu schwach. Wenn du in das Datenblatt des TESA 4124 (ich nehme an das 4142 ist ein Tippfehler)
tesapack® 4124 PVC - tesa
schaust, dann findest du: Klebekraft auf Stahl: 3,2N / cm (bezogen auf das 5cm breite Klebeband

Selbst wenn das Klebeband auf Holz diesen Wert erreichen würde (was es nicht tut), dann bräuchtest du einen sehr langen Streifen um die Reißkraft zu übertragen:
1800N (Reißkraft) / 3,2 N/cm = 562 cm !!!

Bei einer Verwendung des Klebebandes in Längsrichtung liegen 2,5 cm auf jeder Seite der Klebefuge. Das heißt die Klebekraft ist nur die Hälfte von 3,2N = 1,6N pro cm.

Bei einer Fugenlänge von 30cm erreichst du somit max. 30 x 1,6N = 48N. Wenn eine höhere Kraft auftritt, dann wandert das Klebeband = die Pressung in der Leimfuge bricht zusammen, oder die Klebeverbindung des Klebebandes zur Oberfläche reißt komplett ab.
Das heißt in diesem Fall, dass du statt der 1800N (Reißkraft) nur 48N Kraft (Abscherkraft des Klebebandes auf der Fläche) aufbringen kannst. Die wirkt dann wieder 2 x ergibt also 96N Presskraft gesamt.

Der max. erreichbare Druck in der Klebefuge ist somit 96N / 12000 mm2 = 0,008 N/mm2
Da sieht die Welt dann schon etwas anders aus. Du erreichst gerade mal vier Prozent des vom Leimhersteller empfohlenen Wertes...

Das kann - je nach Belastung - ja reichen. Ist aber von einer optimalen Verleimung weit weg...

Und übrigens - für die Praktiker: das tolle "Gehrungsband-Werbegeschenk" REDOCOL von Ostermann hat exakt die gleichen Werte. Marketing machts und die Leute glauben es...

Man kann aber auch natürlich auch das "Gehrungsband" am Holz festspaxen - dann hält es besser :emoji_thinking:. Das wäre dann eine praxisorientierte Lösung :emoji_slight_smile:

Gott sei Dank gibt es die Meisterpflicht im Schreinerhandwerk!!! Laut Aussage des hiesigen Innungsmeisters wird das Thema "Verleimen - Pressdruck - Belastbarkeit" übrigens in der Azubi-Ausbildung definitiv gelehrt!!! Das Arbeitsblatt dazu das er mir geschickt hat ist ähnlich dem in #61 von @Holzrad09

Viele Grüße
Alois
 

seschmi

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Das Lustige ist ja, dass der Threat jetzt 136 Beiträge hat, aber gar keiner weiß, wofür das Bauteil eigentlich sein soll.

Oder habe ich es überlesen?

Eventuell geht es ja schlicht um eine Kabelabdeckung oder sowas ohne jede Belastung. Dann würde auch Tapetenkleister reichen. Oder Sekundenkleber.

Oder das berühmte Klebeband. Sogar ganz ohne Leim. Die Bretter müssen ja nur zusammen bleiben.
 

Lorenzo

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Korrigier mich wenn ich falsch liege Alois.. Ist es nicht so dass je geringer die errechnete Kraft ist, die das Klebeband auf die Leimfuge bringt die Wahrscheinlichkeit steigt dass der vorgegebene Druck der Leimhersteller praxisfern hoch angesetzt ist. Das verlinkte Thema hast du gelesen? https://www.woodworker.de/forum/threads/festigkeit-verleimung-auf-gehrung-mdf.116410/
Auch der Test von Matthias Wandel bleibt unberücksichtigt.

Die Spitzen mit der Meisterpflicht und den Spax, die gar keinen Zusammenhang mit dem (Zweit-)Thema hier haben, tragen auch nichts zur Klärung deiner Fragen bei.
Ebenso die Bezeichnung des Klebebands als Gehrungsklebeband und die damit postulierte Gutgläubigkeit sind eher irrelevant, vor allem wenn Meister mit Lehrauftrag diese bei der Gesellenprüfung an die Prüflinge verteilen. Übrigens ohne Hinweis auf eine schlechte Belastbarkeit der daraus resultierenden Verleimung.

Könnten wir bitte noch die Originalaussagen des Leimherstellers bekommen? Entschuldige bitte wenn ich einer Übersetzung erst mal weniger Relevanz zugestehe.

Es dreht sich im Kreis, vorangekommen in der Frage der quantitativen Reduzierung der Belastbarkeit von Leimfugen im Zusammenhang mit geringerer Presskraft sind wir damit nicht. Die Hinweise mehren sich dass ein höherer Druck sogar negative Auswirkungen haben kann.

Ich hab auch noch ein bisschen recherchiert, und hab leider keine weiteren Versuchsreihen gefunden die den Zusammenhang gefunden hätten dass eine reduzierte Presskraft die Belastbarkeit reduziert. Wandel zeigt dass es sich sogar andersherum verhält.

Warum geben die Leimhersteller also den hohen nötigen Druck an? Das ist schon eine gute Frage.

Ich vermute dass es bei großflächigen Verleimungen dient, die Unebenheiten des Werkstoffs auszugleichen, die ja durch das Arbeiten des Holzes relativ schnell zustande kommen können. Moderne Verfahren wie das Kalibrieren der Trägerplatte bei Furnierarbeiten, und eine rasch darauf folgende Verleimung machen das wohl unnötig. Kann natürlich von den Leimherstellern nicht vorrausgesetzt werden, nicht alle haben die dafür notwendige Ausrüstung.

Bei Haustüren aus Massivholz braucht es bei den üblichen Verdübelungen, und auch bei Schlitz und Zapfen (die laut Aussage meines Lehrers übrigens nicht zu straff sitzen sollen weil sonst der Leim abgestriffen wird und für eine saubere Verleimung dann gar nicht mehr ausreichend Leim vorhanden ist) die hohen Kräfte, weil die Verbindungen sonst aufgrund der Reibung durch die vielen Verbindungen gar nicht dicht zu bekommen wären.

Dass Klemmsias und Klebebandmethode massenhaft angewendet werden, bei Profis wie Amateuren, zeigt dass es sehr viele Leute falsch machen, und einfach Glück haben?

Nochmal die Bitte: sachliche und freundliche Antworten sind erwünscht.
 
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Gelöschtes Mitglied 109767

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@Tanne80
Nur damit du es nicht falsch verstehst: ich finde es wirklich gut, wenn sich endlich jemand die Zeit nimmt die Fakten zu analysieren und nicht bloß "glaubt".

An der Zusammenfassung der sehr umfänglichen Abhandlung der Fakten und Zusammenhänge vom Leimhersteller bin ich noch dran - genauere Infos zur Verteilung erfolgen demnächst.
Und versprochen: du bekommst eine Version!!!

Viele Grüße
Alois
 

Tanne80

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Hallo Alos,
Das sehe ich anders: Die Klebekraft betrifft die Schälkraft (Eigenschaft beim Abziehen des Bandes) nicht die Zugkraft,

https://www.tesa.com/de-de/wikitapia/zugfestigkeit-scherfestigkeit-schaelhaftung.html

Weiter kommt bei einer Ecksituation noch der Umschlingungswinkel des Bandes dazu (exponentieller Faktor), der hilft enorm bei Ecken.

Die Vorspannung kommt aus der Überlappungen oder der Muskelkraft. Bin da schon ins Schwitzen gekommen, 300N schaffe ich noch…
Im Zweifel spanne ich bei Kästen das Band eh komplett als Gurt rum oder bringe mehrere Lagen auf. Da rutscht dann unabhängig vom Kleber nix mehr.

Daher sehe ich Deine Rechnung als falsch an.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Hallo Tanne
kann sein, dass ich falsch liege. Aber bei einer Klebeverbindung mittels (Doppel)Klebeband versuchen wir schon bei der Konstruktion (gemäß Lehrbuch) wenn möglich immer die Klebefläche in die Richtung der Belastung zu legen (Abscheren). So ist sie am höchsten belastbar. Deshalb ist / war es für mich eigentlich selbstverständlich, dass bei "Klebekraft" die wichtige nutzbare Kraft in Bandrichtung gemeint ist. So wie bei technischen Industrieklebebändern i.d.R. auch.

Die Abschälkraft (senkrecht zur Bandrichtung) ist bei einem Packband aus meiner Sicht bei der Hauptanwendung "ziehen - Kräfte wirken in Längsrichtung - nicht sonderlich interessant. Warum wird sie dann da als Klebekraft angegeben?

Hast du einen Erfahrungswert was - bei deinem Ansatz: es ist die Schälkraft gemeint- dann als Zugkraft pro cm2 übertragen werden kann bevor das Band zu kriechen beginnt? Denn egal wie fest man zieht: wenn der Kleber die Kraft nicht auf die Holzoberfläche übertragen kann, dann rutscht das Band.

Interessante Frage... ich werde da auch mal bei Scotch recherchieren ob ich dort was finde. Da habe ich Zugang zu gewissen Daten. Sonst probiere ich es einfach mal aus und messe die Kraft wenn ich wieder zuhause bin - der Versuchsaufbau ist ja relativ einfach...
Und nochmals danke - das sind die faktenbasierten Diskussionen die uns weiterbringen. Also lassen wir deine These auf jeden Fall mal so stehen und schauen ob wir sie erhärten können.

Viele Grüße
Alois
 

Mitglied 59145

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Ich sehe das wie @Tanne80 , nur kann ich das nicht so präzise ausdrücken. Man klebt einen Streifen über die Fuge, also in diesem Fall längs zum Holz, dann mehrere Streifen 90° versetzt. Diese sind deutlich länger oder gehen einmal um die Kiste rum. Dann drehen, Leim angeben und falten.

Klebekraft ist wirklich so hoch, dass ich es nicht abgezogen bekomme. Jedenfalls nicht in der Richtung wo ich die Kraft brauche. Nach oben kein Thema, klar.

Es ist auch kein "Glauben", es ist Erfahrung. Es wäre schon wenn das auch mal so benannt würde.

Bisher scheint, in meinen Augen, hier nur die Annahme als geestzt hingestellt zu werden "es ist nicht fachgerecht". Ein Nachweis hierzu ist bisher eine sehr einseitige und wenig fundiertes "Glauben".

Ich kann ein Tesa 41XX nicht in Richtung der wirkenden Kraft abziehen. Zum reißen habe ich es beim falten schonmal gebracht. Die Überlappeung war zu groß. Das war aber eher ein Versuch wieviel ist gut oder wie weit kann ich gehen. Und es ist nicht eingerissen durch einen Schnitt. Es ist abgerissen.

Evtl finde ich noch ein Bild wie so eine Gehrung vorm falten aussieht, ich denke das ist noch nicht ganz klar.

Edit: Im Forum finde ich sowas schneller als in meinem gewurschtel:
https://www.woodworker.de/forum/threads/sideboards-mal-nebenbei.110598/ Gleich beim ersten Bild erkennt man es ganz gut. Das ist Hirnholz, natürlich nochmal was anderes. Es geht nur ums Klebeband.

Eins der gezeigten Sideboards habe ich vor 3-4 Wochen gesehen, die Gehrungen sind perfekt dicht! Ich muss zugeben, so richtig wohl war mir dabei nicht, bzw habe ich eigentlich erwartet es würde, durch wilde Holzauswahl und Hirnholz, die Fuge schon irgendwo etwas aufgehen.

Das nächste mal mache ich Fotos......
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Gelöschtes Mitglied 109767

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@Tanne80
Mein Lieblings-Verkehrsmittel hat wieder mal Verspätung, deshalb noch schnell eine Nachfrage:
Weiter kommt bei einer Ecksituation noch der Umschlingungswinkel des Bandes dazu (exponentieller Faktor), der hilft enorm bei Ecken.
Wie meinst du das? An der Ecke wirkt aus meiner Sicht maximal die Reißkraft (blau) die durch die (kleinere) Zugkraft (orange) je nach Länge der Holz-Schenkel und der Breite der Leimfuge erzeugt wird. Mehr Kraft geht nicht weil sonst das Band reißt. Der Querschnitt des Klebebandes mit der höchsten Belastung ist der rot markierte. Irgendwie stehe ich jetzt auf dem Schlauch wo da ein exponentieller Faktor wirkt...

Unbenannt-1.jpg

Viele Grüße
Alois
 

paul_pb

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Hallo Woodworker,

als Themenersteller bin ich echt baff erstaunt, wieviel Wissen hier zusammengetragen worden ist. Danke dafür. Ich habe auch viel Neues erfahren.

Die Längsverleimung ist teil einer Rückenlehne (Brettstärke 27 mm), wo man sich auch ein bisschen anlehnen kann. Von daher habe ich die Leimstelle mit einem Verleimprofil veresehen, wo es mir schon auf eine Verleimung mit Druck angkam.
Angewand habe ich dann die Klötzchenmethode die ganz am Anfang Ingo und Daniboy vorgeschlagen haben. Allerdings bei 150 cm Länge und einer guten Breite habe ich sie etwas abgewandelt. Zunächst habe ich die geraden Teile der Rückenlehne zusammengeleimt und anschließend die beiden Teile mit der 15 Grad Gehrung. Alle Leimfugen hatten Verleimprofil.

Kloetzchen.JPG

Anmerkung: Die braunen Teile in der Zeichnung sind die Hilfsklötze.

Wie Daniboy schon schrieb, wenn die Zwingenachse genau durch die Mitte der Kontaktfläche geht, kann man auch nur mit außenliegenden Zwingen arbeiten. Das habe ich bei einer Länge von 150 cm und Breite von dann 60 cm nicht ganz hinbekommen. Die Zwingen habe ich dann "hauchzart" unter die Mittelachse gesetzt. Damit durch den Druck nicht alles nach oben aufklappt habe ich den Scheitelpunkt mit Bessey Duo Klamp unter der Schiene der Zwinge leicht nach unten gedrückt. Die Duo Klamp können ja auch spreizen. So konnte ich genau sehen, ab wann die Leimfuge dicht war. Unterm Strich war alles zusammen ein bisschen aufwändig, hat aber super geklappt und sieht prima aus.

Dank an alle, die sich an dem Thema beteiligt haben

Grüße

Paul
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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@paul_pb
Nachdem bei deiner Anwendung doch ein deutliches Biegemoment auf die Verleimung kommt hast du aus meiner Sicht mit dem Verleimprofil und der Klötzchenmethode alles richtig gemacht und die höchstmögliche Festigkeit der Verleimung erreicht. Besser geht es nicht.

Hätte man die Klebeband-Methode auch anwenden können? Ja.
Ob es gehalten hätte? Weiß ich nicht.

Viele Grüße
Alois
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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@Alos Da ich ja viel im Vakuum furniere würde mich die physikalische Seite doch interessieren. Ich habe aus meiner schulischen Physik-Unterrichtszeit mitgenommen, dass im Vakuum Siedepunkte von Flüssigkeiten herabgesetzt werden, damit verflüchtigt sich das Lösungsmittel des Leims schneller. Dass durch das Vakuum der Umgebungs-Luftdruck als Presskraft wirkt ist glaub ich nicht das, worauf du hinaus wolltest, oder? Ich nehme an, du beziehst dich auf die Steigerung der Adhäsion im Vakuum, da der Leim quasi in den Träger eingezogen wird?
Wie eine Vakuumpresse Klebeprozesse vereinfacht und neue Möglichkeiten eröffnet. Kleben und kleben lassen - BM online (bm-online.de)

Edit: was ich noch ergänzen möchte ist, dass man mit Zwingen zwar deutlich mehr Presskraft hinbekommt, aber die wirkt für mich nur punktuell, nicht auf die gesamte Fläche. Daher funktioniert auch aus meiner Sicht die Klebebandtechnik besser als man vermutet. Lieber über eine gesamte Fläche eine mittlere Kraft, als punktuell eine große Presskrafteinwirkung.
Das ist aus meiner Sicht im Vakuum ganz anders, dort bekomme ich eine gleichmäßige Krafteinwirkung zustande.

Hallo Manuel,
alles gut - du machst alles richtig. Bei einer Vakuumverleimung kommen noch viele andere Faktoren ins Spiel und deshalb ist eine deutlich kleinere Presskraft als beim Verleimen unter Atmosphärendruck absolut ausreichend. Einen Großteil der (absolut richtigen) Begründungen hast du ja schon selbst geliefert. Man kann im WWW ja eigentlich alles finden. Man muss sich nur - so wie du - die Mühe machen zu recherchieren und Fakten zu suchen.

Heißt auch im Klartext auch:
der "Beweis" von einigen Foristen, dass die 0,2 - 0,5N/mm2 Pressdruck nicht praxisgerecht, nicht notwendig und viel zu hoch sind weil das Vakuumverleimen sonst ja auch nicht funktionieren würde ist Blödsinn. Aber im Vakuum funktioniert es halt mit geringerem Druck. Es lebe die Physik!!!

Der 35-Jährige Schreinermeister" (trotzdem Praktiker) um die Ecke hat das übrigens auch gewusst. Bildung und Wissen und Lernen und dauernde Fortbildung und eine Meisterprüfung sind halt doch sinnvoll... Auch wenn das manche anders sehen.

Wenn du noch mehr Details haben willst, dann sende ich dir die Details gerne demnächst zu - bitte bis heute Abend / Morgen Früh warten, dann gibt es hier die Info.

Viele Grüße
Alois

Viele Grüße
Alois
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Weißt Loisl, ohne dein ständiges unterschwelliges Gestänker und Leute für dumm hinstellen wärst Du eventuell ernst zu nehmen.
Fachlich kommt von Dir sogar ab und zu was brauchbares, aber menschlich kann man Dich leider absolut nicht für voll nehmen.
 

Mitglied 59145

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Ob es gehalten hätte? Weiß ich nicht.

Wenn du es einfach testen würdest, wüsstest du es.

Im Ernst finde ich deine Argumentationsweise komplett sinnlos. Du weißt nicht wie man das macht, hast du mit deiner Berechnung und der falschen Annahme wie man das Klebeband klebt ja bewiesen. Machst hier aber auf den großen Leim Sachverständigen, warum bist du so?

Alle geben sich Mühe diesen Thread zu einem Ende zu führen und respektvoll miteinander umzugehen, Alos gibt sich Mühe irgendwie recht zu haben.

Das Klebeband löst sich nie bei solchen Verleimungen, noch nicht einmal erlebt.
Klar, nur ich sage das und kein Labor.
Dann die Streifen quer dazu, uiii noch mehr Druck........
Wenn du es schaffen würdest, das Klebeband beim Aufbringen bis kurz vor die Reißgrenze zu belasten, dann wäre die von dir ausgerechnete Presskraft und der erreichbare Druck sogar doppelt so hoch. Denn die Kraft würde ja auf beiden Seiten der Leimfuge wirken.
Da ich ja gerade geschrieben habe, dass das kein Problem darstellt und du mir hoffentlich wenigstens das glaubst, ist doch alles im grünen Bereich. Das würde doch bedeuten, die Verleimungen bekommt mehr als genug Druck. Dann ist das wohl "fachgerecht".

Habe ich doch beides von Anfang an gesagt, aber macht nichts.......

Schon gut, ist schön wenn man das Gefühl hat mit seiner Erfahrung helfen zu können.
 
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