... Jeder Pendler, der nicht mit dem Auto in die Stadt fährt macht das Leben für die Handwerker, Lieferfahrzeuge, etc. wesentlich leichter, also warum ist man da immer dagegen?
Erster Teil Deines Satzes – grundsätzlich richtig. Es geht nicht darum, dass »man« da
immer dagegen ist. Es müssen eben alte Gewohnheiten, die über Jahrzehnte gewachsen sind, aufgebrochen werden. Zu erwarten, dass dies mit einem Ruck geht, ignoriert die Trägheit von uns Menschen. Wir sind von Grund auf Egoisten ...
Auch ich habe Wünsche, was Verkehrskonzepte betrifft. Ich möchte mich im Straßenverkehr sicher bewegen können, möchte, dass meine Enkeltochter (8) sicher zur Schule usw. kommt, besonders hier im ländlichen Raum. Alte, marode Straßen, fehlende Radwege, kaputt gesparter ÖPNV, die Schüler fahren auf der Straße vom Dorf in die Schule – der Beispiele könnte ich genug aufzählen. Aber ich bin Realist. Ich weiß, dass meine Wünsche in absehbarer Zeit nicht in Erfüllung gehen werden. Warum? Weil das Geld immer knapper wird ...
Warum eine Milliarde nach der anderen verschwindet, möchte ich hier nicht erörtern. Das kann sich jeder selbst denken. Deshalb ist es in meinen Augen ganz schlimm, wenn stets vor den Wahlen versprochen wird, diese Mängel zu beseitigen, obwohl zu diesem Zeitpunkt bekannt ist, dass dafür kein Geld da ist. Andere »Projekte« sind vermeintlich wichtiger ...
Das andere (Extrem)Beispiel: Da wird, weil am Jahresende noch Geld »verbrannt« werden muss, eine völlig unwichtige Straße zwischen zwei Orten, durch den Wald, gebaut, wo am Tag etwa 100 Fahrzeuge verkehren. Überwiegend landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge.
Zu viel ist in den letzten Jahren liegen geblieben an (klugen) Investitionen in allen! Bereichen. Da sind unsere europäischen Nachbarn vielfach schon weiter. Einen Ausweg sehe ich derzeit nur darin, dass dieses ganze Parteiengezänk aufhört, sich wirkliche
FACHleute zusammensetzen und vor allem Ideologien außen vor bleiben. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Ideologie und Parteidisziplin noch nie zu etwas Gutem geführt haben.
Prioritäten müssen gesetzt und zielstrebig verfolgt werden. Dazu sollte man aber auch mal »über den Gartenzaun« schauen, wie es andere Länder mit ihren erfolgreich umgesetzten Konzepten gemacht haben. Beispiele wurden hier ja schon genannt. Aber da tun wir uns sehr, sehr schwer. Und was sehr wichtig ist:
JEDER muss Abstriche an seinen Forderungen machen, die Motorisierten, die Motorlosen ... Lobbyismus muss der Kampf angesagt werden. Und da sind wir wieder beim Thema Politik(er) und Politiker/innen).
Wolfgang
PS: Bitte verzeiht mir meinen Ausflug ins Utopische ...