Was wir jetzt so machen.....

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Das verrückte ist ja, in der jetzigen Form ist es natürlich nicht möglich eine 30km Pendelstrecke mit gleichem Aufwand in Öffis zu machen.

Wenn man jetzt so ein System installieren würde, würde das auch nicht gleich angenommen werden. Man hat ja noch das Auto, das wird immer bequemer sein.

Es braucht also eine Übergangsphase in der das Auto langsam immer mehr an realistische Preise angepasst wird. Es muss billiger und nur wenig aufwändiger sein die Öffis oder andere Alternativen zu nutzen, sonst wird man die von @odul genannten 50% nicht erreichen.

Thema Werbung: Hier im Ort gibt es Werbung fürs Radfahren, eigentlich ist das aber keine Werbung, da wird suggeriert man müsse "doppelt aufpassen" weil Radfahren ja so gefährlich ist......
Ich kann mir halt auch ins Bein schießen, damit ich beim Marathon schneller laufe.

@U.Tho ich denke ein Großteil der älteren Menschen sind gar nicht so glücklich alleine. Jedenfalls machen die, mit denen ich Kontakt habe, so einen Eindruck. "Die haben sich das verdient", was verdient? Alleine in einem riesigen Haus zu sitzen und sich Sorgen um steigende Energiepreise zu machen, nicht zu wissen wie lange sie noch selbständig den Einkauf hinbekommen und dabei zu hoffen, dass irgendwer mehr als einmal im Monat vorbei kommt?

Das ist sehr oft die Realität. Es muss doch möglich sein sowas besser zu verteilen, so dass alle profitieren.

Es gibt ja einzelne Berichte wo junge Menschen bei Senioren einziehen. Das klingt erstmal immer gut.

Es wäre schön wenn man die Welt mit mehr Miteinander füllen könnte, statt immer zu schauen, dass einem nichts weggenommen wird.

Will man was haben, muss man auch was geben.

Das sollte doch ein winwin werden können in sehr vielen Fällen.
 

KalterBach

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Moin,

Wenn der ordentlich getaktet und auch sinnvoll verfügbar wäre bin ich bei Dir.
Ist hier aber leider nicht der Fall!
Anhang anzeigen 144068
So würden sich die knapp 30km ins Geschäft bei mir gestalten. Mit dem Auto (gemütliche Überlandfahrt bei Durchschnittlich 5l Diesel) geht das entspannt in 25 min.
Samstags fährt hier der letzte Bus gegen 18:00 Uhr, Sonntags gegen 16:00 Uhr.
Zum Bahnhof sind es 2,5 km, nein da Stelle ich sicher kein Fahrrad hin.

In der Großstadt geht das mit dem ÖPNV Problemlos, in der Kleinstadt (~12000 Einwohner) eben nicht.

Gruß SAW
Ja, diese Strecke ist schon Bescheiden.

E-Faltrad bis Mülle, dann von Eimeldingen quer.

Am Rhein entlang ist es auch schön … :emoji_wink:
 

Johannes

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:emoji_grin: Da gäbe es die eine oder andere Immobilie die mir gefallen würde bei uns... :emoji_grin: Da gibts so einen 3 Seitenhof mit großen Hallen - alle Flächen verpachtet, die Hallen stehen leer und das 300m² Bauernhaus wird von 2 80 jährigen bewohnt...
Könnte mir gefallen. :emoji_grin:

Dann laß dich doch adoptieren.

Es grüßt Johannes
 

KaiX0

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Das verrückte ist ja, in der jetzigen Form ist es natürlich nicht möglich eine 30km Pendelstrecke mit gleichem Aufwand in Öffis zu machen.

Wenn man jetzt so ein System installieren würde, würde das auch nicht gleich angenommen werden. Man hat ja noch das Auto, das wird immer bequemer sein.

Es braucht also eine Übergangsphase in der das Auto langsam immer mehr an realistische Preise angepasst wird. Es muss billiger und nur wenig aufwändiger sein die Öffis oder andere Alternativen zu nutzen, sonst wird man die von @odul genannten 50% nicht erreichen.

Thema Werbung: Hier im Ort gibt es Werbung fürs Radfahren, eigentlich ist das aber keine Werbung, da wird suggeriert man müsse "doppelt aufpassen" weil Radfahren ja so gefährlich ist......
Ich kann mir halt auch ins Bein schießen, damit ich beim Marathon schneller laufe.

@U.Tho ich denke ein Großteil der älteren Menschen sind gar nicht so glücklich alleine. Jedenfalls machen die, mit denen ich Kontakt habe, so einen Eindruck. "Die haben sich das verdient", was verdient? Alleine in einem riesigen Haus zu sitzen und sich Sorgen um steigende Energiepreise zu machen, nicht zu wissen wie lange sie noch selbständig den Einkauf hinbekommen und dabei zu hoffen, dass irgendwer mehr als einmal im Monat vorbei kommt?

Das ist sehr oft die Realität. Es muss doch möglich sein sowas besser zu verteilen, so dass alle profitieren.

Es gibt ja einzelne Berichte wo junge Menschen bei Senioren einziehen. Das klingt erstmal immer gut.

Es wäre schön wenn man die Welt mit mehr Miteinander füllen könnte, statt immer zu schauen, dass einem nichts weggenommen wird.

Will man was haben, muss man auch was geben.

Das sollte doch ein winwin werden können in sehr vielen Fällen.
Dazu kommt noch: Es wird immer nur über den VERZICHT gesprochen. Der Mensch ist aber verlustaversiv. Es braucht also auch Erzählungen über den GEWINN. 'Stell Dir doch Dein Viertel mal mit ganz wenigen Autos vor. Breite Fussswege mit Sitz- und Spielmöglichkeiten. Bäume und gute Luft, viele Läden, kaum Lärm, Platz und Ruhe. Du kannst fast alles vor Ort einkaufen, der Rest wird geliefert oder Du fährst mit einem der sehr gut vernetzten Mobilitätsangebote (Bike->Bus->Bahn oder Rufbus/-taxi -> Bahn etc.)'
Das Grundproblem ist doch: Niemand kann etwas NEUES denken, weil sofort die Verlustaversion gettriggert wird. Das bestehende System ist aber nicht mehr tragbar. Und entweder GESTALTEN wir die Veränderungen oder sie kommt über uns. Passieren wird auf jeden Fall etwas.
Dummerweise müssen wir dazu aber an die Grundfesten unserer Überzeugungen: Wie soll Wirtschaft funktionieren? Was ist eigentlich als Fortschritt definiert? Welchen Stellenwert bekommen Umweltschutz, Menschenrechte etc.? Und nun spielen die Populisten auf der Klaviatur der Verlustängste, untermalt mit dem bedrohlichen Klang der Komplexität. Das erstickt jeden Versuch, das System an sich zu reformieren. Leider!
 

schrauber-at-work

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Ja, diese Strecke ist schon Bescheiden.

E-Faltrad bis Mülle, dann von Eimeldingen quer.

Am Rhein entlang ist es auch schön … :emoji_wink:
Sicher nicht! schon gar nicht mit nem Faltrad. Bräucht dann ja trotzdem min. ~1h ins Geschäft, 1h zurück. Irgendwelche "Zwischenfälle" bei der Bahn und ich kann meine Tochter nicht abholen. Leider gibt's die ja öfter.
Im Sommer bin ich tatsächlich schon mit dem Rad gefahren wenn die Lütte nicht bei mir ist (am Rhein entlang).
Ist aber unterm Strich auch zeitintensiv, wenn ich in Märkt ankomme erst mal duschen, umziehen.....Zudem zeitlich schwierig, Du kennst ja meine Situation mit dem Wechselmodell (50/50)
So schon schwierig (trotz teilweise Home-Office) die 40h voll zu bekommen wenn die kurze bei mir ist.
Wenn Sie bei Ihrer Mutter ist darf ich auch nicht mehr als 10h arbeiten, andernfalls gibt's Ärger (Arbeitszeit max. 10h !).

Daher keine Alternative zum PKW außer Home-Office. Geht aber auch nicht jeden Tag.

Gruß SAW
Daher
 

odul

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Und ich lese daraus, wer in der Großstadt wohnt, hat ein hippes Leben mit geilem ÖPNV, und wer auf dem Land wohnt ist geratzt, oder ist, weil meckert, Populist.

Oh, bitte nicht so.

Ich wohne hier am Rand von Rhein-Main und der ÖPNV hat noch immer gewaltig Luft nach oben. Und wer meckert ist noch lange kein Populist (auch wenn die das gerne tun). Da wäre ich schon seit Jahrzehnten einer.
 

Lorenzo

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Und ich lese daraus, wer in der Großstadt wohnt, hat ein hippes Leben mit geilem ÖPNV, und wer auf dem Land wohnt ist geratzt, oder ist, weil meckert, Populist.
Ich les das nicht raus. Ich wohn auf dem Kaff, und zwar richtig. Ich komm mit der Kombi aus Fahrrad und ÖPNV sehr gut zurecht.

Die Taktung vom ÖPNV ist nicht sehr eng, liegt aber klar daran dass er wenig genutzt wird.

Ein Wandel bedeutet immer auch Verzicht, und noch is dafür das Autofahren einfach zu billig. Und die meisten zu sehr in ihren Gewohnheiten, der Bequemlichkeit und der Spontanität verhaftet.

In dem Verein in dem ich engagiert bin geht's genau darum, Konzepte erarbeiten die einen Mobilitätswandel in ländlichen Regionen vorantreiben können. Da gibt's viele Konzepte und Ideen, und es wächst, aber das geht langsam. Das hat hauptsächlich oben schon genannte Gründe, Corona war aber auch nicht hilfreich, erstens weil wir weniger Veranstaltungen machen könnten, zweitens weil zu der Zeit natürlich viele an alles mögliche gedacht haben, aber nicht an nem Umstieg auf ÖPNV.

Die Wende wird kommen, und mit Hilfe moderner Technik werden viele Einschränkungen wegfallen.
Ein klein bisschen wird man sich auch dann anpassen müssen, aber die jetzige Form der Individualmobilität wird so nicht dauerhaft tragbar sein.

Aber, um (wie @KaiX0 schon angemerkt hat, positiv muss der Wandel beworben werden. Sehr guter Beitrag übrigens, der meine Meinung genau trifft!)
Ich bin mein Leben lang ohne Auto klar gekommen. Ich spüre dabei keine Einschränkungen Diebes mir schmackhaft machen würden mir ein Auto anzuschaffen. Ich empfehle das sogar als befreiend. Die Kosten sind ein Punkt. Mehr arbeiten um dann ein Auto zu besitzen will ich nicht. Auch hier auf dem Land ist vieles sehr gut und schnell erreichbar. Wenn's, wie heute, Katzen und Hunde draußen regnet, dann fahr ich eben erst morgen zum Einkaufen, oder später. Ich hab's seit Jahren nicht geschafft wirklich nichts mehr zu Essen Zuhause zu haben. Nudeln gehen immer.
Ich genieß die Zeit auf dem Fahrrad fast immer, und auch bei schlechtem Wetter fühkt sich's spätestens Zuhause in frischen Klamotten wieder "richtig" an. Gesund ist es außerdem. Unterm Strich spart es mir Zeit, da bin ich überzeugt davon. Und es entspricht meiner Überzeugung zu versuchen das zu tun was richtig und wichtig für mich, meine direkte Umgebung und die Umwelt ist.
Ich kriege auch jeden Tag meine Dosis Natur ab, auch dann wenn ich von 6-18 Uhr Arbeit hab ich 1 1/2 Stunden Bewegung an der freischen Luft abseits von Straßen.
 
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KaiX0

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Und ich lese daraus, wer in der Großstadt wohnt, hat ein hippes Leben mit geilem ÖPNV, und wer auf dem Land wohnt ist geratzt, oder ist, weil meckert, Populist.
Schrieb ich etwas von Stadt? Nein. Ich schrieb vom gesamten System! Von nahezu Allem. Aber, ein sehr schönes Beispiel, wir greifen einen einzelnen Aspekt heraus und behaupten, dafür gebe es keine Lösung. Wenn wir aber das System betrachten, werden sich Lösungen finden. Meint Ihr im Ernst, unsere vor wenigen Jahrhunderten entstandene Art zu leben sei so etwas wie ein universelles Gesetz, unveränderbar?
Und natürlich ist das eine riesige Herausforderung, benötigt Zeit und andere Ressourcen, und etwas loslassen schmerzt zuerst immer. Das kann doch aber kein Grund sein, ein existenzbedrohendes Problem, nebenbei ist es auch unethisch diesen Planeten zu vernichten, zu ignorieren. Ich will HIER keine politische Diskussionen lostreten, aber die Bereitschaft zum Umdenken möchte ich schon fördern. Das ist der erste Schritt bei der Suche nach Lösungen. Ohne diese Bereitschaft wird es unmöglich.
 

KaiX0

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Das raffen aber die, die schon immer Auto gefahren sind nicht. Ham wir immer schon so gemacht und damals hat es ja auch schon funktioniert.
Stimmt nicht, zum Glück. ICH lerne ja auch gerade neu. Und lebe auf dem Dorf ohne guten ÖPNV. Und bin natürlich kein perfektes Vorbild. Aber ich verändere so nach und nach mein Verhalten. Viele kleine Schritte sind nämlich auch ein guter Anfang.
 

Mitglied 59145

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Anfangen ist genau richtig, damit einher kommt, ganz von selbst, das Vormachen.

Meine Geschichte kennt ihr ja. Inzwischen werde ich wirklich viel darauf angesprochen. Was am Anfang eher "belächelnd" war, weicht immer mehr ernsthaftem Interesse.

Oft hört man "muss ja nicht so Hardcore sein wie du". Ich empfinde mich halt überhaupt nicht so, Leistungssport ist lange vorbei.
Das wünsche ich mir, bin mir aber auch sicher dass es kommt. Nicht mehr als "Hardcore" sondern als "normal" gesehen zu werden.

Die Menschen haben vor sowas einen Respekt als würde man wahnsinnige Leistungen vollbringen, das stimmt aber einfach nicht.

Natürlich wird man ausdauernder und damit schneller, aber wenn man halbwegs Gesund ist, kann man so viel Geld sparen und sich und der Umwelt Entlastung verschaffen.

Selbst mit E Auto umsonst würde ich weiter Radfahren, weil es, für mich, deutlich mehr Vorteile bringt.

Wenn man jetzt überlegt was ein Radfahrende Bevölkerung dem Staat an Kosten sparen würde.....

Klar geht das nicht für jeden in der aktuellen Situation. Wenn ich mir aber mein Umfeld anschaue, sind das deutlich über 50% der zurück gelegten Wege.

In meinen Augen ist das Rad ein wichtiger Bestandteil von allem was kommt.

Alleine wie viele Leute ich unterwegs treffe und mit denen Kommunikation habe. Das macht die Welt einfach schöner.

Edit: vorm Hallenbad waren wir das einzige Rad :emoji_frowning2:
 

KaiX0

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Holzrad09

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