Jammern....

Mitglied 24010 keks

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Ein guter Freund von mir hat letzte Woche noch einen Zug Käfer Fichte für 20€/m3 zzgl. Transport gekauft.
Der Verkäufer war froh, dass es überhaupt jemand genommen hat. Das wäre sonst im Wald vergammelt.
Also so knapp kann das Holz im Wald noch nicht sein.

Gruß Daniel
 

Holzrad09

ww-robinie
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Es ist auch nicht knapp, die Wälder stehen voll. :emoji_slight_smile:
Im Beitrag wird aber auch gesagt ,das viele Waldbauern aufgrund der Preise derzeit nicht ernten und auf den Sommer warten.
Der Verkäufer war froh, dass es überhaupt jemand genommen hat. Das wäre sonst im Wald vergammelt.
Er konnte es wohl selbst nicht rausfahren und Sägewerke beliefern und für Kleinmengen extra einen Rücketrupp beauftragen, das sprengt den Rahmen, von daher kann man schon mal günstig was abfangen.
Man muss es eben rauskriegen, einschneiden und feucht verarbeiten können, dann geht einiges. Bauholz beim Holzhandel steht ja auch draußen an der Luft, teils gerade frisch eingeschnitten.
LG
 

Mitglied 59145

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Normale Sägewerksware ist hier kein Problem und kostet auch nur minimal mehr. Spannend ist alles was verarbeitet ist. Also KVH, OSB, Dämmung, Platten arterial jeglicher Art. Also verarbeitete Holzwerkstoffe.

Das lässt sich dann mit Produktionskapazitäten erklären, Werk zu und anschließend ein Boom führt zu Verknappung von eben diesen Werkstoffen.

Es baut ja niemand mehr mit selber sortiertem Holz, es wird einfach KVH genommen.

Gruss
Ben
 
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Mitglied 24010 keks

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Es baut ja niemand mehr mit selber sortiertem Holz, es wird einfach KVH genommen.
Bekommt man sowas bei euch trocken vom Sägewerk? Festigkeitssortiert? Sonst wird's schwierig... Statik - Gewährleistung etc. Dann noch die immer verrückter werdenden Kunden was Qualität angeht...
Allein ein Ständerwerk im Holzraenbau mit sägerauh bauen führt doch zu Problemen... verdreht, größere Maßtoleranzen usw. Gibt doch nur Probleme. Daher ist KVH Mittel der Wahl.
Ich für mich würde mit Holz vom Sägewerk bauen, trau mir die Sortierung durchaus selber zu und könnte mit den Unregelmäßigkeiten leben bzw. die ausmerzen. Aber für Kunden ist das wenig rentabel und sicher mit Ärger verbunden.

Gruß Daniel
 

Mitglied 24010 keks

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Für einen rentablen Holzeinschlag müssten sich die Rundholzpreise eigentlich verdoppeln..
Wo liegt die Ausgangsbasis zum verdoppeln?
Ich denke mit um die 100€ würde es allen gut gehen. Da könnten die Waldbesitzer gut mit leben, der der weiterverarbeitet auch und zuletzt auch der Zimmerer und allerzuletzt die Kunden.
Einfache Rechnung:
100€ Rundholz
Transport 20€
50% Ausbeute Hauptsortiment = 240€
Einschnitt 30€
Trocknen 30€
Hobeln Leimen 60€
Lager Vertrieb Transport usw. 50€
Zwischenhändler 50€

Irgendwo um 450€ könnten alle mit leben.

Gruß Daniel
 

Frankenholzwurm

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Wo liegt die Ausgangsbasis zum verdoppeln?
Ich denke mit um die 100€ würde es allen gut gehen. Da könnten die Waldbesitzer gut mit leben, der der weiterverarbeitet auch und zuletzt auch der

Ja, das ist richtig, nur leider sind wir von 100 Euro/Fm noch seeeehr weit weg!
Preise für Verpackungsholz sind letztens etwas gestiegen, in den guten Sortimenten sind es mittlerweile wieder annähernd 40 Euro, halbes Jahr vorher 25 Euro.
Wenn ich davon noch den Harvester bezahlen muss, hab ich mein Holz verschenkt.
Kiefer Erdstämme hab ich dieses Frühjahr im Durchschnitt etwa 55 Euro bekommen, aber nur ab Stärkeklasse 3b soweit ich das richtig im Kopf hab.
In diesem Sortiment für erstklassige Ware 68 Euro...
100 Euro wären ein Traum!
 

Frankenholzwurm

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Noch als Ergänzung, ein Preis aus dem Frühjahr.
Brennholz/Industrieholz für Spanplatten etc. 15 Euro, wo soll da noch was für mich übrigbleiben?
Ich war da mehr oder weniger gezwungen, einen Hieb durchzuführen, wegen drohender Trockenschäden.
Ansonsten mach im momentan kein Holz, solange sich die Rundholzpreise nicht deutlich nach oben bewegen.
So geht es den meisten von uns Waldbauern...
 

tomkaes

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Trocknen 30€
Hobeln Leimen 60€
...
Irgendwo um X€ könnten alle mit leben.

und diese 2 Punkte waren der Auslöser zum Massensterben der regionalen Kleinsägewerke und zum Erstarken der industriellen Bauholzproduktion. Die Kleinen konnten schon den ersten Punkt meistens nicht mehr stemmen; der zweite lohnt nur im großen Stil.
Mit der Umstellung der DIN 4074 6/2003 und der 1052 7/2004 waren die regionalen Versorgungswege Forstwirtschaft mit Kleinsägewerk als Versorger des lokalen Handwerks (Zimmerer/Dachdecker etc.) abgeschaltet.

Und wenn ich in einer AG in der Kalkulation sitze, ist die einzige Frage fürs Ergebniss, ob ich damit noch besser leben kann.
Die Abnahme ist doch garantiert durch die Nachfrage auf dem Weltmarkt.
 

Mitglied 30872

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Sie sind nicht gefallen...
Die Holzpreise sind insbesondere bei Fichte, dann auch bei Kiefer ab dem Jahr 2017 sogar stark gefallen, aufgrund mehrerer Sturmereignisse, großer sommerlicher Trockenheit und starkem Käferbefall in diesen Jahren mit in der Folge hohem Holzanfall. Trotz des hohen Bedarfs ist der bisherige Preisanstieg des Rohstoffs eher beschaulich.
 

Mitglied 59145

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Das ist halt Just in time, man kann heute wunderbar Fichte für einen Dachstuhl einschneiden und in 5 Jahren aufbauen. Nur macht das keiner, dann ist man halt abhängig von der Industrie.

Man ist heute auf soviel Zertifikate und Vertriebsweg angewiesen, da geht es meist wirklich nicht mehr anders.

Klar Holzrahmenbau ohne KVH und OSB macht wenig Sinn.
Ist halt ein abhängige Markt.

Gruss
Ben
 

magmog

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Moin,

mein Nachbar, Zimmerer mit einem recht gut ausgestatteten Sägewerk
für ca. 5000 m³/J, sagte mir schon vor über 10 Jahren, dass sich das Sägen
nicht mehr lohne. Die Gestehungspreise für sein selbst benötigte Schnittholz lägen
über den Preisen für fertig abgebundene Dachstühle frei Baustelle.
 

tomkaes

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... man kann heute wunderbar Fichte für einen Dachstuhl einschneiden und in 5 Jahren aufbauen.

Das würde heute kein Kunde mehr akzeptieren, weder die Trocknungsrisse
(NFP: Hilfe, in meinem Dachbauteil ist ein Riss, fällt mir das Dach jetzt auf den Kopf?),
noch die Alternative chemischer Holzschutz (Tauchimprägnierung: ist das auch Speichelecht gem. Ökotest ...);
noch sägerauhes Holz (wenn ich auf den Speicher muss, ruiniere ich mir immer mein Hair Extensions ...)
Der Zug ist lange abgefahren.
Haben sich die Leidtragenden damals zusammengesetzt, und mal auf die Landwirtschaft
mit ihre Genossenschaften / Maschinenringen etc. geschielt?
 

Mitglied 59145

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Ist klar, niemand akzeptiert das mehr, es kennt halt keiner mehr.
Damit ist man wieder bei den recht philosophischen Ansätzen zu Nachhaltigkeit Gebäudenutzungsdauer.

Früher wurde für mehrere Generationen gebaut, da war es normal. Heute wird ein Gebäude selten für mehr als 50 Jahre gebaut, klar, da sind 5 Jahre ja schon 10% der gesamten Nutzungsdauer.

Naja, aber DIN ist DIN und Vorschrift ist Vorschrift......

Gruss
Ben
 

Holz-Christian

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Das würde heute kein Kunde mehr akzeptieren, weder die Trocknungsrisse
(NFP: Hilfe, in meinem Dachbauteil ist ein Riss, fällt mir das Dach jetzt auf den Kopf?),
noch die Alternative chemischer Holzschutz (Tauchimprägnierung: ist das auch Speichelecht gem. Ökotest ...);
noch sägerauhes Holz (wenn ich auf den Speicher muss, ruiniere ich mir immer mein Hair Extensions ...)
Der Zug ist lange abgefahren.
Haben sich die Leidtragenden damals zusammengesetzt, und mal auf die Landwirtschaft
mit ihre Genossenschaften / Maschinenringen etc. geschielt?
Ist ein bisschen so wie wenn Kinder lila Kühe malen.
Die Gesellschaft verblödet(Sorry) immer mehr weil viele nicht mehr wissen wo die Sachen eigentlich herkommen.
 

Mitglied 59145

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Um dich zu Erden -> YouTube: idiots at work
Da siehst du den Gegenbeweis.

Genau, das liegt an deinen Suchbegriffen! :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Edit: Jetzt werde ich richtig frech, der Fehler liegt fast immer bei einem selbst!:emoji_innocent:

Gruss
Ben
 
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vangogh

ww-ulme
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Es baut ja niemand mehr mit selber sortiertem Holz, es wird einfach KVH genommen.

Da wäre mal die interessante Frage zu stellen ob man das wirklich nicht mehr darf, weil CE-Zeichen, 500 Normen und Befähigungsnachweise bliblablub. Oder ob man als handwerkliche Einzelanfertigung, wie zum Beispiel bei Fenstern auch, doch noch einen Dachstuhl oder ein Carport aus Bauholz bauen darf.

Es ist ja nicht überall technisch getrocknetes Holz notwendig, das wegen angestrebter Luftdichtheit kaum noch schwinden darf.
 

tomkaes

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Da wäre mal die interessante Frage zu stellen ob man das wirklich nicht mehr darf, weil CE-Zeichen, 500 Normen und Befähigungsnachweise bliblablub. Oder ob man als handwerkliche Einzelanfertigung doch noch einen Dachstuhl oder ein Carport aus Bauholz bauen darf.

Klares JEIN :emoji_thinking:
das ist mit wenigen Sätzen nicht zu beantworten:
allgemein
http://www.holzfragen.de/seiten/feuchte.htmlim Detail
https://holzbrueckenbau.com/wp-content/uploads/R04_T02_F03_Konstruktive_Vollholzprodukte.pdf
 
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