tract

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Eine Kulisse schützt den grünen Einschaltknopf vor versehentlicher Betätigung, außerdem gewinnt man durch die Kulisse ein Erkennungsmerkmal, mit dem sich so der Einschaltknopf eindeutig ertasten lässt. Der rote Ausschaltknopf liegt etwas vertieft auf der "normalen" Ebene, um ebenfalls eine zufällige Betätigung auszuschließen.

Normalerweise verwendet man für eine solche Einschalt-Sicherheit ja fertige Taster, die sowas konstruktiv durch einen 'Kragen' bieten
http://maschinen.felder-gruppe.at/u.../dc871a13471f8138a1225ce7d40f39edf3a82d54.jpg
gibt es in verschiedensten Varianten (auch chic in Metall mit z.B. durch LED 'illuminiertem' Ring in div. Farben, verwechselung-gefühls-sicher z.B. durch versch. gewählte Durchmesser)
Bei meiner Maschine habe ich zwei Ein/Aus-Kombis verbaut (damit von beiden Seiten bequem erreichbar), welche gleich mit Kontroll-Lampen versehen sind - so verdrahtet, daß man sieht wenn die Maschine am Netz angeschlossen ist.
Erst dachte ich auch an eine zus. Fußbremse/schalter/wippe, wie er bei div. Drehmaschinen schon seit vielen Jahren Standard ist (auch div. Bandsägen werden damit inzwischen ausgestattet Beispiel), aber habe das erstmal weggelassen (obwohl ich das für eine recht sinnvolle Sicherheitsausstattung halte - wenn etwas kritisch zu werden droht, fehlt einem dann nicht selten die dritte Hand zum Schalten).
Vielleicht eine Idee wert.
 

RockinHorse

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Schiebetisch (7)

Diese Woche gab's nicht so viele Aufenthalte in der Werkstatt - das schöne Wetter nach diesem dürftigen Winter wollte ich dann auch nicht ungenutzt lassen. Unter anderem auch für eine Fahrt über's Land - und so ganz nebenbei um einen Galvanisierbetrieb anzufahren, der das C-Profil galvanisch verzinken sollte.

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Die Kopfplatten des Schiebetisches sind mittlerweile fertiggestellt und eingeleimt. Als nächstes ist Beizen angesagt - die Tischauflage und die senkrechte Frontplatte möchte ich hellgrau beizen und anschließend in 3 Schichten mit DD-Lack überziehen. Alle übrigen Flächen werden wie bisher mit einem Grundanstrich und nachfolgender Decklackierung versehen. Im Bild zu sehen ist auch der Ausschnitt, der für die Bedienelemente gelassen wurde. Der Ausschnitt selbst wird mit einer Bedienplatte abgedeckt.

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Die Bedienplatten und die Schutzkragen für die sperrenden Pilzdrucktaster. Das erste Muster einer Bedienplatte habe ich verworfen, weil ich es "frei Schnauze" ohne Rücksicht auf die maßlichen Gegebenheiten gefertigt habe. Die Bedienplatte deckt einen Anschlussraum ab, bei dem ich die Prinzipien der Schutzklasse II eingehalten habe. Fabrikfertige Schutzkragen hätte ich vielleicht auch beim Fachhandel kaufen können - aber die sperrenden Pilzdrucktaster lagen schon eine ganze Weile im Regal und diese hätten auf die Schutzkragen abgestimmt sein sollen, was ich beim Kauf der Pilzdrucktaster schlicht übersehen hatte. So sind diese Schutzkragen aus HT-Muffenstopfen entstanden.

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Spaltkeil mit Schutzhaube. Dank der tatkräftigen Hilfe von tomkaes habe ich jetzt zu einem wichtigen Detail der Sicherheitsausrüstung gefunden. Da ist zwar noch etwas Anpassungsarbeit zu leisten - aber ein wesentlich geringerer Aufwand, als wenn die Schutzhaube mit einer Vorrichtung gehalten werden müsste.

Vor dem Finish der Oberflächen des Schiebetisches wird auch noch die Deckplatte des Sägetisches angefertigt, da auch deren Oberfläche einheitlich zum Schiebetisch gestaltet werden soll. Elektrik ist schließlich auch noch ein Thema: das Kabel für die Bedienelemente am Schiebetisch wurde schon mal in die Energiekette eingezogen.

So ganz nebenbei habe ich heute noch die Gelenkwelle für die Schrägverstellung verbessert. Bei der ursprünglichen Version...

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...die ich aus Werkzeug-Kardangelenken hergestellt hatte, hatten sich meine Bedenken hinsichtlich einer stark verkürzten Funktionsfähigkeit durchgesetzt - ich hatte einen Metallabrieb entdeckt, der mir dann schließlich doch etwas Sorgen bereitet hatte. So habe ich zwei edle Teile von Mädler...

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... Einfach-Präzisions-Wellengelenke mit Nadellagern DIN 808 eingesetzt, die auch noch zusätzlich mit Faltenbälgen ausgestattet wurden - gefüllt mit einer Fettfüllung zur Schmierung der Gelenke.
 

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RockinHorse

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Der Sägetisch im Endspurt

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Die Arbeitsdeckplatte des Sägetisches. In meiner ursprünglichen Planung zu Beginn des Projektes war die Arbeitsdeckplatte nicht als auswechselbares Teil vorgesehen. Der Unterbau beruht auf dem Prinzip einer Torsionsbox und ursprünglich sollte die obere Deckplatte der Torsionsbox gleichzeitig auch die Arbeitsplatte sein - Gebrauchsspuren wären somit dauerhaft verewigt worden.

Ein weiterer und überaus wichtiger Aspekt, die Arbeitsdeckplatte des Sägetisches als eigenes Bauelement zu gestalten, ist die Justierbarkeit der Arbeitsdeckplatte relativ zum Schiebetisch. Die rechte Kante des Schiebetisches sollte rein theoretisch parallel zum Kreissägeblatt verlaufen - so ganz parallel wird es später nicht sein und das ist aus bestimmten Gründen auch beabsichtigt - doch dazu später mehr. Ist der Schiebetisch ausgerichtet, dann wird der Spalt zwischen Schiebetisch und Arbeitsdeckplatte eingestellt, dazu muss die Arbeitsdeckplatte beweglich sein.

Fehlt nur noch die Einlegeplatte für deren Fertigstellung ich noch auf die Lieferung der Materialien warte - die Wartezeit werde ich mir mit dem Finish der Arbeitsdeckplatte und des Schiebetisches vertreiben. Die Einlegeplatte soll aus Alu-Flachprofil gefertigt werden, deren Oberfläche mit Flugzeugsperrholz aus Birke passend zur Arbeitsdeckplatte belegt werden soll. Ich bin aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Kleber.
 

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holzpaul

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Die Einlegeplatte soll aus Alu-Flachprofil gefertigt werden, deren Oberfläche mit Flugzeugsperrholz aus Birke passend zur Arbeitsdeckplatte belegt werden soll. Ich bin aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Kleber.
Schau mal bei Loctite, die haben ansich für jede Materialkombination einen passenden Kleber.
 

moto4631

ww-robinie
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Ich möchte anmerken das ich von den Projekt so angetan bin das ich langsam mal ein Video sehen möchte von der fertigen Säge.

Was bummelst Du denn da noch rum? :emoji_grin:
 

RockinHorse

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Habe selbst geschaut - Loctite 435 müßte der Richtige sein.

Loctite 435 ist ein Sekundenkleber, 20 g kosten ein Vermögen.

Bezüglich der erforderlichen Verarbeitungsgeschwindigkeit habe ich mich schon heute morgen entschieden, JOWAT 2K-SE-Polymer 690-00 wird es werden. Dieser Kleber wird für Sandwich-Bauweisen verwendet und man kann sich bei der Verarbeitung (fast) alle Zeit der Welt nehmen :emoji_wink:
 

RockinHorse

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Was bummelst Du denn da noch rum? :emoji_grin:

Na, da wird schon noch werden :rolleyes: Schließlich will ich mir auf den letzten Metern nicht noch durch unbedachtes Handeln die Sache verderben.

Ich schätze, dass so Ende März die ersten Probeschnitte laufen werden. Zur Zeit findet das Finish statt, heute war beizen angesagt, morgen kommt die 1. DD-Lackschicht, übermorgen die 2. Schicht, 3 Schichten werden es insgesamt. Dann kann montiert werden. Zwischendurch wird noch die Elektrik fertiggestellt. Zu tun ist also noch genug. Und es fehlt schließlich auch noch da ganze Zubehör.
 

tract

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von den Stunden (die mit Sicherheit im sehr hohen dreistelligen Bereich liegen) mal abgesehen, führst Du eigentlich eine (ehrliche, also mit Versand) Liste, wie viel Geld Dich die Sache eigentlich kostet?
(soll kein Gestänkere sein, habe auch schon ein Auto restauriert - hätte dafür locker ein fertiges kaufen können)
 

wolgos

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Hi

Klasse Arbeit, fantastischer Bericht.
Ich finde die TKS ist eine sehr gut und genau durchdachte Sache.
Einige Teile hätte ich vieleicht anders gelöst, aber im Grunde ist doch alles sehr gut durchdacht und ausgeführt.
Früher hatte man ja auch in den Schreinereien Maschinen aus Holz. Und mit der heute weiterentwickelten Technik ist die Säge sicher auch um einiges besser als die alten Maschinen. In diesem Zusammenhang frage ich mich, könnte eine Schreinerei heute mit einer solchen Säge noch arbeiten? Was würde die BG dazu sagen? Würde sie die TKS akzeptieren, wenn soweit alle Vorschriften eingehalten sind, oder muß heute eine solche Säge mit Abnahme-, Baumusterprüfungen und CE-Zeichen ausgestattet sein?
Wenn jemand die Säge in seiner Hobbywerkstatt benutzt ist ja die BG nicht im Boot aber im Gewerbebetrieb?

Wolfgang
 

RockinHorse

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Hi

Klasse Arbeit, fantastischer Bericht.
Ich finde die TKS ist eine sehr gut und genau durchdachte Sache.
Einige Teile hätte ich vieleicht anders gelöst, aber im Grunde ist doch alles sehr gut durchdacht und ausgeführt.
Früher hatte man ja auch in den Schreinereien Maschinen aus Holz. Und mit der heute weiterentwickelten Technik ist die Säge sicher auch um einiges besser als die alten Maschinen. In diesem Zusammenhang frage ich mich, könnte eine Schreinerei heute mit einer solchen Säge noch arbeiten? Was würde die BG dazu sagen? Würde sie die TKS akzeptieren, wenn soweit alle Vorschriften eingehalten sind, oder muß heute eine solche Säge mit Abnahme-, Baumusterprüfungen und CE-Zeichen ausgestattet sein?
Wenn jemand die Säge in seiner Hobbywerkstatt benutzt ist ja die BG nicht im Boot aber im Gewerbebetrieb?

Wolfgang

Hallo Wolfgang
Danke für den lieben Kommentar. Auf dem Weg zum Ziel gibt es auch immer wieder Gelegenheiten zur Frage, ob manche Details mit einer anderen Lösung nicht besser gelungen wären - das liegt in der Natur der Sache.

Was würde die BG sagen? Wahrscheinlich nichts - weil auch nicht die Absicht besteht, die Säge gewerblich zu benutzen. Unabhängig davon wurde aber trotzdem angestrebt, den BG-Vorschriften gerecht zu werden, das schon dem eigenen Schutzbedürfnis zuliebe.

Das CE-Zeichen ist eine tolle Sache, wenn der ausstellende Hersteller gewissenhaft arbeitet. Tut er das nicht und stellt der Hersteller die Bescheinigung trotzdem aus, was kann dann der nichtsahnende außenstehende Betrachter damit anfangen?
 

RockinHorse

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TKS - Fertigstellung (1)

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Die TKS am neuen Aufstellungsort. Heute habe ich die Werkstatt ein wenig umgeräumt. Platz schaffen, um die Säge später auch in vollem Umfang nutzen zu können.

Am aktuellen Aufstellungsort erfolgte eine exakte Nivellierung - eine Voraussetzung für die bald anstehende Justage des Schiebetisches, sobald der Status des Finish eine Montage zulässt. Die zweite und dritte DD-Lackschicht wird jedoch erst im montierten Zustand aufgebracht - deshalb habe ich mit dem Finish (weißer Grundanstrich) der inneren Deckplatten begonnen, um diese dann auch zügig abzuschließen. Eine besondere und gewünschte Eigenschaft der DD-Lackierung habe ich heute schon feststellen können: Es ist die hervorragende Gleiteigenschaft der so lackierten Oberflächen, für die eine Verwendung eines zusätzlichen Hilfsmittels wie Silbergleit nicht notwendig ist.

Die Frage nach dem Aufwand? Die Planung hatte ich schließlich im April 2014 gestartet. Im Laufe der Planung ergaben sich noch einige Hinweise, um bestimmte Voraussetzungen zu schaffen. Der aktive Bau wurde dann im August 2014 gestartet. An Zeit habe ich bisher etwa 900 Stunden "verbraten". Damit ist klar, dass man so ein Unterfangen nicht beim Sonntagskaffe beschließen kann. Eine genaue Buchführung der Stunden gibt es jedoch nicht. Und keines meiner anderen Bedürfnisse ist wegen des Projektes bisher benachteiligt worden - Urlaub, Konzertbesuche und vieles andere mehr. Bleibt noch die Frage nach dem monetären Aufwand, darüber hab' ich sicher Buch geführt! Das Projekt liegt immer noch im 4-stelligen Budget, doch wie weit es von der 5-Stelligkeit entfernt ist, da schweigt des Sängers Höflichkeit! Die Motivation - die ist ganz persönlich. Ich habe in den letzten 40 Berufsjahren viele Projekte in die Tat umgesetzt, aber immer nur vom Schreibtisch aus, egal ob der Schreibtisch im normalen Büro oder draußen im Baustellencontainer stand. Und jetzt wollte ich mal was ganz Verrücktes machen. Und da kommt dann auch noch was mehr - aber zunächst bring' ich mal die Säge zu Ende.
 

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RockinHorse

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Schau mal bei Loctite, die haben ansich für jede Materialkombination einen passenden Kleber.

Moin Paul

Gestern wurde das Alu-Material geliefert. Jetzt wurde es Zeit, den Kleber zu bestellen. Hab' mich jetzt durch die verschiedensten Datenblätter gekämpft. Das, was von den Daten her passend gewesen wäre, wird wegen der Gesetzeslage nicht an privat verkauft, außerdem wird das nur in Gebinden verkauft, da könnte ich etwa zehntausend Einlageplatten mit verkleben. Ok, es gibt auch andere Klebstoffe, da wäre noch einer gewesen, zumindest von den Daten her, er wurde aber dem KFZ-Bereich zugeschrieben. Da hat mich dann doch der Mut verlassen :confused: und so folge ich der Empfehlung von carsten, der den "JOWAT 2K-SE-Polymer 690.00"-Kleber schon einmal angewendet hat :emoji_slight_smile: Ich hab' jetzt bei Zeltec bestellt, zu Versandkosten, die sind irre - aber man baut schließlich nur einmal im Leben eine TKS :emoji_grin:
 

Holz-Fritze

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, der den "JOWAT 2K-SE-Polymer 690.00"-Kleber schon einmal angewendet hat :emoji_slight_smile: Ich hab' jetzt bei Zeltec bestellt, zu Versandkosten, die sind irre - aber man baut schließlich nur einmal im Leben eine TKS :emoji_grin:

Im Grunde hättest Du jeden 2K Epoxid Kleber benutzen können. Wichtig bei Alumium (es ist doch kein eloxiertes Aluminium) ist, dass du es anschleifst und gründlich mit Aceton entfettest.
 

RockinHorse

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Im Grunde hättest Du jeden 2K Epoxid Kleber benutzen können. Wichtig bei Alumium (es ist doch kein eloxiertes Aluminium) ist, dass du es anschleifst und gründlich mit Aceton entfettest.

Joa, mag sein. Ich vertrau' aber darauf, dass Carsten mit diesem Kleber schon ein gutes Ergebnis erzielt hat.

Schleifen ja, grobe Körnung, ist auch "Natur"-Alu! Aber Aceton, muss es unbedingt Aceton sein? Könnte es auch Isopropanol sein? Hab' ich hier mit 99,96%.
 

Holz-Fritze

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Joa, mag sein. Ich vertrau' aber darauf, dass Carsten mit diesem Kleber schon ein gutes Ergebnis erzielt hat.

Schleifen ja, grobe Körnung, ist auch "Natur"-Alu! Aber Aceton, muss es unbedingt Aceton sein? Könnte es auch Isopropanol sein? Hab' ich hier mit 99,96%.

Nicht zu grob scheifen 120er Korn ist ok, ja du kannst auch Isopropanol nehmen. Wichtig direkt nach dem schleifen und reinigen kleben, sonst bildet sich wieder eine dünne natürliche Eloxalschicht.
 

tract

ww-robinie
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An Zeit habe ich bisher etwa 900 Stunden "verbraten". Damit ist klar, dass man so ein Unterfangen nicht beim Sonntagskaffe beschließen kann. [...] Bleibt noch die Frage nach dem monetären Aufwand, darüber hab' ich sicher Buch geführt! Das Projekt liegt immer noch im 4-stelligen Budget,[...] Die Motivation - die ist ganz persönlich..

so mit einer im vierstelligen Bereich angesiedelte Stundenzahl hatte ich auch vermutet (bereits bei der Planung geht ja viel Zeit drauf), preislich hätte ich niedriger gedacht. Aber wenn der Weg das Ziel sei soll, dann ist es abolut o.k.


@Wolfgang
es spricht, abnahmemäßig, nichts gegen eine Maschine aus Holz. Mir ist leider der Hersteller entfallen (evtl. mal Dietrich fragen, der weiß es sicher), es gibt eine Fräsmaschine welche ein dt. Hersteller überwiegend aus Holz gefertigt hat und auch für den gewerbliche Nutzung angeboten hat. Aber ob davon tatsächlich eine verkauft wurde?
Man muß als Hersteller (selbst wenn Eigenbau für die Nutzung im Unternehmen) viel beachten: Maschinenrichtlinie und CE-Kennzeichnung auch bei Eigenbau für Eigengebrauch
Privat ist es vollkommen egal (was ich nicht weiß ist, wie es bei gewerbl. Nutzung aussieht, wenn man ausschließlich selber damit arbeitet, z.B. ein selbstst. Künstler).
Aus technischer Sicht hat Holz im Einsatz für eine Bearbeitungsmaschine schon deutliche Nachteile.
 

RockinHorse

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....preislich hätte ich niedriger gedacht.

Nee, das war mir aber schon bei der Planung klar. Es gibt ein paar auffällige Einzelposten, die, ins Visier genommen, machen schon klar, dass es kein billiges Vergnügen ist. Bei den Ausmaßen der Maschine und alles aus Birke-MPX gefertigt, kommt man schon bei diesem Material auf einen knapp 4-stelligen Betrag. Dann kommt auf diesen großen Haufen auch noch die Mechanik, Gleitführungen, Elektrik, Schrauben und Kleinvieh macht bekanntlich auch viel Mist. Ein Gedanke, ob auf diesem Wege eine Ersparnis sich ergeben könnte/würde, hat nie den Einzug in meine Überlegungen gefunden - das stand von Anfang an außen vor und hätte bei Beginn des Projektes auch gleich dessen Tod bedeutet. Es ist der Spaß bei der Sache, den ich immer dann habe, wenn ich das Teil so wachsen sehe - und darauf bin ich aus.
 

RockinHorse

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TKS - Fertigstellung (2)

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Die Gelenkwelle mit Mädler-Elementen. Durch den Anlass, bei den Positionsanzeigen noch einige Ergänzungen vornehmen zu wollen, habe ich die Torsionsbox des Sägetisches noch einmal abgenommen. Somit ergab sich die Gelegenheit, die vor kurzer Zeit geänderte Gelenkwelle abzulichten. Eigentlich sieht man nur die mit Fett gefüllten Faltebälge in denen sich die Mädler-Gelenke befinden.

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Ansicht der noch unfertigen Bedienseite. Hinter der Abdeckung befindet sich die Verstellmechanik, bei der heute noch für die Schnitthöhenanzeige eine Ergänzung vorgenommen wurde. Bei der Schnittwinkelanzeige war nur noch der Zeiger anzufertigen. Es fehlen noch die Skalen, die werden aber erst zum guten Schluss angefertigt und montiert. Nach dem Fotoshooting habe ich die Abdeckplatte wieder demontiert, um sie beidseitig mit dem Grundanstrich zu versehen.

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Der fast fertige Schiebetisch. Den Grundanstrich hatte ich bereits gestern aufgetragen, deshalb habe ich gleich heute am Morgen den Schiebetisch mit dem Deckanstrich versehen. Am Nachmittag konnte ich es natürlich nicht lassen, proforma eine Bedientafel für's Fotoschooting zu montieren - ich finde, es sieht gelungen aus.

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Der restliche Zuschnitt in der Warteschleife. Das ist der Rest des ursprünglichen Zuschnittstapels, links die Teile für den Auslegertisch, rechts die Teile für das Auslegerteleskop.

Jetzt ist erst einmal Wochenende. Zeit, damit beim Schiebetisch der Anstrich durchtrocknet. Aber auch Zeit, um die Gedanken zu sammeln, in welcher Reihenfolge ich ab jetzt die Fertigstellung betreiben sollte - Schiebetisch, Parallelanschlag, Elektrik?
 

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RockinHorse

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TKS - Fertigstellung (3)

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Der Weg zur Einlegeplatte. Zunächst wurde eine Schablone (obere Bildhälfte) aus MPX angefertigt, deren Umriss exakt dem Umriss der zukünftigen Einlegplatte entspricht. Die Herstellung der Radien erfolgte mit einem Fräszirkel. Eine ausreichend gerades MPX-Stück wurde tangential an den Radien ausgerichtet und auf der Schablone fixiert. Auf der Tischfräse konnte so mit einem Bündigfräser die Seitenlinie abgefahren werden.

Die Einlegeplatte selbst (untere Bildhälfte) sollte aus einem Alu-Profil (100x10) gefertigt werden. Mit einem Filzmarker konnte ich mit Hilfe der zuvor gefertigten Schablone die Umrisse markieren, um dann mit dem Winkelschleifer den Umriss grob vorzuarbeiten. So vorbereitet habe ich die Schablone mit zwei Schrauben auf dem Alu-Profil befestigt. Mit niedrigster Drehzahl der Tischfräse, einem Bündigfräser sowie mäßigem Vorschub habe ich die Kanten der Schablone abgefahren. Mit einem Falzfräser, der auch schon bei der Deckplatte des Sägetisches zum Einsatz gekommen war, wurde in mehreren Arbeitgängen der Gegenfalz bei der Einlegeplatte gefräst.

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Passprobe der Einlegplatte. Durch den Falz in der Deckplatte des Sägetisches und dem Gegenfalz bei der Einlegeplatte fügt sich die Einlegeplatte "nahtlos" in die Deckplatte ein. Jetzt warte ich auf den Kleber, mit dessen Hilfe ich die Einlegplatte beidseitig mit Flugzeugsperrholz belegt werden soll. Erst später, wenn die Deckplatte des Sägetisches genau ausgerichtet wurde, kann die Lage des Schlitzes in der Einlegplatte bestimmt werden.
 

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RockinHorse

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TKS - Fertigstellung (4)

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Der Schiebetisch auf der Traverse. Dies war die Ansicht der Schiebetischanlage nach Ablauf des gestrigen Tages.

Die Komplettierung der Schiebetischanlage begann mit der Montage der Gleitschiene, die der inneren Ecke am nächsten liegt. Diese Gleitschiene trägt die Hauptlast und musste daher sehr sorgfältig ausgerichtet werden. Die zweite Gleitschiene wurde hernach in einem definierten Abstand montiert, den definierte Abstand erreicht man mit Hilfe eines Dummys. Die Führungen auf dem Dummy wurden sehr eng eingestellt, was bewirkte, das die zweite Schiene schon fast alleine den gewünschten Abstand eingenommen hatte. Zusätzlich wurde ständig das Maß zwischen beiden Schienen überprüft. Die Schrauben wurden wechselnd und gleichmäßig angezogen und mit dem Dummy wurde die Leichtgängigkeit kontrolliert.

So vorbereitet, wurde der Doppelgleitrahmen eingeschoben und in diesem Zustand die Gleitlager justiert. Die Justage der Gleitlager war dann beendet, als sich der Doppelgleitrahmen ohne Hemmung leicht über die gesamte Länge verschieben ließ. Zum System des Doppelgleitrahmens gehören zwei Rollenketten, die - vor der Positionierung des Schiebetisches auf der Traverse - montiert bzw. vorbereitet sein müssen. Dazu wurde der Doppelgleitrahmen auf der Unterseite des Schiebetisches genau in der Mitte positioniert. Die Rollenkette, die dem Schiebetisch zugeordnet ist, konnte so montiert und mit zwei Halterungen am Schiebetisch befestigt werden. Die zweite Rollenkette, die der Traverse zugeordnet ist, wurde ebenfalls so eingezogen, so dass beide Kettenenden gleiche Länge aufwiesen.

Jetzt stand nur noch die Montage der Energiekette an, in die bereits das Kabel eingezogen war. Das vorgesehene Kabelende wurde in das Leerrohr eingefädelt, die Energiekette angeschraubt - und jetzt stand nur noch der Kraftakt an, um den Schiebetisch auf die Traverse zu jonglieren. Ein Kraftakt wegen des Gewichtes des Schiebetisches, der - mit den unteren freien Gleitlagern am Doppelgleitrahmen - auf die Gleitschienen der Traverse zu bugsieren war. Als auch dieser Kraftakt glücklich überstanden war, wurde der Schiebtisch in die Mitte geschoben und mit den Enden der freien Rollenkette der Doppelgleitrahmen in die richtige Position gezogen und hernach die Enden der Rollenkette in den Halterungen auf der Traverse eingespannt.

Jetzt konnte die erste authentische Funktionsprobe des Schiebtisches einschließlich des Doppelgleitrahmens erfolgen: der Kettenmechanismus bewirkte beim Doppelgleitrahmen genau das, was ich von ihm erwartet hatte. Auch das nur geringe Schiebekräfte aufzubringen sind, hat meine Erwartung doch weit übertroffen.

Zum Abschluss des Tages musste nun auch noch ein Foto gemacht werden. Zu diesem Zweck habe ich noch die beiden Bedientableaus positioniert und da auch am Tage der Kleber geliefert worden war, wurde der gleich der Einlegeplatte zugeordnet.

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Höhenjustage des Schiebetisches. Zuvor wurde heute noch die Verdrahtung der beiden Bedientableaus vorgenommen. Und danach habe ich die Fertigstellung der Elektrik erst einmal wieder weiter nach hinten verschoben - was nutzt mir die motorische Funktionsprobe, wenn noch die anderen wichtigen Baugruppen nicht justiert sind?

So sollte zunächst die Niveaugleiche des Schiebetisches zum Sägetisch hergestellt werden. Dabei stellte sich heraus, dass a) meine Druckschrauben eine etwa 10 mm größere Länge benötigten und b) als die Druckschrauben hergestellt und ausgetauscht waren, musste ich auch noch die Langlöcher in den Aluwinkeln nacharbeiten. Nachdem ich endlich die Nivaugleiche erreicht hatte, wurde jede Druckschraube noch um 1/4 Umdrehung verstellt, so dass das Niveau des Schiebetisches um etwa 2/10 bis 3/10 mm höher liegt als das Niveau des Sägetisches. Das hatte ich in einer Justageanleitung von Felder nachgelesen.

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Paralleljustage des Schiebetisches. Zunächst hatte ich mir eine Referenz besorgt. Die Referenz an dem Sägeblatt auszurichten, lag für mich am nächsten. Weil sich das Sägeblatt sehr elastisch verhält, hatte ich die Aluschiene nach sorgfältigster Ausrichtung vorsorglich am Sägetisch festgezwungen. Jetzt konnte die Parallelität des Schiebetisches hergestellt werden. Im nächsten Schritt sollte der Spalt zwischen Schiebe- und Sägetisch eingestellt werden. Auch hier war noch Nacharbeit an der Deckplatte des Sägetisches notwendig. Im vorläufig letzten Schritt wurde der Spalt auf 1 mm eingestellt. Bei einem Durchschieben des Schiebtisches konnte ich feststellen, dass der Spalt nicht konstant blieb, also muss die Paralleljustage noch einmal durchgeführt werden - aber morgen ist auch noch ein Tag.
 

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Hakon

ww-kastanie
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Man, mach doch mal ein Video, wie sich der Schiebetisch schieben lässt!
Ich möchte das Ding mal in aktion sehen!
 
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