Was wir jetzt so machen.....

uli2003

ww-robinie
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Meine Freundin hat zu Sylvester ne veganen "Mettratte" (Mettigel ist ja langweilig) gebastelt.
Warum muss veganes eigentlich aussehen wie Fleisch? Werde ich nie verstehen.

'Ersatzmett' schmeckt genau so nur nach Gewürz, wie 'üblicherweise (über)gewürztes' Mett auch nur nach Gewürz schmeckt.

Gedanklich hatte ich schon eine Lösung wie ich meinen Spänebunker leer bekomme... Hab ich dann aber erst mal verworfen.
 

Mitglied 59145

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Ich esse ja, wenn auch selten, wieder Fleisch. Das nur um folgendes zu entschärfen.

Wieso presst man allerlei Fleischprodukte denn in Gedärme? Muss das so aussehen, damit es schmeckt?
 

uli2003

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Wieso presst man allerlei Fleischprodukte denn in Gedärme? Muss das so aussehen, damit es schmeckt?
Das nennt sich Nachhaltigkeit Ben. Soll man die Därme wegwerfen und stattdessen Plastikbeutel nehmen?

Dann kann man sich jeden Erklärungsversuch sparen... :emoji_wink:
Vielleicht schaffst du es ja.

Na damit die Fleischesser (unwissentlich) auch davon essen:emoji_stuck_out_tongue:
Wie gesagt - das klappt nur, wenn es mehr nach Gewürz als nach Fleisch schmeckt. Bei Mett ist das oft die Regel.
Ich habe schon leckeres veganes Chili gegessen, hab mit veganem Essen auch gar kein Problem, wieso auch.
Aber irgendwie habe ich mal aus Versehen vegane Markklöße gekauft. Die hab ich direkt ausgespuckt, schmeckten widerlich.

Man kann doch sicher vegane Klöße herstellen, die nach dem schmecken woraus sie sind und nicht versuchen, mit irgendwelchen Würzungen einen Fleischgeschmack zu kreieren.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Vielleicht schaffst du es ja.
Okay, ich probiers mal:
Die westliche Essenskultur basiert auf Gerichten bei denen Fleisch sehr häufig ein integraler Bestandteil ist. Sowohl was den Geschmack angeht, als auch die Zusammensetzung der Nährstoffe. Wenn man das Fleisch einfach weglässt werden die Gerichte langweilig, und es fehlen dann häufig die Proteine.
Um den Umstieg vor allem für Skeptiker leichter zu machen wird der Fleischanteil dann vegetarisch ersetzt.

Zweiter Punkt ist die Nahrungsmittelindustrie. Die versucht industriell herstellbare Produkte auf den Markt zu bringen die günstig in der Herstellung, und teuer im Verkauf sind. Da sind gerade die Produkte interessant die tatsächlich leicht zu imitieren sind. Also Fleischprodukte die weder in der Konsistenz, noch im Geschmack oder der Optik einem Stück Fleisch entsprechen. Ein Rinderfilet fällt da eher raus. Bratwürste, Hack oder sonstige Produkte die als Fleischprodukt schon relativ weit von Fleisch entfernt sind, sind leichter zu imitieren. Eine Gewürzmischung die Fleischreste mehr oder weniger als Füllstoff und Proteinquelle nutzen funktionieren recht einfach. Und die Gemütlichkeit der Leute sorgt für ne gute Akzeptanz. Den Aufwand vegetarische Grundprodukte selbst in die Form zu bringen und zu nem ähnlichen Geschmack zu bringen scheuen halt viel. So wie bei Fleischprodukten auch.
 

Mitglied 59145

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Ich fand es nur lustig, dass du das genau dann anbringst, wenn ein Mettigel imitiert wird :emoji_wink:

Naturdarm wird ein äusserst geringer Anteil sein. Die Formen sind halt auch einfach praktisch, das ist schon klar.
 

Tizzle

ww-buche
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Vergleichbar: alkoholfreies Bier und ein Schnaps dazu oder E-Auto mit Auspuffattrappe
Ich finde alkoholfreies Bier triffts eigentlich ganz gut, aber ohne den Schnaps dazu. Ich trinke gerne Bier (sprich alkoholhaltiges Getränk), will aber aus bestimmten Gründen (Gesundheit, Autofahren, was auch immer) keinen Alkohol trinken, also greife ich zur nächstmöglichen Alternative, die möglichst diese beiden Bedürfnisse erfüllt.

Analog, ich esse gerne Fleisch, will aber aus bestimmten Gründen (Tierhaltung, Gesundheit, was auch immer) weniger oder kein Fleisch esse, also greife ich zur nächstmöglichen Alternative.

Dass bei den Ersatzprodukten viel scheiß dabei ist, will ich gar nicht bestreiten, aber den Ansatz finde ich durchaus verständlich.

Gruß Tim
 

uli2003

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Die westliche Essenskultur basiert auf Gerichten bei denen Fleisch sehr häufig ein integraler Bestandteil ist.
Nur die westliche? Ich denke dass nimmt sich mit dem Rest der Welt gar nichts. Aber das ist ja auch nebensächlich.

Ich finde alkoholfreies Bier triffts eigentlich ganz gut,
Sehe ich nicht so, ich mag ebenso kein alkoholfreies Bier. Das ist auch so ein Versuch etwas nachzuahmen, was aber nur in der Form der Flasche Ähnlichkeiten besitzt.

also greife ich zur nächstmöglichen Alternative.
Die dann ist? Etwas, was genau so aussieht wie das, was du essen wolltest, aber nicht so schmeckt?

Man verstehe mich nicht falsch, ich habe absolut nichts gegen vegetarisches oder veganes Essen. Aber wenn ich kein Fleisch essen kann/mag/wie auch immer, dann esse ich mir etwas anderes, Kartoffeln, Salat, Gemüse, Fisch, however - aber doch keine
'vegane Fleischwurst' :emoji_grin:

https://shop.rewe.de/p/rewe-beste-wahl-vegane-fleischwurst-175g/7912270
 

Mitglied 59145

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Oh, ganz schlimme Erinnerungen....
Ich musste mal, nach einer ordentlichen Feierlichkeit, morgens bei einem Kumpel die Blutwurst rühren.
Ich war sehrsehr tapfer, bis der Vater dieses Kumpels diese warme Masse dann genüsslich kostete.

Ab da war ich nicht mehr zu gebrauchen.....
Mir ging es aber auch vorher schon echt schlecht!
 

Leibhaftiger

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Ersatzprodukte sind für Leute, die das Original eigentlich gerne essen/trinken, es aus diversen Gründen (ethisch, gesundheitlich o.ä.) nicht können oder wollen/dürfen. Ich verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

Natürlich muss es schmecken, es gibt aber viele Produkte, die sehr sehr nah ans Original rankommen und damit aus Sicht der Konsumenten ein guter Ersatz sind. Ich habe durch ausprobieren ein paar alkoholfreie Biere gefunden, die ziemlich gut schmecken. Nicht ganz so gut wie ein richtiges gutes Bier, aber gut. Wenn ich Autofahren muss, trinke ich keinen Alkohol. Jetzt kann ich den ganzen Abend Wasser, kalifornischen Landwein oder sonstige Zuckerbrühe trinken, oder halt alkoholfreies Bier zu meinem Fleischersatzburger :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Ich nutze ab und an gerne solche Ersatzprodukte, damit kann ich meinen Fleischkonsum reduzieren und gleichzeitig meiner Fleischeslust (@PrimaNoctis der war für Dich) nachgeben.
 

Andreas W.

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Ich esse ja, wenn auch selten, wieder Fleisch. Das nur um folgendes zu entschärfen.

Wieso presst man allerlei Fleischprodukte denn in Gedärme? Muss das so aussehen, damit es schmeckt?

Das nennt man dann Wurst. Dafür sind wir hier in Deutschland sehr bekannt.

Wie Du weiter unten richtig vermutest, ist die allermeiste Wursthaut die so in den Kühltheken rumliegt, kein Naturdarm, sondern aus Plastik.
Die sollte man bzw. wird von der freundlichen Metzgereifachverkäuferin beim Kauf von Aufschnitt entfernt.
Kaufst Du solche Wurst am Stück - nicht mitessen! :emoji_wink:

Naturdarm und Kunstdarm (heißt so) ist wichtig für die Verarbeitung von Wurst. Ohne kannst Du Bratwürste nicht in ihrer bekannten Form braten, Brühwürste nicht brühen oder Rohwurst nicht räuchern.

Viel Naturdarm sind Schafsdärme (verhältnismäßig dünn und zart), kommt also aus Ländern, wo viel mehr Schafe als hier gehalten werden - Südeuropa, Kleinasien und noch weiter weg. Der Iran ist z.B. ein großer Exporteur nach Deutschland.

Das schreibe ich als Sohn und Bruder von Metzgermeistern, Sohn und Bruder von Metzgereifachverkäuferinnen und Pate eines Fleischereitechnikers - der (also der Schreiber) seit 1995 kein Fleisch mehr ißt.

Gruß, Andreas
 

odul

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Ich habe dazu mal einen echten Appetit-Anreger gesehen. An sich ging es um Einfuhren und deren Kontrollen und dass nur jeder x-te Container kontrolliert werden kann.

In dem Film haben sie dann einen Container geöffnet, der mit Naturdärmen gefüllt war. Die Hintergründe wurden erklärt. Die Därme müssen geputzt werden. Das ist in Fernost billiger. Also werden die dort geputzt, in Fässer mit Salzlake gepackt, die in Container, die zu uns, hier das Fleisch rein und dann an die Theke. War echt LECKER !!!!!!!!!!!!!
 

Lorenzo

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Nur die westliche? Ich denke dass nimmt sich mit dem Rest der Welt gar nichts.
Nein, nur die westliche nicht, aber du sprichst ja von Produkten die auf den westlichen Markt zugeschnitten sind. Und tendenziell gibt es in anderen Kulturen schon ein deutlich niedrigeren Fleischkonsum. In einigen asiatischen Küchen war der Fleischkonsum schlicht nicht in dem Umfang möglich wie hier. Zu viele Menschen und für die zu wenig Fläche um (was einfach an der geringeren Effizienz liegt) in größerem Umfang Fleisch zu konsumieren.

Dazu kommt dass es dort vegetarische Alternativen gab die auch eine gute Proteinquelle sind. Hülsenfrüchte zum Beispiel in der asiatischen und südamerikanischen Küche. Religion spielte und spielt auch oft eine Rolle.

Das war den Leuten hier schon immer egal. Da hat man zur Fastenzeit und an Freitagen halt Fisch gegessen, oder halt Maultaschen, Tortellini oder sonstige Tricks ausgepackt, um den da oben ein wenig zu verarschen. Die Sau ging dann auch mal kurz im Dorfteich baden um als Fisch durchzugehen. Der allmächtige war halt anscheinend doch nicht so ganz bei der Sache :emoji_wink:

In einer globalisierteren Welt verschwimmen die Grenzen, und in vielen Regionen findet der Prozess umgekehrt statt. Da wird jetzt Fleisch verwendet wo vorher zum Beispiel Sojaprodukte/Linsen etc. verwendet wurden.
Die Zeiten in denen wir bevorzugt die "Abfallprodukte" exportiert haben gehen auch zu Ende. Dann werden an die immer besser zahlenden Kunden nicht mehr nur Hühnerfüße und Innereien verkauft und das reine Fleisch behalten.

Fakt ist dass wir Menschen immer mehr werden, gutes Ackerland wird weniger. Da ist der Umweg über die Fleischproduktion ein möglicher Grund für Nahrungsmittelknappheit. Den kriegen wir hier noch nicht so deutlich mit, weil wir hier immer noch gut bezahlen können.

Ich bin auch mit Fleisch und Wurst aufgewachsen. Und ich ess auch immer wieder gerne Ersatzprodukte weil es mir schmeckt und ich auch gerne mal was ess was ich so noch von früher kenn. Da gibts grottiges Zeug, aber auch sehr gutes. Ich ess aber auch gern Gerichte aus anderen Kulturkreisen bei denen rein gar nichts fehlt wenn kein Fleisch dabei ist. Ich bin auch kein militanter Vegetarier, und mit vegan probier ichs gar nciht erst, ich mag Milchprodukte z.B. sehr gerne.
 

Mitglied 120234

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Dass bei den Ersatzprodukten viel scheiß dabei ist, will ich gar nicht bestreiten, aber den Ansatz finde ich durchaus verständlich.
Ich glaube da nehmen sich Original und Ersatz nicht viel. Oder glaubt irgendwer dass die verpackte 'halbe Sau' im Kühlregal wirklich günstiger herzustellen ist als Katzenfutter in der selben Menge?
 

Lorenzo

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Wenn wir geschlachtet haben, wurde alles verwendet. Und der Darm reichte in der Regel für die Würste aus.
(Heute ist das mit der Hausschlachtung ja nicht mehr so einfach..)
Das ist ja auch richtig so. Die Ressourcen sollten schon effizient genutzt werden. Das ist ja heut nicht anders, verkommen tut nix. Es wird halt mehr exportiert, oder in Tiernahrung gepackt.
 

uli2003

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Ersatzprodukte sind für Leute, die das Original eigentlich gerne essen/trinken, es aus diversen Gründen (ethisch, gesundheitlich o.ä.) nicht können oder wollen/dürfen. Ich verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

Natürlich muss es schmecken, es gibt aber viele Produkte, die sehr sehr nah ans Original rankommen
Vielleicht liegt es daran, dass ich zu intolerant darin bin, nicht wirklich nach Fleisch schmeckende Wurst als solche zu akzeptieren.
Ich habe noch nichts gefunden, was ohne sehr viel Gewürz wirklich irgendwie in die Richtung eines Originals kommt.
Andersherum - wieso sollten Ackerbohnen auch nach Fleisch schmecken?

Wenn ich kein Bier trinken darf, dann trinke ich kein Bier. Auch kein alkoholfreies, weil es nicht wie Bier schmeckt.
Ja, es gibt einige Sorten die so herb sind, dass es fast egal ist ob noch ein bierähnlicher Geschmack vorhanden ist, das ist dann
etwa so wie mit dem Fleischgewürz in Ackerbohne oder Soja.

Lieber keine Wurst als Kunstwurst von BASF.
 

weissbuche

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Es wird immer so getan, als wenn hier schon immer viel Fleisch gegessen wurde. Bei meinen Großeltern gab es wenig Fleisch. Es wurden 2-3 ,Schweine geschlachtet, im Jahr. Und es wurde alles verwertet und die Schweine waren voll Bio. Dieses Fleisch mußte aber für 11 Menschen plus Besuch reichen. Wurst gab es immer zum Abendbrot und auf die Frühstücks- und Pausenbrote. Braten gab es Sonntag aber nicht in der Woche. Wenn ich hier Beschreibungen der Ernährungslehre von vor 200 Jahren lese, spielt Fleisch eine fast untergeordnete Rolle. Heute grillen meine Nachbarn 2-3 mal die Woche und hauen da ganz ordentlich was weg.
 

Lorenzo

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Wenn ich von der westlichen Esskultur sprech, dann schon auch von noch früher als vor 50 oder 100 Jahren.
Im Mittelalter war der Fleischkonsum hier sehr hoch. Niedriger wurde der erst mit steigender Bevölkerungszahl. War also abhängig von vielen Dingen, wie Krankheiten und Kriegen, damit auch vom Handel. Oder andersrum von der Einführung der Düngung, oder Seife, Antibiotika etc.
Der Fleischkonsum wurde also dynamisch an die jeweilige Situation angepasst. So wie das jetzt auch der Fall ist.
 
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